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Freitag, 26. Mai 2023

Blüten für Bienen und andere (Nützlinge/Insekten)


Schwebfliege an einer Rosenblüte (Kartoffelrose)
Viele sogenannte Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sowie auch andere Insekten ernähren sich von Blüten-Pollen und/oder sammeln Blüten-Nektar. Der Pollen liefert ihnen Eiweiß - der ist wichtig für ihre Jungenaufzucht - und der Nektar ist für sie eine Energiequelle und wird außerdem von Honigbienen in Honig umgewandelt. Aber finden unsere Nützlinge beziehungsweise andere Insekten noch genug? Und was kann man als Hobbygärtner tun, um ihnen zu helfen sowie die Artenvielfalt zu unterstützen? (zuletzt aktualisiert am 26.5.2023)

Es ist wichtig, dass unsere Nützlinge und andere Insekten genügend geeignete Blüten als Futterquellen für Nektar und Pollen angeboten bekommen, denn wir brauchen sie: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsearten sowie vieler landwirtschaftlicher Kulturen entscheidend; die Jungtiere der Schwebfliegen und der Florfliegen sind fleißige Blattlausvertilger und auch andere "Nützlinge" haben wichtige Aufgaben im Ökosystem.

Nützlinge versus Artenvielfalt

Insekten und andere Lebewesen in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen, ist heute eine überholte Sichtweise. Zwar helfen manche Insekten dem Menschen in Gartenbau, Landwirtschaft und Forst ganz offensichtlich - wie Honigbienen durch ihre Honigproduktion sowie die Bestäubung beispielsweise von Obst und Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika/Chili und ähnliche), während andere Schaden anrichten und sogar die Ernte vernichten können, doch die Wahrheit ist wesentlich komplexer. So leisten auch Wildbienen und Hummeln, viele weitere Insekten und sogar manche Säugetiere "Bestäubungsarbeit". Andere Insekten sind nützlich in dem einem Entwicklungsstadium (beispielsweise als Bestäuber im Erwachsenenstadium), aber aus Sicht des Nahrungsmittelanbaus schädlich in einem anderen (als pflanzenfressende Larve). Manche, wie der Ohrwurm, sind mal nützlicher Blattlausvertilger, bei Blattläuseknappheit aber auch pflanzlicher Kost nicht abgeneigt. Aber vor allem sind alle - Nützlinge, Schädlinge und andere Lebewesen - Bestandteile von großen und kleinen in vielen Richtungen miteinander verbundenen Untersystemen des großen Ganzen. Alles hängt voneinander ab - Habitate von einander, in jedem Habitat wiederum das oberirdische und das unterirdische System. Nützliche Insekten (Insektenfresser) gibt es nur, wenn es Futter für sie gibt - das sind meit schädliche Insekten, die sich schnell vermehren. Auch viele Vögel sind ganz oder zeitweise auf Insekten und deren Larven angewiesen - und ohne Insekten gäbe es viele Vögel und andere weiter oben in der Nahrungskette stehenden Tiere - zu denen auch wir Menschen gehören - nicht.


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Gerade in Zeiten, wo es Nützlingen (und anderen Lebewesen) in der Landwirtschaft durch Monokulturanbau und Pestizide vielerorts schwer gemacht wird, haben wir HobbygärtnerInnen eine besondere Verantwortung und sollten zum Schutz der Nützlinge und der Artenvielfalt allgemein unseren Beitrag leisten - indem wir möglichst nichts tun, was Bienen, Hummeln und anderen schadet, und ihnen statt dessen in unseren Gärten, auf den Balkonen und Terrassen (siehe → Topfgärten) Blüten anbieten, die sie gut ernähren und stärken. (Und wer Schmetterlinge mag, der sollte auch daran denken, dass deren Jungstadien, die Raupen, auf ganz andere Futterpflanzen angewiesen sind, siehe Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten.)

Aber welche Blüten sind die richtigen?

Dieser Lavendel ist winterhart und blüht jedes Jahr wieder - auch im Topf. Die Bienen lieben ihn.

Blüten für Bienen & Co.

Unsere Balkone, Terrassen und Gärten sind oft sehr prächtig und bunt, aber sind auch ausreichend viele gute Pollen- und Nektarlieferanten dabei? Ich habe beispielsweise jedes Jahr eine sehr bunte Terrasse mit zahlreichen Kräutern, Gemüsen, einfachen Sommerblumen, Stauden, aber auch mit einigen "hochgezüchteten" Blumen wie den Zauberglöckchen, meist Hybridsorten - wobei Hybriden nicht grundsätzlich schlechte Pollen- und Nektarlieferanten sein müssen; ich sehe oft Hummeln an den Zauberglöckchen, doch wird bei der Züchtung von Blumensorten für den einjährigen Anbau i. d.  R. nicht auf die Fruchtbarkeit und damit die Qualität als Pollenspender oder Nektarpflanze für Bestäuber geachtet.

Hummel im Anflug auf Salbeiblüten

Wenn ich beobachte, welche meiner Pflanzen besonders gerne von Nützlingen besucht werden, dann sehe ich Bienen besonders häufig am reichlich blühenden Thymian - das ist wenig überraschend, denn Thymian gilt als Lockpflanze für Bienen. Doch auch Lavendel, Schmetterlingsflieder (Buddleja) und den Spierstrauch (Spirea) lieben sie. Hummeln beobachte ich besonders oft am Purpursonnenhut (Echinacea).

Im Juni 2013 hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass in unserem Garten besonders wenige Bienen und Hummeln unterwegs waren. Deshalb habe ich mich mitsamt meiner Kamera auf Fotosafari begeben. Ich wollte wissen, ob es in den Gärten in der Nachbarschaft und am Wegesrand bezüglich Blüten und ihrer Besucher auch so schlecht aussah.

Biene an einer Klatschmohnblüte 
Ich stellte fest: Auch in den Gärten der näheren Umgebung waren nur wenige Bienen und Hummeln zu entdecken: ein paar Hummeln und eine Schwebfliege an verschiedenen Arten Rosen und eine Biene an einer Wicke. Diese Nützlinge/Insekten traten überall nur vereinzelt auf. Die einzige größere Ansammlung an Bienen und Hummeln bemerkte ich in einem Beet, das zu einem Blumenselbstpflückacker gehört. Ich kann nicht sagen, ob der Klatschmohn und das, was da sonst noch in wildem Durcheinander wuchs, ausgesät worden war, oder sich von alleine zu einem Klatschmohnbeet mit Beipflanzen entwickelt hatte. Jedenfalls schien es den Hummeln und Bienen dort sehr gut zu gehen - denn dort waren es richtig viele und sie sammelten sehr eifrig.

Mehr habe ich an dem Tag nicht beobachten können und ein paar Wochen später waren dann glücklicherweise auch in unserem Garten und in unserer Nachbarschaft wieder viele Honigbienen, Wildbienen/Hummeln, Schwebfliegen und andere zu beobachten. Ich folgerte daraus: Wegen fünf blühenden Pflanzen machen sich die Bienen keine Mühe, da muss schon ordentlich was geboten sein und das Wetter passen, damit sie kommen beziehungsweise gehen sie dahin, wo gerade am meisten angeboten wird.

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Blüten für Bienen im Jahresverlauf

Von den folgenden Wildpflanzen, Obstarten, heimischen Gehölzen und Kulturpflanzen sind die Blüten für Bienen und andere Nützlinge/Insekten besonders wichtig - und meist auch umgekehrt, denn Bienen (und andere heimische Garten- und Landschaftsbewohner wie Insekten, Spinnentiere, Bodenlebewesen) und vor allem heimische Blütenpflanzen und Pflanzen allgemein gehören zusammen - sie haben sich zusammen entwickelt:

Blühmonate Januar bis Februar:
Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Erika, Haselnuss, Kornelkirsche, Kätzchenweide, Erle

Hummel an Kirschblüte (Mitte April)

Blühmonate März bis April:
Erika, Steinkraut (Alyssum), Bachnelkenwurz (Geum), Gundermann, Lerchensporn, Huflattich, Löwenzahn, Haselnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Stachelbeere, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere, Eiche, Pappel, Silberahorn, Weide, Ulme, Felsenbirne

Bienen an Sonnenblumen (Ende Juli)

Blühmonate Mai bis Juli:
Kriechender Günsel, Ackerbohne, Inkarnatklee, Esparsette, Wicken, Hornklee, Steinklee, Schwedenklee, Weißklee, Lupine, Luzerne, Phacelia, Löwenzahn, Raps, Ölrettich, Senf, Kornblume, Blauer Eisenhut (giftig), Lavendel, Glockenblume, Schafgarbe, Hauswurz, Echte Katzenminze, Heidelbeere, Preiselbeere, Borretsch, Sauerampfer, Wiesensalbei, Waldmeister, Wald-Ziest, Sumpfziest, Taubnessel, Zitronenmelisse, Zwiebel, Quitte, Berberitze, Rose, Liguster, Bergahorn, Spitzahorn, Brombeere, Eberesche, Scheinakazie (Robinie), Silberweide, Sommerlinde, Winterlinde, Walnuss



Ende Mai blühen die Amaryllisgewächse der Gattung Allium (Lauch), hier Allium aflatunense 'Purple Sensation'. Sie sind bei mir in vielen Jahren ein wahrer Magnet für Bienen, jedoch nur, wenn in der Nähe zur gleichen Zeit kein üppigeres Angebot vorhanden ist, wo ihre Ausbeute größer ist.


Blühmonate August bis September:
Kornblume, Luzerne, Buchweizen, Löwenzahn, Phacelia, Gemeines Leinkraut, Königskerze, Flockenblume, Wegwarte, Taubnessel, Rotklee, Sonnenblume, Wilde Malve, Sauerampfer, Sommerlinde, Winterlinde

Efeu blüht erst im Alter, aber dann ist er eine wichtige Bienenweidepflanze, da er bis spät in den Herbst noch Nektar und Pollen bietet.

Blühmonate Oktober und November:
Gemeines Leinkraut, Wilde Möhre, Flockenblume, Spitzwegerich, Taubnessel, Rotklee, Hohlzahn, Efeu

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Und was ist mit "Ziergehölzen", "Zierstauden" und Beet- und Balkonblumen?
Wie oben bereits erwähnt, finde ich Nützlinge auch an Ziergehölzen wie Schmetterlingsflieder, Spierstrauch und Halbsträuchern wie dem Lavendel, außerdem an Gartenstauden wie Purpursonnenhut, Mädchenauge und Storchenschnabel und an Beet- und Balkonblumen wie Zauberglöckchen, Schmuckkörbchen, Lobelien, Sonnenhut, Zinnien und vielen anderen.

Schmetterlinge (und auch Bienen) lieben Schmetterlingsflieder. Doch die Schmetterlingskinder (Raupen) benötigen andere Pflanzen zu ihrer Ernährung, die des Tagpfauenauges beispielsweise Brennesseln oder Hopfen. Außerdem benötigen sie auch Überwinterungsplätze: Das Tagpfauenauge überwintert als Falter in Hohlräumen, andere als Puppe an Pflanzen/Pflanzenresten.

Übrigens kultiviere ich Gemüse, Kräuter, Erdbeeren, Rosen, Schmetterlingsflieder und vieles andere in meinem Topfgarten auf der Terrasse in Töpfen und Kübeln aus frostfesten Materialien.

Buchtipp in eigener Sache:

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8




Meinungsnachtrag: Brauchen wir Regeln für HobbygärtnerInnen?

Ich bin nicht der Meinung, dass man Menschen Vorschriften machen sollte, welche Pflanzen sie in ihrem eigenen Garten zu ihrer Freude oder Gemüseversorgung anbauen dürfen (solange durch die Pflanzen oder das Fehlen von Pflanzen nicht die Gesundheit anderer gefährdt wird). Mit Vorschriften verleidet man den Menschen den Spaß am Gärtnern und HobbygärtnerInnen sind wichtig für Stadtklima, Naturschutz, (Teil-)Selbstversorgung und vieles andere. Ich halte es für besser, mit dem Gärtnern auch die Zusammenhänge der Natur, Insekten und sonstigen Tiere zu vermitteln (wie es jetzt geschieht) und an Beispielen zu zeigen, was man für die Artenvielfalt erreichen kann und wieviel Spaß das macht, wenn man (auch oder vorwiegend) bienenfreundliche Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten wählt, immer öfter die heimische Pflanzenart (oder eine klimaveränderungsanpassungsfähige Art) wählt, wenn eine Pflanze ersetzt werden muss. Beflügeln ist besser als Vorschriften! Regeln sollte es eventuell für Architekten und andere Planer geben, die die Gartenanlagen von Wohnblocks oder anderen Wohnanlagen planen.

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Regeln sollte es meiner Meinung nach für die Landwirtschaft geben, auch um die Landwirte zu schützen, denn seit Jahrzehnten sind die Nachteile von Monokultur, Feldzusammenlegungen, totaler Beikrautvernichtung im und neben dem Feld und das Fehlen von Feldrainen mit heimischen Wild- und Vogelnährgehölzen, die auch Wind- und damit Erosionsschutz wären, bekannt. Die Landwirte haben populistischen Politikern, Verbänden und Unternehmen (mit Eigeninteressen) geglaubt, dass all das Gedöns um Nachhaltigkeit und Naturschutz nur stört und den Bauern die Einnahmen vermiest, geholfen haben diese dem industriellen Anbau (und denen, die das nötige Zubehör verkaufen), die Kleinbauernbetriebe sind verreckt. Hier bin ich für ein besseres System für die Vernunft, das die Macht der Lebensmittelketten, der Verbände und der Unternehmen der Agrarindustrie kontrolliert und reguliert.

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Montag, 13. Juni 2022

Felsenbirne – für große und kleine insekten- und vogelfreundliche Gärten

Die Felsenbirne ist ein schöner frühjahrsblühender Zier- und Fruchtstrauch, an dem sich Menschen, Insekten und Vögel erfreuen. (akutalisiert 13.6.2022)

Blüten der Felsenbirne
Die Felsenbirne gedeiht in der Sonne und im Halbschatten.


Ab April beginnt die Felsenbirne zu blühen und lässt ihre zahlreichen weißen Blütensterne leuchten. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge besuchen sie gerne, um Nektar und Pollen zu tanken. Bald entfaltet sich auch das Laub und hüllt den Baum in ein grünes Kleid, während sich die Früchte entwickeln.

Bereits im Juni/Juli (manche Arten/Sorten erst im Spätsommer) trägt der robuste, anspruchslose Strauch kleine rote, blaue bis schwarze Früchte, die man zu Marmelade verarbeiten oder mit den Gartenvögeln teilen kann (vielleicht heißt sie deshalb im Englischen "Serviceberry"). Ab Herbst verbreitet die Felsenbirne mit ihrer gelben bis roten Herbstfärbung ein Flair von „Indian Summer“ im Garten oder auf dem Balkon, bevor sie dann ihr Laub abwirft und ohne überwintert.

Felsenbirne (Amelanchier)
Diese Felsenbirne lässt sich von dem Feldahorn dahinter nicht stören.


Die Pflanzengattung der Felsenbirnen (Amelanchier) gehört zu den Rosengewächse und innerhalb dieser Familie zu den apfelfrüchtigen Kernobstgewächsen. Sie sind pflegeleicht und robust und sie gedeihen auch im Halbschatten.

Es gibt eine in Europa heimische Art (Amelanchier ovalis), die meisten anderen stammen aus Nordamerika, einige auch aus Asien.

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Bei uns werden vor allem die folgenden Amelanchier-Arten angeboten:
  1. Gemeine Felsenbirne (A. ovalis):
    Diese heimische Art wird etwa 3 m hoch, ist robust und hat eine gute Frosthärte. Die an die 5 cm großen Blüten zeigen sich ab April. Die schwarzen, etwa 1 cm große Früchte reifen ab Juli. Die Gemeine Felsenbirne ist bienenfreundlich und ein Vogelnährgehölz. Die gelbe bis rote Herbstfärbung macht auch im Kübel etwas her, denn diese Art ist auch als Kübelpflanze für große Pflanzgefäße geeignet.
  2. Kahle Felsenbirne (A. laevis):
    Die Kahle Felsenbirne stammt aus Nordamerika. Sie ist ein 3 bis 5 m hoher Großstrauch, robust und mit guter Frosthärte. Die Blüten können über 10 cm groß werden. Die Blütezeit beginnt im April, Früchte gibt es ab Sommer. Die rote Herbstfärbung verleiht dem Ausklang des Gartenjahres noch Indian-Summer-Zauber.
  3. Besen-Felsenbirne (A. spicata):
    Diese Art stammt ebenfalls aus Nordamerika. Sie bildet Ausläufer und wird maximal 2,50 m hoch, weshalb sie sich auch für Pflanzgefäße eignet. Darüber hinaus ist die Besen-Felsenbirne robust und gut frosthart. Die Blütezeit beginnt im April. Die duftenden Blüten sind unter 5 cm groß. Ab Juli kann man Früchte ernten, und im Herbst sorgt die gelbe bis rote Herbstfärbung für einen schönen Indian-Summer-Effekt. Die Besen-Felsenbirne ist ein Insekten- und Vogelnährgehölz, das auch als Kübelpflanze kultiviert werden kann und für lockere Wildobsthecken geeignet ist.
  4. Kupfer-Felsenbirne (A. lamarckii):
    Auch diese Art stammt aus Nordamerika. Die Kupfer-Felsenbirne ist ausgewachsen ein 6 m hoher und ebenso breiter Großstrauch, der sich für größere Gärten und Parks gut eignet. Sie ist robust und besitzt eine gute Frosthärte. Die Kupfer-Felsenbirne ist reichblühend. Sie blüht ab April, die Früchte werden ab Spätsommer reif. Seine intensiv orange-rote Blattfärbung im Herbst leuchtet besonders auffällig. Die Beeren essbar, der Großstrauch ist aber auch ein sehr gutes Vogelnährgehölz.


Früchte der Felsenbirne
Früchte der Felsenbirne (Foto vom 12.7.2021)


Herbstfärbung der Felsenbirne
Herbstfärbung der Felsenbirne Ende Oktober

Weitere Arten und Sorten findet man in gut sortierten Baumschulen. Dort kann man sich beraten lassen beziehungsweise beim Online-Kauf nach vielen Kriterien filtern und so die passende Art und Sorte finden.

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Die beste Pflanzzeit für die Felsenbirne
Felsenbirnen pflanzt man am besten im Herbst (ab Ende September bis etwa Anfang Dezember) oder im Frühjahr (etwa Ende Februar bis Ende April).

Muss die Felsenbirne geschnitten werden?
Die Felsenbirne macht wenig Arbeit, denn sie benötigt wenig Schnitt, tatsächlich verträgt sie keinen Rückschnitt ins alte Holz. Wie jedes Gartengehölz prüft man, ob die Pflanze gesund ist. Findet man abgestorbene Triebe, werden die herausgeschnitten, aber ansonsten reicht ein gelegentliches Auslichten im Februar oder nach der Blüte, wenn der Strauch zu dicht wird.

Bildet die Felsenbirne unerwünschte Ausläufer, kann man diese vor dem Verholzen einfach herausreißen.

Krankheiten und Schädlinge an der Felsenbirne

Die Felsenbirne ist zwar ein robustes Gehölz, folgende Krankheiten können dennoch auftreten: beispielsweise Feuerbrand, Echter Mehltau, Ebereschenrost (Gymnosporangium juniperinum) und Weißdorn-Gitterrost (Gymnosporangium clavariaeforme) - beide wirtswechselnd ähnlich Birnengitterrost. Außerdem kann sie auch von Insekten befallen werden, beispielsweise von Weiße Fliege, Blattschneiderbienen, Blattwespen, Miniermotten, Pappelspinner.

Schon Mitte Juni beginnen die Früchte der Felsenbirne dieses Jahr (2022) zu reifen. Der Strauch zeigt heuer allerdings Symptome von Schädlingsbefall mit nachfolgendem Rußtaupilz und anderes. Gefunden habe ich Zikaden, die allerdings noch viel stärker am Flieder daneben und am Ahorn dahinter/darüber sitzen. Die Felsenbirne ist also aktuell nicht so schön wie im vergangenen Jahr, aber ich sehe keinen Grund zur Besorgnis, die natürlichen Gegenspieler werden sich über das Futter freuen.


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Donnerstag, 4. Juli 2013

Bienen, Hummeln und andere Nützlinge - gesucht und gefunden

Ackerhummel Bombus pascuorum
an einer Salbeiblüte
Ende Juni hatte ich mich auf die Suche nach Bienen, Hummeln und anderen Insekten gemacht, denn mir war aufgefallen, dass an den Blüten der Pflanzen auf meiner Terrasse keine zu finden waren. In der Nachbarschaft wurde ich dann zwar in einem Klatschmohnbeet fündig, aber mein Eindruck war dennoch, dass zu dem Zeitpunkt wenig Bienen, Hummeln, Schwebfliegen oder andere Nützlinge/Insekten, die ich kenne, unterwegs sind. Ein paar Tage später habe ich mich noch einmal auf Fotosafari gemacht und siehe da, ich fand sie wieder: Die Schwebfliegen, Bienen und Hummeln waren teilweise an Wildpflanzen unterwegs, aber auch an Gartenpflanzen. Besonders beliebt sowohl bei Bienen als auch bei Hummeln scheinen - neben dem schon im anderen Post erwähnten Klatschmohn - Bienenfreund und Spierstrauch zu sein.

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Nur an den Pflanzen auf meiner Terrasse sehe ich nach wie vor kaum welche und ich frage mich, woran das liegen kann. Sicher, ich habe nicht nur Wildblüten wie den Thymian oder Bio-Gemüse wie meine Tomate, sondern auch Zierpflanzen wie Stiefmütterchen, Zauberglöckchen, Schwarzäugige Susanne und viele mehr. Aber normalerweise sehe ich sehr wohl Bienen und Hummeln an den Pflanzen auf meiner Terrasse, nur eben aktuell nicht.

Eine Große Schwebfliege Syrphus ribesii an einer Habichtskraut-Blüte.
Schwebfliegen haben keine Wespentaille. Die raupenartigen
Larven der Großen Schwebfliege ernähren sich von Blattläusen.

Meine Erklärungsversuche gehen in alle möglichen Richtungen:
Erdhummel Bombus terrestis
im Anflug auf Phacelia
  • Die Temperaturen sind zu niedrig.
    Das war mein Erklärungsversuch von letzter Woche. Insekten fliegen erst ab einer bestimmten Temperatur und vor einer Woche war es bis kurz vor Mittags bei uns ziemlich kühl.
  • Sie mögen meinen Dünger nicht.
    Mein organischer Dünger übertönt möglicherweise den Duft der Blüten und schreckt die Bienen, Hummeln und andere Nützlinge ab.
  • In unserem Garten sind möglicherweise zu viele Vögel.
    Sie hüpfen morgens auf dem Rasen herum und fliegen an manchen Tagen sehr tief. Vielleicht fressen sie nicht nur Mücken, sondern auch Bienen und Hummeln?
  • Meine Terrasse ist zu isoliert
    und nachdem unser Rasen gemäht und die Blüten der Rasenunkräuter weg waren, fehlten den Bienen und Hummeln die "Wegweiser", dass es sich lohnt, meine Pflanzen und mich zu besuchen.
  • Andere Pflanzen sind interessanter.
    Auf der anderen Seite des Hauses stehen jede Menge Spiersträucher, dort scheinen sich die Bienen und Hummeln richtig wohl zu fühlen, denn da summt und brummt es seit ein paar Tagen. Vielleicht haben meine Blüten derzeit einfach zu viel Konkurrenz?
Ich weiß nicht, ob irgendeiner meiner Erklärungsversuche zutrifft. Aber ich werde die Bienen-/Hummel-/Nützlingslage weiter beobachten.

Honigbiene an Blüten des Spierstrauchs (Spirea). Man gewinnt den Eindruck,
dass es gar nicht so einfach ist, sich zwischen den ganzen Staubgefäßen zu bewegen.
Welche Bienen, Hummeln und andere Nützlinge findet ihr derzeit bei euch im Garten und welche Blüten werden besonders oft besucht? Und sind es weniger oder mehr wie in anderen Jahren?


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Mittwoch, 1. Mai 2013

Colour Blocking im Garten - viel Effekt für wenig Geld


Colour Blocking im Garten - hier mit Tulpen in einer Farbe
Colour Blocking (englische Schreibweise) bzw. Color Blocking (amerikanische Schreibweise) ist ein großer Trend in der Mode - aber auch im Garten kann man damit viel Wirkung für wenig Geld erzielen.

Was ist Color Blocking?

Unter Color Blocking versteht man den pointierten Einsatz von einer oder mehreren auffälligen Farben. Dabei wird die einzelne Farbe geballt als "Farb-Block" platziert. Durch Colour Blocking wird die Aufmerksamkeit des Betrachtenden gelenkt und je nach Farbe bzw. Farbflächen, die nebeneinandergesetzt werden, eine bestimmte Wirkung erzielt.

Colour Blocking im Garten

Mit Colour Blocking kann man auch im Garten eine große Wirkung erzielen, ohne viel Geld oder viel Arbeit zu investieren.

Beispielsweise kann man Tulpen einer Sorte in einer leuchtenden Farbe geballt an einem Fleck pflanzen - schon erstrahlt dadurch nicht nur der kleine Gartenfleck, sondern der ganze Garten bzw. der einsehbare Gartenteil in neuem Glanz. Und das für nur wenige Euro und etwas Pflanzarbeit im Herbst davor (-> Wann Blumenzwiebeln pflanzen).

Colour Blocking mit zwei Blütenfarben
Schon mit einer kleinen Farbfläche in einer Farbe kann man eine große Wirkung erzielen. Tolle Möglichkeiten bieten aber auch Kombinationen mehrerer Farben - die Farben können sich dabei gegenseitig aufputschen (z. B. Gelb und Rot), sich "beißen" und dadurch die "Spannung aufheizen" (z. B. Orange und Lila) oder aber Ton in Ton (z. B. Lila und Flieder) verlaufen. Jede Kombination hat ihren besonderen Reiz.

Wichtig beim Colour Blocking ist, dass die Farbe flächig eingesetzt wird: Man pflanzt nicht eine gelbe Tulpe hier und eine gelbe Tulpe 5 Meter weit entfernt, sondern 10 gelbe Tulpen an einem Fleck beieinander - dadurch erzielt man eine größere Fernwirkung.

Auch wenn man Farben kombiniert, bildet man Farbblöcke:

Statt
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot
Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot,

pflanzt man
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot.

Wichtig ist, dass der Farbblock die Aufmerksamkeit auf sich zieht und seine Aussage macht ("Alles neu macht der Frühling!").

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Gartenplanung: Colour Blocking ist Klotzen an der richtigen Stelle

Man neigt dazu, seine Blumenzwiebeln oder andere Pflanzenschätze gleichmäßig im Garten zu verteilen, damit alles schön wird. Doch verwässert man dadurch oft ungewollt ihre Wirkung. Colour Blocking dagegen ist "räumlich konzentriertes Klotzen".

Colour Blocking auf der Terrasse
(mit Zauberglöckchen Calibrachoa)
Damit Colour Blocking die gewünschte Strahlkraft entwickeln kann, muss man auch den richtigen Platz für seinen Farbblock finden: Ein Kübel neben der Eingangstür kann es sein, oder ein kleines Beetstück im Vorgarten, eine Blumenspindel auf der Terrasse, eine auffällig platzierte Schale auf dem Balkon oder eine exponierte Stelle im Garten.

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Die Colour Blocks sollten groß genug und von der Farbe her intensiv genug sein, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und so von "Unzulänglichkeiten" in der Umgebung ablenken.

Colour Blocking mit auffälliger
Pfingstrosensorte
Colour Blocking setzt deutliche Akzente und kann dadurch auch langweilige Gartenbereiche oder Schmuddelecken aufwerten (z. B. eine orangefarbene Kaskade aus Kapuzinerkresse, oder ein kleiner See aus gelben Ringelblumen oder pinkfarbenen Zinnien neben dem Komposthaufen). Aber natürlich muss man sich nicht auf Colour Blocking beschränken, sondern kann seinen Gartengelüsten freien Lauf lassen und an anderen Stellen den zarteren Blumen, Gräsern und anderen Pflanzen einen schönen Platz bieten - nach und nach, oder wie man Zeit, Lust und Geld hat.

Großblumige Tulpen, Narzissen und andere Frühjahrsblüher eignen sich besonders zum "Klotzen" im Frühjahr (April/Mai). Doch wer die ganze Gartensaison lang Blickfänge haben möchte, überlegt sich bei seiner Gartenplanung, welche Pflanzen in welchem Monat einen Colour Block bilden und die optische Führung übernehmen könnten - und das müssen nicht immer Gruppenpflanzungen gleichfarbiger Pflanzen sein, manche Pflanzen sind einzeln schon ein "Colour Block" für sich, z. B. einige Stauden oder Gehölze. Platziert man sie an die richtigen Stellen, strahlt der Garten das ganze Jahr.
Herbstanemonen sind im Spätsommer ein schöner Hingucker
Zu solchen Blickfängen gehören Pfingstrosen (große und viele Blüten Ende Mai), dauerblühende Strauchrosen (Blütenpower den ganzen Sommer), Staudenphlox (Blütenpracht von Juli bis September), Herbstanemonen (Blütenreichtum August/September), Neubelgische Astern (Blütenwolken September/Oktober), Feuerahorn (leuchtend rotes Laub ab Ende September) und viele andere Pflanzen.
Colour Blocking: Von Juli bis September
leuchtet der Staudenphlox
Fairerweise muss man aber sagen, dass diese Dauerbrenner erst mehrere Jahre brauchen, bis sie gut eingewachsen sind und sich ausgebreitet haben. Dann erst entwickeln sie ihre volle (Farb-) Wirkung. Bis dahin kann man sich aber mit ein paar Sommerblumen-/Herbstblumen-Color-Blocks behelfen.

Colour Blocking: für neue Gärten und zur Orientierung in schon bestehenden Gärten

Colour Blocking ist eine gute Methode, einem neuen Garten schon eine persönliche Note zu verleihen, ohne sofort viel Geld und Arbeit aufwenden zu müssen. Einzelne Color Blocks, gut platziert, machen oft mehr her als ein großes buntes Tohuwabohu, das man aus Not schnell und unüberlegt über den neuen Garten ausbreitet. Mit Hilfe von Colour Blocking kann man sich Zeit lassen und seinen Garten langsam nach seinem Geschmack und Geldbeutel entwickeln. Aber auch in einem bestehenden Garten kann man dem Auge mit Colour Blocks Orientierungshilfe bieten - z. B. wenn man sie als Eingangsmarkierung zu einem neuen Pflanzenthema oder Nutzungsbereich einsetzt.
Colour Blocking mit Kapuzinerkresse -
sie hat eine gute Fernwirkung und die Samen sind preiswert
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Donnerstag, 18. April 2013

Frühling im Topfgarten auf Balkon oder Terrasse

Rote Margerite im Topf
Mein Topfgarten befindet sich auf meiner Südseiten-Terrasse (sozusagen ein Balkon ohne Geländer im Erdgeschoss) und die ist jetzt schon so voll, dass ich gar nicht weiß, wo ich in vier Wochen - nach den Eisheiligen - mit all meinen Sommerblumen- und Sommergemüsen-Träumen hin soll.

Tomaten und Chili müssen zum Beispiel UNBEDINGT sein. Und wie Auberginen im Topf auf der Terrasse gedeihen, wollte ich dieses Jahr auch ausprobieren. Und ich möchte (mehr) Kapkörbchen. Und wieder mindestens eine dunkelrote Petunie! Und da waren doch diese zweifarbigen Calibrachoa-Sorten (z. B. "Lemon Slice" - gelb-weiß-gestreift!) im DeGa-Magazn, in die ich mich verliebt hatte. Und kalifornischer Mohn im Topf sähe bestimmt auch toll aus. Und Rukola möchte ich auch gerne wieder selbst ernten können. Und Basilikum natürlich, unbedingt! Und ... mir fällt noch so viel ein, das wird eng. Denn vor allem die Kräuter-Töpfe haben sich jetzt schon richtig breit gemacht.

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Wiedersehensfreude nach dem Winter

Oregano im Topf
Schnittlauch, Thymian und Salbei haben den Winter im Topf auf der Terrasse sehr gut überstanden. Und nicht nur die, sondern auch eine Rose, ein Schmetterlingsflieder und einige Stauden und Gräser, die ich testweise in Töpfen und Kübeln kultiviere, direkt neben meinem neuen Staudenbeet.

Mir scheint bei der Überwinterung im Topf oder Kübel nicht die tiefe Temperatur das Kritische zu sein, sondern dass man im Spätwinter an sonnigen Tagen bereits gießen muss, selbst wenn die Temperatur noch unter Null liegt - aber vorsichtig, das Wasser sollte nicht im Untersetzer stehen.

Dem Thymian habe ich vor ein paar Tagen einen neuen, größeren Topf spendiert (der alte war winzig) und nun macht er sich richtig breit und gibt damit an, wie schnell er neue frische Blätter produzieren kann. Der Salbei wurde nach dem Winter ordentlich gestutzt - das hat letztes Jahr prima geklappt und erste Blättchen treiben auch jetzt schon wieder.

Ein Topfregal schafft mehr Platz
Übrigens: Vom Schnittlauch, dem Thymian und einem neu dazugekommenen Oregano habe ich gestern für das Abendessen schon reichlich für meine Gemüse-Knoblauch-Tomaten-Nudelsoße geerntet! Ich überlege schon, was ich heute Abend essen könnte, wofür ich richtig viel Schnittlauch brauche, denn der ist tatsächlich schon fast überreif. Rührei mit Schnittlauch? Schnittlauchbrot?

Pflanzliche Verlockungen

Apropos neue Kräuter in Töpfen. Eigentlich nehme ich mir immer wieder vor, alle Kräuter beim Gärtner direkt zu kaufen, denn normalerweise erhält man da die bessere Qualität und Beratung und hat auch mehr Auswahl. Aber dann werde ich auf meinen alltäglichen Wegen immer wieder Opfer von Verlockungen. Mal kann ich nicht widerstehen, Kräutertöpfe im Supermarkt zu kaufen, mal gerate ich im Baumarkt ins Jagdfieber und schleppe ungeplant jede Menge Pflanzen mit nach Hause - so auch kürzlich neben allerlei Blumen (Stiefmütterchen, Mini-Narzissen, Kapkörbchen) auch Schnittlauch, Oregano und Rosmarin.

Und dann ist da auch noch diese Zinerarie, die ich vom Baumarkt mitgebracht habe - dabei mag ich Zinerarien nicht einmal! Aber die hatte es mir einfach angetan - sie strahlte so selbstbewusst über das trübe Wetter hinweg und auch jetzt bei schönem Wetter verbreitet sie noch täglich gute Laune.

Ja, der Frühling kam spät. Aber dafür wirbelt er jetzt mit seinem Farbpinsel umso stärker durchs Land und auch durch meinen Topfgarten!





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Mehr zum -> Topfgarten



Montag, 17. September 2012

Herbstliche Blütenpracht im Topfgarten

Topfgarten im Herbst mit Astern, Kapuzinerkresse und Enzianstrauch Auf meiner Südseiten-Terrasse haben manche meiner Sommerblumen während der sommerlichen Hitzeperioden ziemlich gelitten, vor allem, wenn ich fort war und das Gießen des Topfgartens zu lange hinausgeschoben wurde. Doch die Pflanzen erholen sich jetzt im September sehr schön. Sicherheitshalber habe ich meinen kleinen Topfgarten aber u. a. mit dieser Aster ein wenig aufgehübscht - zumal die Aster das Blau des Enzianstrauchs Solanum rantonnetii im Hintergrund wiederholt und einen interessanten Kontrast zur orangefarbenen Kapuzinerkresse Tropaeolus majus bildet. (Früher hätte man ja gesagt, dass sich das Lilablau und das Orange "beißen", heute mag ich die Spannung, die von solchen Kombinationen ausgehen kann).

Mein Eindruck ist, dass den Pflanzen im Topf die sonnigen Tage mit den deutlich kühleren Nächten sehr gut tun - sie bilden noch einmal frisches Grün und sie entwickeln neue Blüten in intensiven Farben. Sicherlich hat es aber auch mit dem herbstlichen Sonnenstand zu tun, dass manche Blüten jetzt eine besondere Leuchtkraft haben, wodurch sie auch eine gute Fernwirkung erzielen.

Topfgarten im Herbst - Kapuzinerkresse Tropaeolum und Enzianstrauch Solanum rantonnetii Kapuzinerkresse und Enzianstrauch 
Dass aus meinem viel zu spät gesäten Kapuzinerkresse-Samen noch solch üppige Pflanzen mit dieser intensiven Blütenfarbe werden, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte die Samen mangels Pflanzerde-Vorrat im Juni in die Erde von bereits bepflanzten Töpfen gedrückt. Sie sind sehr schnell aufgelaufen und haben den Vorsprung der anderen Pflanzen schnell eingeholt.

Das Düngen der Kapuzinerkresse ist immer ein wenig ein Balance-Akt, finde ich - düngt man zu viel, bekommt man nur Blätter, düngt man zu wenig, bekommt man zwar viele Blüten, aber die älteren Blätter werden schnell gelb - und das lässt die Pflanzen nicht besonders attraktiv aussehen. Dieses Jahr hat es bei mir recht gut geklappt. Auch mit dem Enzianstrauch Solanum rantonnetii hatte ich dieses Jahr Glück - er ist bis heute frei von Krankheiten und Schädlingen.



Topfgarten im Herbst mit PetuniePetunie
Meine lilafarbene Petunie (Bild) wuchs stetig und bildete die ganze Gartensaison hindurch immer neue Blüten. Sie war völlig problemlos, während mein Purpurglöckchen Calibrachoa ("kleinblütige Petunienverwandte"), die zu meinen Lieblingspflanzen im Topfgarten gehörte, während einem meiner Sommer-Ausflüge in ihrer kleinen Schale zu lange trocken stand - sie hat meine Missetat zwar überlebt und blüht nach wie vor, aber sie sieht nicht gerade zum Angeben aus.

Topfgarten im Herbst mit Goldmargerite




Goldmargerite
Meine Goldmargerite Euryops chrysanthemoides hat im Mai geblüht und mit anderen gelben Blühern einen schönen Kontrast zur Petunie und weiteren lilafarbenen Blumen gesetzt. Doch nach ihrer kurzen Blüte sah sie dann den ganzen Sommer eher wie ein Gemüse aus und nicht wie eine Zierpflanze. Doch nun hat sie es gepackt und einen zweiten Flor gebildet.


Meine auf einer Südseiten-Terrasse gewonnenen Erfahrungen lassen sich genauso auf einen Topfgarten auf dem Balkon bzw. Balkongarten auf der Südseite übertragen.

Und wie sieht es bei euch/bei Ihnen jetzt im Garten, Topfgarten oder auf dem Balkon aus? Welche Pflanzen haben Freude bereitet und tun es vielleicht noch?

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