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Samstag, 12. März 2022

Unkrautbekämpfung im Gemüsebeet und auf anderen Flächen im Garten

Damit starke Wildkräuter ("Unkraut") nicht zur Plage im Beet oder anderswo werden, fängt man mit der Bekämpfung am besten schon bei der Beetvorbereitung an - natürlich ökologisch! Es werden Methoden der "Unkrautbekämpfung" für das Gemüsebeet, Staudenbeet und für die Flächenpflege vorgestellt. (aktualisiert am 04.6.2021)

Die Brennessel wird oft als Unkraut bezeichnet, aber sie ist auch Wildgemüse, Heilkraut und vor allem Artenvielfaltförderer, denn sie ist eine essentielle Futterpflanze für Raupen von vielen Schmetterlingen!
Der Begriff Unkraut ist negativ besetzt und sollte möglichst nicht mehr verwendet werden. "Unkräuter" sind Pflanzen wie andere auch und oft wichtige Bestandteile ökologischer Systeme. Oft fallen sie sogar in die Kategorie Wildgemüse oder Heilpflanzen. Viele sind wichtig für die Artenvielfalt in der Natur - es ist sicherlich kein Zufall, dass mit dem Verschwinden der "Unkräuter" in den Feldern und der Zusammenlegung von Feldern und der dadurch immer weniger werdenden bunten Randstreifen/Feldraine auch die Insekten und Vögel aus der Landschaft verschwinden.

Andererseits müssen wir zugeben: Stehen diese Wildpflanzen im Gemüse- oder Staudenbeet oder an einer anderen Stelle im Garten, wo man sie nicht will, wollen auch wir HobbygärtnerInnen sie an dieser Stelle loswerden. Diese Wildkräuter sind nämlich Licht-, Wasser- und Nahrungskonkurrenten zum Feldsalat, zu Radieschen, Porree und eigens angebauten Kulturpflanzen. Sie bieten außerdem Schnecken ein feuchtes Milieu und damit Verstecke. Durch die schlechtere Belüftung der Kulturpflanzen in mitten von unerwünschten Beikräutern können diese leichter von Pilzkrankheiten befallen werden. Aber auch wenn einzelne Beete und Bepflanzungen (halbwegs) vom "Unkraut" befreit werden sollen, muss man nicht den ganzen Garten wildkrautfrei halten.

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Wie bei fast allem, gibt es auch bei der Bekämpfung von "Unkraut" im Garten vorbeugende Maßnahmen und die direkte Bekämpfung.

Unkrautbekämpfung durch "falsches Saatbeet"

Wenn im Frühjahr die Ausaat- und Pflanzzeit von Gemüse beginnt - zuerst im Gewächshaus und Frühbeet und wenig später auch im Freiland -, beginnt auch die Zeit der Unkräuter, die als Samen im Boden auf ihre Zeit warten. Saatgut benötigt zum Keimen Wärme und Feuchtigkeit - das gilt auch für Unkrautsamen. Sät oder pflanzt man Gemüse, Kräuter oder anderes in ein gut vorbereitetes feinkrümeliges Beet, dann wachsen da nicht nur die gewünschten Kulturpflanzen, sondern auch die Unkrautsamen, die in der Erde schlummerten, bis sie durch die Bodenbearbeitung nahe genug an die Oberfläche kamen.

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Mit einem Trick - einem so genannten "falschen Saatbeet" bzw. "falschen Saatbett" - kann man jedoch die Zahl der Unkräuter reduzieren: Man bereitet das Gemüsebeet schon zwei Wochen vor der geplanten Pflanzung sorgfältig vor und gießt es wie üblich an. Das Unkraut beginnt zu keimen. Kurz vor der eigentlichen Pflanzung nimmt man den Unkrautwurzeln den Kontakt zum Boden, indem man das Beet vorsichtig und oberflächlich abrecht oder hackt. Das macht man am besten an einem trockenen, warmen Tag, damit das Unkraut schnell vertrocknet. Achtung: Stärkere Bodenbewegungen muss man jetzt vermeiden, damit man nicht neue schlafende Unkrautsamen aus tieferen Schichten nach oben holt. Pflanzt man nun in das so vorbereitete Beet haben die Gemüsepflanzen oder Stauden einen schönen Vorsprung, bis eventuell tiefer liegende Unkrautsamen auskeimen.

Die Falsches-Saatbeet-Methode ist auch vor der Aussaat oder Pflanzung von spätem Feldsalat oder Spinat im Freiland, Frühbeet oder Gewächshaus zu empfehlen. Die Bestände sind ohne Unkraut luftiger und werden weniger durch Pilzkrankheiten gefährdet. Später Unkraut von Hand zu entfernen, wie man es bei breitwürfiger Aussaat sonst durchführen muss, ist gerade im kühl-feuchten Herbst eine todlangweilige Arbeit, die in die Knochen geht - dagegen macht das falsche Saatbeet kaum Arbeit, lediglich steht die Fläche für etwa zwei Wochen nicht zur Verfügung.

Zwar stammt die Falsches-Saatbeet-Methode aus dem Gemüsebau, doch lässt sie sich auch bei der Neuanlage von anderen Beeten wie beispielsweise einem Staudenbeet anwenden.

Unkrautbekämpfung durch Mulchen

Unkrautbekämpfung mit gelochter Mulchfolie
funktioniert, ist aber nicht so ökologisch.
Unkraut lässt sich durch Bodenbedeckung beziehungsweise Mulchen unterdrücken - durch den Lichtentzug, können sich die Pflanzen nicht entwickeln - entweder sie keimen erst gar nicht oder sie kümmern unter der Mulchdecke dahin und sterben schließlich ab. Zum Mulchen eignen sich Stroh, Grasschnitt und andere natürliche Materialien. Im Handel gibt es auch Mulchfolie - auch die funktioniert, aber sie ist wegen des Ressourcenverbrauchs bei der Herstellung und der Abfallbeseitigung aus ökologischer Sicht weniger empfehlenswert.

Auch Pappkarton ist ein Mulchmaterial, das man beispielsweise als Wegbelag zwischen Gemüsebeeten zur Verhinderung unerwünschter Spontanbesiedelung durch Gräser und Kräuter einsetzen kann (auch unter Holzrosten oder Rindenmulchauflagen). Pappkarton und ähnliche Abdeckungen spielen auch eine Rolle bei der Beetanlage ohne Umgraben nach Charles Dowding.

Bei der Neuanlage von Gemüsebeeten nach Charles Dowding (No-Dig-Verfahren, ohne Umgraben) wird nur verholztes oder sehr grobes Unkraut gezogen. Die Fläche für Beet und die geplanten Wege drumherum werden mit Pappkarton bedeckt, dann das eigentliche Beet beispielsweise mit Latten begrenzt und die Beetfläche mit einer dicken Schicht verrottetem Kompost bedeckt, in die dann gepflanzt wird. Der Kompost im Beet ernährt die Mikroorganismen, die den Karton und das Unkraut darunter zersetzen. Der gut belebte Boden ernährt die Pflanzen für ein ganzes Jahr und ermöglicht mehrere Ernten hintereinander. Der Boden wird nie gewendet. In den Folgejahren wird einmal jährlich Kompost auf das Beet gegeben und der Boden möglichst immer mit Pflanzen bedeckt gehalten. Der Karton auf den Wegen wird mit Steinen oder anderem beschwert und muss meist einmal pro Jahr erneuert werden, damit die Wege unkrautfrei bleiben.


Wer gebrauchte Pappkartons zum Mulchen oder für die Beetneuanlage verwendet, sollte vorher alle Klebefolien und andere nicht kompostierbaren Bestandteile entfernen.


Unkrautbekämpfung durch Mischkultur

Durch die bessere Flächennutzung bei Mischkultur ist es für unerwünschte Pflanzen schwieriger, sich anzusiedeln. 

Auch eine gepflanzte Mischkultur, bei der der Boden durch abwechselnd breit- und hochwachsende Pflanzen gut ausgenutzt wird, verhält sich ähnlich wie eine gemulchte Fläche. Nur zu Anfang muss noch ein oder zwei Mal durchgehackt werden.

Hat man Reihen mit hochwachsenden Gemüsen wie Tomaten oder Gurken, können zwischen die Reihen gesäte Pflanzen das Unkraut unterdrücken, bis die Hauptkulturen breit und kräftig sind und dem Unterwuchs das Licht nimmt.

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Zwischen die Reihen aussäen kann man: Gründüngungspflanzen, Gemüse (Radieschen, Pflücksalat, Schnittsalat, Spinat etc.), Kräuter, Sommerblumen etc. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese Pflanzen auch Wasser und Nährstoffe benötigen und entsprechend berücksichtigt werden müssen.

Unkrautbekämpfung durch Vorziehen statt Direktsaat

Hier hat das Unkraut keine Chance mehr: Der Feldsalat wurde vorgezogen und in Büscheln ausgepflanzt. Das Unkraut dazwischen kann zeitsparend und rückenschonend mit einer schmalen Pendelhacke, Unkrautkuli oder einer Gartenhacke entfernt werden.
Sät man sein Gemüse und die Kräuter ins Beet, starten diese Kulturpflanzen zusammen mit den Unkrautsamen. Je nach Wüchsigkeit des Unkrauts können da manche Kulturpflanzen - vor allem die mit langer Keimphase - ins Hintertreffen geraten. Wenn man dagegen das Gemüse an einem geeigneten Platz - beispielsweise im Gewächshaus oder auf einer hellen Fensterbank - vorzieht und erst auspflanzt, wenn es kräftig genug ist, dann haben Gemüse und Kräuter einen Vorsprung vor dem Unkraut und unterdrücken es oft sogar (statt umgekehrt). Noch mehr Vorsprung holt man heraus, wenn man das Vorziehen der Kulturpflanze mit der Falsches-Saatbeet-Methode kombiniert.

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Unkrautbekämpfung im Pflanzenbestand

Ist das Unkraut einmal da und man will verhindern, dass es sich ausbreitet, dann hilft nur noch
  • Unkraut zupfen ("grasen", wie der Bayer sagt),
  • Unkraut hacken mit einer
    • Handhacke,
    • Unkrauthacke, Pendelhacke o.ä. mit Stiel,
    • mit einer schmalen Elektro-Bodenhacke bzw. Motorbodenhacke/Kultivator (nur bei weiten Abständen möglich), oder
  • das Unkraut mittels Unkrautbrenner abzuflammen (Vorsichtsmaßnahmen beachten!).

Unkrautbekämpfung mit Heißdampf oder Heißwasser-Schaum

Die Heißdampfmethode wird schon lange in manchen Betrieben im Erwerbsgartenbau vor der Pflanzung angewendet: Über das Beet wird eine dampfundurchlässige Haube gelegt und darunter Dampf eingeleitet. Nach nur wenigen Minuten Einwirkzeit sind die Samen in Oberflächennähe nicht mehr keimfähig. Zu sehen ist die Methode beispielsweise hier in einem Gewächshaus: Foliendaempfung (Hans Dieter Seifert, YouTube).

Die Unkrautbekämpfung mit Heißwasser Hochdruckreiniger* oder mit Heißwasser-Schaum wird eher in der Flächenpflege beispielsweise auf Wegen, an Beeträndern und zwischen Gehölzen eingesetzt.

Unkrautbekämpfung mit Heißwasser-Schaum (Video: Iprosiserlohn, YouTube)


Unkrautliebe

Unerwartet, aber nicht unerwünscht:
Kapuzinerkresse, die sich zwischen den
Töpfen (vorne Aubergine im Kübel)
selbst ausgesät hatte

Aber manchmal kommt das "Unkraut" auch gerade recht, wie die Kapuzinerkresse im Bild, die sich einfach selbst ausgesät hatte und nun die Aubergine im Kübel umrankt. Schließlich sieht Kapuzinerkresse nicht nur schön aus, sondern ist essbar (siehe auch Essbare Blüten) und liefert gesunde, pikante Blätter und Blüten für einen bunten Salat. Anderes Unkraut wie der Löwenzahn passt auch gut in manches Gericht und ist zudem noch gesund.









Löwenzahn schmeckt mir am besten im Bratkartoffel-Gericht (Wir essen unser Unkraut: Löwenzahn)
Und so sollte man auch bei jeder anderen spontan auftretenden Pflanze abwägen, ob ihre Bekämpfung überhaupt nötig und (mit welchen Mitteln) sinnvoll ist.

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Mittwoch, 1. Juli 2020

Flora incognita, Pflanzenbestimmungs-App und Citizen-Science-Projekt

Nur was man kennt und schätzt, will man auch bewahren. Flora incognita ist nicht nur eine kostenlose App zur Pflanzenbestimmung, sondern ein Citizen-Science-Projekt, ein Projekt mit Bürgerbeteiligung, das beim Schutz der Artenvielfalt helfen soll. Ich habe sie ausprobiert und ... Spoiler: Ich finde die App sehr hilfreich und bin begeistert von dem Projekt.

Die Flora incognita, die Pflanzenbestimmungs-App, gibt es zwar schon seit zwei Jahren, aber ich habe sie vor ein paar Tagen zum ersten Mal angewendet. Und zwar nachdem ich stundenlang vergebens versucht hatte, eine Pflanze per Bestimmungsbuch, mit Hilfe von Suchmaschinen (siehe Pflanzenbestimmung mit der Bildersuche) und Wikipedia zu bestimmen. Die Pflanze war im Kübel meines Feigenbaums aufgegangen und wuchs sehr schnell. Ich wollte sie nicht einfach rausreißen, ohne zu wissen, um was es sich handelt, denn das hat sich schon manches Mal als Fehler erwiesen. Zum Glück fiel mir ein, dass ich vor nicht allzu langer Zeit die Flora-incognita-App auf mein Smartphone heruntergeladen und noch nicht ausprobiert hatte.
Die Nutzeroberfläche der Flora-incognita-App ist weitgehend selbst erklärend.
Meine Unbekannte hatte noch keine Blüten, was das Bestimmen so schwierig machte, denn die Bestimmungsbücher gehen sinnvollerweise nach den Blüten, aus denen sich dann ja auch die Familienzugehörigkeit ergibt. Und auch im Internet findet man, wenn man nach einer Pflanze sucht, von der man annimmt, dass sie es sein könnte, oft nur Bilder der Blüten und der oberen Blätter. Aber bei Pflanzen im Jungpflanzenstadium sieht man ja nur die Blätter, die später in Bodennähe sind und die oft ganz anders aussehen als die von älteren Pflanzen im Spitzenbereich in der Nähe der Blüten.

Es gefiel mir aber nicht, diese unbekannte wüchsige Konkurrenzpflanze neben meiner Feige "Violetta", deren Topf  eigentlich nur für sie und ein paar Hornveilchen als Fußschmuck reicht, zur Blüte kommen zu lassen. Und nicht nur das, sie könnte ja auch eine Giftpflanze oder eine allergieauslösende Pflanze sein. Ich war schon so weit, die Flora incognita, die unbekannte Pflanze, zu entfernen und zu vergessen, da fiel mir die Flora-incognita-Pflanzenbestimmung-App ein.

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Allerdings verflog meine Hoffnung, als ich die App auf dem Smartphone öffnete und von der App aufgefordert wurde, ein Foto von oben auf die Blüte oder auf den Blütenstand der Pflanze zu machen oder ersatzweise eines aus meinem Speicher hochzuladen. Meine Pflanze hatte bisher jedoch keine Blüte oder Blütenstand, lediglich die Andeutung einer Art Spitzenknospe, weswegen ich schon mit den Bestimmungsbüchern nicht weitergekommen war. Trotzdem wollte ich es versuchen und machte ein Bild von oben auf die Pflanze, die kurz davor war, ihren Blütenstand zu zeigen.

Überraschung: Wenige Sekunden, nachdem ich das Pflanzenfoto in die Bestimmungs-App geladen hatte, erhielt ich die Meldung, dass es sich mit 98 % Wahrscheinlichkeit um Großes Ammei, auch Große Knorpelmöhre (Ammi majus) genannt, handelt. Ich verglich die Beschreibung mit der Pfanze, guckte mir weitere Bilder, sowohl in der App als auch im Web an, und war nun auch zu 98 % sicher, dass das Ergebnis stimmte.

Flora incognita: Diese unbekannte Pflanze wuchs plötzlich im Kübel meines Feigenbaumes - und zwar sehr schnell und kräftig. Die Pflanzenbestimmungs-App identifizierte sie als Große Knorpelmöhre (Ammi majus).
So sah die Große Knorpelmöhre einige Tage später aus, bevor ich sie dann doch entfernte.
Gelegentlich säe ich ein paar Samen irgendwo dazu, mal ins Beet, mal in einen der Kübel, ohne zu kennzeichnen, dass und was ich ausgesät habe. Wenn ich mich dann im Herbst frage, wieso eigentlich diese oder jene Samen nicht aufgegangen sind, fällt mir ein, dass ich aufgelaufene Pflanzen mit unbekannten Blättern entfernt habe... Das sollte mir nicht wieder passieren, ich wollte jedes mir unbekannte Pflänzchen bestimmen. Und selbst wenn es sich um eine selbst angesiedelte und nicht eine ausgesäte Pflanze handelt, kann sie ja durchaus interessant genug sein, sie zu behalten.

Ich habe die App dann noch an einigen anderen Pflanzen ausprobiert. Beispielsweise an einem Blatt von einem Baum.
Dieses Blatt hat die App sofort als Blatt eines Berg-Ahorns (Acer pseudoplatanus) identifiziert.
Nicht bei allen Pflanzen war die Bestimmung so einfach, aber bei vielen und ich denke, wenn die Datenbank wächst und wächst, dann wird sie gewiss auch immer besser werden.

Wenn es eine App wäre, für die man bezahlen muss, dann würde man sich noch ein paar Filterfunktionen, eigene Listen , Personalisierungsmöglichkeiten und ähnliches wünschen, aber zur schnellen Pflanzenbestimmung auf einem Spaziergang oder im Garten, wenn man sich mal wieder wundert, was für eine Wildpflanze ("Unkraut") da im Beet oder Rasen blüht, ist sie völlig super. Mir persönlich macht es Spaß, die App zu nutzen, um Wildkräuter und allgemein Pflanzen zu bestimmen, und ich empfehle sie gerne weiter.

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Das Flora-incognita-Projekt

Fast ein Drittel der heimischen Wildpflanzen gelten als gefährdet. Das Flora incognita Projekt hat zum Ziel, das Bewusstsein für die Pflanzenvielfalt zu schaffen, indem jeder mit der App zur Pflanzenerkennung, Flora.incognita-App, ganz einfach unbekannte Pflanzen bestimmen und dann Informationen dazu anschauen kann. Zum anderen gelangt das Projekt durch die Speicherung der erkannten Arten und ihrer Standorte an für den Artenschutz auswertbare Datensätze.

Durchgeführt wird das Projekt von der Technischen Universität Ilmenau und vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie. Gefördert wird es von leben.natur.vielfalt (Bundesprogmm zur Biologischen Vielfalt), Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, vom Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz des Freistaates Thüringen sowie von der Stiftung Naturschutz Thüringen.

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Dienstag, 26. Februar 2019

Der Giersch muss weg (Buchvorstellung**)

Wer ist nicht schon an Giersch, Löwenzahn oder anderen im Garten weniger beliebten Kräuter verzweifelt und hat gedacht: Wenn doch nur das Gemüse auch so gut wachsen würde wie das Unkraut. Warum also nicht den Spieß umdrehen und aus solchen sich ausbreitenden Wildkräutern leckere Gerichte zubereiten. Schöne Beispiele zeigen Susanne Hansch und Elke Schwarzer in ihrem neuen Buch Der Giersch muss weg...*, das gerade im Verlag Eugen Ulmer erschienen ist.


Nicht jede Pflanze im Garten ist essbar und schmeckt. Es ist daher nicht zu empfehlen, Pflanzen nach Gutdünken abzuschneiden und eine Suppe daraus zu machen, um im Trend zu sein. Damit Sie wissen, was Sie tun, wann Sie es am besten und wie Sie es richtig tun, haben Susanne Hansch und Elke Schwarzer ihr Buch Der Giersch muss weg!: 28 Unkräuter bekämpfen oder einfach aufessen. 50 frische Wildkräuter-Rezepte* geschrieben. 28 wilde Kräuter, die sich gerne im Garten ausbreiten, werden darin in Text und Bild vorgestellt. Zu jedem gibt es interessante Informationen, Kennzeichen, an denen man die Pflanzenart erkennt, Erläuterungen, wie man sie entfernen oder am besten zum eigenen Vorteil nutzen kann. Zu jedem dieser "Unkräuter" gibt es ein bis zwei Rezepte, die sich sehr lecker anhören und auf den Bildern auch so aussehen, insgesamt sind es 50 Rezepte.
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Das Buch erfüllte in jeder Hinsicht meine Erwartungen. Es ist hübsch aufgemacht, der Umschlag sehr ansprechend, die Klappenbroschur verleiht ihm eine angenehme Griffigkeit und hebt die Wertigkeit. Tatsächlich findet man in den Klappen auch interessante Zusatzinformationen, beispielsweise mit welchen Pflanzen man die essbaren Unkrautpflanzen nicht verwechseln sollte und wie man sie von diesen unterscheidet.

Das Bild auf dem Cover ist ebenfalls sehr hübsch, hier hat mich aber etwas irritiert, dass die Blüten und die Blätter nicht von der gleichen Pflanze sind. Man erwartet Giersch. Die Blätter dürften auch vom Giersch sein, aber Giersch hat andere Blüten, er gehört wie die Möhre und Fenchel zur Familie der Doldenblütler. Ich bin mir nicht sicher, zu wem die weiß-gelben Körbchenblüten gehören und sowas kann mich den Schlaf kosten (Ist das Echte Kamille, Stinkende Hundskamille, Margerite oder was?). Aber das bin nur ich. Nachtrag vom Ulmer Verlag: Es sind Gänseblümchen. (Die Gänseblümchen vor meiner Terrasse haben gedrungenere Stiele, weshalb ich sie nicht als solche identifiziert habe :-)).

Mein Fazit zum Buch: Originelles Thema und witziger Titel, sehr ansprechend aufbereitet. Ich werde mit Sicherheit einige der Rezepte ausprobieren. Wirklich intensiv nutzen wird dieses Buch aber vor allem jemand mit einem größeren Garten und vielen verschiedenen Wildkräutern. Ansonsten ist es ein hübsches Coffeetable-Buch, ohne eines zu sein, denn das sind normalerweise teure, unhandliche Bildbände. Dieses hier liegt gut in der Hand, hat auch mehr Inhalt und passt gut in einen jungen/junggebliebenen GärtnerInnenhaushalt mit Aufgeschlossenheit für neue Ideen.

Der Giersch muss weg!:
28 Unkräuter bekämpfen oder einfach aufessen.
50 frische Wildkräuter-Rezepte
*
Susanne Hansch, Elke Schwarzer
Verlag Eugen Ulmer** (17. Januar 2019)
128 Seiten
Klappenbroschur
ISBN: 978-3-8186-0647-3






**Das Buch habe ich kostenfrei vom Verlag erhalten
* Werbelink

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