Dienstag, 13. September 2016

Purpursonnenhut Echinacea purpurea - schöne Gartenstaude für Menschen und Insekten

Der Purpursonnenhut ist eine nordamerikanische Präriepflanze, die bei uns als Gartenpflanze immer beliebter wird, als Heilpflanze wird sie schon lange geschätzt. Man kann den Purpursonnenhut säen oder pflanzen und sich gemeinsam mit Bienen, Hummeln und Schmetterlingen viele Jahre an ihm erfreuen.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus'

Purpursonnenhut Echinacea purpurea – kurz vorgestellt

Purpursonnenhut Echinacea purpurea:
Austrieb im Frühjahr
Der Purpursonnenhut* ist eine winterharte Staude - das heißt, im Winter stirbt alles Oberirdische ab und im Frühjahr treibt er aus unterirdischen Speicherorganen wieder aus.

Wie alle Arten der Gattung Echinacea stammt auch der Purpursonnenhut Echinacea purpurea aus Nordamerika, wo er in Prärien und an anderen offenen, eher trockenen Standorten lebt. Dort in seiner Heimat wird er Eastern purple-coneflower und Purple-coneflower genannt.







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Der Purpursonnenhut (bei uns auch als Roter Scheinsonnenhut bekannt) gehört wie Sonnenblume, Ringelblume und Kopfsalat zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae), zu erkennen am „Blütenkorb“. Das, was wir als eine Blüte wahrnehmen ist nämlich in Wirklichkeit ein körbchenförmiger Blütenstand aus vielen Blüten – der äußere, beispielsweise rosa bis purpur gefärbte Kranz wird von den Kronblättern sogenannter Zungenblüten gebildet. Innerhalb dieses Kranzes befindet sich der Korbboden mit den braun-orangefarbenen stachelig wirkenden Spreublättern, welche die Einzelblüten (Röhrenblüten) umgeben. Mit zunehmendem Alter einer Blüte wölbt sich der Korbboden zu einem konischen Zapfen - weswegen Sonnenhüte im Englischen Coneflowers heißen beziehungsweise der Purpursonnenhut Purple Coneflower heißt.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea – ein Fremder wurde zum Freund

Bei uns ist der Purpursonnenhut ein Neophyt, ein Einwanderer – und zwar ein sehr beliebter. Wir schätzen die Schönheit der inzwischen zahlreichen weißen, purpurnen sowie gelb- und orangefarbenen Sorten in Staudenbepflanzungen in Parks und Gärten sowie in Schnittblumen-Sträußen. Was wenige wissen: Die Blätter des Purpursonnenhuts sind sogar essbar. In der Heilpflanzenkunde wird der Pflanzenpressaft von Echinacea schon lange zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Nicht nur die Menschen mögen ihn, sondern er wird auch gerne von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten besucht.

Wer den Purpursonnenhut im eigenen Garten anbaut, freut sich, dass er lange blüht (etwa von Juli bis September) und recht genügsam ist. Bei mir wächst er auf einem Tiefgaragendach vor einer Südwand – wegen der niedrigen Erdauflage und der dadurch fehlenden Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität muss ich ihn im Sommer allerdings schon gelegentlich düngen (kann man beispielsweise mit Kompost oder einem Tomatendünger) und während Hitzeperioden gießen.

Purpursonnenhut kaufen

Manche Sorten gedeihen auch jahrelang im Kübel
auf dem Balkon oder der Terrasse: 'Baby Swan'
Sortenbeispiele für Purpursonnenhut*:

Hohe Sorten
Echinacea purpurea 'Magnus' (purpur, ca. 90 cm)
Echinacea purpurea 'Alba' (purpur, ca. 90 cm)
Echinacea purpurea 'White Swan' (weiß, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Fragrant Angel' (weiß, 90 cm)
Echinacea Hybride 'Sunrise' (gelb, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Tangerine Dream' (orange, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Flame Thrower' (gelb-orange, 90 cm)

Niedrigere Sorten
Echinacea purpurea 'Fatal Attraction' (dunkelpurpur, 60 cm)
Echinacea purpurea 'Purity' (weiß, 50 cm)
Echinacea purpurea 'Baby Swan' (weiß, 40 cm)

Echinacea-Sichtung im Weihenstephaner Staudengarten

Purpursonnenhut pflanzen oder säen

Die obigen und viele andere, sogar gefüllte Purpursonnenhut-Sorten kann man als Stauden in Staudengärtnereien oder über einen Online-Pflanzenversand kaufen.

Neben Echinacea purpurea gibt es auch andere Echinacea-Arten und dazugehörende Sorten, beispielsweise Echinacea pallida (ebenfalls weiß bis purpurn) und Echinacea paradoxa (gelb). Die Hauptpflanzzeiten für Staudenjungpflanzen sind Herbst und Frühjahr, dann werden sie in vielen Sorten angeboten. Sie blühen in der Regel im auf die Pflanzung folgenden Sommer.

Vom Purpursonnenhut Echinacea purpurea kann man aber auch Saatgut kaufen – beispielsweise bei Rühlemann’s, Die Stadtgärtner, Tartuffli oder bei Sortenvielfalt – teilweise sogar in Bioqualität/Demeterqualität. Ausgesät wird im Frühjahr ins Beet oder in Schalen, wobei die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Die ersten Blüten zeigen sich in der Regel erst im Sommer des auf die Aussaat folgenden Jahres. Man braucht also etwas mehr Geduld als bei einer Pflanzung.

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Krankheiten und Schädlinge am Purpursonnenhut

Wenn die frischen Triebe und Blätter angefressen werden, sind meist Schnecken die Übeltäter. Den Beweis liefern Schleimspuren an den Blättern oder in der Nähe auf dem Boden. Ich suche während der Austriebszeit die Beete morgens nach Schnecken ab, aber das alleine reichte nicht immer. Deshalb bin ich dazu übergegangen, während der Austriebszeit um jede Sonnenhutpflanze etwas biologisches Schneckenkorn Ferramol zu streuen.

Wenn an den Blättern Blattflecken auftreten, können diese von einer Pilz- oder Bakterienkrankheit verursacht sein. Befallene Blätter/Triebe sollte man umgehend entfernen.

Vergrünen und ungewöhnliche Verwachsungen an den Blüten können durch Gallmilben oder ein Phytoplasma - ein Organismus ähnlich wie ein Virus - namens Aster yellows ausgelöst werden. Das Phytoplasma wird von Zikaden und anderen saugenden Insekten übertragen. Befallene Pflanzen entfernt man am besten sofort, bevor sich die Krankheit ausbreitet.

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Samstag, 13. August 2016

Frischer Spinat aus dem ungeheiztem Gewächshaus schmeckt in der kältesten Zeit am besten

Kleingewächshausgärtner wissen, dass auch ein unbeheiztes Gewächshaus im Winter nicht leerstehen muss, sondern dass man dort beispielsweise Spinat und Feldsalat über den Winter wachsen lassen und an frostfreien Tagen ernten kann. Amerikanische Wissenschaftler testeten verschiedene Sä-/Pflanz- und die daraus resultierenden Erntetermine und untersuchten die Qualität des Spinats.

Spinat

Forscher an der Universität von New Hampshire (USA) stellten in einer zweijährigen Untersuchung fest, dass der Spinat, der während der kältesten Monate (Dezember, Januar und besonders Februar) aus dem unbeheizten Gewächshaus (Beispiel begehbarer Folientunnel) geerntet wird, einen höheren Zuckergehalt hat und deshalb besser schmeckt als der, der schon im Herbst (Oktober, November) oder erst im Frühjahr (März, April) geerntet wird.

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Im Versuch wurde der Spinat vorkultiviert (bei uns wird er meist direkt gesät) - das hat den Vorteil, dass die Sommerkulturen wie Tomaten, Gurken und Paprika länger im Gewächshaus bleiben können): Gesät wurde der Herbst-/Winter-/Frühjahrsernte-Spinat in mehreren Sätzen in Schalen, drei Wochen später wurde er dann ins Beet gepflanzt. Während der Zeiten unter dem Gefrierpunkt wurde der Spinat im Gewächshaus zusätzlich mit Vlies abgedeckt (über gespannte Schnüre gelegt, knapp 8 cm oberhalb der Blätter).

Von der Pflanzung bis zur Ernte dauerte es zwischen 19 und 130 Tagen, je nachdem wann gepflanzt wurde und wie kalt es im jeweiligen Monat und Jahr war.

Um im zeitigen und kalten Spätwinter/Frühjahr den besonders leckeren Spinat zu ernten, reicht es, mit der Aussaat bis Ende September (Pflanzung Mitte Oktober) zu beginnen. Allerdings fällt die Ernte bei früheren Aussaat-/Pflanzterminen früher an und höher aus, bei noch späteren Sätzen ist die Erntemenge jedoch viel niedriger.

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Als Fazit daraus kann man mitnehmen, zusätzlich zum Spinatsatz mit der Aussaat Ende Sept/Pflanzung Mitte Okt einen zweiten Satz zwei Wochen früher auszusäen, dann hat man auch um die Weihnachtszeit schon frischen Spinat und insgesamt eine höhere Ernte. Für spätere Frühjahrsernten sät man besser erst im Spätwinter oder zeitigem Frühjahr aus (Vorsicht mit der Sorte, Spinat schosst normalerweise im Langtag, für die Sommerernte braucht man Sommersorten).

Die Ergebnisse  basieren auf den Versuchen von 2 Jahren in New Hampshire (USA), von denen eines einen sehr milden Winter hatte. New Hampshire hat ein feuchtes Kontinentalklima, das starken Schwankungen unterliegt. Die Sommer sind kürzer, die Winter länger und kälter als beispielsweise in München. Je nach Standort, Verlauf des Winters, Einstellung der Lüftungstemperatur und Ähnlichem kann das Ergebnis abweichen.

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Freitag, 12. August 2016

Erntezeit: Gemüse und Kräuter aus dem Topfgarten

In meinem Topf- und Kübelgarten für Gemüse und Kräuter auf der Südseitenterrasse baue ich nicht nur Bewährtes an, sondern probiere jedes Jahr auch etwas Neues aus. Dazu kommt, dass auch jedes Gartenjahr anders verläuft. So war 2016 bis jetzt:


Ernte aus dem Topfgarten



Salbei aus dem Topfgarten
Dass in diesem Topf der
ausgesäte Salbei überhaupt
gedieh, ist ein Wunder,
denn die Vögel haben die Erde
zig Mal umgegraben.
Das Frühjahr im Topfgarten

Das Gartenjahr 2016 begann wie die Jahre davor: Der Rosmarin im Kübel hat den Winter draußen gut überstanden, denn er stand direkt vor dem Fenster, und er blühte sehr früh. Auch Schnittlauch und Thymian waren gut über den Winter gekommen und so gab es im Frühjahr saftiges Omelett mit frischem Schnittlauch, Lachsfilet mit Rosmarin und Knoblauch gebratenen sowie Spargel und Pellkartoffeln mit Thymian-Käsesoße.











Baby-Leaf-Salat: Man kann einzelne
junge Blätter nach Bedarf abschneiden
oder man schneidet insgesamt,
aber nicht zu tief ab.
In beiden Fällen werden immer
neue Blätter nachgebildet.
Und wie im letzten Jahr säte ich eine Pflücksalat-Mischung aus. Ich hatte noch von dem Saatteppich Sperli Babyleaf Mischung, bestehend aus Pflücksalat wie 'Lollo rossa' und 'Australischer Gelber' sowie Eichblattsalat 'Red Salat Bowl'.











Basilikum rot im Topf
Basilikum braucht vor allem
während der Keimung und als
junge Pflanze einen Energieschub
– sprich: Sonne und Wärme.

Zur gleichen Zeit wie den Salat im Topf säte ich das Rotblättrige Basilikum und den Salbei aus. Während der Salat recht schnell keimte und sich weiterentwickelte, ließ sich das Basilikum viel Zeit – bei jedem Kälteeinbruch legte es eine Pause ein, so dass ich manchmal zweifelte, dass daraus noch etwas wird.

Aber die Geduld hat sich ausgezahlt. Das rote Basilikum ist aromatisch und lecker und macht sich sehr gut in Tomatengerichten, Suppen und Salaten.








Sommer-Fruchtgemüse

In den Jahren zuvor hatte ich das Glück, dass meine Tomaten, Zucchini, Bohnen und andere Sommergemüse wegen des äußerst warmen Frühjahrs oder Frühsommers sehr schnell keimten und wuchsen, obwohl ich sie (viel zu spät) erst Ende April direkt in die Kübel draußen auf der Terrasse ausgesät hatte.



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Das Glück war mir 2016 nicht so hold, denn zu der Zeit war es zum einen recht kühl, zum anderen waren die Vögel ganz verrückt nach meiner neuen Blumenerde (COMPO BIO Hochbeeterde torffrei), die ich für die Tomatenpflanze, den Chili, die Aubergine und den Salbei benutzt hatte: Sie gruben die Aussaaten um und schleuderten die Erde auf den Terrassenboden. Warum sie das taten, ist mir nicht ganz klar: Entweder waren darin irgendwelche Insekten/Larven, die ich nicht gesehen habe, oder sie mochten die Konsistenz der neuen Pflanzenerde für eine Art Schlamm-/Staubbad. Immer wieder lag die Erde über den Terrassenboden verteilt und in den Töpfen fehlte sie. Als abzusehen war, dass die Aussaaten die Zeit nicht mehr aufholen würden, kaufte ich je eine Tomaten-, Chili-, und Auberginen-Jungpflanze und pflanzte sie in die Kübel. Die Vögel wollten die Töpfe immer noch nicht mit Pflanzen teilen. Erst als ich den Boden um die Pflanzen herum mit dicker Pappe bedeckte, war endlich Ruhe.

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Das Wachstum der Pflanzen kam wegen der kühlen Witterung zuerst nicht in Gang, erst als sich im Juli die Tagestemperatur für eine Weile dauerhaft über 20 Grad Celsius halten konnte, gab es endlich den ersehnten Schub: Sowohl die Tomate, als auch die Aubergine setzten reichlich Blüten und dann auch Früchte an.

Tomate im Kübel
Tomate 'Schwarze Pflaume': Sie wird nicht tiefschwarz, aber dunkel.
Geschmacklich ist sie gut und aromatisch, könnte aber fester sein.

Aubergine im Kübel
Aubergine ‚Angela‘ F1: robust mit reichem Blüten- und Fruchtansatz
Von den Tomaten habe ich schon viele essen können, die erste Auberginenfrucht werde ich wohl nächste Woche genießen können.

Mehr über meinen Gemüse- und Kräutertopfgarten: 

Für Gemüse und Kräuter bevorzuge ich Gefäße aus Ton/Terrakotta, die ich in Untersetzer stelle, denn darin habe ich seltener das Problem der Übernässung.

Ich gieße, wenn es warm ist, so viel, dass ein wenig Gießwasser unten in den Untersetzer läuft. Wenn Regenwasser nach einem Gewitter oder während Schlechtwetterphasen im Untersetzer steht, dann werden diese sofort geleert, damit die Pflanzen keinesfalls länger mit nassen, kalten Füßen stehen müssen.

Gedüngt wird bei mir derzeit mit dem Veggie-Dünger von Neudorff.

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