Freitag, 16. September 2016

Chili und Paprika - Gemüse des Jahres 2015/2016

Chili, Paprika und ihre Verwandten zeigen im Spätsommer und Herbst ihre schön glänzenden Früchte in leuchtenden Farben. Es gibt sie in vielen Arten und Sorten - von mild und saftig, über würzig pikant bis fruchtig und höllisch scharf.


Chili und Paprika wurden vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zum "Gemüse des Jahres 2015/2016" in Deutschland ernannt. Damit soll auf die besondere gemeinsame Kulturleistung aufmerksam gemacht werden. Aus den fünf wichtigsten Arten der Gattung Capsicum wurden nämlich Tausende ganz unterschiedliche Sorten entwickelt. Begonnen haben damit schon vor Tausenden von Jahren die Ureinwohner Mittel- und Südamerikas; seit Kolumbus die neue Welt "entdeckt" hat und die scharfen Früchte ihren Weg in fast alle Küchen gefunden haben, wird die Züchtung weltweit fortgesetzt.

Chili & Paprika Buchtipp:

Paprika & Chili erfolgreich anbauen*
(enthält neben praktischen Anleitungen und Tipps zum Anbau über 35 Porträts von fruchtigen Paprika- bis scharfen Chili-Sorten für Garten und Balkon)
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer**, Stuttgart 2017
broschiert, 128 Seiten









* Werbelink zu Amazon.de
** Werbelink: direkt beim Verlag Eugen Ulmer kaufen


Dienstag, 13. September 2016

Schnexagon - neues, giftfreies Mittel gegen Schnecken


Gefräßige Nacktschnecke an Kohlgewächs
Schnecken gehören zu den wichtigsten Schädlingen im Garten. Sie regelmäßig abzusammeln, macht viel Arbeit. Mit dem neuen Schnexagon-Anstrich kann man Hochbeet- und Topfwände sowie Beetumrandungen zu unüberwindbaren Hindernissen machen.

Wenn am Morgen die gestern gepflanzten Salatpflänzchen verschwunden sind, von den Radieschen nur noch die Stümpfe stehen oder der junge Austrieb von Purpursonnenhut angefressen ist, waren meist Nacktschnecken die Übeltäter. Viele Pflanzenarten stehen auf ihrem Speiseplan: junge und teilweise ältere Gemüsepflanzen, Sonnenblumen und andere einjährige Blumen, Staudenaustrieb und viele andere. Oft fragt man sich, wer so viel in einer Nacht fressen konnte. Schnecken verraten sich meist durch Schleimspuren an den traurigen Pflanzenresten oder auf der Erde in unmittelbarer Nähe. Dreht man ein paar Erdklümpchen, Holzlatten, Steine oder am Boden aufliegende Blätter in der Nähe um, findet man sie dort meist in ihren vor Trockenheit schützenden Verstecken. Die vielen Möglichkeiten, die man zur Bekämpfung von Schnecken im Garten hat, sind  bei Schnecken - was tun (gartenprobleme.de)  genannt.

Schnexagon*: neues Mittel gegen Schnecken
Schnexagon ist ein neuer, ökologischer Antihaft-Schutzanstrich gegen Schnecken, entwickelt von der Firma Solvoluta, einem jungen Start-up-Unternehmen.

Wird Schnexagon auf senkrechte Flächen etwas oberhalb des Bodens etwa 10 cm breit aufgepinselt, wird die Fläche für Schnecken unüberwindbar: Sie rutschen einfach ab. 

Schnexagon eignet sich besonders dafür, Schnecken von den Pflanzen in Hochbeeten oder von Pflanzen in Töpfen und Kübeln fernzuhalten. Aber genauso kann man auch Beete umranden und dann die Umrandung mit einem Schutzanstrich versehen.

Der Anstrich soll mindestens 4 Wochen lang halten. Es wird empfohlen, ihn alle 6 Wochen zu erneuern.

* In Baumärkten wird der giftfreie Schutzanstrich meist unter dem Namen Lugato Schnexagon verkauft - der Inhalt ist meines Wissens der gleiche.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea - schöne Gartenstaude für Menschen und Insekten

Der Purpursonnenhut ist eine nordamerikanische Präriepflanze, die bei uns als Gartenpflanze immer beliebter wird, als Heilpflanze wird sie schon lange geschätzt. Man kann den Purpursonnenhut säen oder pflanzen und sich gemeinsam mit Bienen, Hummeln und Schmetterlingen viele Jahre an ihm erfreuen.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus'

Purpursonnenhut Echinacea purpurea – kurz vorgestellt

Purpursonnenhut Echinacea purpurea:
Austrieb im Frühjahr
Der Purpursonnenhut* ist eine winterharte Staude - das heißt, im Winter stirbt alles Oberirdische ab und im Frühjahr treibt er aus unterirdischen Speicherorganen wieder aus.

Wie alle Arten der Gattung Echinacea stammt auch der Purpursonnenhut Echinacea purpurea aus Nordamerika, wo er in Prärien und an anderen offenen, eher trockenen Standorten lebt. Dort in seiner Heimat wird er Eastern purple-coneflower und Purple-coneflower genannt.







Anzeige


Der Purpursonnenhut (bei uns auch als Roter Scheinsonnenhut bekannt) gehört wie Sonnenblume, Ringelblume und Kopfsalat zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae), zu erkennen am „Blütenkorb“. Das, was wir als eine Blüte wahrnehmen ist nämlich in Wirklichkeit ein körbchenförmiger Blütenstand aus vielen Blüten – der äußere, beispielsweise rosa bis purpur gefärbte Kranz wird von den Kronblättern sogenannter Zungenblüten gebildet. Innerhalb dieses Kranzes befindet sich der Korbboden mit den braun-orangefarbenen stachelig wirkenden Spreublättern, welche die Einzelblüten (Röhrenblüten) umgeben. Mit zunehmendem Alter einer Blüte wölbt sich der Korbboden zu einem konischen Zapfen - weswegen Sonnenhüte im Englischen Coneflowers heißen beziehungsweise der Purpursonnenhut Purple Coneflower heißt.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea – ein Fremder wurde zum Freund

Bei uns ist der Purpursonnenhut ein Neophyt, ein Einwanderer – und zwar ein sehr beliebter. Wir schätzen die Schönheit der inzwischen zahlreichen weißen, purpurnen sowie gelb- und orangefarbenen Sorten in Staudenbepflanzungen in Parks und Gärten sowie in Schnittblumen-Sträußen. Was wenige wissen: Die Blätter des Purpursonnenhuts sind sogar essbar. In der Heilpflanzenkunde wird der Pflanzenpressaft von Echinacea schon lange zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Nicht nur die Menschen mögen ihn, sondern er wird auch gerne von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten besucht.

Wer den Purpursonnenhut im eigenen Garten anbaut, freut sich, dass er lange blüht (etwa von Juli bis September) und recht genügsam ist. Bei mir wächst er auf einem Tiefgaragendach vor einer Südwand – wegen der niedrigen Erdauflage und der dadurch fehlenden Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität muss ich ihn im Sommer allerdings schon gelegentlich düngen (kann man beispielsweise mit Kompost oder einem Tomatendünger) und während Hitzeperioden gießen.

Purpursonnenhut kaufen

Manche Sorten gedeihen auch jahrelang im Kübel
auf dem Balkon oder der Terrasse: 'Baby Swan'
Sortenbeispiele für Purpursonnenhut*:

Hohe Sorten
Echinacea purpurea 'Magnus' (purpur, ca. 90 cm)
Echinacea purpurea 'Alba' (purpur, ca. 90 cm)
Echinacea purpurea 'White Swan' (weiß, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Fragrant Angel' (weiß, 90 cm)
Echinacea Hybride 'Sunrise' (gelb, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Tangerine Dream' (orange, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Flame Thrower' (gelb-orange, 90 cm)

Niedrigere Sorten
Echinacea purpurea 'Fatal Attraction' (dunkelpurpur, 60 cm)
Echinacea purpurea 'Purity' (weiß, 50 cm)
Echinacea purpurea 'Baby Swan' (weiß, 40 cm)

Echinacea-Sichtung im Weihenstephaner Staudengarten

Purpursonnenhut pflanzen oder säen

Die obigen und viele andere, sogar gefüllte Purpursonnenhut-Sorten kann man als Stauden in Staudengärtnereien oder über einen Online-Pflanzenversand kaufen.

Neben Echinacea purpurea gibt es auch andere Echinacea-Arten und dazugehörende Sorten, beispielsweise Echinacea pallida (ebenfalls weiß bis purpurn) und Echinacea paradoxa (gelb). Die Hauptpflanzzeiten für Staudenjungpflanzen sind Herbst und Frühjahr, dann werden sie in vielen Sorten angeboten. Sie blühen in der Regel im auf die Pflanzung folgenden Sommer.

Vom Purpursonnenhut Echinacea purpurea kann man aber auch Saatgut kaufen – beispielsweise bei Rühlemann’s, Die Stadtgärtner, Tartuffli oder bei Sortenvielfalt – teilweise sogar in Bioqualität/Demeterqualität. Ausgesät wird im Frühjahr ins Beet oder in Schalen, wobei die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Die ersten Blüten zeigen sich in der Regel erst im Sommer des auf die Aussaat folgenden Jahres. Man braucht also etwas mehr Geduld als bei einer Pflanzung.

Anzeige

Krankheiten und Schädlinge am Purpursonnenhut

Wenn die frischen Triebe und Blätter angefressen werden, sind meist Schnecken die Übeltäter. Den Beweis liefern Schleimspuren an den Blättern oder in der Nähe auf dem Boden. Ich suche während der Austriebszeit die Beete morgens nach Schnecken ab, aber das alleine reichte nicht immer. Deshalb bin ich dazu übergegangen, während der Austriebszeit um jede Sonnenhutpflanze etwas biologisches Schneckenkorn Ferramol zu streuen.

Wenn an den Blättern Blattflecken auftreten, können diese von einer Pilz- oder Bakterienkrankheit verursacht sein. Befallene Blätter/Triebe sollte man umgehend entfernen.

Vergrünen und ungewöhnliche Verwachsungen an den Blüten können durch Gallmilben oder ein Phytoplasma - ein Organismus ähnlich wie ein Virus - namens Aster yellows ausgelöst werden. Das Phytoplasma wird von Zikaden und anderen saugenden Insekten übertragen. Befallene Pflanzen entfernt man am besten sofort, bevor sich die Krankheit ausbreitet.

* Werbelink / Affiliate

Weiterführende Informationen 
Anzeige