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Dienstag, 3. Mai 2016

Was bringt man als Gastgeschenk zur Grillparty mit?

Wenn demnächst auch die Abende sommerlich warm werden, werden auch die Grillfeuer wieder gezündet. Die große Frage: Was bringt man als Gastgeschenk mit, wenn man zu einer Grillparty eingeladen ist?




Klar: Eine schöne Flasche Wein, selbst gemachtes Chutney, exklusives Grillbesteck, Kräutertöpfe oder eine witzige Schürze gehen immer. Aber wenn man die Hobbys der Gastgeber kennt, eröffnen sich noch weit mehr Möglichkeiten.


Gastgeschenke für Hobbygärtner

Wenn die Gastgeber beispielsweise Hobbygärtner sind (oder es werden wollen), dann freuen sie sich über besondere Gartengeräte, andere Gartenutensilien, über Gartenbücher mit Anregungen und/oder Anleitungen.


Gartenbücher gibt es viele – für Anfänger, für Fortgeschrittene, über modernes Gartendesign genauso wie über Bauerngärten oder Gärten mit recycelten Elementen, über Selbstversorger- und Biogemüsegärten genauso wie über besondere Pflanzen wie Rosen, Stauden oder Steingartenpflanzen.

In der Smartreihe vom Ulmer Verlag gibt es zwei Taschenbücher von mir, die den Leser vom Anfänger zum erfahrenen Tomaten- oder Chili-Gärtner machen – egal, ob die ersten Versuche im eigenen Garten, in der Kleingartenanlage, auf dem Balkon oder auf der Mietparzelle als Urban Gardener unternommen werden. (Nachtrag: Das Chilibuch gibt es inzwischen in einer Neuauflage)

Mit diesen Büchern wird der frisch gebackene Hobbygärtner oder die Hobbygärtnerin beim Anbau Erfolg haben und aromatische Tomaten, erfrischende Paprika- und scharfe Chilischoten ernten können. Neben den Anbau- und Sortentipps findet er/sie darin auch gleich ein paar leckere Rezepte – auch zu Dips und Soßen. Gut für Sie, denn so werden Sie auch zur nächsten Grillparty wieder eingeladen!

Paprika & Chili*
erfolgreich anbauen
Eva Schumann
Ulmer Verlag**












Tomaten für Garten und Balkon*
auswählen - anbauen - genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag**











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Dienstag, 22. März 2016

Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Buchvorstellung**)

Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten - Werbelink zu AmazonDie Enzyklopädie von Helmut Pirc gibt nicht nur einen Überblick über die seltenen und die Wildobstarten, es ist auch ein tolles Nachschlagewerk, das nicht nur Fachleute und Gartenbau-Studenten gerne griffbereit im Regal haben möchten. Kurz gesagt: Sehr empfehlenswert!

Was kann man mit Weißdornfrüchten anfangen? Woher kommt die Kakipflaume und kann man sie im Garten anbauen? Was ist eine Indianerbanane und wie sehen deren Blüten und Früchte aus? Welche Arten, Auslesen und Sorten von Mini-Kiwis gibt es? Für welchen Standort eignet sich die Kamschatka-Heckenkirsche und was kann man aus den Früchten machen?

Auf all diese Fragen gibt die "Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten" von Helmut Pirc Antworten. In diesem umfassenden Werk werden 200 verschiedene seltene und Wildobstarten detailliert beschrieben und auf über 1000 Fotos vorgestellt. Dabei sind Trendarten für Gesundheitsbewusste wie Goji und Schisandra, fast vergessene heimische Wildobstarten wie Schlehdorn und Berberitze sowie exotische Wildfrüchte, die sich auch in unseren Breiten im eigenen Garten anbauen lassen, wie Indianerbanane und Kaki dabei.

Die Obstarten sind nach Familienzugehörigkeit geordnet. Für jede werden die Merkmale beschrieben sowie Angaben zur Eignung, Verwertung, Standortansprüche, Sorten und Auslesen und vieles andere, was jeweils relevant ist, gemacht.

In diesem Buch steckt viel Liebe zum Detail - der Autor hat sich richtig viel Arbeit gemacht. Er hat nicht nur seine eigenen Erfahrungen eingearbeitet, sondern zur Informationsbeschaffung sowie zum Fotografieren zahlreiche Spezialisten, Züchter, Baumschulen und andere besucht. Darüber hinaus haben er und seine Frau über 30 der Obstarten selbst zu Produkten verarbeitet, um sie beurteilen zu können.

Der Autor:
Dr. Helmut Pirc ist Abteilungsleiter für Gehölzkunde und Baumschulwesen an einer Höheren Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau und hat bereits ein Praxisbuch „Wildobst und seltene Obstarten im Hausgarten“ sowie zahlreiche Bücher zum Gehölzschnitt und anderen Gehölzthemen verfasst.

Das Buch:
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten*
Helmut Pirc
LEOPOLD STOCKER VERLAG 2015
ISBN 978-3-7020-1515-2
416 Seiten durchgehend farbig bebildert, Hardcover

Mein persönliches Fazit:
Dem Gärtner juckt es beim Lesen in den Fingern und dem Genießer läuft das Wasser im Mund zusammen. Kein Wunder also, dass die "Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten" von Helmut Pirc den 1. Platz des Deutschen Gartenbuchpreises 2016 in der Kategorie „Bester Ratgeber“ gewann. Auch mein Fazit lautet: Sehr empfehlenswert!

* Werbelink zu Amazon
** Ich habe vom Verlag ein kostenloses Rezensionsexemplar erhalten.

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Mittwoch, 3. Februar 2016

Die Ackerhelden haben ein Buch geschrieben (Rezension**)

Buchcover der Ackerhelden mit Werbelink zu Amazon.deEs heißt "Biogärtnern für Einsteiger" und gefällt mir.

Die Ackerhelden sind Birger Brock und Tobias Paulert. Sie vermieten biozertifizierte, vorbepflanzte Ackerstücke über das Sommerhalbjahr an Menschen, die das Gärtnern ausprobieren möchten und dabei Wert auf Bio legen. Nun haben sie ein Buch geschrieben, das ihren Kunden und anderen Einsteigern in den biologischen Anbau den Anfang erleichtert.

Ackerhelden:
Biogärtnern für Einsteiger
*
Gebundene Ausgabe
Dorling Kindersley Verlag 2016
ISBN 978-3-8310-3047-7

"Supermarkt kann jeder - echte Helden ackern selbst." Ehrlich gesagt, hatte man mich mit diesem Spruch im ersten Kapitel schon an der Angel. Und auch die Entscheidung der Ackerhelden für den Bioanbau liegt auf meiner persönlichen Linie. Als hätte jemand in Worte gefasst, warum ich mich damals für den Gartenbau als Berufsweg entschieden habe.

Doch nur, weil ein Buch und seine sympathischen Autoren auf meiner Linie liegen, darf ich es noch nicht empfehlen. Also ackerte ich das Buch von Anfang bis Ende durch.

Was ich fand, waren
  • solides Bio-Gärtnerwissen über Gemüse (einschließlich Rhabarber und Topinambur), Kräuter und Obst,
  • viele hilfreiche, praktische Tipps
  • in einem Buch mit vielen authentischen Fotos von Feldfrüchten und Gartenarbeit
  • passend im Hands-on Look. 
  • Das Buch macht unbedingt Appetit aufs Gärtnern.
Ganz kleine Kritik
Ganz klar, dass jeder Gärtner andere Erfahrungen gemacht hat und Ratgeberautoren auf Unterschiedliches Wert legen.
  • Werkzeuge für den Garten und wofür man sie benutzt, hätte ich mir in einem Anfängerbuch weiter am Anfang und etwas ausführlicher gewünscht - mit einem Bild für jedes Werkzeug und mit Beispielen, in welchem Boden und bei welcher Tätigkeit das Werkzeug besonders geeignet ist. 
  • Da sich das Buch an Einsteiger richtet, wäre eine Schritt-für-Schritt-Anleitung hilfreich gewesen, wie man in einem vorhandenen Garten mit Wiese oder Rasen ein Beet neu anlegt. 
  • Die Gründüngung hätte man vielleicht noch etwas ausführlicher ausbreiten können, allerdings ist das Thema für die Sommersaison-Mieter von Anbaufläche nicht so relevant.
Und da sich das Buch an ausgesprochene Anfänger richtet, darf man diese ja auch nicht gleich zu sehr mit Wissen überschütten - es soll ja auch noch etwas zum Entdecken, Nachforschen und für den Erfahrungsaustausch bleiben.

Mein Fazit
Das Buch ist empfehlenswert und eignet sich sehr gut als Geschenk für Ersttäter im Garten oder auf der Mietscholle. Es enthält viel Einsteigerwissen in verständlicher Sprache, ist reich mit schönen, authentischen Fotografien bebildert und macht Lust darauf, das Gärtnern anzupacken.

*Werbelink
** Der Verlag hat mir auf meinen Wunsch ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.


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Dienstag, 5. Januar 2016

Gesundheitsförderer Chili, Paprika & Co.

Dass Chili, Paprika und Co. wegen des hohen Gehaltes an Vitamin C und anderen sekundären Pflanzenstoffen sehr gesund sind, ist allgemein bekannt, neue Studien weisen auch (wieder) auf eine lebensverlängernde sowie eine Wirkung gegen Krebs hin. Am besten genießt man Chili und seine Verwandten zusammen mit etwas Öl.

Paprika & Chili erfolgreich anbauen - Werbelink zu Amazon.deDer Stoff, der den Chilis und vielen seiner Verwandten die Schärfe gibt, heißt Capsaicin. Es hat in Laborversuchen eine antioxidative, entzündungshemmende und eine Wirkung gegen Krebs gezeigt.

Eine Studie mit einer halben Millionen erwachsener Chinesen ergab, dass die, die drei bis vier Mal pro Woche scharfe Speisen aßen, ein um 14 Prozent niedrigeres Sterberisiko hatten, also solche, die dies nicht taten.

David Popovich von der Massey Universität in Neuseeland unterstützt die Theorie, dass Capsaicin den programmierten Zelltod und damit eine Zellerneuerung auslöst. Wenn er in Laborexperimenten Capsaicin auf Krebszellen aufbringt, wird deren Zellwachstum reduziert.

 Je schärfer der Chili, desto mehr Capsaicin enthält er. Jedoch muss der schärfste Chili nicht auch der gesündeste sein. Viel mehr zeigen neue wissenschaftliche Untersuchungen, dass es auf die Zusammenwirkung von Capsaicin mit anderen bioaktiven Inhaltsstoffen ankommt, so José de Jesús Ornelas-Paz, ein Forscher vom Research Center for Food and Development in Mexiko.

Roter-Habanero-Chili im Topf
Roter Habanero-Chili im Topf angebaut

Durch das Mischen, Schneiden und Kochen werden die bioaktiven Inhaltsstoffe aus dem Fruchtgewebe herausgelöst und für den Menschen besonders gut verfügbar. Diese Wirkstoffe sind auch noch im Chilipulver u. Ä. enthalten.

Capsaicin ist ein fettlöslicher Stoff, weshalb man Chili am besten mit ein wenig Öl und nicht nur mit rohem Gemüse ohne Fett essen sollte. So wird die Aufnahme im Körper verbessert.

Popovich empfiehlt scharfe Soßen von rotem Habanero-Chilis mit Essig, wenig Salz und etwas Knoblauch. Man solle sich vor dem Zucker und Natrium in den Fertigsoßen in Acht nehmen. Paz empfiehlt die Verwendung verschiedenfarbiger Chili, weil jede Farbe andere Karotinoide mit sich bringt.

Bei so viel Gesundheitswirkung freut man sich schon auf den Anbau und die Ernte in der kommenden Gartensaison.

  Buchtipp


Paprika & Chili erfolgreich anbauen - Werbelink zu Amazon.de
Paprika & Chili erfolgreich anbauen*
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart 2017


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Quellen und weiterführende Informationen:

Sonntag, 20. Dezember 2015

Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen (Buchtipp)

Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen - Werbelink zu Amazon Eigentlich wollte ich vor Weihnachten gar nicht mehr bloggen, aber nun habe ich gerade "Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen", geschrieben von Karin Greiner, erschienen 2015 beim Ulmer Verlag, geschenkt bekommen und bin von dem Buch ganz begeistert. Deshalb stelle ich es doch noch kurz hier im Blog vor.

Das Buch ist innen wie außen sehr ansprechend und zum Thema passend aufgemacht und hat für meinen Geschmack auch genau den richtigen Umfang - es liegt gut in der Hand, ist dabei "gehaltvoll" und trotzdem gut zu handlen, auch das Verhältnis von Informationen und Tipps zu ansprechenden oder erläuternden Bildern passt einfach gut. Sehr praktisch finde ich auch, dass der Einband vorne und hinten ausklappbar ist und so als Lesezeichen genutzt werden kann.

Das erste Kapitel vermittelt Basiswissen zu Wildpflanzen, zum Sammeln, Aufbewahren und so weiter. Die weiteren Kapitel stellen die einzelnen Wildpflanzen mit Heilwirkung, wo sie wachsen, mit was man sie nicht verwechseln sollte sowie ihre Wirkung vor. Dabei sind die Pflanzen nach den Jahreszeiten geordnet, zu denen sie erscheinen bzw. gesammelt werden.

Zu jeder Pflanze gibt es viele Tipps und Rezepte für Tees, Tinkturen, Umschläge oder welche Anwendungen jeweils zu empfehlen sind.

Vorne im Einband sind "Tipps für den kleinen Notfall unterwegs" aufgelistet und es gibt eine "Naturkalender" genannte kleine Liste mit den Blütezeiten der wichtigsten wilden Heilkräuter im Überblick. Im rückwärtigen Einband findet man ein Verzeichnis der wichtigsten Beschwerden mit den entsprechenden Seiten im Buch, auf denen man Rezepte zur Linderung sichten kann.

Die Autorin Katrin Greiner ist übrigens Biologin, Autorin und Dozentin - letzteres bei der Gundermannschule und bei der Kräuterakademie-Heilkräuterschule. Seit 15 Jahren ist sie darüber hinaus Pflanzenexpertin beim Bayerischen Rundfunk.

Mein Fazit zu "Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen: Heilkräuter finden und verarbeiten im Jahreslauf": "Nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch was im Köpfchen." Ein schönes Geschenk!

Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen:
Heilkräuter finden und verarbeiten im Jahreslauf
*
Karin Greiner
Ulmer Verlag, Stuttgart 2015
ISBN: 978-3-8001-8333-3

*Werbelink

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Donnerstag, 10. September 2015

"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" - zum Dahinschmelzen

Werbelink zu Amazon.de Ein anregendes Buch für Gartengestalter und Gartenliebhaber und alle, die es werden wollen - zum Blickerweitern, Inspirierenlassen und zum Schwelgen. Oder zum Verschenken an junge Gartenarchitektur-Studierende oder ganz liebe Gartenfreunde. (Buchrezension)

Im August 2015 erschien im Ulmer Verlag das Buch "Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" von Didier Willery und Philippe und Brigitte Perdereau, das im Jahr zuvor schon in Frankreich unter dem Titel "Jardins contemporains : Epurés, sculptés, naturalistes" ebenfalls bei Ulmer herausgekommen war - wobei ich nicht sicher bin, ob sich die Bücher inhaltlich und umfänglich decken.

"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" zeigt die aktuellen Strömungen im Gartendesign. In 47 Reportagen mit hochwertigen, wunderschönen Fotos stellen Didier Willery und Philippe sowie Brigitte Perdereau exklusive private sowie bemerkenswerte öffentliche Gärten in Wort und Bild vor. Diese Gärten wurden von bekannten europäischen Landschaftsarchiteckten und Gartengestaltern wie Piet Oudolf, Keith Wiley oder Peter Jahnke in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Großbritannien und Frankreich gestaltet.

Das Buch ist in drei Abschnitte in dieser Reihenfolge unterteilt:
  • minimalistisch und grafisch gestaltete Gärten 
  • skulpturale und modellierte Gärten 
  • naturalistische und wilde Gärten 
Man beginnt als LeserIn also mit den minimalistischen und grafisch gestalteten Gärten. Ich muss zugeben, dass ich zu dem Teil des Buches meine Bedenken hatte, da ich persönlich lebendige und sich entwickelnde naturalistische Gärten gegenüber den doch eher statischen minimalistisch gestalteten Gärten bevorzuge, doch ich merkte, dass das Anschauen der Bilder und die beschreibenden Texte auch in diesem Teil nicht nur informativ für mich waren, sondern mir auch die Augen öffneten und die Wahrnehmung von Raum, Perspektive, Formen, Struktur und Textur intensivierten.

Auch wenn die Strömungen in der Gartengestaltung nicht ganz so klar zu trennen sind, wie die Bucheinteilung zunächst denken lässt, sondern ineinander fließen und sich begegnen, wie man im Buch lernt: Mit jedem Umblättern zur nächsten Reportage geht man mit den Autoren den nächsten Schritt von der minimalistischen Gartengestaltung über viele wundervolle Etappen, wie die Verwendung von Formgehölzen, die immer phantasievoller und ungewöhnlicher eingesetzt und kombiniert werden, bis zu den naturalistischen Gärten mit atemberaubenden Pflanzenkombinationen in unterschiedlichen Garten-/landschaftlichen Gegebenheiten. Am Ende schmolz ich nur noch dahin.

Als Gartenbauerin und Pflanzenliebhaberin habe ich mich gefreut, dass die verwendeten Pflanzenarten und -sorten entweder im (Bild-)Text namentlich genannt und/oder ihre Verteilung auf der im Bild gezeigten Fläche mittels einer zusätzlichen kleinen Skizze offengelegt wurden.

Ungewöhnlich für dieses große Buchformat und den doch beträchtlichen Umfang des Buches fand ich im ersten Moment das Flexcover (anstelle von Hardcover). Doch ließ sich das Buch gut handhaben, es scheint stabil zu sein und es wirkt hochwertig.

Über die Autoren
Philippe Perdereau ist ein bekannter Gartenfotograf, dessen Fotos international veröffentlicht werden. Seine Frau Brigitte begleitet und unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Auch Didier Willery ist Gartenfotograf, außerdem Journalist, Buchautor und Pflanzenliebhaber.

Mein persönliches Fazit: 
"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" ist ein wunderschönes Buch mit vielen stimmungsvollen Bildern, das viele Beispiele der unterschiedlichen Strömungen zeitgenössischer Gartengestaltung zeigt und das ich bestimmt noch oft in die Hand nehmen werde. Ich empfehle es unbedingt weiter. Alle Daumen hoch!

Buchdaten 
Werbelink zu Amazon.de Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch*
Philippe und Brigitte Perdereau. Didier Willery.
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2015
ISBN-13: 978-3800103232
Broschiert, 320 Seiten, 25,8 x 2,8 x 26,1 cm


*Werbelink

Hinweis:
Der Blogartikel gibt meine ehrliche persönliche Meinung wieder, auch wenn ich ein kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe.

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Freitag, 25. Januar 2013

Urbane Gärten, urbane Landwirtschaft - Mitmachen erwünscht!

Weltweit sprießen neue urbane Gärten aus dem Boden und es entwickeln sich Initiativen zu urbaner Landwirtschaft und Stadtökologie. Urban Gärtnern kann jeder - im Grunde reicht schon ein Blumentopf, um dabei zu sein. Doch die urbanen Gärtner werden schnell süchtig und wollen mehr - nicht nur hinsichtlich des Gärtnerns, sondern oft auch des sozialen und/oder politischen Engagements.

Gärtnern in der Stadt hat viele Ausprägungen. Im Grunde ist man schon mit einem
Blumentopf auf dem Balkon dabei. Doch der moderne "Urban Gardener" sucht das Gemeinschaftserlebnis.
Bei dem neuen "Gärtnern in der Stadt" (Neudeutsch: "Urban Gardening", "Urban Farming", "Urban Horticulture" etc.) geht es den meisten aber nicht nur darum, den eigenen Balkon mit ein paar Blümchen aufzuhübschen, die Dachterrasse möglichst "stylish" zu gestalten oder Radieschen und Salat aus dem eigenen Anbau zu ernten, sondern um das Verhältnis zu Natur und Pflanzen an sich, um den Anbau von Lebensmitteln - oft nach den eigenen, meist ökologischen Maßstäben -, um Selbermachen, Tauschen und Austauschen mit anderen Menschen; kurz: Es geht um eine neue Art Leben und Zusammenleben in der Stadt, um
(Teil-)Selbstversorgung und um ein ökologisches Bewusstsein als Städter. Für den Autor und Journalisten Martin Rasper ("Vom Gärtnern in der Stadt - tinto-Rezension") ist Gärtnern nicht nur Hobby oder Beruf, sondern sogar eine politische Haltung.

Urbane Gärten in Deutschland

Urbane Gärten als Orte der Begegnung - mit anderen und mit sich selbst

Viele urbane Gärten tragen als Gemeinschafts- oder interkulturelle Gartenprojekte innerhalb einer Nachbarschaft/Siedlung dazu bei, dass Menschen die Anonymität und die Isolation, die das städtische Leben oft mit sich bringt, überwinden. Menschen verschiedener Generationen und/oder kultureller Herkünfte treffen sich im Garten, arbeiten zusammen und tauschen sich aus, sie lernen miteinander und voneinander und feiern auch mal gemeinsam ein Gartenfest. Zu dieser Art urbaner Gärten gehören neben den Gemeinschaftsgärten des genossenschaftlichen Wohnungsbaus und den interkulturellen Gärten auch Stadtteilgärten, Mietergärten, Generationsgärten, Frauengärten, Jugendgärten, Kinderbauernhöfe, Schulgärten, Studierendengärten, therapeutische Gärten oder Gärten anderer Initiativen. Leider gibt es all diese verschiedenen urbanen Gärten noch nicht überall - aber einige deutsche Großstädte wie München und Berlin haben diesbezüglich doch einiges zu bieten.

Brachen zu Gärten

Manche urbanen Gärten entstanden durch engagierte Bürger, die Brachflächen in lebendige Nutzgärten verwandelten. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist der Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg. Auf einer Fläche, die 60 Jahre lang brachlag, gärtnern heute Menschen zusammen - sozial und ökologisch. Da die Nutzung mancher Brachflächen langfristig nicht gesichert ist oder manche Böden auch belastet sind, muss beim Gärtnern in der Stadt manchmal auf eine "mobile Anbauweise" zurückgegriffen werden: Es wird nicht direkt in den Boden gesät und gepflanzt, sondern in Hochbeete, Kisten, Säcke und andere Behälter mit Bioerde oder anderen Erden/Substraten.

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Krautgärten

Mietgärten vor der Stadt, von Städtern genutzt

Zu den urbanen Gärten werden auch die Krautgärten gezählt - die liegen zwar mehr am Stadtrand als in der Stadt selbst, werden aber von den Städtern zum Anbau von Gemüse und Sommerblumen genutzt. Die Krautgärten-Flächen gehören der jeweiligen Stadt oder den Landwirten am Stadtrand. Sie verpachten Parzellen auf einem Feld meist jeweils für ein Jahr an anbauwillige urbane Gärtner. In der Regel werden die Parzellen schön vorbereitet, oft sogar der erste Satz Gemüse gepflanzt, sodass sich auch unerfahrene Hobbygärtner ins Vergnügen stürzen können: Unkrautjäten, Düngen (organisch!), Gießen u. a. Pflegearbeiten. Und am Ende der Kultur steht das Ernten. Und ist der erste Satz Salat oder Kohlrabi geerntet, kann sich der frischgebackene urbane Gärtner an seine eigene erste Aussaat oder Pflanzung wagen: Tomaten, Chili, noch mehr Salat usw. Auch Kinder sind oft mit Begeisterung beim Gärtnern dabei.

Kleingärten

Gartenparzellen in Kleingartenanlagen mit meist langfristigen Pachtverträgen

Kleingärten (synonym: Schrebergärten, Lauben) sind Gärten, die Teil von Kleingartenanlagen (synonym: Gartenkolonien, Laubenkolonien) sind. Diese Kleingartenanlagen werden von verschiedenen Gartenvereinen/-verbänden verwaltet. Die Dachorganisation der deutschen Kleingärtner ist der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. mit 20 Landesverbänden und 15.000 Kleingartenvereinen. Was ein Kleingarten genau ist und wie er genutzt werden darf, ist im Bundeskleingartengesetz geregelt. In Deutschland gibt es ca. 1 Million Kleingärten.

Wer einen Kleingarten pachten möchte, muss sich bei seinem regionalen Kleingartenverband registrieren lassen und landet dann auf einer Warteliste. Wichtig: Man darf sich nur bei EINER Anlage anmelden und man muss den Hauptwohnsitz im Einzugsbereich der jeweiligen Anlage haben. Übrigens hat jeder Kleingartenverein eine Satzung, in die man vorab einen Blick werfen sollte.

Hat man einmal eine Parzelle ergattert, dann besteht der Pachtvertrag in der Regel bis zum Tod - außer der Pächter kündigt vorher. Befindet sich auf der eroberten Parzelle ein Gartenhaus, dann muss man dafür meistens Ablöse zahlen - und umgekehrt, wenn man kündigt, bekommt man auch eine Ablöse für sein Gartenhaus/Laube. Der Verpächter kann übrigens nur unter bestimmten Umständen kündigen, die im Pachtvertrag, in Kleingartenvereinssatzung und/oder dem Bundeskleingartengesetz festgelegt sind.

Auch die Bahn Landwirtschaft e.V. mit ihren deutschlandweiten Bezirken, verpachtet Grundstücke zur kleingärtnerischen Nutzung an ihre Mitglieder. Die Verwaltung bis zur Gartenvergabe solcher Kleingartenkolonien erfolgt ehrenamtlich durch Mitglieder.

Buchtipp:
Tomaten, Paprika & Co. für Garten und Balkon: *
Richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 16. Januar 2020
ISBN: 3-8186-1047-9




Urbane Gärten international

Urbane Gärten sind kein deutsches Phänomen. Urbane Gärten gibt es überall: in den Armensiedlungen (Favelas) von Rio de Janeiro/Brasilien, in den Slums afrikanischer Städte und mitten in New York Stadt. Und je nachdem, wo sie liegen - nicht nur geografisch, sondern abhängig von der örtlichen Armuts-/Wohlstandssituation -, haben die urbanen Gärtner andere Prioritäten und Anliegen - bei den einen sind die urbanen Gärten wichtigster Bestandteil im Kampf ums Überleben, bei den anderen das Mittel zu mehr Miteinander und ein Faktor im Kampf gegen Umweltzerstörung und für den Erhalt der Artenvielfalt. Oft aber auch alles zusammen.

Manche Initiativen, wie NYC Parks Green Thumb, existieren schon seit Jahrzehnten, andere sind erst in den letzten Monaten aus der Not heraus entstanden. Tatsächlich begann die NYC Parks Green Thumb Initiative mit Guerilla-Gardening-Aktivitäten in den 1970er Jahren: Leute wie Liz Christy warfen Samenbomben (Gemenge aus Erde und Samen) über die Zäune verwaister Grundstücke. Die Stadt erkannte bald, welche positiven Effekte gemeinschaftlich organisierte urbane Gärten haben können, und unterstützte die Bürger bei ihren Begrünungs- und Gemeinschafts-/
Selbstversorgungsprojekten.

Urbane Gärten und Natur-/Umweltschutz

Nicht jede urbane Gartenfläche wird nach rein ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet, doch geht der Trend eindeutig in diese Richtung. Selbst die Kleingärtner in den eher traditionellen Kleingartenanlagen halten Natur- und Umweltschutz für sehr wichtig - beispielsweise nutzen lt. Wikipedia 97 Prozent Regenwasser zum Bewässern und 96 Prozent kompostieren ihre Gartenabfälle. In den neuen Urban-Gardening-Initiativen spielt der Anbau nach ökologischen Gesichtspunkten erst recht eine große Rolle: Es wird organisch gedüngt, Schädlinge werden biologisch bekämpft und auch an Bienen und Vögel wird gedacht und entsprechend Bienenweidepflanzen oder Schutzplätze geboten.

In den neuen Urban-Gardening-Projekten ist Nachhaltigkeit das wichtigste Grundprinzip. Und hier beginnt auch die politische Dimension. Die Unternehmen der Agrarindustrie arbeiten überwiegend nicht nachhaltig, denn ihr Interesse ist es, ihre Produkte zu verkaufen - sie werden daher verantwortlich gemacht für Monokulturen, Landzerstörung durch Abholzung und nicht nachhaltige Bewirtschaftung, (indirekte) Zerschlagung kleinbäuerlicher Strukturen, den Verlust regionaler und bewährter Sorten durch Saatgutmonopole und gentechnisch veränderte Organismen (Stichwort Monsanto), übermäßigen Einsatz von Pestiziden, Bienensterben und vieles mehr. Dem Treiben der Agrarindustrie will der neue Urban Gardener (wie auch der alte Öko-Anbauer) etwas entgegensetzen und das urbane Gärtnern ist ein Teil des politischen Engagements gegen die Agrarindustrie und für Natur- und Umweltschutz sowie eine andere Art der Landwirtschaft und des menschlichen Miteinanders.

Urbane Gärten sind mehr als ein Trend

Ein vorübergehender Trend ist vielleicht, dass nun alle Zeitschriften und Magazine über die gärtnernden Städter schreiben. Aber urbane Gärten gibt es eigentlich seit Jahrzehnten und der Trend verstärkt sich gerade und bekommt zunehmend politische Dimensionen.

Oft entstehen urbane Gärten in Notzeiten oder in Gegenden, in denen Not herrscht. Dort ist ihre Hauptfunktion, dass sie den Bürgern bei der Versorgung mit Lebensmitteln helfen. Aber auch im relativen Wohlstand sind Urban-Gardening-Projekte wichtig: Sie tragen zur Verbesserung des Stadtklimas (im doppelten Sinn) und der Artenvielfalt bei (Bienen überleben wenigstens in den Städten). Die Freude an der Gartenarbeit und am Wachsen und Gedeihen von Pflanzen allgemein und die eigene Erzeugung von Nahrungsmitteln im Speziellen tun dem Menschen gut. Kinder lernen die Zusammenhänge von Natur, Anbau und Nahrung kennen. Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt von Nachbarschaften oder Gleichgesinnten werden gefördert und manch einer findet über die urbanen Gärten sogar in einen (neuen) Beruf - den des Gärtners.

Durch die Beschäftigung mit Erde, Saatgut, Pflanzenanbau und Nahrungsmittelproduktion und die daraus gewonnenen Erfahrungen werden die neuen Gärtner in der Stadt immer sensibler für aktuelle Fragen und Probleme der Landwirtschaft, der internationalen Entwicklungszusammenarbeit sowie des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes. Sie stellen vor allem zunehmend die Agrarindustrie und die Politik, die sie unterstützt, infrage. Sie wollen Sortenvielfalt und regionale Sorten statt wenige, teure (genmanipulierte) Sorten in den Händen von Mega-Biotech-Unternehmen und die daraus resultierende Abhängigkeit eines jeden, der Pflanzen anbaut - abgesehen von den Folgen für Natur, Mensch und Umwelt. Sie glauben nicht daran, dass man der Welternährung hilft, wenn man mit subventionierten Lebensmittelexporten in Entwicklungsländer die dortige Wirtschaft kaputtmacht oder durch Land Grabbing und Monokulturen mit hohem Technikeinsatz vorhandene kleinbäuerliche Strukturen zerstört - um nur einige Beispiele zu nennen. Dank Internet verbünden sich die verschiedenen Initiativen miteinander - man braucht nur mal bei Facebook "Millions against Monsanto" einzugeben und weiß, dass "Urban Gardener" zusammen mit den Öko-Landwirten und den Naturschützern nicht nur in Deutschland, sondern auch international eine wachsende Macht sind.

Aber egal, ob man sich nur gärtnerisch oder sozial und/oder politisch einbringen will: Mitmachen ist erwünscht!

Bücher zum Thema Urbane Gärten

Vom Gärtnern in der Stadt*
Die neue Landlust zwischen Beton und Asphalt
Martin Rasper

Urban Gardening: Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt*
Christa Mueller

Jedem sein Grün!: Urbane Permakultur: Selbstversorgung ohne Garten*
Judith Anger, Immo Fiebrig, Martin Schnyder

Buchtipp:
Flexibel und mobil gärtnern: Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen, Kübeln, Kisten, Säcken und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8 







* Werbelink



Quellen und weitere Informationen

Dienstag, 7. Februar 2012

Biologischer Pflanzenschutz im Garten (Buchtipp)

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Biologischer Pflanzenschutz im Garten - Werbelink zu Amazon.de
Der ökologische Anbau und der biologische Pflanzenschutz im Garten/Gartenbau liegen mir schon seit meinem Gartenbaustudium besonders am Herzen – meine Diplomarbeit drehte sich um das Thema und ich hatte viele Jahre beruflich damit zu tun. Daher freute ich mich besonders darauf, die neueste Auflage von „Biologischer Pflanzenschutz im Garten“ aus dem Ulmer Verlag rezensieren zu dürfen. Vor ein paar Tagen ist das Buch eingetroffen und es machte gleich beim Auspacken einen guten Eindruck.

Über die Autoren

Die Autoren von "Biologischer Pflanzenschutz im Garten" sind Otto Schmid und Silvia Henggeler. Otto Schmid ist Mitarbeiter am Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Wermatswil, Schweiz, Silvia Henggeler hat sehr lange praktische Erfahrung im biologischen Gartenbau und führt Kurse zum Thema durch.

Das Buch

Biologischer Pflanzenschutz im Garten* ist ein gebundenes Buch und ansprechend bebildert. Und nicht nur äußerlich zeigt es sich als solides Fachbuch, sondern auch der Inhalt überzeugt: Es geht um ökologische Methoden für den Garten (Gemüse-, Obst- und Wein-, Kräuter- und Ziergarten), mit denen sich das Zusammenspiel von Nützlingen und Schädlingen zu Gunsten unserer Gartenpflanzen beeinflussen lässt.
„Biologischer Pflanzenschutz im Garten“ ist gegliedert in
  • Grundsätzliche Überlegungen 
  • Die Biologie wichtiger Gartentiere 
  • Die wichtigsten Nützlinge Schädlinge und Krankheiten 
  • Mittel und Maßnahmen 
  • Herstellung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln 
  • Service 
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Das Herz des Buches ist das Kapitel „Schädlinge und Krankheiten“ mit knapp 200 Seiten:
  • Mangelerscheinungen 
  • Pflanzenschäden durch Chemikalien 
  • Klimaeinflüsse
  • Allgemeine Schädlinge und Krankheiten 
  • Schädlinge und Krankheiten an Gemüse 
  • Schädlinge und Krankheiten an Tee- und Gewürzkräutern 
  • Schädlinge und Krankheiten an Obst 
  • Schädlinge und Krankheiten an Beeren 
  • Schädlinge und Krankheiten an der Weinrebe (Rebengewächse) 
  • Schädlinge und Krankheiten im Ziergarten 
  • Rasen 
Schwergewichte sind aber Gemüse, Obst und Zierpflanzen.

Zu fast allen porträtierten Krankheiten und Schädlingen gibt es nach einer kurzen Vorstellung jeweils Abschnitte über Vorkommen, Schadbild und Abwehr (vorbeugend und direkt). Diese Seiten sind reich an Informationen und praktischen Tipps. Besonders hilfreich finde ich die Diagnosetafeln, die es für Gemüse, Obst und Wein sowie Rosen gibt: Anhand der Schadensbeschreibung kann man den Schädling oder die Krankheit diagnostizieren und findet den Verweis zur richtigen Seite im Buch.

Kleine Kritikpunkte 

Zu manchen Themen im Anfangsteil von "Biologischer Pflanzenschutz im Garten" hätte ich mir eine Grafik o. ä. gewünscht, um Zusammenhänge zu verdeutlichen und um lange Textblöcke aufzulockern. Vermisst habe ich eine Liste mit Blühpflanzen/einheimischen Sträuchern zur Förderung von Nützlingen, außerdem Informationen/Bauanleitungen zu Insektenschutzkästen/-stein-/reisighaufen, Sortenbeispiele für widerstandsfähige Sorten sowie detailliertere Mischkultur- und Kulturfolgeübersichten zur Vermeidung von Krankheiten. An manchen Stellen sind die Autoren meiner Meinung nach zu oberflächlich geblieben, z. B. im Kapitel über Stare: Wodurch wird der Star denn zum Schädling in der Landwirtschaft, wenn er doch eigentlich lt. der Beschreibung Insekten und Schnecken frisst? Aber auch an anderen Stellen sind mir Formulierungen ohne wirklichen Informationsgehalt aufgefallen (z. B. „Die Beachtung von Saatzeiten“). Zur Entschuldigung muss man allerdings sagen, dass das Thema „Biologischer Pflanzenschutz im Garten“ so umfangreich ist, dass man sicher nicht alles Wissen auf 256 Seiten unterbringen kann. An anderen Stellen wiederum gibt das Buch wunderbar konkrete und hilfreiche Tipps.

Bei manchen Empfehlungen stimme ich allerdings nicht mit den Autoren überein (z. B. Einsatz von Ruß und Asche im Beet – kann meines Wissens zu Schwermetallanreicherung im Boden führen, Hühnermist auf den Kompost – Zukauf von Mist finde ich nicht empfehlenswert und auch sonst muss tierischer Mist aus hygienischen Gründen sorgfältiger/länger kompostiert werden als es beim normalen pflanzlichen Gartenkompost üblich ist; auch vorbeugende Schwefelpräparate-Spritzpläne für Obst halte ich für wenig geeignet im Hobbygarten, besser wären Sortenempfehlungen für resistente/robuste Sorten gewesen). Und Phytoseiulus ist kein natürlicher Feind, der im Garten vorkommt, sondern eine tropische Raubmilbe, die bei uns zur biologischen Bekämpfung von Spinnmilben (vor allem im Gewächshaus) gezüchtet wird – aber es gibt einheimische Raubmilben, die geschont und gefördert werden können, die heißen nur anders.

Doch das sind Kleinigkeiten im Vergleich zu vielen wertvollen und erprobten Tipps, die das Buch gibt.

Empfehlenswertes Nachschlagewerk für Freizeitgärtner
(4 von 5 Sternen) 

Trotz kleiner Kritikpunkte ist „Biologischer Pflanzenschutz im Garten“ von Otto Schmid und Silvia Henggeler ein sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk, das sich nicht nur für den eigenen Hausgebrauch, sondern auch sehr gut zum Verschenken an andere Hobbygärtner und solche, die es werden wollen, eignet. Das umfangreiche Wissen und die gesammelten Erfahrungen interessieren nicht nur eingefleischte Biogärtner, sondern jeden Garten- und Naturfreund.


Biologischer Pflanzenschutz im Garten*
Otto Schmid, Silvia Henggeler
10., überarbeitete Auflage 2012
256 Seiten, 170 Farbfotos, 65 Zeichnungen, gebunden
ISBN 978-3-8001-7631-1


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