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Donnerstag, 16. Juni 2011

Chili, Paprika & Co.

Voll im Trend und leicht anzubauen - auch in Töpfen. Der Fruchtgeschmack reicht von gemüsig-fruchtig bis höllisch scharf. Und sie auch noch super gesund: Chili, Paprika und ihre Verwandten.

Chilis, Paprika & Co. lassen sich z. B.
durch Trocknung haltbar machen
Chili, Paprika und ihre Verwandten waren schon bei den altamerikanischen Indianern wichtige Nutzpflanzen. Kolumbus brachte die ersten Früchte im fünfzehnten Jahrhundert von seinen Entdeckungsreisen mit nach Europa, aber erst über viele Umwege fanden Paprika, Peperoni, Chili und Co. ihren Weg als Gemüse und Gewürz in die deutsche Küche und in die deutschen Gemüsegärten.

Chili, Paprika & Co. zaubern Aroma und Feuer auf den Tisch

Deutsche Gaumen fanden den Zugang zu den neuen Genüssen zunächst durch die osteuropäische und die mediterrane Küche - man denke an ungarisches Gulasch, gefüllte Paprikaschoten, eingelegte Peperoni. Später brachte uns die asiatische Küche mit ihren Currys, die als Bestandteil auch Chili enthalten, die aromatische Schärfe näher. Heute entdecken wir zunehmend die Küche der südlichen USA, Mexikos, der Karibik und der südamerikanischen Länder und kreieren nach deren Vorbild Salsas und Chili-Pepper-Gerichte. In den USA sind Chili-Pepper schon lange der Renner und die scharfen Soßen („Hot Sauces“) haben den Ketchup in seiner wirtschaftlichen Bedeutung längst überholt.

Der Anbau von Chili und Paprika ist einfach
und die Sortenauswahl riesig.
Chili, Paprika & Co. - für Garten, Terrasse und Balkon

Chili, Paprika und Co. lassen sich im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse und sogar im Zimmer kultivieren. Die leuchtenden Farben der Früchte im Kontrast zum satten Grün des Laubes kommen nicht nur im Beet, sondern auch im gemischt bepflanzten Balkonkasten oder in einem Terrakotta-Gefäß wunderbar zur Geltung. Die Auswahl an geeigneten Sorten ist riesig und der Anbau ist einfach. Wer keinen geeigneten, hellen Platz für die eigene Aussaat und Jungpflanzenanzucht hat, der kauft die Jungpflanzen eben Ende Mai/Anfang Juni beim Gärtner, im Gartencenter oder in der Pflanzenabteilung vom Baumarkt. Hoch wachsende Sorten eignen sich eher für das Beet oder eventuell für den Anbau in einem Kübel. Damit sie gerade wachsen und bei Wind nicht umknicken, sollte man ihnen eine Stütze geben. Niedrig wachsende Sorten passen wunderbar in Mischbepflanzungen in Balkonkästen oder als Einzelbepflanzung in Töpfe.

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Chili, Paprika & Co. - Sorten

Chilisorten 'Cayenne'und 'Scotch Bonnet'

Das einzig Schwierige am Chili-Paprika-Anbau ist die Sortenwahl: Es gibt so viele attraktive und interessante Sorten an Gemüsepaprika, Tomatenpaprika, Peperoni und Chili, dass man sich kaum beschränken möchte. Hier nur ein paar Beispiele:

'Pantos' - rot reifende, fruchtig würzige Riesenpaprika (Gemüsepaprika)
'Goldflame' F1-Hybride - gelb reifende, blockige, dickfleischige Gemüsepaprika
'Pinokkio' F1-Hybride - orange reifende, möhrenförmige, milde Paprika
'Habanero'-Sorten - aromatische und sehr scharfe Chilis (Schärfegrad 10 bzw. 10+ bei 'Red Savina Habanero' auf einer Skala von 1 bis 10)
'Chocolate Bhut Jolokia' - braun abreifende, extrem scharfer Chilisorte (Schärfegras 10+, Verarbeitung nur mit Schutzhandschuhen)

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Chili, Paprika & Co. - wahre Gesundheitsbomben

Chili, Paprika und ihre Verwandten sind prallvoll mit Gesundheit. Je reifer die Früchte sind - erkennbar an der intensiven Fruchtausfärbung - desto mehr Vitamin C enthalten sie. Sie enthalten außerdem auch Vorstufen von Vitamin A (Karotinoide) und andere sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Flavonoide). Letztere sollen eine Wirkung gegen Krebs haben!

Chili-Rezept: Salsa Verde mit Tomatillo

Salsa Verde passt zu Tacos, Burritos, Tortilla Chips sowie zu gebratenem und gegrilltem Fleisch, Fisch oder Gemüse. Der Geschmack und die Schärfe variieren je nach verwendeter Chilisorte. Fangen Sie lieber mit einer geringen Chilimenge an - notfalls legen sie noch nach.

Zutaten

500 g Tomatillo oder feste Tomaten oder eine Mischung aus beidem
1 - 3 grüne Chilischoten ('Jalapeño' o. ä. mittelscharfe Chilis)
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
frischer Koriander
100 bis 200 ml Wasser
1 TL Olivenöl
Salz, Zucker

Zubereitung
  1. Die Tomatillo-Früchte von ihren papierartigen Hüllen befreien, abspülen und grob würfeln
  2. Zwiebel schälen und in grobe Würfel schneiden
  3. Knoblauch häuten
  4. Chilischoten waschen, längs halbieren (und bei sehr scharfen Sorten eventuell zwecks Entschärfung entkernen), in Stücke schneiden
  5. Koriander abspülen und die Blätter vom Zweig zupfen
  6. Tomatillo, Chili, Zwiebel, Knoblauch und Korianderblätter im Mixer nicht zu fein hacken. Die Hälfte herausnehmen und den Rest mit etwas Wasser fein pürieren. Öl hinzufügen und alles wieder zusammenmischen
  7. Mit Salz und einer Prise Zucker abschmecken (falls die Tomaten nicht genug Säure hatten, mit ein wenig Zitronen- oder Limonensaft nachhelfen)
  8. Kalt stellen und bald verzehren. Ist im Kühlschrank etwa zwei Tage haltbar
Tipp

Tomatillos (mexikanische grüne Tomaten) gibt es im Sommer in gut sortierten Gemüsefachgeschäften und Spezialmärkten. Ersatzweise kann man auch feste Tomaten nehmen, die gerade die Farbe von Grün nach Rot gewechselt haben. In diesem Stadium enthalten sie noch mehr Säure und haben auch einen ähnlichen "Biss" wie Tomatillos.

Chili, Paprika & Co. und ihre Fans

Die Begeisterung für die würzig scharfen Früchte schlägt Wellen – es gibt regen Austausch im Internet sowie Paprika- und Chilifeste überall auf der Welt. Die Chiliheads – so nennen sich die Chilibegeisterten – haben Chili-Pepper zu ihrem Hobby gemacht. Sie tauschen Informationen, Samen und Rezepte, organisieren Treffen und Ausstellungen.

Genießen Sie mit und lassen Sie sich anstecken von unserer Passion für die appetitlichen Schoten. Und probieren Sie neue Rezepte aus - aber Achtung: Chili-Pepper brennen zweimal!


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Paprika & Chili erfolgreich anbauen* 

Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer
broschiert, 128 Seiten 
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Samstag, 11. Juni 2011

EHEC vorbei?

Neuer Gartenblog - vgwortDas Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)* hat lt. seiner Pressemitteilung die allgemeine Empfehlung, in Norddeutschland auf den Verzehr von Gurken, Tomaten und Blattsalat zu verzichten, aufgehoben (Meiner Erinnerung nach wurde über verschiedene Kanäle nicht nur vor dem Verzehr von diesen Gemüsen in Norddeutschland, sondern bundesweit gewarnt. Doch die Kommunikationspannen im Zusammenhang mit EHEC sind ein anderes Thema.). Nur vom Verzehr roher Sprossen wird auch weiterhin dringend abgeraten. Hat man noch Sprossen zu Hause, sollten diese vernichtet werden (Ich würde sie nicht auf den Kompost geben, sondern sicherheitshalber über den Restmüll entsorgen). Auch andere Lebensmittel, die mit Sprossen in Berührung gekommen sind, sollten entsprechend vernichtet werden. Desweiten werden die üblichen Hygienemaßnahmen (Gemüse, Schneidbretter, Messer und Hände waschen u. ä.) empfohlen.

Gefahr durch EHEC gebannt?

Die meisten europäischen Gärtner und Konsumenten können also erst einmal aufatmen - die einen, weil sie endlich ihre Produkte wieder verkaufen können, die anderen, weil sie nun nicht mehr auf frische Gemüse und Salate verzichten müssen.

Doch die EHEC-Gefahr ist noch nicht gebannt, auch wenn die Zahl der Neuerkrankungen aktuell rückläufig ist. "Der Ausbruch ist noch nicht vorbei", zitiert die Süddeutsche Zeitung** den Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger.

EHEC-Verbreitung in Deutschland und in Europa

Mehr als 4000 Menschen sind lt. Süddeutscher Zeitung** bundesweit an der Bakterienkrankheit EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) erkrankt und mindestens 32 Menschen am dadurch verursachten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) gestorben.

Doch die EHEC-Verbreitung geht über Deutschland hinaus. Die folgende Landkarte zeigt die EHEC-Verbreitung in Europa (Stand 8.6.2011):

EHEC-Verbreitung in Europa 08.06.2011
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StepMap EHEC-Verbreitung in Europa 08.06.2011



Inzwischen scheint es zwar erwiesen, dass die Träger der agressiven EHEC-Bakterien gefunden sind: Sprossen von einem Biobetrieb in Bienenbüttel. Noch ist allerdings unklar, wie sie auf die Sprossen gelangt sind, denn Sprossen werden nur mittels Saatgut, Wasser und Wärme erzeugt. Inzwischen wurden auch auf Sprossen von einem niederländischen Betrieb EHEC-Bakterien gefunden - allerdings ein weniger gefährlicher EHEC-Bakterienstamm.

Die amerikanischen Gesundheitsbehörden melden aktuell 5 EHEC-Erkrankte, von denen 4 vorher in Deutschland waren.

Es ist also noch nicht vorbei, auch wenn es derzeit so aussieht, als bekomme man die Epidemie in den Griff.

Weitere Informationen:
* Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
** Süddeutsche Zeitung
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