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Sonntag, 8. Juli 2018

Staudenbeet und Topfgarten im Sommer

Mein Garten besteht aus einem Staudenbeet auf einem mit Rasen begrünten Tiefgaragendach und einem Topfgarten, der sich über die Terrasse bis hinein in das Staudenbeet erstreckt. Beide liegen vor einer Südwand und haben ab Mitte des Vormittags bis Abends pralle Sonne. Der Standort ist im Hochsommer nicht ganz einfach zu begrünen, ohne dass alles verwelkt, aber mit der richtigen Pflanzenwahl klappt es doch ganz gut.

Topfgarten trifft auf Staudenbeet

Das Staudenbeet habe ich 2012 angelegt. Allzu viel hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Vorjahren nicht verändert - einzelne Pflanzen sind mit der Zeit besonders kräftig geworden wie beispielsweise das Chinaschilf und eine der drei Purpursonnenhutpflanzen, andere wie beispielsweise die Duftnessel konnten sich nicht halten, was dieses Mal wahrscheinlich am Frost lag, denn die Schnecken hatte ich mit punktiertem Ferramol-Einsatz (ungiftiges Schneckenkorn) im Frühjahr ausreichend im Griff.

Taglilien gehören zu den Blumenzwiebelpflanzen.
Purpursonnenhut – eine Freude für Menschen und Nützlinge 


Aus dem Topfgarten gibt es dagegen einiges zu berichten. Der vorletztes Jahr totgeglaubte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' hat sich inzwischen völlig erholt (die bereits angeschaffte Ersatzpflanze bekam meine Mutter für ihr Beet. Auch das Lampenputzergras 'Hameln' fühlt sich auch im sechsten Jahr in seinem Kübel noch pudelwohl - Platz für Gastpflanzen lässt es allerdings schon lange nicht mehr.

Anders die Bodendeckerrose im Kübel: Sie hatte letztes Jahr schon einen Eisenmangel, weswegen ich sie besonders verwöhnte. Sie schwächelte trotzdem nach dem Winter, aber den Rest geben ihr derzeit seit dem Frühjahr die Vögel: Nicht nur bei der Rose, sondern auch in fast allen anderen Töpfen scharren sie jeden Tag die Wurzeln frei. Die Rose und die selbst ausgesäten Kräuter nehmen das sehr übel, bei anderen Töpfen und Kübeln konnte ich mit Auflagen auf der Pflanzerde das Schlimmste verhindern.

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Etwas traurig bin ich auch, dass die zwar sehr schöne Prachtscharte Liatris spicata die Oberhand im Kübel gewonnen und den zarteren, weißen Purpursonnenhut 'Baby Swan' im sechsten Jahr verdrängt hat. Im Frühjahr waren noch einzelne Blätter zu sehen gewesen, inzwischen aber hat die Prachtscharte der kleineren Konkurrenz das Wasser und die Nährstoffe abgegraben. Ich hätte sie im vergangenen Herbst umtopfen oder trennen müssen – der Platz im Topf war von Anfang sehr klein gewesen.

Neben den schon erwähnten dauerhaften Kübelgästen habe ich auch dauerhafte Gewürzpflanzen in Töpfen und Kübeln: Schnittlauch, Thymian, Salbei und Rosmarin – die jedes Jahr im Frühjahr sehr schön blühen.

Neue Pflanzen im Topfgarten

Mehr Platz mit einem Topfgartenregal


Wie jedes Jahr teste ich auch 2018 wieder neue Arten und Sorten auf ihre Eignung in Pflanzgefäßen wie Töpfe und Kübel.

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Ganz neu ist mein Feigenbaum. Die Sorte heiße 'Violetta' und ich möchte sie draußen vor dem Fenster überwintern. Angeblich hält sie auch -10 bis -15 Grad Celsius aus und braucht keine weitere Pflanze zur Befruchtung. Sie kam im Frühjahr schon ganz gut, aber marmoriert beblättert und mit einer Feigenfrucht bei mir an, hat aber inzwischen viele neue und schönere Blätter sowie neue Früchte bekommen.

Der Fruchtansatz der 'Violetta' ist eine Freude. Ich bin gespannt, wie sie schmecken werden.

Zum ersten Mal in meinem Topfgarten ist das sehr intensiv duftende Griechische Basilikum. Ich habe es schon als Gewürz unter anderem mit Tomaten und Mozzarella ausprobiert und bin ganz begeistert.

Das Griechisches Basilikum ist schön gewachsen und blüht jetzt weiß.

Apropos duftend: Einer meiner Schwerpunkte dieses Jahr sind Duftpflanzen – dazu gehören drei verschiedene Duftgeranien und eine Duftnessel.

Duftnessel, Duftgeranien, Petunien und mehr

Zur weiteren Verschönerung wählte ich eine Pflanzenkombination "Confetti Garden™ Purple Cleopatra" von Gärtner Pötschke* bestehend aus Petunien, Hängepetunien und Verbenen..

Die Tomatensorte, die ich dieses Jahr anbaue, heißt 'Ananastomate'. Diese Fleischtomate ist sehr wüchsig und braucht dementsprechend einen großen Kübel, viele Nährstoffe und Wasser und mehrmals täglich Kontrolle wegen der Vögel, die nach Insekten scharren und die Erde über die ganze Terrasse verstreuen. Am Spalier aufgeleitet habe ich sie dieses Jahr mal mit Einmachgummis. Das klappt bis jetzt recht gut. Ich habe zwar einige Triebe ausgegeizt, die Tomate ansonsten aber nicht streng erzogen, denn sie hat dort, wo sie steht, genug Licht und Wärme.

Die Ananastomate hat in kurzer Zeit mindestens 10 Früchte gebildet


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Dieses Jahr teste ich auch drei neue Chilisorten: 'Bolivian Rainbow', 'Aji Pineapple' und 'Aji Amarillo'.

Die Chilisorte 'Bolivian Rainbow' ist bei mir kleiner als die anderen Sorten, blühte und fruchtete aber als erste.
Einzelheiten zu meinen Pflanzen siehe auch bei Mein Pflanzenarchiv.

Meine Bücher zum Thema:
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Dienstag, 20. März 2018

Frühling: Gemüse anbauen – im Garten, auf Balkon und Terrasse

Kein Jahr gleicht dem anderen und im Freien muss man sich als GärtnerIn nicht nur nach dem Gartenkalender, den örtlichen Klimagegebenheiten, sondern auch nach der tatsächlichen Witterung richten: Mal ist es schon im Februar frühlingshaft warm und sonnig, mal ist es im März noch eisig und verschneit. Je nach Witterung geht die Anbausaison bei den Selbstversorgern etwas früher oder später los. Welche Gemüsearten als erste angebaut werden können.
Frühgemüse Radieschen
Radieschen (hier im Topf) gehören zu den ersten Gemüsen, die man aussäen kann, und es dauert nur wenige Wochen bis zur Ernte.
Statt nach Datum zu gärtnern, sollte man die Standortgegebenheiten (vergleiche beispielsweise Köln und Rosenheim), auf das aktuelle Wetter vor Ort (manchmal ist es nämlich in Oberbayern wärmer als in NRW) und die Wetterprognose der nächsten Wochen für die Region achten. Sobald der Schnee weg ist und die Wettervorhersage nur noch von leichten Frösten ausgeht, kann in Töpfen, Kübeln, Balkonkästen, Pflanzkisten und anderen Pflanzgefäßen mit dem Gemüse- und Kräuteranbau begonnen werden. Der Vorteil von Pflanzgefäßen: Man kann sie schnell mal ans Haus rutschen oder reinholen. Mit dem Anbau in Gartenbeeten (außerhalb von Gewächshaus oder Frühbeet*) sollte man warten, bis der Boden soweit abgetrocknet ist, dass er bei der Bodenbearbeitung nicht mehr "schmiert".

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Gemüse aussäen
Je nach Region und Wetterverlauf kann man schon im Februar, sonst im März beispielsweise diese Gemüsearten direkt an Ort und Stelle aussäen:
  • Radieschen, 
  • Spinat, 
  • Erbsen, 
  • Möhren und 
  • Wurzelpetersilie 
Ungefähr Anfang April ist dann die Zeit für auch Rettiche gekommen.

Man sollte jeweils Arten und Sorten für das Frühjahr auswählen!
Das ist sehr wichtig, weil Temperatur und Tageslänge der Jahreszeit das Wachstum und das Blühverhalten von Arten und Sorten beeinflussen. Je nach Gemüseart und Sorte kann die zunehmende Tageslänge im Frühjahr beispielsweise das Schossen (Blütenbildung) auslösen, was bei Wurzel- und Blattgemüsen nicht erwünscht ist. 

Gemüse-Jungpflanzen auspflanzen
Im März kann man auch vorgezogene Jungpflanzen auspflanzen – entweder selbst vorgezogene oder solche, die man beim Gärtner, auf dem Markt oder im Gartencenter gekauft hat. Zur Pflanzung eignen sich beispielsweise:
  • Kohlrabi, 
  • Kopfsalat, 
  • Knollenfenchel, 
  • Früher Weißkohl oder Rotkohl (in Bayern wegen der kalkhaltigen Böden Blaukraut genannt)
  • Wirsing und 
  • Steckzwiebeln 
Ab April dürfen dann auch Brokkoli, Blumenkohl und Frühkartoffeln hinaus ins Freie.

Knollenfenchel ist ein unterschätztes Gemüse


Frühkartoffeln vorkeimen und noch früher ernten
Ab Mitte März kann man Frühkartoffeln, die Mitte April gepflanzt werden sollen, im Haus oder im Gewächshaus vorkeimen – die sind dann noch schneller erntebereit. Zum Vortreiben werden die Pflanzkartoffeln nebeneinander in eine flache Schale gelegt und in einen hellen Raum bei knapp 15 °C gestellt.

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Kälteschutz für Frühjahrsgemüse
Ein bis zwei Lagen Gartenvlies schützen das junge Gemüse in den ersten Wochen, falls es noch Minusgrade geben sollte. Man kann es über das Beet oder das Hochbeet - auch im Gewächshaus und Frühbeet - legen sowie über Töpfe oder andere Pflanzgefäße. Damit es nicht wegfliegen kann, wird es mit Ankern befestigt, seitlich mit Steinen beschwert  oder mit ähnlichen Maßnahmen gesichert.

Hochbeet - erst Pflanzung mit Vlies
Gartenvlies hält die ersten Gemüsepflanzen warm
Sollte die Witterung schon sonnig und warm sein, braucht man das Vlies natürlich (tagsüber) nicht. Und umgekehrt: Wenn es noch einmal einen Kälteeinbruch mit sehr tiefen Minusgraden gibt, kann man (nachts) mehrere Lagen Vlies und/oder zusätzlich Zeitungspapier auflegen.

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Flexibel und mobil gärtnern
Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Gärtnern in Töpfen:*
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Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
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Sonntag, 25. Juni 2017

Und plötzlich war Sommer

Staffelstabübergabe der Frühlingspflanzen an die Sommerstauden, -Kräuter und -Gemüse in meinem Garten beziehungsweise Topfgarten.

Anfang April endete mein kleiner Bericht über das Frühlingserwachen im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse mit der Blüte der Engelstränen-Narzissen, den ersten lilienblütigen Tulpen und der Blüte der Vogelkirsche. Der weitere April, Mai und der Juni waren von der Fliederblüte, von Rosen, noch mehr Blumenzwiebelpflanzen, vom Treiben und Blühen der Kräuter und Gemüse geprägt.

Im Staudenbeet und sonstigem Garten

Wie jedes Jahr hellte der schöne Flieder Syringa vulgaris 'Andenken an Ludwig Spaeth' die halbschattige Gartenecke schräg gegenüber meiner Terrasse auf (siehe auch Pflanzen für den Schatten).
Der Flieder Syringa vulgaris 'Andenken an Ludwig Spaeth' hat in unserem Gemeinschaftsgarten heftige Licht- und Wasserkonkurrenz durch Bäume.

Die Blüte der späteren Tulpensorten wie die der lilienblütigen Tulpen zog sich dieses Jahr herrlich lange hin – die ersten öffneten sich bereits Anfang April, die letzten Anfang Mai! Die lange Blütezeit lag einerseits am Wetter und andererseits daran, dass ich jeweils einige Blumenzwiebeln nachgepflanzt habe, weil die Zwiebeln über die Jahre weniger geworden zu sein schienen – ich pflanzte die neuen erst sehr spät im Herbst und sie standen dann auch erst Anfang Mai in voller Blüte.

Die lilienblütigen Tulpen 'Ballerina' (orange) und 'Purple Dream' leuchteten wie jedes Jahr um die Wette.
Und als die lilienblütigen Tulpen sich langsam verabschiedeten, entfalteten sich zeitgleich die Kugeln des Purpur-Kugellauchs Allium aflatunense 'Purple Sensation'. So hatte ich es ursprünglich geplant, aber in diesem Jahr hat es das erste Mal tatsächlich geklappt. Dass das Planen so schwierig ist, liegt vor allem an der Unvorhersehbarkeit des Wetters – die Wärme- und Kältephasen des Frühjahrs wechseln von Jahr zu Jahr.

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Purpur-Kugellauch Allium 'Purple Sensation': Die attraktiven Blütenkugeln werden auch von Hummeln und Bienen sehr geschätzt (siehe auch Mein Bienengarten).
 Während die letzten Tulpen und danach auch der Zierlauch verblühten, hat sich das Staudenbeet zu einem grünen Dschungel entwickelt. Nach dem jährlichen Bangen angesichts der Kargheit im Spätwinter, ob sich alle Stauden wieder zeigen würden, wurde endlich Gewissheit, dass bis auf das Patagonische Eisenkraut alles den Winter überstanden hat. Die bei den Schnecken beliebten Jungtriebe vom Purpursonnenhut und von der Duftnessel habe ich mit einem ungiftigen Schneckenkorn ausreichend schützen können.

Die nächsten Blüher im Beet sind die Taglilien (Frauenmantel zähle ich in diesem Fall nicht mit, obwohl dessen grünliche Blüten die Farben der anderen, die sich darüber neigen, besonders schön leuchten lassen.)

Die Taglilien Hemerocallis 'Tang' sind Prachtexemplare – hier vor Chinaschilf.
Auch der Kugelköpfige Lauch Allium sphaerocephalon färbt inzwischen seine kleinen, purpurfarbenen Blütenkugeln, die Steppenkerze lässt ihre ersten weißen Blüten über das Beet flattern und sogar die erste Blüte des Purpursonnenhutes hat sich bereits geöffnet. Doch da deren Hauptblüte erst noch kommt, werden sie erst im nächsten Bericht in Bildern gezeigt.

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Im Topfgarten 

Nicht nur die Stauden im Beet, sondern auch die Stauden im Kübel sind wieder gut über den Winter gekommen und ihr Laub und die Blütenknospen sind gesund und stark und werden bald aufblühen. Weniger gut erging es dem Schmetterlingsflieder im Kübel, der nach dem Winter lange wie tot aussah, dann ein paar Notknospen ausbildete, die aber dann ebenfalls vertrockneten, so dass ich die Hoffnung aufgegeben und schon einen Ersatz bestellt hatte. Inzwischen hat der alte aber doch drei Triebe ausgebildet, so dass ich ihm noch eine Chance gebe – mal sehen, wie sich das im Laufe des Sommers weiterentwickelt. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Die Bodendeckerrose 'Lavender Dream' im Kübel ist ebenfalls wieder über den Winter gekommen, wirkt aber schwächer als in den Vorjahren. Auch ist der Eisenmangel noch stärker geworden (siehe auch Eisenmangel an Rosen). Ihr würde es im lichten Schatten besser gehen als in der Knallsonne vor unserer Südseitenwand.

Die Bodendeckerrose 'Lavender Dream' verblüht an meinem vollsonnigen Standort leider viel zu schnell.
Richtig gut geht es meinen Kräutern und den Gemüsearten auf der Südseitenterrasse: Salbei und Rosmarin standen im Winter direkt draußen vor dem Fenster – das war ihnen offensichtlich warm genug und sie dankten es mit reicher Blüte. Schnittlauch und Thymian stehen unverändert im Topfregal und blühten ebenfalls.

Den Salbei habe ich im letzten Jahr ausgesät (Dreschflegel Ökosaatgut) und draußen überwintert.
Ein Überraschungsgast in meinem Topfgarten war die Knoblauchsrauke (ebenfalls Öko-Saatgut). Ich hatte sie letztes Jahr im Sommer ausgesät und vergessen. Sie ist erst im Frühjahr gekeimt und wertet seitdem regelmäßig meinen Salat auf.

Meine Gemüsearten im Kübel und auch eine bunte Kräutermischung, ein Werbegeschenk, habe ich dieses Jahr aus Zeitmangel erst nach den Eisheiligen am 17.5.2017 (!!!) gesät. Ich hatte Glück, dass das Wetter mitspielte: Schon wenige Wochen später wachsen mir die Stangenbohnenpflanzen über den Kopf, die ersten Kräuter der Kräutermischung habe ich bereits geerntet und an den Zucchinipflanzen sind die ersten Früchte zu erkennen. Die Chilis entwickeln sich naturgemäß nicht ganz so schnell, doch wenn Spätsommer und Herbst schön werden, sollte es sogar bei ihnen noch mit einer Ernte klappen.

Fünf Wochen nach der Aussaat war die erste winzige gelbe Zucchinifrucht zu sehen.
Meine jährliche Tomatenpflanze habe ich dieses Jahr zugekauft. Aus Platzmangel habe ich mich für die Zwergtomatensorte 'Primabell' entschieden – sie passt in einen mittelgroßen Tontopf oder man kann sie in einen gemischten Balkonkasten pflanzen. Sie hatte bereits bei der Lieferung erste Blüten und inzwischen schon viele kleine Tomaten.

Die samenfeste Minitomate 'Primabell' macht bisher einen sehr widerstandsfähigen und ertragswilligen Eindruck.
Ich bin gespannt, wie sich die kleine Tomate weiterentwickelt, denn anlässlich der aktuellen Hitzewelle gieße ich oft mit der Schlauchbrause und kann das Benetzen der Blätter mit Wasser dann nicht vermeiden (was eigentlich eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen Kraut- und Braunfäule ist).

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Mein Fazit:
Das Frühjahr war dieses Jahr angenehm und hat die Frühlingsblüher endlich mal in Ruhe blühen lassen, statt sie wie in manchen Jahren zuvor mit Hitze- und Trockenstress vor sich herzutreiben. Dafür ist der Sommer bei uns in Oberbayern inzwischen von optimalem Wachstumswetter auf trockene Hitze umgeschwenkt. Wir warten hier sehnsüchtig auf Regen, während in anderen Landesteilen Unwetter die Gärten verwüsten. Von wegen, vom Klimawandel sei doch gar nichts zu merken, wie an manchen Stammtischen und von manchem Populisten gerne behauptet wird.

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Sonntag, 18. Juni 2017

Topinambur im Kübel

Manchmal wird empfohlen, Topinambur mit Wurzelsperre, beispielsweise in einem Kunststoffkübel, anzubauen, damit er sich nicht über die Wurzeln im ganzen Garten ausbreiten kann. Ich hatte ein paar Jahre lang Topinambur in einem Kübel – dies sind meine Erfahrungen dazu.

Ich hatte mir die Topinamburknollen im Internet bestellt. Die daraus wachsenden Topinamburpflanzen sollten als grüner Sichtschutz dienen, der sich im Sommer mit gelben Blüten schmückt. Im Herbst wollte ich die Knollen ernten.

Der Topinambur im Kübel war zum Sommeranfang immer üppig und schön.
Gepflanzt habe ich die Topinambur-Knollen in einen Terrakottakübel mit normaler Blumenerde. Terrakotta hatte ich gewählt, weil ich mit schwarzen Plastikkübeln wegen des Aufheizens schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Der Kübel bekam zusammen mit anderen Kübelpflanzen einen Platz neben der Terrasse vor der Südseitenwand des Hauses.

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Der Topinambur trieb im Frühjahr zunächst sehr schön aus und bot Anfang des Sommers einen schönen, frisch grünen Sichtschutz. Ich goss ihn morgens von Hand mit der Gießkanne und er bekam gelegentlich etwas Flüssigdünger in sein Gießwasser. Wenn dann aber die große Sommerhitze kam, war es schwierig, ihn ausreichend mit Wasser zu versorgen, weil ich in dieser Zeit teilweise 14 Stunden pro Tag außer Haus war. Ab Mitte August bekam er dann den ersten Anflug von Echtem Mehltau und im September bot er nur noch ein Bild des Jammers - er brach unter dem Mehltau förmlich zusammen.

Ab Mitte August wurde der Topinambur im Kübel (links oben im Bild) von Echtem Mehltau befallen.
Dieser Ablauf wiederholte sich jedes Jahr etwa 4 Jahre lang, bis ich von ihm genug hatte.

Geblüht haben meine Topinamburpflanzen nie – ich hatte offensichtlich eine blühfaule Sorte erwischt. Zwar konnte ich im Herbst jeweils einiges an Knollen ernten, doch die waren schmal (vermutlich auch, weil zu eng gepflanzt) und schwierig zu säubern. Daran verlor ich schnell die Lust.

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Mein Fazit:
An meinem heißen Standort ist die Kultur von Topinambur im oberirdisch stehenden Kübel schwierig: Ein schwarzer Plastikkübel wird zu heiß, ein Terrakottatopf trocknet zu schnell aus. Man muss den Kübel mit dem Topinambur entweder eingraben, was bei mir nicht möglich ist, da es sich nur um eine begrünte Dachterrasse mit dünner Erdauflage handelt, oder ihn in die zweite Reihe stellen, damit er vor Sonne und Wind besser geschützt ist. Außerdem braucht man bei der Kultur von Topinambur im oberirdischen Kübel eine automatische Bewässerung oder muss im Sommer manuell mehrmals am Tag gießen können.

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Mittwoch, 14. Juni 2017

Eisenmangel an Rosen - erkennen, verhindern und ausgleichen

Blätter verfärben sich nicht nur im Herbst oder bei Krankheits- und Schädlingsbefall, manchmal sind Ernährungsprobleme die Ursache. Blattaufhellungen an den jüngeren Blättern deuten bei Rosen meist auf Eisenmangel hin. So lässt er sich erkennen, verhindern und ausgleichen.

Eisenmangel an meiner Bodendeckerrose 'Lavender Dream',
die bei mir in einem Kübel wächst: Die jungen Blätter sind sehr hell.
Manche Nährstoffe können in der Pflanze bewegt werden, andere nicht. Erhält eine Pflanze beispielsweise zu wenig Stickstoff, so baut sie Stickstoff in alten Pflanzenteilen ab und transportiert ihn zu den Triebspitzen. Die Folge ist, dass die Blätter oben an den Triebspitzen fast normal aussehen, aber die alten Blätter gelb werden. Stickstoff ist ein beweglicher Nährstoff.

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Anders sieht es bei Eisen aus. Eisen kann in der Pflanze nicht an einer Stelle abgebaut, dann transportiert und woanders genutzt werden. Eisen bleibt da, wo es einmal eingebaut wurde. Fehlt der Pflanze Eisen, dann fehlt es vor allem in den jungen Pflanzenteilen, die jungen Blätter werden hell. Das Symptom wird auch Eisenchlorose genannt.

Eisenmangel bei Rosen verhindern

Nicht immer ist die Ursache für eine Eisenchlorose das tatsächliche Fehlen des Eisens im Boden. Manchmal ist genug Eisen da, aber es ist wegen eines zu hohen pH-Wertes nicht pflanzenverfügbar – das passiert beispielsweise bei zu viel Kalk im Boden - wegen des Ausgangsgesteins, zu hoher Kalkgaben und/oder durch ständige Bewässerung mit kalkhaltigem Wasser (das passiert vor allem in Töpfen und Kübeln, die nur mit kalkhaltigem Leitungswasser gegossen werden).

Will man Eisenmangel verhindern, muss man also dafür sorgen, dass Eisen im Boden ist (das ist normalerweise der Fall) und dass der pH-Wert im richtigen Bereich liegt. Der optimale pH-Wert für Rosen liegt zwischen 5,5 bis 7,0. Bei zu kalkhaltigem Boden oder ständiger Bewässerung mit kalkhaltigem Wasser wird der pH-Wert höher und einige Spurenelemente sind dann nicht mehr aufnehmbar.

Eisenmangelsymptome bei Rosen beseitigen

Wenn man weiß, dass wahrscheinlich der pH-Wert des Bodens/Substrats zu hoch ist (über 7, das kann man mit einem Bodentester* kontrollieren), reicht es oft, für eine Ansäuerung des Bodens zu sorgen. Sobald der pH-Wert sinkt, wird das Eisen für die Pflanzen, in diesem Fall für die Rosen, leichter verfügbar. Wer sich bei der Absäuerung auf die Umstellung von Leitungswasser auf gesammeltes, vergleichsweise saures Regenwasser und die regelmäßige Zugabe von organischen, sauer wirkenden Stoffen (Kompost, Moos etc.) zum Boden/Substrat verlässt, braucht ein wenig Geduld, hat das Problem dann aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch dauerhaft los.

Beschleunigen kann man die Absäuerung mit Zugaben von sauer wirkenden Düngern wie Ammonsulfatsalpeter*. Das ist zwar ein mineralischer Stickstoff- und Schwefeldünger (26% N und 13% S), den ich persönlich im Garten normalerweise für überflüssig halte – organische Dünger sind besser, weil gut für das Bodenleben und damit für die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt. Aber wenn man einen überdachten Topfgarten/Balkongarten hat und/oder überwiegend mit hartem Leitungswasser gießen muss, kann die gelegentliche Anwendung des Ammonsulfatsalpeters zur Stickstoffdüngung und zum gleichzeitigem Absäuern bei Eisenchlorosen u. Ä. ausnahmsweise hilfreich sein. Ich würde mit Gaben von 10 bis 25 g des Düngers pro m2 (abhängig von der Größe der Rosensorte) beziehungsweise 5 - 10 g pro Rosenkübel (in Wasser gelöst gießen) anfangen und dies eventuell nach 2 Wochen wiederholen. Ab August sollte man diese und andere Stickstoffdüngung aber einstellen, damit die Rosen bis zum Winter eine gute Winterhärte ausbilden und nicht zum Treiben verleitet werden.

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Liegt der pH-Wert bereits unter 6, kann man davon ausgehen, dass der Eisenmangel in der Rosenpflanze nicht am pH-Wert des Bodens liegt, sondern dass wahrscheinlich tatsächlich zu wenig Eisen im Boden vorhanden ist. In diesem Falle sollte man die Rosen mit einem Eisendünger, beispielsweise Sequestren, Fetrilon oder Ferramin Eisendünger* von Neudorff , düngen (dabei die Dosierungsempfehlungen auf der Verpackung befolgen).

Wofür brauchen Rosen Eisen?

Rosen sind Mittel- bis Starkzehrer, denn sie bauen sich jedes Jahr neu auf. Eisen ist ein Spurenelement, das zur Bildung des Blattgrüns gebraucht wird. Ist nicht genug Eisen im Boden/Substrat oder ist es bei einem hohen pH-Wert festgelegt, kann die Pflanze kein Blattgrün mehr bilden.

Haben Sie weitere Tipps zu Eisenmangel an Rosen? Nutzen Sie die Kommentarfunktion und teilen Sie sie mit uns.

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Freitag, 7. April 2017

Frühlingserwachen im Garten, auf Balkon und Terrasse



Der Winter war bei uns kurz aber heftig - mit viel Schnee und sehr tiefen Temperaturen.



Auch diesen Winter hat sich eine Wühlmaus im Rasen auf dem Tiefgaragendach verlustiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für sie eine Freude war, so niedrig wie die Erdauflage ist. Inzwischen hat sie sich wieder zurückgezogen - vermutlich in die Streuobstwiese beim Nachbarn.



Die Flechten an den Obstgehölzen haben sich im Winter noch malerischer gefärbt. Zum Glück sind Flechten nicht schädlich.

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Dann begannen die Spätwinterblüher aus Blumenzwiebeln zu blühen: hier ein paar Schneeglöckchen, dort ein paar Krokusse. Die Krokussorte Crocus tommasinianus 'Ruby Giant', die ich im vergangenen Spätherbst in den Rasen gepflanzt hatte, blühte als letzte (im Bild). Gleichzeitig wurden die Gänseblümchen immer mehr und wandelten den Rasen in eine Gänseblümchenwiese.



Die Küchenschelle Pulsatilla, auch Kuhschelle genannt, mag offensichtlich ihren trockenen Platz neben einem kräftigen Rosenstrauch. Dieses Jahr blühte sie üppiger denn je.



Der Schnittlauch begann mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu treiben. Der Thymian auch, doch der wurde von mir mit der Schere gestutzt, damit er kompakt bleibt.

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Rosmarin und Salbei hatten wieder ihren geschützten Winterplatz direkt vor einem bodentiefen Fenster und haben den Winter ebenfalls gut überstanden. Normalerweise würde man sie aber wie Kübelpflanzen überwintern, beispielsweise in einem Gewächshaus. Die mehrjährigen Pflanzen in Töpfen und Kübeln musste ich selbst im Winter draußen gelegentlich gießen, richtig durstig wurden sie dann mit der Frühlingssonne.



Auch die Stauden, die im Sommer blühen sollen, sind gut über den Winter gekommen und treiben schon schön aus. Die tiefen Temperaturen im Januar und das trockene Wetter danach haben zwar die Schnecken reduziert, aber bei Duftnessel und Purpursonnenhut (im Bild) habe ich sicherheitshalber etwas umweltverträgliches Schneckenkorn gestreut, damit sie nicht, wie 2014, bei feuchtem Wetter von Schnecken innerhalb einer Nacht niedergemäht werden.



Von den Tulpen blühten als erste die ‚Peer Gynt‘, sie gehört zu den Überraschungseiern, die ich im Herbst 2012 gepflanzt hatte. Von den ursprünglich 20 Stück dieser Romantischen Tulpenmischung ('Peer Gynt' und 'Purple Flag') sind nur noch etwa die Hälfte übrig. Zu den allgemeinen Gründen, warum Blumenzwiebeln weniger werden, kommt bei uns noch die dünne Erdauflage dazu, denn dieses Beet befindet sich auf dem Tiefgaragendach – die Zwiebeln drücken sich oft selbst aus dem Boden und vertrocknen dann oder werden Opfer von tierischen Feinschmeckern.



Die Gelben Narzissen läuteten letzte Woche den Frühling offiziell ein,


gefolgt von den etwas späteren Tulpensorten wie den lilienblütigen 'Purple Dream',




von Traubenhyzinthen Muscari und



und weißen Engelstränen-Narzissen Narcissus 'Thalia'.

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Seit wenigen Tagen blüht auch die Wildkirsche am Grundstücksrand. Sie ist Teil einer wilden Hecke, die mit dem Alter sehr groß geworden ist - zu meiner Freude, weil sie im Sommer für einen grünen Blick und für Privatsphäre sorgt und zur Freude der Vögel, die sich dann über die reifen Früchte hermachen.

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