Donnerstag, 10. September 2015

"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" - zum Dahinschmelzen

Werbelink zu Amazon.de Ein anregendes Buch für Gartengestalter und Gartenliebhaber und alle, die es werden wollen - zum Blickerweitern, Inspirierenlassen und zum Schwelgen. Oder zum Verschenken an junge Gartenarchitektur-Studierende oder ganz liebe Gartenfreunde. (Buchrezension)

Im August 2015 erschien im Ulmer Verlag das Buch "Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" von Didier Willery und Philippe und Brigitte Perdereau, das im Jahr zuvor schon in Frankreich unter dem Titel "Jardins contemporains : Epurés, sculptés, naturalistes" ebenfalls bei Ulmer herausgekommen war - wobei ich nicht sicher bin, ob sich die Bücher inhaltlich und umfänglich decken.

"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" zeigt die aktuellen Strömungen im Gartendesign. In 47 Reportagen mit hochwertigen, wunderschönen Fotos stellen Didier Willery und Philippe sowie Brigitte Perdereau exklusive private sowie bemerkenswerte öffentliche Gärten in Wort und Bild vor. Diese Gärten wurden von bekannten europäischen Landschaftsarchiteckten und Gartengestaltern wie Piet Oudolf, Keith Wiley oder Peter Jahnke in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Großbritannien und Frankreich gestaltet.

Das Buch ist in drei Abschnitte in dieser Reihenfolge unterteilt:
  • minimalistisch und grafisch gestaltete Gärten 
  • skulpturale und modellierte Gärten 
  • naturalistische und wilde Gärten 
Man beginnt als LeserIn also mit den minimalistischen und grafisch gestalteten Gärten. Ich muss zugeben, dass ich zu dem Teil des Buches meine Bedenken hatte, da ich persönlich lebendige und sich entwickelnde naturalistische Gärten gegenüber den doch eher statischen minimalistisch gestalteten Gärten bevorzuge, doch ich merkte, dass das Anschauen der Bilder und die beschreibenden Texte auch in diesem Teil nicht nur informativ für mich waren, sondern mir auch die Augen öffneten und die Wahrnehmung von Raum, Perspektive, Formen, Struktur und Textur intensivierten.

Auch wenn die Strömungen in der Gartengestaltung nicht ganz so klar zu trennen sind, wie die Bucheinteilung zunächst denken lässt, sondern ineinander fließen und sich begegnen, wie man im Buch lernt: Mit jedem Umblättern zur nächsten Reportage geht man mit den Autoren den nächsten Schritt von der minimalistischen Gartengestaltung über viele wundervolle Etappen, wie die Verwendung von Formgehölzen, die immer phantasievoller und ungewöhnlicher eingesetzt und kombiniert werden, bis zu den naturalistischen Gärten mit atemberaubenden Pflanzenkombinationen in unterschiedlichen Garten-/landschaftlichen Gegebenheiten. Am Ende schmolz ich nur noch dahin.

Als Gartenbauerin und Pflanzenliebhaberin habe ich mich gefreut, dass die verwendeten Pflanzenarten und -sorten entweder im (Bild-)Text namentlich genannt und/oder ihre Verteilung auf der im Bild gezeigten Fläche mittels einer zusätzlichen kleinen Skizze offengelegt wurden.

Ungewöhnlich für dieses große Buchformat und den doch beträchtlichen Umfang des Buches fand ich im ersten Moment das Flexcover (anstelle von Hardcover). Doch ließ sich das Buch gut handhaben, es scheint stabil zu sein und es wirkt hochwertig.

Über die Autoren
Philippe Perdereau ist ein bekannter Gartenfotograf, dessen Fotos international veröffentlicht werden. Seine Frau Brigitte begleitet und unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Auch Didier Willery ist Gartenfotograf, außerdem Journalist, Buchautor und Pflanzenliebhaber.

Mein persönliches Fazit: 
"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" ist ein wunderschönes Buch mit vielen stimmungsvollen Bildern, das viele Beispiele der unterschiedlichen Strömungen zeitgenössischer Gartengestaltung zeigt und das ich bestimmt noch oft in die Hand nehmen werde. Ich empfehle es unbedingt weiter. Alle Daumen hoch!

Buchdaten 
Werbelink zu Amazon.de Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch*
Philippe und Brigitte Perdereau. Didier Willery.
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2015
ISBN-13: 978-3800103232
Broschiert, 320 Seiten, 25,8 x 2,8 x 26,1 cm


*Werbelink

Hinweis:
Der Blogartikel gibt meine ehrliche persönliche Meinung wieder, auch wenn ich ein kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten habe.

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Donnerstag, 20. August 2015

Pflanzenfreuden und -leiden in diesem Sommer

Schon jetzt kann man sagen: Bei uns in Oberbayern war der Sommer 2015 warm und lang. Dadurch wuchsen meine Zucchini 'Floridor' im Kübel, die Stangenbohnen 'Blauhilde' sowie die viel zu spät gesäten Chili und Tomaten in den Kübeln und Töpfen sehr schnell und begannen früh damit, Früchte zu entwickeln. Es machte richtig Spaß, ihnen zuzuschauen.

Die Gemüseernte auf der Terrasse begann dieses Jahr früh.
Auch die Stauden in meinem Staudenbeet mit Prairie-Flair auf dem begrünten Tiefgaragendach zeigten sich dieses Jahr wieder früh von ihrer schönsten Seite.

Staudenbeet mit Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus', Kugellauch Allium sphaerocephalon,
Duftnessel Agastache, Frauenmantel Alchemilla und Taglilie Hemerocallis 'Tang'.
Doch als dann der Hochsommer extrem heiß und trocken wurde und das über mehrere Wochen anhielt, geriet das Pflanzenwachstum und auch die Fruchtentwicklung von Tomate und Zucchini ins Stocken. Dazu muss man wissen, dass meine Gemüse und Kräuter in Kübeln und Töpfen auf einer Südseitenterrasse kultiviert werden, auf der es bei Sommersonne unerträglich heiß wird - und den Sonnenschirm kann man nur bei windstillem Wetter aufspannen.

Mangold im Kübel
Meinen Kräutern dagegen hat das heiße Wetter gar nichts ausgemacht: Rosmarin, Schnittlauch, Basilikum und Petersilie gediehen prächtig und auch die Süßkartoffel, die offensichtlich den Schatten unter den Zucchiniblättern im gleichen Kübel genoss, sowie Mangold und Kapuzinerkresse im Topf entwickelten sich überraschend gut.




Erstaunlich fand ich auch dieses Jahr wieder, wie gut manche Chilisorten extreme Hitze und intensive Sonne vertragen - ich hatte dieses Jahr eine ursprünglich aus Kreta stammende Chili-Sorte ausgesät, die mir jemand geschenkt hatte. Zwar lassen die Chili-Pflanzen schon mal die Blätter hängen, erholen sich dann nach dem Gießen aber sehr schnell.

Dem Chili aus Kreta tat die Hitze gut. Trotz sehr später Aussaat entwickelte er Früchte.
In der rechten oberen Ecke, sieht man, wie braun der Rasen auf dem Tiefgaragendach wurde.
Mit täglichem morgendlichen Gießen während der Hitzeperiode konnte ich auch das Staudenbeet lebendig und schön anzuschauen halten - im Gegensatz zum Rasen daneben, der für die Feuerwehranfahrt auch noch mit Rasengittersteinen unterlegt ist und so gut wie gar keinen Boden als Feuchtigkeitsspeicher hat.

Dieser Schmetterlingsflieder
Buddleja davidii 'Black Knight'
wächst im Kübel neben der
Terrasse und hatte viel Besuch
von Bienen, Hummeln
und Schmetterlingen.
Bienen, Hummeln und Schmetterlinge hatten jedenfalls ihre Freude an Purpursonnenhut, Duftnessel, Prachtkerze, Schmetterlingsflieder und vielen anderen Stauden und Gehölzen - sowohl im Staudenbeet als auch im Kübel.


Abgesehen von den Wachstumsstockungen bei Zucchini und Tomate hatte ich aber im Sommer auch kleine Probleme mit ein paar Minierfliegenlarven am Mangold (eigentlich nur an einem Blatt) und mit Spinnmilbenbefall an den Stangenbohnen.

Aber so ist eben Natur: Man muss auch ein bisschen teilen - dann haben auch Vögel und Nützlinge etwas zum "Ernten".
Spinnmilben blattunterseits
an Stangenbohnen
PS: Die Tomaten sind bis heute gesund - möglicherweise dank des Entblätterns.

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Mittwoch, 19. August 2015

Wer hat meine Gemüsesorte gezüchtet? So nutzt man die EU-Pflanzensortendatenbank - und hat dadurch die Möglichkeit, Sorten ungeliebter Züchter auszuschließen.

Wer wissen möchte, wer der Züchter/Sortenerhalter einer bestimmten Gemüsesorte ist, kann das mit einer EU-Pflanzensortendatenbank im Internet selbst herausfinden. 

Auf der Website der Europäischen Kommission (European Commission) findet man die EU-Datenbank mit registrierten Pflanzensorten, die man nach gemüsebaulichen (Vegetable species) und landwirtschaftlichen (Agricultural plan species) Sorten durchforsten kann.

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So nutzt man die EU-Pflanzensortendatenbank

Alle Sorten einer Gemüseart und ihre Züchter und Samenfestigkeit herausfinden 
Am Beispiel von Tomaten wird hier die Vorgehensweise gezeigt, wie man sich alle in Deutschland registrierten Sorten anzeigen lässt und Informationen über den Züchter/Sortenerhalter (Maintainer) erhält sowie darüber, ob die Sorte eine Hybridsorte ist oder samenfest.

Gemüse-Suchformular der EU-Pflanzensortendatenbank
  1. Auf der Webseite der Pflanzensortendatenbank (Plant variety database) klickt man auf Vegetable species. Es öffnet sich ein Suchformular. 
  2. Im Suchformular sollte Varieties (links neben den Eingabefeldern) aktiv sein (zu erkennen an der schwarzen Schriftfarbe). Das Feld Variety name lässt man leer (außer man sucht nach einer bestimmten Sorte), wählt im Feld Species H24 - Tomato - Solanum lycopersicum ... und unter Listed in DE - Federal Republic of Germany (dieses Feld leer lassen, wenn die Registrierung auch in einem anderen EU-Land vorgenommen worden sein könnte). Das Feld Show current variety ist standardmäßig aktiviert. Wenn man auch gelöschte Registrierungen angezeigt bekommen möchte, aktiviert man zusätzlich Show deleted varieties. Wer auf der Ergebnisseite sehen möchte, ob das jeweils angeklickte Ergebnis eine Hybridsorte ist, klickt auf Click to add an attribute to the search und wählt dann Hybrid aus. 
  3. Die Suche in der Datenbank wird durch Klicken auf Search gestartet. Kurz darauf wird die Suchergebnisseite Vegetables - Varieties angezeigt. Sie enthält eine Liste von Sortennamen (auf mehrere Seiten verteilt). Darunter werden Maintenance & synonyms sowie Variety attributes angezeigt.

    Interessiert man sich beispielsweise für die Sorte 'Balkonstar', klickt man oben auf Balkonstar und bekommt unten als Maintainer verlinkt DE 7464 angezeigt. Da unter Variety attributes nichts angezeigt wird, ist 'Balkonstar' keine Hybridsorte. Klickt man auf den Link DE 7464, erhält man in einem zusätzlichen Fenster Details zum Züchter/Sortenerhalter: Es ist Enza Zaden.

    Interessiert man sich für die Sorte 'Hildares', klickt man oben auf Hildares (2. Ergebnisseite) und bekommt unten als Maintainer verlinkt DE 86 angezeigt. Da unter Variety attributes Hybrid angezeigt wird, ist 'Hildares' eine Hybridsorte. Klickt man auf den Link DE 86, erhält man in einem zusätzlichen Fenster Details zum Züchter/Sortenerhalter: Es ist Hild. 
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Alle Sorten eines Züchters herausfinden
Am Beispiel von De Ruiter (ein Tochterunternehmen von Monsanto) herausfinden, welche Sorten von diesem Züchter in der EU-Pflanzensortendatenbank gelistet sind.
  1. Auf der Webseite der Pflanzensortendatenbank (Plant variety database) klickt man auf Vegetable species. Es öffnet sich ein Suchformular. 
  2. Im Suchformular sollte Maintainers (links neben den Eingabefeldern) aktiv sein (zu erkennen an der schwarzen Schriftfarbe). In das Feld Maintainer name schreibt man De Ruiter. Die anderen beiden Felder lässt man leer. 
  3. Die Suche in der Datenbank wird durch Klicken auf Search gestartet. Kurz darauf wird die Suchergebnisseite Vegetables - Maintainers angezeigt. Sie enthält eine Liste von Maintainer-Namen, die De Ruiter enthalten, da De Ruiter in verschiedenen EU-Ländern verschiedene Gemüsesorten registrieren lässt. Außerdem werden unter der Ergebnisliste Adressen und weitere Informationen angezeigt.

    Interessiert man sich beispielsweise für De Ruiter Seeds BV aus den Niederlanden, klickt man auf diesen Namen und bekommt unter der Liste bei Maintainer of einige Arten (Species) und Sorten (Varieties) angezeigt. Diese Anzeige kann man erweitern, indem man auf Click to see more variety details klickt. Es werden 473 Sorten angezeigt. 
Man kann seine Suchergebnisse auch als Excel-Datei speichern.
Viel Spaß beim Ausprobieren!

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