Mittwoch, 21. November 2018

Gärtnern mit Kübeln und Kästen

Artikelkennzeichnung siehe unten
Kübel, Schalen, Blumenkästen und andere Pflanzgefäße sind unersetzlich, wenn es darum geht, Balkone gärtnerisch zu nutzen, Terrassen flexibel und ansprechend zu strukturieren, den Eingangsbereich der Jahreszeit entsprechend stimmungsvoll zu gestalten, Akzente im Garten zu setzen oder auf einer Dachterrasse mit dünner Erdauflage auch größere Stauden und Gehölze zu platzieren.

Die richtigen Pflanzgefäße für jeden Einsatzort

Damit sowohl die Freude an schönen Pflanzen als auch an den Kübeln und anderen Pflanzgefäßen lange währt, achtet man darauf, dass Pflanzen, Behälter und Aufstellungsort zusammenpassen.

Stehen die bepflanzten Kübel, Schalen und Kästen geschützt, beispielsweise auf einer überdachten Terrasse, und werden die Pflanzen gar nicht (Sommerblumen) oder nicht draußen überwintert (Orangenbäumchen, Bougainvillea und andere frostempfindliche Gehölze), dann müssen die Pflanzgefäße nicht einmal wetterfest sein - allerdings UV-beständig, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Ansonsten ist nur wichtig, dass sie standfest sind - vor allem hohe Pflanzen benötigen breite, eher schwere oder zumindest gut befestigte Kübel, damit sie bei einem Sommergewitter nicht vom Wind umgeworfen werden können. Stehen die mit nicht draußen überwinternden Pflanzen bepflanzten Kübel allerdings nicht unter einem Dach, müssen sie nicht nur Sonnenlicht aushalten, ohne zu verblassen oder spröde zu werden, sondern auch regenfest und witterungsbeständig sein. Außerdem benötigen sie unbedingt einen Ablauf oder Überlauf für überschüssiges Wasser, falls es einmal länger regnet, denn nur Sumpfpflanzen stehen gerne mit den Füßen im Wasser, die meisten Pflanzen benötigen neben Feuchtigkeit auch Luft im Wurzelbereich.

Kübel und Pflanzgefäße, die mit frostharten Stauden und Gehölzen bepflanzt werden, welche mehrere Jahre in ihrem Gefäß draußen bleiben, müssen nicht nur witterungsbeständig, sondern auch frostbeständig sein. Diese Anforderung erfüllen beispielsweise Gefäße aus Granit, manche Terrakottagefäße sowie Pflanzgefäße aus faserverstärktem Kunststoff wie Fiberglas. Man sollte beim Kauf aber unbedingt nachfragen, ob das Gefäß frostbeständig ist - es vielleicht sogar eine Frostbeständigkeitsgarantie gibt -, da die Frostfestigkeit und andere Eigenschaften nicht nur vom Ausgangsmaterial, sondern auch vom Herstellungsverfahren und anderem abhängen.

Alle Pflanzgefäße, die dem Regen ausgesetzt sind, benötigen unbedingt einen Wasserablauf. Bei den Gefäßen, die draußen überwintert werden, muss vor Frosteinbruch geprüft werden, ob der Wasserablauf frei ist, denn wenn sich im Topf ein sich ausdehnender Eisklumpen bilden kann, wird der Topf von innen gesprengt - auch wenn er eigentlich aus frostfestem Material ist. Auch die Form kann einen Einfluss auf die Frostbeständigkeit haben: Frostbeständige Pflanzgefäße werden in der Regel nach oben hin breiter, nicht enger.

Pflanzgefäße bepflanzen - so geht es

So bepflanzen Sie Ihre Töpfe, Kübel, Schalen, Ampeln und Blumenspindeln richtig:
  1. Bedecken Sie Abflusslöcher mit Tonscherben oder einem Sieb.
  2. Füllen sie eine niedrige Schicht Blähton oder ein anderes grobes Pflanzmaterial als Dränage ein.
  3. Legen Sie ein feines Vlies auf die Dränageschicht.
  4. Geben Sie Erde bis zum Topfrand hinein und drücken Sie sie leicht an.
  5. Heben Sie mit einer Pflanzschaufel oder den Händen die Löcher für die Pflanzen aus und setzen Sie sie hinein.
  6. Drücken Sie die Erde an die Wurzeln, glätten Sie die Oberfläche und füllen Sie eventuell noch etwas Erde nach. Am Ende sollten die Pflanzen fest sitzen und die Erde nur bis etwas unterhalb des Gefäßrandes reichen, damit Sie gießen können, ohne dass die Erde aus dem Gefäß gespült wird.
  7. Stellen Sie das Pflanzgefäß gleich an den endgültigen Standort, falls Sie woanders gepflanzt haben, und gießen Sie die neu gesetzten Pflanzen gut an.
Hat man die richtigen Pflanzkübel gefunden und mit schönen Pflanzen bepflanzt, die zum jeweiligen Standort passen (sonnenhungrige Pflanzen in die Sonne, schattenliebende in den Schatten), kann man sich lange an den Pflanzen und ihren schönen Gefäßen freuen.
 
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Sonntag, 8. Juli 2018

Staudenbeet und Topfgarten im Sommer

Mein Garten besteht aus einem Staudenbeet auf einem mit Rasen begrünten Tiefgaragendach und einem Topfgarten, der sich über die Terrasse bis hinein in das Staudenbeet erstreckt. Beide liegen vor einer Südwand und haben ab Mitte des Vormittags bis Abends pralle Sonne. Der Standort ist im Hochsommer nicht ganz einfach zu begrünen, ohne dass alles verwelkt, aber mit der richtigen Pflanzenwahl klappt es doch ganz gut.

Topfgarten trifft auf Staudenbeet

Das Staudenbeet habe ich 2012 angelegt. Allzu viel hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Vorjahren nicht verändert - einzelne Pflanzen sind mit der Zeit besonders kräftig geworden wie beispielsweise das Chinaschilf und eine der drei Purpursonnenhutpflanzen, andere wie beispielsweise die Duftnessel konnten sich nicht halten, was dieses Mal wahrscheinlich am Frost lag, denn die Schnecken hatte ich mit punktiertem Ferramol-Einsatz (ungiftiges Schneckenkorn) im Frühjahr ausreichend im Griff.

Taglilien gehören zu den Blumenzwiebelpflanzen.
Purpursonnenhut – eine Freude für Menschen und Nützlinge 


Aus dem Topfgarten gibt es dagegen einiges zu berichten. Der vorletztes Jahr totgeglaubte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' hat sich inzwischen völlig erholt (die bereits angeschaffte Ersatzpflanze bekam meine Mutter für ihr Beet. Auch das Lampenputzergras 'Hameln' fühlt sich auch im sechsten Jahr in seinem Kübel noch pudelwohl - Platz für Gastpflanzen lässt es allerdings schon lange nicht mehr.

Anders die Bodendeckerrose im Kübel: Sie hatte letztes Jahr schon einen Eisenmangel, weswegen ich sie besonders verwöhnte. Sie schwächelte trotzdem nach dem Winter, aber den Rest geben ihr derzeit seit dem Frühjahr die Vögel: Nicht nur bei der Rose, sondern auch in fast allen anderen Töpfen scharren sie jeden Tag die Wurzeln frei. Die Rose und die selbst ausgesäten Kräuter nehmen das sehr übel, bei anderen Töpfen und Kübeln konnte ich mit Auflagen auf der Pflanzerde das Schlimmste verhindern.

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Etwas traurig bin ich auch, dass die zwar sehr schöne Prachtscharte Liatris spicata die Oberhand im Kübel gewonnen und den zarteren, weißen Purpursonnenhut 'Baby Swan' im sechsten Jahr verdrängt hat. Im Frühjahr waren noch einzelne Blätter zu sehen gewesen, inzwischen aber hat die Prachtscharte der kleineren Konkurrenz das Wasser und die Nährstoffe abgegraben. Ich hätte sie im vergangenen Herbst umtopfen oder trennen müssen – der Platz im Topf war von Anfang sehr klein gewesen.

Neben den schon erwähnten dauerhaften Kübelgästen habe ich auch dauerhafte Gewürzpflanzen in Töpfen und Kübeln: Schnittlauch, Thymian, Salbei und Rosmarin – die jedes Jahr im Frühjahr sehr schön blühen.

Neue Pflanzen im Topfgarten

Mehr Platz mit einem Topfgartenregal


Wie jedes Jahr teste ich auch 2018 wieder neue Arten und Sorten auf ihre Eignung in Pflanzgefäßen wie Töpfe und Kübel.

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Ganz neu ist mein Feigenbaum. Die Sorte heiße 'Violetta' und ich möchte sie draußen vor dem Fenster überwintern. Angeblich hält sie auch -10 bis -15 Grad Celsius aus und braucht keine weitere Pflanze zur Befruchtung. Sie kam im Frühjahr schon ganz gut, aber marmoriert beblättert und mit einer Feigenfrucht bei mir an, hat aber inzwischen viele neue und schönere Blätter sowie neue Früchte bekommen.

Der Fruchtansatz der 'Violetta' ist eine Freude. Ich bin gespannt, wie sie schmecken werden.

Zum ersten Mal in meinem Topfgarten ist das sehr intensiv duftende Griechische Basilikum. Ich habe es schon als Gewürz unter anderem mit Tomaten und Mozzarella ausprobiert und bin ganz begeistert.

Das Griechisches Basilikum ist schön gewachsen und blüht jetzt weiß.

Apropos duftend: Einer meiner Schwerpunkte dieses Jahr sind Duftpflanzen – dazu gehören drei verschiedene Duftgeranien und eine Duftnessel.

Duftnessel, Duftgeranien, Petunien und mehr

Zur weiteren Verschönerung wählte ich eine Pflanzenkombination "Confetti Garden™ Purple Cleopatra" von Gärtner Pötschke* bestehend aus Petunien, Hängepetunien und Verbenen..

Die Tomatensorte, die ich dieses Jahr anbaue, heißt 'Ananastomate'. Diese Fleischtomate ist sehr wüchsig und braucht dementsprechend einen großen Kübel, viele Nährstoffe und Wasser und mehrmals täglich Kontrolle wegen der Vögel, die nach Insekten scharren und die Erde über die ganze Terrasse verstreuen. Am Spalier aufgeleitet habe ich sie dieses Jahr mal mit Einmachgummis. Das klappt bis jetzt recht gut. Ich habe zwar einige Triebe ausgegeizt, die Tomate ansonsten aber nicht streng erzogen, denn sie hat dort, wo sie steht, genug Licht und Wärme.

Die Ananastomate hat in kurzer Zeit mindestens 10 Früchte gebildet


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Dieses Jahr teste ich auch drei neue Chilisorten: 'Bolivian Rainbow', 'Aji Pineapple' und 'Aji Amarillo'.

Die Chilisorte 'Bolivian Rainbow' ist bei mir kleiner als die anderen Sorten, blühte und fruchtete aber als erste.
Einzelheiten zu meinen Pflanzen siehe auch bei Mein Pflanzenarchiv.

Meine Bücher zum Thema:
Tomaten für Garten und Balkon*
auswählen - anbauen - genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag












Paprika & Chili erfolgreich anbauen
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Eva Schumann
Ulmer Verlag










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Freitag, 23. März 2018

Wieso Schwebfliegen sehr nützlich sind und woran man sie erkennt

Schwebfliegen stechen nicht, sondern viele der bei uns heimischen Arten sind sehr nützlich und das in mehrfacher Hinsicht:
  • Im Erwachsenenstadium sind sie ein wichtiger Bestäuber - beispielsweise im Erdbeeranbau, aber auch bei vielen anderen Pflanzen, die auf Bestäubung angewiesen sind.
  • Im Larvenstadium ernähren sich viele Schwebfliegenarten von Blattläusen.
Sie unterstützen also in zweifacher Hinsicht Landwirte, Gärtner und Hobbygärtner. Man kann sich freuen, wenn man diese Tiere im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse findet.

Aus Sicht der Vögel sind Schwebfliegen natürlich auch nützlich, denn die jagen sie gerne, um sie zu verspeisen, wenn diese Wanderinsekten über die Mittelgebirge, Alpen und Pyrenäen ziehen. Leider wurde bei Zählungen festgestellt, dass der Bestand an diesen Schwebfliegen stark abnimmt, was vor allem auf Pestizide in der Landwirtschaft zurückgeführt wird.

Keine Angst vor Schwebfliegen - sie stechen nicht, sondern sind wichtige Bestäuber und Blattlausvertilger
Erwachsene Schwebfliegen sehen auf den ersten Blick aus, wie man sich als Nicht-Entomologe junge Wespen vorstellen könnte, weswegen sie bei vielen erst einmal Angst und Ablehnung hervorrufen. Doch das ist unbegründet, denn Schwebfliegen gehören zu der Unterordnung der Fliegen, nicht zu den Wespen, und sind vollkommen harmlos - sie interessieren sich weder für uns Menschen und unser Blut, noch für unsere Marmeladenbrötchen beim Frühstücken auf der Terrasse. Sie ernähren sich von Nektar und Pollen der Wild- und Gartenpflanzen. Sie tarnen sich mit der Farbkombination Gelb und Schwarz als gefährliche Wespen, Hornissen u. Ä., damit sie von ihren Fressfeinden in Ruhe gelassen werden. Die madenartigen, halb durchsichtigen Larven, die man oft in Blattlauskolonien findet, erinnern ein wenig an winzige Nacktschnecken.

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Wie man Wespen und Schwebfliegen unterscheiden kann


Erkennen kann man Schwebfliegen an ihren riesigen Fliegenaugen, der fehlenden "Wespentaille" und daran, dass sie wie ein Hubschrauber auf der Stelle fliegen können. Wenn sie sitzen sind ihre Flügel abgespreizt, während sie sich bei der Wespe nah am Körper befinden.

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