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Donnerstag, 12. Oktober 2023

Herbstblüher für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge und viele andere

Die Prachtscharte (Liatris spicata) blüht bis September und wird von Bienen und Hummeln besucht.


Blühende Phacelia macht Bienen und
Hummeln glücklich. Damit ständig Blüten
 vorhanden sind, sät man bis August
etwa alle 2 - 3 Wochen aus. Sie
blüht etwa 5 Wochen später. Die
Gründüngungspflanze ist nicht winterhart.


Von Frühjahr bis Herbst suchen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten nach Pollen und Nektar. Man hilft den Tieren, indem man im Garten oder auf dem Balkon auch einheimische Pflanzen, Bienenweidepflanzen und andere bei Insekten beliebte Pflanzen aussät oder anpflanzt. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht nur im Frühjahr blühende Pflanzen im Garten, Kübel oder Balkonkasten hat, sondern auch solche, die im Sommer, Spätsommer und Herbst blühen. (aktualisiert am 12.10.2023)

Hier einige Beispiele für Pflanzen, die im Spätsommer und Herbst blühen und mit denen Sie die liebenswerten und nützlichen Gartenbesucher zu sich einladen, damit sie sich vor dem Winter stärken und/oder Vorräte – ja, auch unseren Honig - sammeln können:

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Einjährige Blühpflanzen:
Bis in den Herbst blühen Kapuzinerkresse, Bienenfreund Phacelia, Ringelblume, Steinkraut, Tagetes und Zinnie.

Blühende Heil- und Gewürzpflanzen/Gewürzkräuter:
Sehr lange im Jahr blühen auch Borretsch (aber nur wenige Pflanzen anbauen, da er ein Gift enthält), Strauchbasilikum (nicht winterhart!), Oregano, Pimpernelle, Thymian und Ysop.

Reichlich Blüten hat auch der Strauchbasilikum - ein Bienenmagnet im Sommer und im Herbst. 


 Der Strauchbasilikum hat noch im Oktober viel Besuch.


Herbstblühende Stauden:
Prachtscharte (Liatris spicata), Weiße Fetthenne (Sedum album) und Purpur-Fetthenne (S. telephium), Goldrute, Herbstanemonen, Herbstzeitlose, Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Phlox, Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Schafgarbe, Stockrose, Herbstaster und Wiesenflockenblume verschönern den Garten bis in den Herbst und Bienen, Hummeln und Schmetterlinge können sich an ihnen laben.




Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) und
Prachtkerze (
Gaura lindheimeri) sind
winterharte Stauden, die bis in den Herbst blühen,


Astern sind nicht nur leuchtende Blüten, mit denen man Balkon und Garten im Herbst noch einmal aufhübschen kann, wie blühender Efeu gehören sie zu den letzten Bienenfutterpflanzen im Herbst.


Die Bienen freuen sich:
Efeu blüht erst sehr spät im Jahr.
Die Aufnahme wurde Mitte Oktober
gemacht.
Herbstblühende Gehölze/Kletterpflanzen:
Spät im Gartenjahr blühen auch Efeu und Schneebeere Symphoricarpos (Knallerbsenstrauch).



Saatgutmischungen vom Imkerverein

Manche Imkervereine bieten Hobbygärtnern für den Garten Bienenweide-Saatgutmischungen an, die Samen von Kulturpflanzen und von Wildpflanzen enthalten. Durch die ganzjährige Förderung der Nützlinge werden diese sich wohlfühlen und nicht nur viel Honig sammeln, sondern noch mehr Bestäuberarbeit bei Obst und Fruchtgemüse (Tomaten etc.) leisten. Und das bedeutet: mehr Obst und mehr Honig.

Ernähren wir die Bienen, werden auch wir gut ernährt!

Imker sprechen von Tracht, wenn sie über die Pflanzen reden, von denen ihre Honigbienen Nektar oder Pollen sammeln können. Die erste Tracht im Jahr ist die Obstblüte- oder Frühtracht (Apfel-, Birn- und Kirschbäume, Löwenzahn und andere). Sie fällt oft zusammen mit der Rapsblüte. Für die Sommertracht sind Robinie, Himbeere, Heidel- und Preiselbeere sowie andere blühende Pflanzen wichtig. Die Waldtracht ist eine Honigtautracht, d. h., nicht Blüten liefern den Honig, sondern die Bienen sammeln die zuckrigen Ausscheidungen der Blattläuse auf den Waldbäumen.


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Weiterführende Informationen
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Freitag, 23. März 2018

Wieso Schwebfliegen sehr nützlich sind und woran man sie erkennt

Schwebfliegen stechen nicht, sondern viele der bei uns heimischen Arten sind sehr nützlich und das in mehrfacher Hinsicht:
  • Im Erwachsenenstadium sind sie ein wichtiger Bestäuber - beispielsweise im Erdbeeranbau, aber auch bei vielen anderen Pflanzen, die auf Bestäubung angewiesen sind.
  • Im Larvenstadium ernähren sich viele Schwebfliegenarten von Blattläusen.
Sie unterstützen also in zweifacher Hinsicht Landwirte, Gärtner und Hobbygärtner. Man kann sich freuen, wenn man diese Tiere im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse findet.

Aus Sicht der Vögel sind Schwebfliegen natürlich auch nützlich, denn die jagen sie gerne, um sie zu verspeisen, wenn diese Wanderinsekten über die Mittelgebirge, Alpen und Pyrenäen ziehen. Leider wurde bei Zählungen festgestellt, dass der Bestand an diesen Schwebfliegen stark abnimmt, was vor allem auf Pestizide in der Landwirtschaft zurückgeführt wird.

Keine Angst vor Schwebfliegen - sie stechen nicht, sondern sind wichtige Bestäuber und Blattlausvertilger
Erwachsene Schwebfliegen sehen auf den ersten Blick aus, wie man sich als Nicht-Entomologe junge Wespen vorstellen könnte, weswegen sie bei vielen erst einmal Angst und Ablehnung hervorrufen. Doch das ist unbegründet, denn Schwebfliegen gehören zu der Unterordnung der Fliegen, nicht zu den Wespen, und sind vollkommen harmlos - sie interessieren sich weder für uns Menschen und unser Blut, noch für unsere Marmeladenbrötchen beim Frühstücken auf der Terrasse. Sie ernähren sich von Nektar und Pollen der Wild- und Gartenpflanzen. Sie tarnen sich mit der Farbkombination Gelb und Schwarz als gefährliche Wespen, Hornissen u. Ä., damit sie von ihren Fressfeinden in Ruhe gelassen werden. Die madenartigen, halb durchsichtigen Larven, die man oft in Blattlauskolonien findet, erinnern ein wenig an winzige Nacktschnecken.

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Wie man Wespen und Schwebfliegen unterscheiden kann


Erkennen kann man Schwebfliegen an ihren riesigen Fliegenaugen, der fehlenden "Wespentaille" und daran, dass sie wie ein Hubschrauber auf der Stelle fliegen können. Wenn sie sitzen sind ihre Flügel abgespreizt, während sie sich bei der Wespe nah am Körper befinden.

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Sonntag, 13. August 2017

Gemüse und Blumen aus eigenem Saatgut: Samen vermehren und erhalten (Buchvorstellung**)

Vor ein paar Wochen ist Gemüse und Blumen aus eigenem Saatgut: Samen vermehren und erhalten* von Heidi Lorey vom Ulmer Verlag herausgebracht worden. Ein schönes Buch für Einsteiger, die selbst Saatgut von ihren eigenen Pflanzen gewinnen möchten.

Saatgut selbst zu vermehren, macht Spaß, spart Geld und man kann sich damit aktiv daran beteiligen, alte oder regionale Sorten zu erhalten. Das, was man an Geld beim Sameneinkauf spart, kostet allerdings die Zeit, sich ein wenig Wissen anzueignen, sowie etwas Platz und zusätzlichen Aufwand, um das Erlernte umzusetzen. Was das Wissen betrifft, hilft Heidi Lorey mit ihrem Buch Gemüse und Blumen aus eigenem Saatgut: Samen vermehren und erhalten* dem Einsteiger bei seinen ersten Schritten.

Gemüse und Blumen aus eigenem Saatgut - Werbelink zu Amazon.de
Das Buch ist ein Klappenbroschur - d. h. der Umschlag fühlt sich kräftiger und wertiger an, als es bei einem normalen Taschenbuch der Fall ist, und ist vorne und hinten ausklappbar. Die Klappen kann man als Lesezeichen nutzen, sie stimmen mit Bildern auf das Thema ein und enthalten wertvolle Tipps - letzere in diesem Fall zu Verwandtschaftsverhältnissen von Pflanzen, zu Selbstbefruchtern und Fremdbefruchtern, zur Keimfähigkeit von Saatgut und sie enthalten auch einen Arbeitskalender für den samengewinnenden Hobbygärtner.

Das Buch ist reich bebildert und das Layout ist sehr ansprechend - es vermittelt strukturierten Zugang und Freude am Thema. Inhaltlich gliedert es sich in einen einleitenden Teil, der das nötige Basiswissen vermittelt, einen großen Mittelteil mit Anleitungen und Steckbriefen für viele Gemüse- und Blumenarten von A bis Z sowie einen abschließenden Serviceteil.

Die Autorin Heidi Lorey ist eine Frau vom Fach: Sie ist ausgebildete Zierpflanzengärtnerin, hat einen Abschluss als Gartenbau-Ingenieurin und einen Doktortitel, den sie sich im Bereich Pflanzenzüchtung erarbeitete. Heute ist sie als Gartenjournalistin, Buchautorin und Referentin tätig.

Mein Eindruck
Ich bin ein Fan von Klappenbroschur und auch das Layout ist ganz nach meinem Geschmack. Das Buch ist für Einsteiger verständlich geschrieben und lässt sich gut lesen. Sehr schön finde ich, dass es zu jeder Pflanze neben der Anleitung in Form von Texten und Bildern auch eine Übersichtstafel, den eigentlichen Steckbrief, gibt. Hier findet man die wichtigsten Informationen auf einen Blick, darunter die Zuordnung zu einer Schwierigkeitsstufe. Ich hätte mir im allgemeinen Teil lediglich noch ein paar Informationen über die verschiedenen Bestäuber und ihre Bedeutung (auch Käfer, Ameisen, Schwebfliegen, Tag- und Nachtfalter etc. sind Bestäuber), über die künstliche Bestäubung sowie Tipps zur Isolierung von Pflanzen, um ungewollte Bestäubung zu vermeiden, in der Hobbygärtnerpraxis gewünscht.

Mein Fazit
Ein schönes, ansprechendes Buch, das dem Hobbygärtner den Einstieg in die Saatgutvermehrung leicht macht.

Gemüse und Blumen aus eigenem Saatgut: Samen vermehren und erhalten*
Heidi Lorey
Verlag Eugen Ulmer**, Stuttgart 2017
144 Seiten
ISBN-13: 978-3-8001-5857-7

** Ich habe das Buch vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen - nicht, um eine Rezension anzufertigen, sondern als Muster für ein schönes Buchprojekt, das wir vielleicht zusammen anpacken wollen.


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