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Samstag, 11. Juni 2022

Kapuzinerkresse

Schöner Sommer- und Herbstblüher, Vitaminbombe und lecker - beispielsweise in einem bunten Salat oder bunten Nudelsalat (zuletzt aktualisiert 11.6.2022)

-> Infos & Anbau
-> Bunter Herbstsalat mit Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse blüht bis zum ersten Frost
Die Blüten der Kapuzinerkresse leuchten bis zum ersten Frost.
Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) wird meines Erachtens nicht so wertgeschätzt, wie sie es verdient hat. Dabei ist sie eine tolle Pflanze, die nach der Sommerhitze noch einmal richtig aufdreht und im Herbst mit ihren großen gelben, orangefarbenen bis roten Blüten mit dem Herbstlaub um die Wette leuchtet.

Und gleichzeitig ist sie so preiswert - die Samen kann man für wenig Geld im Gartenhandel, Baumarkt und sogar im Supermarkt kaufen oder man kann sie (bei Freunden oder im eigenen Garten) im Herbst von den Pflanzen sammeln, trocknen und bis zur Aussaat im nächsten Jahr trocken, kühl und dunkel aufbewahren.

Ausgesät wird die Kapuzinerkresse im April/Mai/Juni 1-2 cm tief an einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Die Blütezeit beginnt im Juli und dauert bis zum ersten Frost. Mit rankenden Sorten kann man Spaliere begrünen und so preiswert einen Sichtschutz für den Sommer aufbauen. Einmal im Garten sät sie sich an geschützten Standorten auch gerne selbst aus und kann dann theoretisch zum unerwünschten Kraut ("Unkraut") werden, das sich allerdings leicht entfernen lässt - wenn man es übers Herz bringt.

Ich lese manchmal, Kapuzinerkresse werde häufig von Blattläusen befallen, locke diese sogar von anderen Pflanzen weg. Andere sind der Meinung Kapuzinerkresse halte Blattläuse von Pflanzen in der Mischkultur fern. Ich persönlich habe weder das eine noch das andere beobachtet: Bei mir waren die Blattläuse lieber an den Stangenbohnen oder am Schmetterlingsflieder direkt daneben als an der Kapuzinerkresse. AproposBlattläusebekämpfung: Ich streife Blattläuse mit den Fingern (Handschuhe) von befallenen Pflanzen ab oder "flute" sie mit einem Wasserguß weg, wenn sie sich zu schnell vermehren, den Rest übernehmen dann die Gartenvögel und Nützlinge wie Marienkäfer, Schwebfliegenlarven und Co. (die sich austoben, wenn man sie nicht mit Spritzmitteln schädigt.

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Wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe wie Senföle, Ascorbinsäure, Flavonoide und Carotinoide wird Kapuzinerkresse auch als Heilpflanze geschätzt - sie wurde von Wissenschaftlern der Universität Würzburg sogar zur Arzneipflanze des Jahres 2013 (welt.de) gekürt. Sie soll vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten und Harnwegserkrankungen wirken - genau das, was man um diese Jahreszeit doch braucht.

Frische und trockene Samen, Blatt und Blüte der Kapuzinerkresse
Frische und trockene Samen, Blatt
und Blüte der Kapuzinerkresse
Knospen, Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse sind essbar. Mit ihrem kresseartigen, leicht scharfen Geschmack peppen die jungen Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse klein gehackt jeden Salat auf, die Blütenknospen können wie Kapern eingelegt werden.

Hier ein Rezept für einen herbstlichen Nudelsalat mit Feldsalat, Kapuzinerkresse, Cocktailtomaten und anderen Vitaminbomben.




Bunter Herbstsalat mit Kapuzinerkresse

Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse im bunten Salat
Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse werden feingehackt im bunten Salat verteilt und einige zur Dekoration verwendet.
Zutaten:
(Mengen bzw. Mengenverhältnisse ganz nach Geschmack)
  • warme, gekochte Spiralnudeln
  • geputzter Feldsalat 
  • Cocktailtomaten, gewaschen und halbiert 
  • rote/gelbe Paprika, gewaschen und gewürfelt 
  • weiche Avocado - Fruchtfleisch mit einem Löffel in kleinen Stückchen aus der halbierten Frucht kratzen 
  • junge Kapuzinerkresse-Blätter, feingehackt 
  • Kapuzinerkresse-Blüten, feingehackt
  • einige Kapuzinerkresse-Blüten und Blätter für die Dekoration beiseite legen 
  • Salatsoße nach Geschmack, z. B. Vinaigrette aus Zitronensaft, Olivenöl, Senf, Zucker, Salz und Pfeffer 

Alle Zutaten außer den Kapuzinerkresse-Blüten und -Blättern für die Deko in eine Schüssel geben, mit der Salatsoße übergießen und durchmischen. Als Letztes mit einzelnen Kapuzinerkresse-Blüten und -Blättern verzieren.

Abwandlungen des Rezeptes:
Keine Nudeln beimischen, sondern statt dessen gewürfeltes Weißbrot in Butter und/oder Champignons in Öl (in getrennten Pfannen anbraten), würzen und darüber streuen.

Weitere Verwendungsideen für Kapuzinerkresse-Blätter und -Blüten in der Küche
Man kann sie beispielsweise feingehackt in Kräuterbutter oder als äußere Verzierung von Kräuterbutter (Butterrollen oder -stücke darin wälzen) oder als Aufstreu auf einem leicht gesalzenen Butterbrot/Quarkbrot genießen.

Kapuzinerkresse als herbstliche Dekoration
Kapuzinerkresse als herbstliche Dekoration
Sie blühen auch noch im Herbst: Kapuzinerkresse,
Aster und Zauberglöckchen
Auch als Bestandteil einer herbstlichen Tischdekoration überzeugt die Kapuzinerkresse durch ihre Frische und Natürlichkeit.

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Kapuzinerkresse: in der Nacht
auf den 25. November erfroren
Kapuzinerkresse verträgt keinen Frost
Mit der Blütenpracht ist es leider vorbei, sobald Blätter und Blüten Frost ausgesetzt waren - am nächsten Morgen, wenn der Reif taut, fallen sie zusammen.

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Sonntag, 13. Februar 2022

Scharfe Schoten - Chili, Paprika & Co.

Jedes Jahr probiere ich ein paar neue Sorten und Anbaumethoden auf kleinem Raum aus. Zu meinen Gemüselieblingen im Topfgarten auf der Terrasse gehören Tomaten, Chilis und Paprika, Auberginen, Gurken, Zucchini, Baby-Leaf-Salate sowie verschiedene Kräuter. Hier ein paar Notizen zum Chilianbau, Sorten, Schärfe, Verarbeitung und mehr. (zuletzt aktualisiert 2/2022)

Chili-Ernte: So appetitlich und verlockend wie die Chili-Sorte 'Fatalii' aka "Habanero Fatalii" auch ausschaut: Die Früchte müssen wegen ihrer Schärfe mit größter Vorsicht genossen werden.

Direkt zu:
Chili anbauen (Erfahrung mit 'Fatalii')
Chili-Schärfe beherrschen
Chili-Rezepte

Chili-Sorte 'Fatalii'*: Früchte am Strauch im Kübel auf der Südseitenterrasse auf einem begrünten Tiefgaragendach

Chili anbauen

Chilis vertragen keinen Frost, benötigen je nach Sorte aber recht lange von der Aussaat bis zur Fruchtreife. Deshalb werden Chili bei uns in der Regel vorgezogen (Jungpflanzenanzucht). Zwar hatte ich auch schon mal Glück, als ich eine schnelle Chili-"Haussorte" griechischer Herkunft, deren Samen mir jemand geschenkt hat, erst im Mai direkt auf der südseitigen Terrasse in einen Topf ausgesät habe: Ich konnte tatsächlich Ende Oktober reife Früchte ernten, aber solche Experimente sind nur an einem warmen, sonnigen Platz, einer Sorte mit kurzer Kulturzeit und in einem Jahr mit besonders freundlichem Spätsommer und Herbst erfolgreich.

Bei uns eher die Ausnahme als die Regel, dass im Mai direkt ausgesäter Chili vor Wintereinbruch reif wird (im Bild eine unbekannte Sorte, Herkunft Kreta). 

Jungpflanzenanzucht
Wer Chilipflanzen selbst heranzieht, beginnt je nach Sorte zwischen Januar und März mit der Aussaat bei einer Temperatur von 22 bis 25 °C. Einige Chili-Anbauer beginnen schon im Dezember, doch das ist nur bei langsam wachsenden Sorten nötig und bringt nur denen einen Vorteil, die vor der Pflanzzeit (Gewächshaus: Ende April, Freiland: nach den Eisheiligen) schon möglichst weit entwickelte Pflanzen anbieten wollen, denn ansonsten wird der Wachstumsvorsprung der sehr frühen Voranzucht meist aufgeholt. Bei der frühen Aussaat und Jungpflanzenanzucht muss für genügend Wärme und Licht (Zusatzlicht!) gesorgt werden, damit die Pflanzen kräftig und gesund wachsen (statt lang und anfällig).

Mehr zur Sorte 'Fatalii'
Die oben gezeigte Chili-Sorte 'Fatalii' gehört zur Chili-Art Capsicum chinense. Die Sorten dieser Art benötigen relativ viel Zeit von der Aussaat bis zur Fruchtreife in ihrer sortentypischen Farbe. Solche Sorten sät man schon im Januar/Februar aus, um im Sommer (und nicht erst im Oktober) die glänzenden, leuchtend ausgefärbten Früchte sehen (Balkonschmuck!) und ernten zu können.

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Meine Chili-Jungpflanze der Sorte 'Fatalii' habe ich in einem Online-Shop gekauft. Die mit der Post gelieferte Pflanze war nicht optimal entwickelt, sie war zu klein und ihre Blätter hatten Verformungen und Verfärbungen - möglicherweise wegen zu kühlem Stand oder ungeeigneter Behandlung in der Jungpflanzenphase. Aber da das Wetter gut war und meine Terrasse sonnig und warm ist, hat sie sich bald erholt. Pflege brauchte sie nicht viel: Ich düngte sie mit einem rein pflanzlichen organischen Dünger (Veggi-Dünger*) und goss sie nach Bedarf mit der Gießkanne.

Zuerst nahm die Pflanze ihr Wachstum auf (endgültige Höhe 40-50 cm - weniger als halb so groß wie beschrieben), dann bildete sie kleine, weiße Blüten und endlich grüne, leicht genörpelte Schoten, die gut versteckt unter dem kleinen Blätterdach heranwuchsen. Erst Ende August/Anfang September begannen die Früchte die Reifefarbe auszubilden - in diesem Fall ist sie gelb, weshalb die Sorte auch 'Fatalii Yellow' genannt wird.

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Ich habe die Früchte der Sorte 'Fatalii' zuerst nach Bedarf, und dann als das Wetter herbstlich kühl wurde, alle Chilischoten abgeerntet und die Chilipflanze abgeräumt: Von meiner Pflanze habe ich etwa 20 bis 25 Früchte geerntet und getrocknet. Da die Sorte sehr scharf ist und man nur wenig beim Kochen braucht, kam ich monatelang mit diesem Chili-Vorrat aus. 

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Botanisches
Alle Paprika, Peperoni und Chili sind Nachtschattengewächse (Familie der Solanaceae) und gehören zur Gattung Capsicum, allgemein auch als Paprika-Gattung bezeichnet - wobei Paprika hier für alle scharfen und weniger scharfen Arten und Sorten steht. 'Fatalii' gehört zu der Art Capsicum chinense. In dieser Art sind neben wenigen milden auch die schärfsten Chilisorten der Welt wie 'Carolina Reaper', 'Trinidad Moruga Scorpion' und 'Bhut Jolokia', die Habanero-Typen und auch die beliebten karibischen Scotch-Bonnet-Typen enthalten.

Chilifrüchte sind botanisch gesehen keine Schoten, auch wenn sie so aussehen, sondern Beeren. Kochen ändert übrigens nichts an der Schärfe, ihr fruchtiges Aroma und die Vitamine bleiben aber am besten bei schonender Verarbeitung ohne Erhitzen erhalten.

Chilisorten "Cayenne" und "Scotch Bonnet"

Scharf, schärfer, am schärfsten


'Habanero Fatalii' hat den Schärfegrad 10. Schärfegrad 10 ist die höchste Schärfestufe, obwohl es noch wesentlich schärfere als 'Habanero Fatalii' und andere Habanero-Typen gibt, die haben dann ein oder mehrere "+" als Zusatz zur Schärfestufe - beispielsweise hat die Sorte 'Carolina Reaper' den Schärfegrad 10+++ und galt 2016 als die schärfste Chilisorte der Welt.

Laut Literatur besitzt das Fruchtfleisch von 'Fatalii' ein Zitrusaroma. Ich glaube das zwar bereitwillig, allerdings kann ich es nicht wirklich nachschmecken, denn wegen der Schärfe kann ich als Normalsterbliche höchstens vorsichtig am Finger lecken, nachdem ich ein Fruchtstückchen kurz berührt habe, und dann spüre ich vor allem Schärfe und mein Geschmackssinn sagt gar nichts mehr.

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Schärfetricks: Die Chili-Schärfe beherrschen

Die Schärfe von Chili wird durch den Schärfestoff Capsaicin verursacht.

Man sollte bei der Zubereitung extrem scharfer Schoten vorsichtig sein und auch Kinder und Besucher unbedingt davon abhalten, aus Neugierde in eine Frucht zu beißen. Wer meint, eine Chilifrucht mit Schärfestufe 10+++ pur zu essen, sollte sich auf Symptome wie Kreislaufzusammenbruch, Atemnot und Erbrechen einstellen und die Nummer des Notarztes in der Direktwahl haben.

Milde bis mittelscharfe Chili-Sorten: Die "Kleine Perle" (links) färbt sich bei der Reife von schwarz nach rot. Der Snack-Chili (rechts) reift von grün über Orange nach Rot aus. 

Chili-Unerfahrene ziehen bei der Verarbeitung von extrem scharfen Schoten am besten Gummihandschuhe an und setzen eine Brille auf. Auf keinen Fall sollte man sich an die Augen oder Schleimhäute fassen. Nach der Verarbeitung sollten Brettchen, Werkzeuge und sicherheitshalber auch die Hände sehr gründlich gereinigt werden (beispielsweise erst einfetten, dann mit Spülmittel reinigen).

Habanero-Chili und 'Brazilian Starfish' müssen wie 'Fatalii'
mit Vorsicht verarbeitet und genossen werden.

Will man die Schärfe von Chili bei der Zubereitung reduzieren, entfernt man die Samen und Zwischenwände der Chilischoten. Falls ein Chili-Gericht doch einmal zu scharf wird, kann man es je nach Rezept mit Gemüse, Brühe, Sahne/Milch sowie Kartoffeln, Nudeln oder Reis strecken.

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Hat man versehentlich in eine zu scharfe Frucht oder ein Fruchtstückchen gebissen, hilft am besten Fetthaltiges wie (Toastbrot mit) Nutella oder Mascarpone, um das Brennen erträglicher zu machen. Kalte Milch oder Wasser neutralisieren die Schärfe des Capsaicins nicht, sie lindern den Schmerz nur im Moment des Kontakts.

Basis-Rezept:
Chili, Paprika und andere Gemüse mit Schafskäse (vegetarisch)


Dies ist mein Chili-Gemüse-Rezept mit Nudeln/Pasta und Schafskäse. Achtung: Die Kombination aus scharfem Chili, Knoblauch und Nudeln wirkt sehr entspannend und fördert das "Nickerchen" nach dem Essen.

Zutaten für 2 bis 3 Persone

1 große Gemüsepaprikaschote
1/2 große Zucchini
1/2 große Aubergine
3 bis 4 mittelgroße Tomaten oder ersatzweise 1 Dose stückige Tomaten
2 Zehen Knoblauch
1-2 gehackte Frühlingszwiebeln
1 Stück Chili 'Fatalii', etwa die Größe eines Fingernagels, ohne Samen und Scheidewände
100 g guter Schafskäse (am besten Salakis natur)
1 Prise Zucker
Salz und Pfeffer
3-4 EL Olivenöl
350 g rohe Fussili, Bandnudeln oder andere Pasta.

Zubereitung:
  1. Topf mit Salzwasser für die Pasta aufsetzen. 
  2. Olivenöl in einer großen beschichteten Pfanne erwärmen, 
  3. während dessen Aubergine erst der Länge nach in grobe Scheiben und diese dann senkrecht in schmale Scheiben schneiden. 
  4. Auberginenscheiben in die Pfanne geben. 
  5. Sobald das Wasser kocht, die Pasta hinein geben und beim Elektroherd die Herdplatte herunterschalten. 
  6. Paprikaschote in kleine Streifen oder Stücke schneiden und in die Pfanne zu den Auberginen geben. 
  7. Zucchini in schmale Scheiben oder Würfel schneiden und ebenfalls zum Gemüse geben. 
  8. Die Prise Zucker über das Gemüse streuen.
  9. Gemüse unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze braten. 
  10. Während dessen die Tomaten in kleine Stücke schneiden, den Knoblauch hacken und die Frühlingszwiebeln in Röllchen schneiden. 
  11. Die Tomaten zum Gemüse in die Pfanne geben, dann ein paar Minuten später auch Knoblauch und Frühlingszwiebeln.
  12. Wenn die Nudeln gar sind, werden sie in ein Sieb geschüttet und beiseite gestellt.
  13. Während das Gemüse weiterdünstet, den Chili vorsichtig ganz fein hacken. 
  14. Die Herdplatte abschalten und den Chili unter das Gemüse mischen. 
  15. Auch die Pasta kann man nun in die Pfanne geben. Sorgfältig umrühren und alles noch eine Minute oder zwei durchziehen lassen. 
  16. Den Schafskäse über das Gericht bröseln und untermischen.
  17. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Servieren.
Mit einem großen gemischten Salat dazu kann man im Sommer mit diesem Gericht auch 3 bis 4 Personen satt bekommen.

Rezeptabwandlung:
Tagliatelle mit Lachs, Paprika, Chili, Tomaten und Schafskäse


Zu besonderen Gelegenheiten ersetze ich die Auberginen und Zucchini durch Lachsfilet aus dem Tiefkühlfach und als Pasta verwende ich dann Tagliatelle (grüne und normale). Statt in Schritt 1 Auberginen anzubraten, brate ich zunächst den Lachs von beiden Seiten im Olivenöl an, wobei er auftaut. Schritt 7 fällt aus. Nachdem ich dann in Schritt 11 die Tomaten hinzugefügt habe, zerteile ich den Lachs mit dem Pfannenwender in Stücke. Alles andere wie im Basis-Rezept.

Mit Lachsfilet wird das Gericht noch eiweißreicher und sättigender.

Apropos: Mein Fazit zu 'Fatalii' beziehungsweise 'Habanero Fatalii':

Die Sorte eignet sich sehr gut für den Anbau im kleinen Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse und im Essen tun die Schoten auch, was sie sollen.

Buchtipp zu Chili, Paprika & Co.:


Paprika & Chili erfolgreich anbauen*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2017
ISBN: 3-8186-0071-6






Buchtipp zu Tomaten, Paprika und Chili:


Tomaten, Paprika & Co. für Garten und Balkon: *
Richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 16. Januar 2020
ISBN: 3-8186-1047-9





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Samstag, 21. Dezember 2019

Meine Ode an den Feldsalat: Wissen, Anbau, Zubereitung

Feldsalat - vorgezogen und dann im
Garten-Gewächshaus in kleinen Büscheln ausgepflanzt
vgwort Feldsalat - Valerianella locusta
Familie der
Baldriangewächse

-> Feldsalat mit gebratenen Pilzen

Feldsalat war früher ein Wildkraut

Feldsalat ist eine in Europa heimische Pflanze, die früher als Wildkraut gesammelt wurde. Andere Namen für den Feldsalat sind Ackersalat, Rapunzel, Nüssl, Nisselsalat, Vogerlsalat etc.

Zwar wird Feldsalat seit Beginn des 20. Jahrhunderts kommerziell angebaut, doch richtig in Mode gekommen ist er erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren, was seinem mild nussigen Geschmack und dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein - Feldsalat enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe - zu verdanken ist.

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Feldsalat ist "umweltschonend"

Feldsalat ist einer der wenigen Salate, die auch bei uns im Winter frisch geerntet werden können. Bei Feldsalat entfallen daher lange Transportwege aus dem Süden, was Energie spart und frischeste Ware für den Verbraucher ermöglicht, wenn dieser Feldsalat auf dem Wochenmarkt oder beim heimischen Gärtner kauft. Den frischesten Feldsalat haben allerdings Hobbygärtner, die Feldsalat selbst anbauen und kurz vor dem Verzehr ernten.

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Feldsalat ist gesund

Ernährungsphysiologisch ist Feldsalat ein äußerst wertvolles Gemüse - besonders seine Gehalte an Vitamin A in der Vorstufe Betakarotin, Vitamin B6, Vitamin C, Kalium, Eisen und Folsäure sind herausragend. Vitamin A beispielsweise ist wichtig für die Augen, die Haut und die Schleimhäute. Vitamin C ist unter anderem wichtig für das Immunsystem. Das Karotinoid Lutein, das man mit dem Feldsalat zu sich nimmt, sowie das Betakarotin, die Vitamine A und E schützen die Zellen durch ihre antioxidativen Eigenschaften.

Feldsalat gehört zu den Baldriangewächsen und enthält Baldrianöl, welches eine magenberuhigende Wirkung hat und auch die Nerven stärkt.

Feldsalat-Gesundheitswirkungen im Überblick:

  • Magenberuhigend
  • Nerven stärkend
  • Aufbauend für Haut und Schleimhäute
  • Verbesserung der von Vitamin-A-Mangel hervorgerufenen Sehschwäche (Nachtblindheit)
  • Stärkung des Abwehrsystems
  • Herz und Kreislauf schützend
  • Die Blutbildung unterstützend
  • Schutzwirkung gegen freie Radikale
  • Zellschutz, Krebsschutz

Feldsalat ist gut für die schlanke Linie

100 g essbarer Anteil des Feldsalats enthalten nur 14 kcal. Bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von 1.700 bis 2.500 kcal eines Erwachsenen kann man also jede Menge Feldsalat zu sich nehmen, ohne sich Sorgen um die Figur  machen zu müssen. Da sich Feldsalat gut mit anderen schlanken Zutaten kombinieren lässt, ist er sehr hilfreich für eine figurbewusste Ernährung. Lediglich bei der Salatsoße muss man dann eventuell noch aufpassen und auf die fette Sahne möglicherweise verzichten bzw. entsprechend dosieren.

Feldsalat - Zubereitung

Je frischer der Feldsalat ist, umso besser. Eventuelle Wurzelreste oder längere Stiele werden mit dem Messer abgeschnitten und gelbe bzw. kranke Blättchen entfernt. Anschließend wird der Feldsalat sorgfältig gewaschen, vor allem um eventuelle Sandkörnchen zu entfernen. Danach lässt man ihn gut abtropfen oder schleudert ihn in einem sauberen Handtuch oder in der Salatschleuder.

Feldsalat kann man beispielsweise anrichten/mischen mit
  • gebratenen Pilzen (Champignons, Austernpilze etc.),
  • anderen rohen Salatzutaten (Radieschen, Sprossen, Kräutern etc.),
  • gebratenen Gemüsen (gebratene Zucchinischeiben, Paprikastücke),
  • gebratenem oder gegrilltem Fleisch (Hähnchenfilet, Putenfilet, Schweinefilet),
  • Meeresfrüchten und/oder
  • Kombinationen aus den vorher genannten Zutaten.

Die Salatsoße/Vinaigrette richtet sich nach den sonstigen Zutaten, dem persönlichen Geschmack und danach, wie viele Kalorien man zu sich nehmen möchte - von der einfachen Zitronensaft-Öl-Vinaigrette, über eine verfeinerte Joghurt-Salatsoße bis zu einer würzigen Blauschimmel-Sahne-Salatsoße ist alles möglich.

Feldsalat - Rezept

Feldsalat mit gebratenen Pilzen (Champignons)

Zutaten für 4 Personen

ca. 300 g Feldsalat
1 großer Bund Radieschen
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
200 g braune Champignons
1 EL Balsamico-Essig °
1 EL Zitronensaft
3 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer

°ohne Zusatzstoffe für Clean Eating

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Zubereitung

  1. Feldsalat, Radieschen, Frühlingszwiebeln und Pilze waschen und putzen.
  2. Radieschen in Scheiben oder Stifte, Frühlingszwiebel in Röllchen schneiden.
  3. Feldsalat, Radieschen und Frühlingszwiebeln abtropfen lassen und auf große Salatteller verteilen.
  4. Pilze vorbereiten: Champignons feinblättrig aufschneiden/Austernpilze in mundgerechte Stücke reißen.
  5. Für die Vinaigrette Essig, Zitronensaft, Kräuter, Salz und Pfeffer sowie 2 EL Olivenöl in ein Schraubglas geben und gut durchschütteln.
  6. 1 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Pilze darin anbräunen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  7. Vinaigrette über den Salat gießen, danach die warmen Pilze darüber verteilen.
Dazu passt Baguette.

Feldsalat anbauen im Garten und Gewächshaus

Feldsalat kann man im eigenen Garten beziehungsweise im Gewächshaus selbst anbauen. Es ist nicht nur ein wohlschmeckendes, gesundes Gemüse, sondern wirkt wegen seiner reichen Wurzelmasse auch noch als Bodenverbesserer - weshalb Feldsalat auch als Gründüngung ausgesät werden kann. Da Feldsalat einer ansonsten wenig im Garten genutzten Pflanzenfamilie - nämlich die der Baldriangewächse - angehört, ist er auch sehr gut geeignet, die Fruchtfolge abwechslungsreicher zu gestalten oder als Untersaat (z. B. für Tomaten) verwendet zu werden. Auch für die Mischkultur mit Radies und Porree/Lauch ist Feldsalat zu empfehlen.

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Die meisten Feldsalatsorten sind bei uns winterhart. Ausgesät wird im August für die Herbsternte und ab Mitte September bis Anfang Oktober für die Ernte im nächsten Jahr (siehe auch -> Gartenkalender) solange die Temperaturen über 5 Grad Celsius liegen im Garten oder im Gewächshaus. Inzwischen gibt es aber auch Sorten, die für den ganzjährigen Anbau geeignet sind.

Vorteil Gewächshaus: Im Gewächshaus wächst der Feldsalat schneller und kann auch im Winter leichter geerntet werden.

Bei flächiger Aussaat (z. B. für die Gründüngung) werden 2 bis 2,5 g Saatgut pro Quadratmeter breitwürfig gesät (bzw. Menge nach Packungsangabe, da das Tausendkorngewicht auch sortenabhängig ist). Ansonsten wird eher in Reihen gesät (Reihenabstand 10 cm, Abstand der Samenkörner in der Reihe 1 cm) oder die Pflanzen zunächst vorgezogen und später in kleinen Büscheln gepflanzt bei Reihenabstand 10 cm und Abstand in der Reihe auch 10 cm. Vorteil der Reihensaat bzw. der Pflanzung, sind das vereinfachte Unkrautjäten (mittels Unkrauthacke und etwas Handarbeit) - bei der breitwürfigen Saat kann man keine Unkrauthacke benutzen, so dass das Jäten sehr zeitaufwändig und unerfreulich für den Rücken und die Knie werden kann. Das Vorziehen hat außerdem den Vorteil, dass die Anzucht platzsparend ist und andere Gemüse länger auf dem Beet oder im Gewächshaus stehen bleiben können.

Feldsalat - Sorten

Bei der Wahl der richtigen Gemüsesorten muss man immer auch auf die Eignung für eine bestimmte Jahreszeit achten. Feldsalatsorten für den Hausgarten sind beispielsweise:

  • 'Favor'
    für den ganzjährigen Anbau geeignet
  • 'Fit'
    eignet sich für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung
  • 'Juwabel'
    für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung

Buchtipp

Dieses Buch enthält Technik- und Gärtnerwissen sowie praktische Anleitungen zur Anzucht, zu Pflanzensammlungen und zu den Gemüsekulturen im Gewächshaus:

Das Kleingewächshaus*
Technik und Nutzung
Eva Schumann/Gerhard Milicka
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2019
ISBN 3-8186-0822-9




* Werbelink


Dienstag, 26. Februar 2019

Der Giersch muss weg (Buchvorstellung**)

Wer ist nicht schon an Giersch, Löwenzahn oder anderen im Garten weniger beliebten Kräuter verzweifelt und hat gedacht: Wenn doch nur das Gemüse auch so gut wachsen würde wie das Unkraut. Warum also nicht den Spieß umdrehen und aus solchen sich ausbreitenden Wildkräutern leckere Gerichte zubereiten. Schöne Beispiele zeigen Susanne Hansch und Elke Schwarzer in ihrem neuen Buch Der Giersch muss weg...*, das gerade im Verlag Eugen Ulmer erschienen ist.


Nicht jede Pflanze im Garten ist essbar und schmeckt. Es ist daher nicht zu empfehlen, Pflanzen nach Gutdünken abzuschneiden und eine Suppe daraus zu machen, um im Trend zu sein. Damit Sie wissen, was Sie tun, wann Sie es am besten und wie Sie es richtig tun, haben Susanne Hansch und Elke Schwarzer ihr Buch Der Giersch muss weg!: 28 Unkräuter bekämpfen oder einfach aufessen. 50 frische Wildkräuter-Rezepte* geschrieben. 28 wilde Kräuter, die sich gerne im Garten ausbreiten, werden darin in Text und Bild vorgestellt. Zu jedem gibt es interessante Informationen, Kennzeichen, an denen man die Pflanzenart erkennt, Erläuterungen, wie man sie entfernen oder am besten zum eigenen Vorteil nutzen kann. Zu jedem dieser "Unkräuter" gibt es ein bis zwei Rezepte, die sich sehr lecker anhören und auf den Bildern auch so aussehen, insgesamt sind es 50 Rezepte.
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Das Buch erfüllte in jeder Hinsicht meine Erwartungen. Es ist hübsch aufgemacht, der Umschlag sehr ansprechend, die Klappenbroschur verleiht ihm eine angenehme Griffigkeit und hebt die Wertigkeit. Tatsächlich findet man in den Klappen auch interessante Zusatzinformationen, beispielsweise mit welchen Pflanzen man die essbaren Unkrautpflanzen nicht verwechseln sollte und wie man sie von diesen unterscheidet.

Das Bild auf dem Cover ist ebenfalls sehr hübsch, hier hat mich aber etwas irritiert, dass die Blüten und die Blätter nicht von der gleichen Pflanze sind. Man erwartet Giersch. Die Blätter dürften auch vom Giersch sein, aber Giersch hat andere Blüten, er gehört wie die Möhre und Fenchel zur Familie der Doldenblütler. Ich bin mir nicht sicher, zu wem die weiß-gelben Körbchenblüten gehören und sowas kann mich den Schlaf kosten (Ist das Echte Kamille, Stinkende Hundskamille, Margerite oder was?). Aber das bin nur ich. Nachtrag vom Ulmer Verlag: Es sind Gänseblümchen. (Die Gänseblümchen vor meiner Terrasse haben gedrungenere Stiele, weshalb ich sie nicht als solche identifiziert habe :-)).

Mein Fazit zum Buch: Originelles Thema und witziger Titel, sehr ansprechend aufbereitet. Ich werde mit Sicherheit einige der Rezepte ausprobieren. Wirklich intensiv nutzen wird dieses Buch aber vor allem jemand mit einem größeren Garten und vielen verschiedenen Wildkräutern. Ansonsten ist es ein hübsches Coffeetable-Buch, ohne eines zu sein, denn das sind normalerweise teure, unhandliche Bildbände. Dieses hier liegt gut in der Hand, hat auch mehr Inhalt und passt gut in einen jungen/junggebliebenen GärtnerInnenhaushalt mit Aufgeschlossenheit für neue Ideen.

Der Giersch muss weg!:
28 Unkräuter bekämpfen oder einfach aufessen.
50 frische Wildkräuter-Rezepte
*
Susanne Hansch, Elke Schwarzer
Verlag Eugen Ulmer** (17. Januar 2019)
128 Seiten
Klappenbroschur
ISBN: 978-3-8186-0647-3






**Das Buch habe ich kostenfrei vom Verlag erhalten
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Sonntag, 20. Dezember 2015

Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen (Buchtipp)

Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen - Werbelink zu Amazon Eigentlich wollte ich vor Weihnachten gar nicht mehr bloggen, aber nun habe ich gerade "Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen", geschrieben von Karin Greiner, erschienen 2015 beim Ulmer Verlag, geschenkt bekommen und bin von dem Buch ganz begeistert. Deshalb stelle ich es doch noch kurz hier im Blog vor.

Das Buch ist innen wie außen sehr ansprechend und zum Thema passend aufgemacht und hat für meinen Geschmack auch genau den richtigen Umfang - es liegt gut in der Hand, ist dabei "gehaltvoll" und trotzdem gut zu handlen, auch das Verhältnis von Informationen und Tipps zu ansprechenden oder erläuternden Bildern passt einfach gut. Sehr praktisch finde ich auch, dass der Einband vorne und hinten ausklappbar ist und so als Lesezeichen genutzt werden kann.

Das erste Kapitel vermittelt Basiswissen zu Wildpflanzen, zum Sammeln, Aufbewahren und so weiter. Die weiteren Kapitel stellen die einzelnen Wildpflanzen mit Heilwirkung, wo sie wachsen, mit was man sie nicht verwechseln sollte sowie ihre Wirkung vor. Dabei sind die Pflanzen nach den Jahreszeiten geordnet, zu denen sie erscheinen bzw. gesammelt werden.

Zu jeder Pflanze gibt es viele Tipps und Rezepte für Tees, Tinkturen, Umschläge oder welche Anwendungen jeweils zu empfehlen sind.

Vorne im Einband sind "Tipps für den kleinen Notfall unterwegs" aufgelistet und es gibt eine "Naturkalender" genannte kleine Liste mit den Blütezeiten der wichtigsten wilden Heilkräuter im Überblick. Im rückwärtigen Einband findet man ein Verzeichnis der wichtigsten Beschwerden mit den entsprechenden Seiten im Buch, auf denen man Rezepte zur Linderung sichten kann.

Die Autorin Katrin Greiner ist übrigens Biologin, Autorin und Dozentin - letzteres bei der Gundermannschule und bei der Kräuterakademie-Heilkräuterschule. Seit 15 Jahren ist sie darüber hinaus Pflanzenexpertin beim Bayerischen Rundfunk.

Mein Fazit zu "Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen: Heilkräuter finden und verarbeiten im Jahreslauf": "Nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch was im Köpfchen." Ein schönes Geschenk!

Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen:
Heilkräuter finden und verarbeiten im Jahreslauf
*
Karin Greiner
Ulmer Verlag, Stuttgart 2015
ISBN: 978-3-8001-8333-3

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Donnerstag, 31. Juli 2014

Blaue Bohnen werden beim Kochen grün

Stangenbohne 'Blauhilde', Tomate 'Maglia Rosa'
und eine Kapuzinerkresse teilen sich einen Kübel
Die Ernte aus dem eigenen (Topf-)Garten macht am meisten Spaß und schmeckt am besten. Mein Versuch mit Stangenbohne 'Blauhilde' im Kübel bescherte mir schon nach knapp elf Wochen Kulturzeit die ersten knackigen, lila-blaufarbenen Hülsen. Beim Kochen erlebte ich dann kein blaues, sondern ein grünes Wunder.

In der zweiten Maihälfte habe ich die Samen der Stangenbohne 'Blauhilde' in einen Kübel gesät. Auf meiner Südseitenterrasse keimten und wuchsen die Bohnenpflanzen sehr schnell, obwohl sie mit einer Tomatenpflanze und einer Kapuzinerkresse im selben Kübel um Nährstoffe und Wasser konkurrieren musste. Ab und zu musste ich sie von der Tomate abwickeln und den Trieben den Weg zum Spalier zeigen. Knapp elf Wochen später habe ich die ersten der lila-blauen Bohnen geerntet (Nachtrag: nicht nur 2014, sondern fast jedes Jahr, so auch 2019).

Die ersten blauen Bohnen
Für ein Bohnengericht hat die Erntemenge der ersten Ernte damals zwar noch nicht gereicht, aber zusammen mit ein paar überfälligen Champignons und Pasta wurde daraus ein sehr schmackhaftes und sättigendes Gericht. Die Bohnen waren zart und ohne Fasern.

Hitze macht blaue Bohnen grün

Bohnen enthalten viel Protein. Aber rohe Gartenbohnen sind wegen ihres enthaltenen Phaseolins gesundheitsschädlich, erst durch das Kochen werden sie zu einem wertvollen Gemüse. Übrigens färbten sich die blauen Bohnen beim Kochen grün. Das liegt daran, dass das für die lila-blaue Farbe zuständige Anthocyan auf der Außenfläche der Bohnen durch Hitze zerfällt, wodurch die Bohnenfrüchte dann grün werden.

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Rezept: Bohnen-Champignons-Gemüse auf Fettuccine

Rezept für 2 Personen

Zutaten
1 kleine bis mittelgroße Zwiebel (ersatzweise Porree oder Frühlingszwiebel)
2-3 Handvoll lange Bohnen
3-4 Handvoll Champignons
2-3 EL Olivenöl
2 TL Butter
400 ml Gemüsebrühe
1 EL lösliches Mehl (Instant-Mehl oder Wiener Griessler)
3 bis 6 EL Sahne oder D-Milch
einige Zweiglein Thymian
ein wenig Petersilie
Fettuccine oder andere Pasta für 2 Personen

Zubereitung
Gemüse:
Olivenöl erhitzen, feingehackte Zwiebel hineingeben, gewaschene und geschnittene Bohnen dazu. Unter Rühren braten lassen. Champignons blättrig schneiden und mitbraten. Nach ca. 15 Minuten mit der Brühe ablöschen, Thymianzweiglein dazugeben und dünsten lassen. Nach weiteren, etwa 20 Minuten Thymian entfernen, Butter hineingeben, Mehl darüber stäuben und umrühren, Herd ausstellen, etwas Sahne oder Dosenmilch hinzugeben, Petersilie dazu, umrühren.

Parallel zum Gemüse die Fettuccine nach Anleitung auf der Verpackung kochen und abseihen.

Die lila-blauen Bohnen sind nach dem Kochen grün.
Guten Appetit!

Nachtrag: Wenn es schnell gehen muss oder ich nicht alle Zutaten habe, dann lasse ich vorgekochte Gemüsebrühe, Sahne, D-Milch und Mehl weg. Statt dessen brösle ich etwas Bio-Gemüsebrühe (Würfel) über die in Olivenöl angebratenen Bohnen, Champignons und Zwiebeln in der Pfanne, gieße mit Magermilch auf und gebe ein paar Butterflocken hinzu. Ich rühre um, bis die Flüssigkeit etwas verdampft ist und die Menge als Soße passt. Dann wird die Pfanne vom Herd genommen, das Gemüse mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und auf den parallel gekochten Bandnudeln serviert.



Ernte 2017: Tomaten und Blaue Bohnen
Mehr über -> Gemüse vom Balkon

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