Dienstag, 20. Dezember 2016

Rückblick auf das Gartenjahr



In einem Jahr wie 2016, mit so vielen verstörenden Ereignissen und Nachrichten, ist man besonders froh über die Seelen heilende Wirkung, die die Gartenarbeit, Pflanzen und Natur haben können (siehe auch Gartentherapie: Gärtnern für die Seele).

In meinem Video Rückblick auf das Gartenjahr folgen Sie mir auf meinem kleinen Bilder-Streifzug durch mein Gartenjahr. Wenn es Sie inspiriert, geben Sie ihm ein Däumchen-hoch und abonnieren Sie meinen Kanal.



Was auf den Bildern im Video zu sehen ist

Pinkfarbene Blüten im Kübel, leicht mit Schnee bedeckt
Dies ist die Wildtulpe Tulipa humilis 'Violaceae Black Base". Sie erschien sehr früh, aber wurde dann noch einmal vom Schnee überrascht.

Purpurfarbene Blütenstauden im Beet
Die Kuhschelle Pulsatilla hat einen trockenen, warmen Standort neben einer sehr wüchsigen Rose. Ihr scheint das zu gefallen - sie wird von Jahr zu Jahr schöner.

Violette Tulpen mit spitzen Blütenblättern im Kübel
Diese lilienblütige Tulpen Tulipa 'Purple Dream' blühten relativ spät, aber ihre Farbe, wenn die Sonne hindurchscheint, entschädigt für das Warten.

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Junge Radieschenpflanzen im Topf
Die Radieschen Rhaphanus sativus 'De Dix-Huit-Jours' habe ich teilweise direkt gesät und teilweise vorgesät und dann vereinzelt. Beide gediehen gleich gut.

Bald erntereife Radieschen im Topf
Die Radieschen Rhaphanus sativus 'De Dix-Huit-Jours' sahen verlockend aus, waren dann aber recht scharf und leicht holzig - was ich auf mein ungleichmäßiges Gießen und einen Kälteeinbruch, der das Wachstum für eine Weile unterbrach, zurückführe.

Große, purpurfarbene Blütenkugeln im Staudenbeet
Der Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation' wurde 2012 gepflanzt und blüht jedes Jahr im Frühsommer sehr schön.

Kleine, purpurfarbene "Blüteneier" im Staudenbeet
Der kugelköpfiger Lauch Allium sphaerocephalon blüht erst einige Wochen nach seinem großen Bruder (Blütezeit abhängig vom Wetter etwa im Juni).

Rotblättriges Basilikum und Schnittsalat im Topf im Terrassen-/Balkonregal.
Beide habe ich direkt jeweils in Tontöpfe gesät und an beiden hatte ich lange Erntefreude.

Petersilie im Topf
Die habe ich leider beim Gießen und Düngen etwas vernachlässigt, aber sie hat bis zum Herbst durchgehalten.

Rosafarbener Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus', Kugelköpfigem Lauch, verschiedenen Taglilien Hemerocallis und Chinaschilf Miscanthus im Staudenbeet. Die meisten der Pflanzen wurden im Herbst 2012 gepflanzt. Das Beet wird von Jahr zu Jahr schöner.

Purpurfarbene Blütenstände des Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' im Kübel. Auch er wurde 2012 gepflanzt. Damit er nicht zu groß wird, schneide ich ihn jährlich im Herbst stark zurück und reiße die Wurzeln, die aus dem Topf wachsen, ab.

Rosafarbener Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus', Steppenkerze Gaura und Chinaschilf Miscanthus im Staudenbeet. Die drei Purpursonnenhut-Pflanzen der Sorte 'Magnus' unterscheiden sich bei mir stark hinsichtlich Pflanzenhöhe und Blütenblätterlänge.

Weiß blühender Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Baby Swan', weiß blühende Prachtscharte Liatris und orangefarbene Kapuzinerkresse im Kübel, purpurfarbener Blütenstand des Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' (ranken bzw. ragen aus anderem Kübel hinüber). Der weiße Purpursonnenhut und die Prachtscharte haben sich trotz wenigem Platz zusammengerauft. Seit 2012 müssen sie sich den Kübel teilen.

Tomatenfrüchte von Tomate Solanum lycopersicum 'Schwarze Pflaume' im Kübel. Die Ernte war sehr reich und die Pflanze blieb bis zum Herbst gesund - was aber auch mit dem trockenen, sonnigen Platz auf der Terrasse zu tun hat.

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Weiß-lila gestreifte Früchte der Aubergine Solanum melongena 'Angela'. Auf der Terrasse machten die dekorativen Früchte was her - in meinem gekochten Mischgemüse fielen sie dann aber optisch nicht mehr auf, schmeckten aber sehr gut.

Gelbe und grüne Früchte von Chili Capsicum chinense 'Habanero Fatalii' im Kübel
Die Chilifrüchte dieser Sorte entwickeln sich ganz heimlich unter dem Laubdach. Erst wenn man den Topf mit der Chilipflanze auf einen Tisch stellt, sieht man die schönen glänzenden Früchte. Die Sorte reifte erst Ende August und im September.

Flieder mit Herbstfärbung
Das Jahr über wirkt er wie ein ganz normaler Fliederstrauch, doch von denen haben nur wenige Sorten eine schöne Herbstfärbung. Leider sind mir Art- und Sortenname unseres Flieders Syringa nicht bekannt.

Leuchtend rote Herbstfärbung der Dreispitzigen Jungfernrebe Parthenocissus tricuspidata.

Mit Raureif überzogener Fruchtstand von Chinaschilf Miscanthus.

Vielen Dank fürs Vorbeischauen.

Ich wünsche allen eine friedliche, frohe Weihnachtszeit und einen angenehmen Übergang ins Neue Jahr 2017

Ihre/eure Eva Schumann

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Freitag, 16. September 2016

Chili und Paprika - Gemüse des Jahres 2015/2016

Chili, Paprika und ihre Verwandten zeigen im Spätsommer und Herbst ihre schön glänzenden Früchte in leuchtenden Farben. Es gibt sie in vielen Arten und Sorten - von mild und saftig, über würzig pikant bis fruchtig und höllisch scharf.


Chili und Paprika wurden vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zum "Gemüse des Jahres 2015/2016" in Deutschland ernannt. Damit soll auf die besondere gemeinsame Kulturleistung aufmerksam gemacht werden. Aus den fünf wichtigsten Arten der Gattung Capsicum wurden nämlich Tausende ganz unterschiedliche Sorten entwickelt. Begonnen haben damit schon vor Tausenden von Jahren die Ureinwohner Mittel- und Südamerikas; seit Kolumbus die neue Welt "entdeckt" hat und die scharfen Früchte ihren Weg in fast alle Küchen gefunden haben, wird die Züchtung weltweit fortgesetzt.

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broschiert, 128 Seiten









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Dienstag, 13. September 2016

Schnexagon - neues, giftfreies Mittel gegen Schnecken


Gefräßige Nacktschnecke an Kohlgewächs
Schnecken gehören zu den wichtigsten Schädlingen im Garten. Sie regelmäßig abzusammeln, macht viel Arbeit. Mit dem neuen Schnexagon-Anstrich kann man Hochbeet- und Topfwände sowie Beetumrandungen zu unüberwindbaren Hindernissen machen.

Wenn am Morgen die gestern gepflanzten Salatpflänzchen verschwunden sind, von den Radieschen nur noch die Stümpfe stehen oder der junge Austrieb von Purpursonnenhut angefressen ist, waren meist Nacktschnecken die Übeltäter. Viele Pflanzenarten stehen auf ihrem Speiseplan: junge und teilweise ältere Gemüsepflanzen, Sonnenblumen und andere einjährige Blumen, Staudenaustrieb und viele andere. Oft fragt man sich, wer so viel in einer Nacht fressen konnte. Schnecken verraten sich meist durch Schleimspuren an den traurigen Pflanzenresten oder auf der Erde in unmittelbarer Nähe. Dreht man ein paar Erdklümpchen, Holzlatten, Steine oder am Boden aufliegende Blätter in der Nähe um, findet man sie dort meist in ihren vor Trockenheit schützenden Verstecken. Die vielen Möglichkeiten, die man zur Bekämpfung von Schnecken im Garten hat, sind  bei Schnecken - was tun (gartenprobleme.de)  genannt.

Schnexagon*: neues Mittel gegen Schnecken
Schnexagon ist ein neuer, ökologischer Antihaft-Schutzanstrich gegen Schnecken, entwickelt von der Firma Solvoluta, einem jungen Start-up-Unternehmen.

Wird Schnexagon auf senkrechte Flächen etwas oberhalb des Bodens etwa 10 cm breit aufgepinselt, wird die Fläche für Schnecken unüberwindbar: Sie rutschen einfach ab. 

Schnexagon eignet sich besonders dafür, Schnecken von den Pflanzen in Hochbeeten oder von Pflanzen in Töpfen und Kübeln fernzuhalten. Aber genauso kann man auch Beete umranden und dann die Umrandung mit einem Schutzanstrich versehen.

Der Anstrich soll mindestens 4 Wochen lang halten. Es wird empfohlen, ihn alle 6 Wochen zu erneuern.

* In Baumärkten wird der giftfreie Schutzanstrich meist unter dem Namen Lugato Schnexagon verkauft - der Inhalt ist meines Wissens der gleiche.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea - schöne Gartenstaude für Menschen und Insekten

Der Purpursonnenhut ist eine nordamerikanische Präriepflanze, die bei uns als Gartenpflanze immer beliebter wird, als Heilpflanze wird sie schon lange geschätzt. Man kann den Purpursonnenhut säen oder pflanzen und sich gemeinsam mit Bienen, Hummeln und Schmetterlingen viele Jahre an ihm erfreuen.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus'

Purpursonnenhut Echinacea purpurea – kurz vorgestellt

Purpursonnenhut Echinacea purpurea:
Austrieb im Frühjahr
Der Purpursonnenhut* ist eine winterharte Staude - das heißt, im Winter stirbt alles Oberirdische ab und im Frühjahr treibt er aus unterirdischen Speicherorganen wieder aus.

Wie alle Arten der Gattung Echinacea stammt auch der Purpursonnenhut Echinacea purpurea aus Nordamerika, wo er in Prärien und an anderen offenen, eher trockenen Standorten lebt. Dort in seiner Heimat wird er Eastern purple-coneflower und Purple-coneflower genannt.







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Der Purpursonnenhut (bei uns auch als Roter Scheinsonnenhut bekannt) gehört wie Sonnenblume, Ringelblume und Kopfsalat zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae), zu erkennen am „Blütenkorb“. Das, was wir als eine Blüte wahrnehmen ist nämlich in Wirklichkeit ein körbchenförmiger Blütenstand aus vielen Blüten – der äußere, beispielsweise rosa bis purpur gefärbte Kranz wird von den Kronblättern sogenannter Zungenblüten gebildet. Innerhalb dieses Kranzes befindet sich der Korbboden mit den braun-orangefarbenen stachelig wirkenden Spreublättern, welche die Einzelblüten (Röhrenblüten) umgeben. Mit zunehmendem Alter einer Blüte wölbt sich der Korbboden zu einem konischen Zapfen - weswegen Sonnenhüte im Englischen Coneflowers heißen beziehungsweise der Purpursonnenhut Purple Coneflower heißt.

Purpursonnenhut Echinacea purpurea – ein Fremder wurde zum Freund

Bei uns ist der Purpursonnenhut ein Neophyt, ein Einwanderer – und zwar ein sehr beliebter. Wir schätzen die Schönheit der inzwischen zahlreichen weißen, purpurnen sowie gelb- und orangefarbenen Sorten in Staudenbepflanzungen in Parks und Gärten sowie in Schnittblumen-Sträußen. Was wenige wissen: Die Blätter des Purpursonnenhuts sind sogar essbar. In der Heilpflanzenkunde wird der Pflanzenpressaft von Echinacea schon lange zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten sowie zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Nicht nur die Menschen mögen ihn, sondern er wird auch gerne von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten besucht.

Wer den Purpursonnenhut im eigenen Garten anbaut, freut sich, dass er lange blüht (etwa von Juli bis September) und recht genügsam ist. Bei mir wächst er auf einem Tiefgaragendach vor einer Südwand – wegen der niedrigen Erdauflage und der dadurch fehlenden Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität muss ich ihn im Sommer allerdings schon gelegentlich düngen (kann man beispielsweise mit Kompost oder einem Tomatendünger) und während Hitzeperioden gießen.

Purpursonnenhut kaufen

Manche Sorten gedeihen auch jahrelang im Kübel
auf dem Balkon oder der Terrasse: 'Baby Swan'
Sortenbeispiele für Purpursonnenhut*:

Hohe Sorten
Echinacea purpurea 'Magnus' (purpur, ca. 90 cm)
Echinacea purpurea 'Alba' (purpur, ca. 90 cm)
Echinacea purpurea 'White Swan' (weiß, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Fragrant Angel' (weiß, 90 cm)
Echinacea Hybride 'Sunrise' (gelb, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Tangerine Dream' (orange, 80 cm)
Echinacea Hybride 'Flame Thrower' (gelb-orange, 90 cm)

Niedrigere Sorten
Echinacea purpurea 'Fatal Attraction' (dunkelpurpur, 60 cm)
Echinacea purpurea 'Purity' (weiß, 50 cm)
Echinacea purpurea 'Baby Swan' (weiß, 40 cm)

Echinacea-Sichtung im Weihenstephaner Staudengarten

Purpursonnenhut pflanzen oder säen

Die obigen und viele andere, sogar gefüllte Purpursonnenhut-Sorten kann man als Stauden in Staudengärtnereien oder über einen Online-Pflanzenversand kaufen.

Neben Echinacea purpurea gibt es auch andere Echinacea-Arten und dazugehörende Sorten, beispielsweise Echinacea pallida (ebenfalls weiß bis purpurn) und Echinacea paradoxa (gelb). Die Hauptpflanzzeiten für Staudenjungpflanzen sind Herbst und Frühjahr, dann werden sie in vielen Sorten angeboten. Sie blühen in der Regel im auf die Pflanzung folgenden Sommer.

Vom Purpursonnenhut Echinacea purpurea kann man aber auch Saatgut kaufen – beispielsweise bei Rühlemann’s, Die Stadtgärtner, Tartuffli oder bei Sortenvielfalt – teilweise sogar in Bioqualität/Demeterqualität. Ausgesät wird im Frühjahr ins Beet oder in Schalen, wobei die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Die ersten Blüten zeigen sich in der Regel erst im Sommer des auf die Aussaat folgenden Jahres. Man braucht also etwas mehr Geduld als bei einer Pflanzung.

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Krankheiten und Schädlinge am Purpursonnenhut

Wenn die frischen Triebe und Blätter angefressen werden, sind meist Schnecken die Übeltäter. Den Beweis liefern Schleimspuren an den Blättern oder in der Nähe auf dem Boden. Ich suche während der Austriebszeit die Beete morgens nach Schnecken ab, aber das alleine reichte nicht immer. Deshalb bin ich dazu übergegangen, während der Austriebszeit um jede Sonnenhutpflanze etwas biologisches Schneckenkorn Ferramol zu streuen.

Wenn an den Blättern Blattflecken auftreten, können diese von einer Pilz- oder Bakterienkrankheit verursacht sein. Befallene Blätter/Triebe sollte man umgehend entfernen.

Vergrünen und ungewöhnliche Verwachsungen an den Blüten können durch Gallmilben oder ein Phytoplasma - ein Organismus ähnlich wie ein Virus - namens Aster yellows ausgelöst werden. Das Phytoplasma wird von Zikaden und anderen saugenden Insekten übertragen. Befallene Pflanzen entfernt man am besten sofort, bevor sich die Krankheit ausbreitet.

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Weiterführende Informationen 
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Samstag, 13. August 2016

Frischer Spinat aus dem ungeheiztem Gewächshaus schmeckt in der kältesten Zeit am besten

Kleingewächshausgärtner wissen, dass auch ein unbeheiztes Gewächshaus im Winter nicht leerstehen muss, sondern dass man dort beispielsweise Spinat und Feldsalat über den Winter wachsen lassen und an frostfreien Tagen ernten kann. Amerikanische Wissenschaftler testeten verschiedene Sä-/Pflanz- und die daraus resultierenden Erntetermine und untersuchten die Qualität des Spinats.

Spinat

Forscher an der Universität von New Hampshire (USA) stellten in einer zweijährigen Untersuchung fest, dass der Spinat, der während der kältesten Monate (Dezember, Januar und besonders Februar) aus dem unbeheizten Gewächshaus (Beispiel begehbarer Folientunnel) geerntet wird, einen höheren Zuckergehalt hat und deshalb besser schmeckt als der, der schon im Herbst (Oktober, November) oder erst im Frühjahr (März, April) geerntet wird.

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Im Versuch wurde der Spinat vorkultiviert (bei uns wird er meist direkt gesät) - das hat den Vorteil, dass die Sommerkulturen wie Tomaten, Gurken und Paprika länger im Gewächshaus bleiben können): Gesät wurde der Herbst-/Winter-/Frühjahrsernte-Spinat in mehreren Sätzen in Schalen, drei Wochen später wurde er dann ins Beet gepflanzt. Während der Zeiten unter dem Gefrierpunkt wurde der Spinat im Gewächshaus zusätzlich mit Vlies abgedeckt (über gespannte Schnüre gelegt, knapp 8 cm oberhalb der Blätter).

Von der Pflanzung bis zur Ernte dauerte es zwischen 19 und 130 Tagen, je nachdem wann gepflanzt wurde und wie kalt es im jeweiligen Monat und Jahr war.

Um im zeitigen und kalten Spätwinter/Frühjahr den besonders leckeren Spinat zu ernten, reicht es, mit der Aussaat bis Ende September (Pflanzung Mitte Oktober) zu beginnen. Allerdings fällt die Ernte bei früheren Aussaat-/Pflanzterminen früher an und höher aus, bei noch späteren Sätzen ist die Erntemenge jedoch viel niedriger.

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Als Fazit daraus kann man mitnehmen, zusätzlich zum Spinatsatz mit der Aussaat Ende Sept/Pflanzung Mitte Okt einen zweiten Satz zwei Wochen früher auszusäen, dann hat man auch um die Weihnachtszeit schon frischen Spinat und insgesamt eine höhere Ernte. Für spätere Frühjahrsernten sät man besser erst im Spätwinter oder zeitigem Frühjahr aus (Vorsicht mit der Sorte, Spinat schosst normalerweise im Langtag, für die Sommerernte braucht man Sommersorten).

Die Ergebnisse  basieren auf den Versuchen von 2 Jahren in New Hampshire (USA), von denen eines einen sehr milden Winter hatte. New Hampshire hat ein feuchtes Kontinentalklima, das starken Schwankungen unterliegt. Die Sommer sind kürzer, die Winter länger und kälter als beispielsweise in München. Je nach Standort, Verlauf des Winters, Einstellung der Lüftungstemperatur und Ähnlichem kann das Ergebnis abweichen.

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Freitag, 12. August 2016

Erntezeit: Gemüse und Kräuter aus dem Topfgarten

In meinem Topf- und Kübelgarten für Gemüse und Kräuter auf der Südseitenterrasse baue ich nicht nur Bewährtes an, sondern probiere jedes Jahr auch etwas Neues aus. Dazu kommt, dass auch jedes Gartenjahr anders verläuft. So war 2016 bis jetzt:


Ernte aus dem Topfgarten



Salbei aus dem Topfgarten
Dass in diesem Topf der
ausgesäte Salbei überhaupt
gedieh, ist ein Wunder,
denn die Vögel haben die Erde
zig Mal umgegraben.
Das Frühjahr im Topfgarten

Das Gartenjahr 2016 begann wie die Jahre davor: Der Rosmarin im Kübel hat den Winter draußen gut überstanden, denn er stand direkt vor dem Fenster, und er blühte sehr früh. Auch Schnittlauch und Thymian waren gut über den Winter gekommen und so gab es im Frühjahr saftiges Omelett mit frischem Schnittlauch, Lachsfilet mit Rosmarin und Knoblauch gebratenen sowie Spargel und Pellkartoffeln mit Thymian-Käsesoße.











Baby-Leaf-Salat: Man kann einzelne
junge Blätter nach Bedarf abschneiden
oder man schneidet insgesamt,
aber nicht zu tief ab.
In beiden Fällen werden immer
neue Blätter nachgebildet.
Und wie im letzten Jahr säte ich eine Pflücksalat-Mischung aus. Ich hatte noch von dem Saatteppich Sperli Babyleaf Mischung, bestehend aus Pflücksalat wie 'Lollo rossa' und 'Australischer Gelber' sowie Eichblattsalat 'Red Salat Bowl'.











Basilikum rot im Topf
Basilikum braucht vor allem
während der Keimung und als
junge Pflanze einen Energieschub
– sprich: Sonne und Wärme.

Zur gleichen Zeit wie den Salat im Topf säte ich das Rotblättrige Basilikum und den Salbei aus. Während der Salat recht schnell keimte und sich weiterentwickelte, ließ sich das Basilikum viel Zeit – bei jedem Kälteeinbruch legte es eine Pause ein, so dass ich manchmal zweifelte, dass daraus noch etwas wird.

Aber die Geduld hat sich ausgezahlt. Das rote Basilikum ist aromatisch und lecker und macht sich sehr gut in Tomatengerichten, Suppen und Salaten.








Sommer-Fruchtgemüse

In den Jahren zuvor hatte ich das Glück, dass meine Tomaten, Zucchini, Bohnen und andere Sommergemüse wegen des äußerst warmen Frühjahrs oder Frühsommers sehr schnell keimten und wuchsen, obwohl ich sie (viel zu spät) erst Ende April direkt in die Kübel draußen auf der Terrasse ausgesät hatte.



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Das Glück war mir 2016 nicht so hold, denn zu der Zeit war es zum einen recht kühl, zum anderen waren die Vögel ganz verrückt nach meiner neuen Blumenerde (COMPO BIO Hochbeeterde torffrei), die ich für die Tomatenpflanze, den Chili, die Aubergine und den Salbei benutzt hatte: Sie gruben die Aussaaten um und schleuderten die Erde auf den Terrassenboden. Warum sie das taten, ist mir nicht ganz klar: Entweder waren darin irgendwelche Insekten/Larven, die ich nicht gesehen habe, oder sie mochten die Konsistenz der neuen Pflanzenerde für eine Art Schlamm-/Staubbad. Immer wieder lag die Erde über den Terrassenboden verteilt und in den Töpfen fehlte sie. Als abzusehen war, dass die Aussaaten die Zeit nicht mehr aufholen würden, kaufte ich je eine Tomaten-, Chili-, und Auberginen-Jungpflanze und pflanzte sie in die Kübel. Die Vögel wollten die Töpfe immer noch nicht mit Pflanzen teilen. Erst als ich den Boden um die Pflanzen herum mit dicker Pappe bedeckte, war endlich Ruhe.

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Das Wachstum der Pflanzen kam wegen der kühlen Witterung zuerst nicht in Gang, erst als sich im Juli die Tagestemperatur für eine Weile dauerhaft über 20 Grad Celsius halten konnte, gab es endlich den ersehnten Schub: Sowohl die Tomate, als auch die Aubergine setzten reichlich Blüten und dann auch Früchte an.

Tomate im Kübel
Tomate 'Schwarze Pflaume': Sie wird nicht tiefschwarz, aber dunkel.
Geschmacklich ist sie gut und aromatisch, könnte aber fester sein.

Aubergine im Kübel
Aubergine ‚Angela‘ F1: robust mit reichem Blüten- und Fruchtansatz
Von den Tomaten habe ich schon viele essen können, die erste Auberginenfrucht werde ich wohl nächste Woche genießen können.

Mehr über meinen Gemüse- und Kräutertopfgarten: 

Für Gemüse und Kräuter bevorzuge ich Gefäße aus Ton/Terrakotta, die ich in Untersetzer stelle, denn darin habe ich seltener das Problem der Übernässung.

Ich gieße, wenn es warm ist, so viel, dass ein wenig Gießwasser unten in den Untersetzer läuft. Wenn Regenwasser nach einem Gewitter oder während Schlechtwetterphasen im Untersetzer steht, dann werden diese sofort geleert, damit die Pflanzen keinesfalls länger mit nassen, kalten Füßen stehen müssen.

Gedüngt wird bei mir derzeit mit dem Veggie-Dünger von Neudorff.

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Montag, 27. Juni 2016

Sonnenschutz auf der Terrasse

Artikelkennzeichnung, Erläuterung siehe unten bei * Natürlich lieben die meisten Menschen die Sonne und
sehnen den Sommer herbei. Doch gerade auf der Terrasse wollen sie nicht in der prallen Sonne sitzen, das wäre auch sehr schädlich - die UV-Strahlung und zu viel Hitze sollten abgehalten werden. Im Folgenden finden Sie Möglichkeiten, einen Sonnenschutz auf der Terrasse einzurichten.


Auf der Terrasse trifft sich die ganze Familie, zum Spielen oder zum Essen. Zu viel Sonne und zu viel Hitze sollten dort nicht sein. Zum Glück gibt es genügend Möglichkeiten für den Sonnenschutz.

Der Sonnenschirm

Der Sonnenschirm ist ein treuer Begleiter, der Jahre lang hält. Jahr für Jahr wird er wieder aus dem Keller geholt und schützt vor der Sonne. Auch am Strand tut er gute Dienst und bei einem Picknick muss er unbedingt dabei sein. Er kann auch als Regenschutz genutzt werden und ein Sommer-Schauer kann dem Schirm gar nichts anhaben. Der Sonnenschirm hat eigentlich nur Vorteile, er ist schnell auf- und abgebaut und sehr flexibel. Er kann mit der Sonne mitwandern, spendet also überall Schatten. In der Farbe und der Form sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt, diese Schirme gibt es in vielerlei Farben oder Mustern und auch die Form ist nicht festgelegt. Der klassische Sonnenschirm ist aber rund und hat seinen Mast in der Mitte. Mehr und mehr tritt der Ampelschirm auf, er hat den Mast an der Seite und der eigentliche Schirm pendelt frei daneben. Das ist ein gewaltiger Vorteil, denn jetzt kann das Gestell ruhig in einer Ecke stehen und der Sonnenschirm pendelt frei über der Terrasse. So kann der Platz unter dem Schirm besser ausgenutzt werden, es stört kein Fuß und kein Mast.

Sonnensegel

Da kommen Urlaubsgefühle auf, denn Sonnensegel sehen wirklich toll aus und erinnern an Urlaube am Meer im Süden.

Sonnensegel sind meist Weiß gehalten, können aber auch in anderen Farben wirklich gut aussehen. Sie sind überwiegend aus Kunstfasern hergestellt und sind ganz leicht anzubringen. Überdachen Sie Ihre Terrasse, denn die Sonnensegel gibt es in jeder Größe und in jeder Form. Selbst Sonderanfertigung sind möglich, aber die Standard-Maße entsprechen meist schon den Vorstellungen. Außerdem nehmen sie auf der Terrasse keinen Platz weg, sie werden ja außerhalb befestigt. Natürlich halten Sonnensegel auch einer Wind-Bö stand, man muss nicht gleich beim kleinsten Windstoß das Segel einholen. Wird das Sonnensegel aufgehängt, muss man natürlich den Stand der Sonne berücksichtigen. Diese Überlegungen sind wichtig, denn wenn das Segel den ganzen Tag die Sonne abhalten soll, muss es anders ausgerichtet sein, als wenn es nur gegen Abend gebraucht wird. Verankern können Sie das Sonnensegel an Bodenmasten aus Holz oder an stabilen Wandhalterungen. Man muss darauf achten, dass das Sonnensegel ein Gefälle aufweist, damit sich bei Regen kein Wasser sammeln kann, sondern abläuft.

Die Markise

Die Markise ist ein Klassiker für die Überdachung der Terrasse. Sie ist einfach der ideale Sonnenschutz, ob sie nun elektrisch oder per Hand betätigt wird. Eine Markise ist in allen Größen zu erhalten und bei der Auswahl der Farben und Muster kann man der Phantasie freien Lauf lassen. Gelenkmarkisen, Kassettenmarkisen, Hülsenmarkisen und Vertikal-Markisen, Sie erhalten alles und alles schon zu einem kleinen Preis. Natürlich sind auch kleinere Modelle im Angebot, vielleicht soll die Markise ja auf dem Balkon angebracht werden. Markisen dienen aber nicht nur als Sonnenschutz, auch den Regen können sie abhalten. Achten Sie bereits bei der Stoffauswahl darauf und bestimmen Sie, was die Markise alles können muss.

Pergola

Auch eine Pergola oder ein Pavillon sind ein guter Sonnenschutz, oft werden sie mit Sonnensegeln bespannt und mit allerlei Rank-Pflanzen bestückt - mit Wein, Efeu oder Kletterrosen, ganz wie es den Wünschen des glücklichen Besitzers entspricht.

Außer den genannten Möglichkeiten gibt es auch unkonventionelle Arten, die Terrasse vor der Sonne zu schützen. Informieren Sie sich über die schönsten Varianten an „Sonnenschützern“ und holen Sie sich Inspirationen für Ihre Terrasse. Weitere Informationen über einen Sonnenschutz

* Sponsor-Posts sind informative Artikel von Werbepartnern, für deren Veröffentlichung ich bezahlt werde.

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Montag, 30. Mai 2016

Mein Garten-Frühling 2016 - ein paar Notizen, Bilder und ein Film

Hier ein paar Einblicke, was in diesem Frühling in meinem Staudenbeet und im Topfgarten so los war.

Die Frühlingsboten in meinem Rasen und Beet (Crocus 'Ruby Giant')
Staudenbeet
Mein Staudenbeet liegt an der Südseite unseres Mehrfamilienhauses zwischen einer riesigen, extrem wüchsigen Rose und meiner Terrasse. Der Standort ist schwierig, weil er nicht nur sehr warm ist, sondern weil der Teil des Gartens auf der Tiefgarage mit einer sehr dünnen Erdauflage liegt. Wie jedes Jahr war ich im Spätwinter gespannt, ob sich meine blumigen Lieblinge, Blumenzwiebeln und Stauden, die ich in den Jahren davor gepflanzt hatte, wieder zeigen würden.

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Ein schönes Paar: die lilienblütigen Tulpen 'Purple Dream' und 'Ballerina'
Die Krokusse kamen pünktlich in Gelb und lila, aber eher spärlich. Und auch die Tulpen haben sich eher nicht vermehrt, seit ich sie 2012 und 2013 eingepflanzt habe. Ich habe sie zwar gedüngt, damit sie mehr Reservestoffe anlegen können, aber da muss ich wohl im Herbst noch einmal nachpflanzen, damit es nächstes Jahr vielleicht wieder üppiger wird. Aufgefallen ist mir, dass die schwarzen Tulpen, die ich erst 2014 gepflanzt habe, nach ihrem ersten Blühen im Vorjahr nicht wiedergekommen sind - nicht eine einzige. Hat jemand Ähnliches beobachtet?

Die Traubenhyazinthen kommen jedes Jahr zuverlässig. 
Leuchtend blau wie jedes Jahr waren die Traubenhyazinthen. Sie wandern inzwischen durch den ganzen Garten. Ich wünschte, die Krokusse und die Tulpen täten es ihnen gleich.


Die Kuhschellen kommen bei mir mit einem trockenen, mageren Boden sehr gut zurecht.
Wunderschön waren wieder die Kuhschellenblüten. Die Staude wird von Jahr zu Jahr dicker und blüht immer üppiger, sie mag anscheinend die Trockenheit und Kargheit neben dem über zwei Meter großen Rosenstrauch.

Nach der Blüte der Kuhschellen begann auch der Durchtrieb der anderen Stauden und der Boden war im Nu wieder gut bedeckt.

Im Mai übernahm dann wie erhofft wieder der Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation" die Herrschaft. Die purpurnen Bälle schwebten über dem Grün der anderen Stauden und dem Gelb der Frauenmantelblüten und halfen den Bienen in dieser blütenarmen Zeit mit Honig und Pollen.

Ein neues YouTube-Video zur Purpur-Sensation in meinem Staudenbeet mit hungrigen Bienchen



Doch lange wird die Pracht nicht mehr andauern. Bis Purpursonnenhut, Prachtkerze Gaura und Co. Futter bieten, müssen die Bienen, Hummeln und Schwebfliegen noch mit blühendem Schnittlauch und Thymian sowie dem Rasenunkraut vorlieb nehmen. Mit etwas Glück sollte auch der Kugellauch Allium sphaerocephalon mit seinen kleinen Blütenkugeln bald aufblühen.


Topfgarten
Mein Topfgarten ist kein Zimmerpflanzengarten, sondern beherbergt Kräuter, Gemüse, Stauden und Gehölze in Töpfen und Kübeln auf der Terrasse und rund um die Terrasse.

Obwohl im Winter nichts mehr an der Oberfläche auf lebende Stauden in Ruhephase unter der Erde hinwies, haben der weiße Purpursonnenhut "Baby Swan" und die Prachtscharte den Winter im Kübel gut überstanden und sind wieder sehr schön ausgetrieben. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, sollten sie in ein paar Wochen blühen. Auch der Schmetterlingsstrauch Buddleja davidii 'Black Knight' streckt seine Triebe wieder in die Länge und ist dicht und dunkelgrün beblättert. Die Rose 'Lavender Dream' im Kübel hat auch wieder viele Blätter und Knospen - doch die Blätter sind sehr gelb: Ich tippe auf Eisenmangel und habe sie inzwischen gedüngt.

Schnittlauch und Thymian im Kräuterregal auf der Terrasse
Schnittlauch und Thymian, beide schon etwas älter, haben sich wieder prächtig entwickelt. Beim Schnittlauch ernte ich aktuell zum zweiten Mal in diesem Jahr.

Nicht nur draußen über den Winter gekommen, jetzt auch reich blühend: Rosmarin
Der Rosmarin stand den Winter über wieder draußen vor dem Fenster. Und er blüht wieder herrlich.

Der Schnittsalat (Saatmatte) ist wieder gut aufgegangen.
Ende April habe ich verschiedene Gemüse und Kräuter ausgesät. Für einen Teil der Aussaat hatte ich noch die Bio-Blumenerde ohne Torf vom Vorjahr, die schön fein war. Darin sind meine Aussaaten sehr gut aufgegangen.

Obwohl es kurz nach der Keimung sehr kalt wurde, hält das rote Basilikum bisher recht gut durch bzw. wächst weiter.
Kurz vor der Ernte: Radieschen
Anders sah es bei den Aussaaten von Tomaten, Auberginen, und Chili aus. Deren große Töpfe habe ich mit einer neu gekauften Erde befüllt. Die erwies sich als zu grob für Aussaaten und auch die Temperaturen waren zu der Zeit draußen zu kühl. Da es nun zu spät für einen weiteren Aussaatversuch ist, werde ich mir ein paar Jungpflanzen kaufen.

Das ist das Schöne am Gärtnern: Man macht Erfahrungen und lernt jedes Jahr wieder etwas dazu.

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Samstag, 28. Mai 2016

Wenn Pflanzen welken, obwohl sie gegossen wurden

Gründe, warum Pflanzen welken, gibt es viele. Aber entgegen der landläufigen Meinung ist vergessenes Gießen nicht die Hauptursache für das Welken von Pflanzen im Garten, auf dem Balkon oder von Zimmerpflanzen. Weil das Welken so viel Frust auslöst und so weit verbreitet ist, stelle ich die verschiedenen Ursachen hier vor. Was passiert sein kann:


Auf die Menge und die Gießhäufigkeit kommt es an:
Zu viel gießen ist genauso falsch wie zu wenig gießen.

Zu wenig gegossen

Jeder weiß, dass vergessenes Gießen eine Ursache dafür sein kann, dass Pflanzen welken. Wer seine Pflanzen im Hochsommer regengeschützt aufstellt und fünf Wochen in den Urlaub fährt, ohne jemanden mit dem Gießen zu beauftragen oder eine automatische Bewässerung zu installieren, muss sich nicht wundern, wenn er oder sie nach dem Urlaub nur noch trockenes Gestrüpp vorfindet.

Grundsätzlich ist der Wasserbedarf abhängig von der Pflanzenart, dem Standort (Sonne, Schatten, Hitzestau etc.), Wetter, Bodenart, Platz im Beet/Topfgröße und anderem mehr. Was bei Pflanzen im Freien manchmal übersehen wird, ist der höhere Wasserbedarf bei windig-warmem Wetter.

Aber nach meiner langjährigen Erfahrung überschätzen gerade ängstliche Hobbygärtner, Anfänger und "Urlaubsvertreter" den Wasserbedarf ihrer Pflanzen und gießen aus guter Absicht zu viel.

Zu viel gegossen
Pflanzen verdursten, wenn sie kein Wasser von den Wurzeln zu den Blättern leiten können, denn sie transpirieren über die Blätter - wenn nichts mehr nachkommt werden sie schlapp. Das passiert nicht nur, wenn sie nicht gegossen wurden – also kein Wasser im Boden ist -, sondern auch, wenn sie zu viel gegossen wurden. Wenn in der Erde nämlich zu viel Wasser ist, dann ist da kein Platz mehr für Luft – die benötigen die Wurzeln aber auch. Als Folge der Staunässe faulen die Wurzeln, vor allem die aktiven Feinwurzeln, und verlieren ihre Funktionsfähigkeit. Sie können dann kein Wasser mehr aufnehmen und es wird keines mehr nach oben zu den Blättern transportiert. Wenn dann die Pflanzen beginnen zu welken, weckt das oft erst recht die Panik der wohlmeinenden Besitzer und es wird noch mehr gegossen. Nun ist das endgültige Ende der Pflanze nicht mehr weit.

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Selbst wenn man nicht so viel gießt, dass die Pflanzenwurzeln total absterben, fördert zu viel Feuchtigkeit
  • unerwünschte, feuchtigkeitsliebende Bewohner wie Springschwänze und Trauermücken in der Pflanzenerde (Topfpflanzen),  
  • bodenbürtige Pilz- und Bakterienkrankheiten wie Auflaufkrankheiten und Umfallkrankheiten an Jungpflanzen (vor allem bei nicht optimaler Anzuchttemperatur, engem Stand, zu wenig Licht sowie bei mit Erregern befallenen Samen oder Erde) und 
  • Bakterienkrankheiten, Pilze sowie schädliche Nematoden, die die Pflanze von der Wurzel her befallen, auch an älteren Pflanzen.
Gegenmaßnahme: bedarfsgerecht gießen. Nur bei sandigem Boden oder sandigem Substrat muss man häufig, aber dafür weniger pro Gabe gießen. Ansonsten sollte man immer warten, bis die Erde oben abgetrocknet ist, bevor man wieder gießt (Ausnahme sind natürlich Wasser- und Sumpfpflanzen). Untersetzer unter Kübeln und Töpfen auf Balkon oder Terrasse sollte man bei anhaltendem Regen wegnehmen, weil die Erde in den Töpfen und Kübeln sonst zu stark gesättigt wird.

Weitere Pflegefehler/abiotische Ursachen
Weitere typische Pflegefehler, die Welken verursachen:
  • Frisch umgesetzte Pflanzen welken bei praller Sonne, weil die Feinwurzeln noch nicht genügend entwickelt und verwurzelt sind, um ausreichend Wasser zur Pflanze zu leiten. Besser ist es daher, an trüben Tagen zu pflanzen oder umzutopfen. Handelt es sich nur um wenige gepflanzte/umgesetzte Pflanzen auf der Terrasse, kann man sie mit einem Sonnenschirm schützen.
  • Gurken und andere empfindliche Pflanzen welken an ihren Triebspitzen, wenn die Erde im Wurzelbereich zu salzhaltig, beispielsweise durch Überdüngung, ist oder wenn die Temperatur stark schwankt.
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Weitere abiotische Ursachen vor allem bei Zimmerpflanzen
Viele Zimmerpflanzen bekommen vor allem im Winter braune Blattspitzen, werfen Blätter ab oder gehen ganz ein. Ursachen können neben den genannten Ursachen für Welke auch sein:

  • zu trockene Luft - vor allem über der Heizung, 
  • zu kalt, zu heiß oder zu starke Temperaturschwankungen für die Pflanzenart/Sorte,
  • kalte Zugluft - passiert z. B. beim Lüften, 
  • zu kaltes Gießwasser.
Man sollte die Verhältnisse mit Temperatur- und Luftfeuchtemessungen überprüfen, die Temperatur im Wurzelbereich und im oberirdischen Pflanzenbestand messen. Empfindliche Pflanzen vor Zugluft schützen. Gießwasser sollte immer Raumtemperatur haben. Zu hohe Salzkonzentration in der Erde (durch Reste aus Düngern und Gießwasser) kann man durch regelmäßiges Umtopfen verhindern.

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Schadorganismen haben sich ausgebreitet
Trockene Blätter können aber auch durch Schadorganismen verursacht werden:
  • Pilzbefall: Beispielsweise Dürrfleckenkrankheit, Kraut- und Braunfäule, Bakterienwelke und Fusariumwelke können Welken an Tomaten verursachen. Auch Gurken werden von Bakterienwelken und Fusariumwelke befallen, aber auch andere Pilz- sowie Virenkrankheiten können ein Welken der Gurken verursachen. Gegenmaßnahmen:
    Stark befallene Pflanzen sollte man sofort entfernen und sicherheitshalber nicht auf den Kompost geben (außer man weiß sicher, dass es kein überdauernder Erreger ist), sondern in den Bioabfall. 
  • Schädlingsbefall
    Vor allem Thripse und Spinnmilben, beispielsweise an Bohnen und Gurken, saugen Pflanzensaft aus den oberirdischen Pflanzenteilen. Irgendwann überholt die Entwicklung der Schädlingspopulation den Neuzuwachs und die Pflanze bricht ganz zusammen.
    Gegenmaßnahme: Es ist wichtig, Nützlinge/Artenvielfalt im Garten zu fördern, indem man nicht unnötig spritzt. Dann können Marienkäfer, Raubmilben, schädlingsfressende Raubwanzen sowie Florfliegen- und Schwebfliegenlarven ihre Arbeit tun. Im Gewächshaus prüft man Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall und setzt eventuell gekaufte Nützlinge (Raubmilben etc.) ein. Ist der Schädlingsbefall zu stark, kann man notfalls mit einem Kaliseife-Präparat oder einem anderen zugelassenen Mittel (möglichst ohne Langzeitwirkung, damit zuwandernde Nützlinge nicht auch gleich vom Stängel fallen) spritzen. 
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Asseln sind normalerweise keine Schädlinge im Garten. Allerdings hatte ich bei meinem Buschbohnenanbau zur Nützlingszucht (auf denen züchtete ich Spinnmilben als Futter für Raubmilben) in einem Gewächshaus plötzlich die Erscheinung, dass die jungen Pflanzen umknickten und welkten. Wir vermuteten die Schuld bei den vielen Asseln in einem sehr trocken gehaltenen Boden und legten halbierte Kartoffeln mit der feuchten Seite nach unten aus. Dort konnten wir die Asseln dann absammeln und im Freien aussetzen. Das Problem mit dem Umknicken der Jungpflanzen trat danach nicht mehr auf.

Auch Ameisen sind in unseren Breiten im Garten eigentlich keine Pflanzenfresser, aber sie können in Einzelfällen die Erde so verwühlen, dass den Feinwurzeln die enge Bodenhaftung verloren geht, wodurch sie kein Wasser mehr aufnehmen können. Gegenmaßnahmen siehe bei Gartenprobleme Ameisen – was tun?

Das sind nur Beispiele und längst nicht alle möglichen Ursachen.

Welche Ursachen bei welcher Kulturpflanze für bestimmte Symptome in Frage kommen, finde ich durch Fachbücher für Gärtner wie das Taschenbuch des Pflanzenarztes von Heddergott/Thiede* (Ackerbau, Gemüsebau, Obstbau, Weinbau, Baumschule etc.) heraus. Zwar sind die Pflanzenschutzmittelempfehlungen in meiner Ausgabe von 1988 ungeeignet und waren noch nie auf meiner ökologischen Linie, aber es werden die wichtigsten Ursachen für Pflanzenprobleme und auch mögliche nicht-chemische Gegenmaßnahmen aufgeführt. Viele der Pflanzenprobleme entstehen durch Kulturfehler oder werden dadurch gefördert. Die letzte Neuauflage von 2012 ist laut Landwirtschaftsverlag Münster aber aktuell leider nicht lieferbar - teilweise gibt es die Bücher aber gebraucht. Gärtners Pflanzenarzt bietet Ähnliches für Zierpflanzen, Ziergehölze und im Garten- und Landschaftsbau auftretenden Pflanzenschutzprobleme.

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Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

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Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer
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ISBN 3-8186-0635-8



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