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Mittwoch, 6. März 2024

Schöner Garten das ganze Jahr

Seit der Garten zum erweiterten Wohnraum wurde, soll er auch das ganze Jahr schön sein, nicht nur in den Sommermonaten. Aber wie stellt man das an? Hier ein paar Ideen für Garten, Balkon und Terrasse. (aktualisiert 10.06.2023)

Start in den Frühling mit Farbtupfern aus Blumenzwiebeln und Knollen,
die man im Herbst gepflanzt hat.

Leitidee für den Garten

Bei der Gestaltung des Gartens oder eines Gartenbereichs ist es hilfreich, sich an einer Leitidee zu orientieren, die im Idealfall mit dem Haus, seinen Bewohnern und der Umgebung harmoiert und zu der auch die Gartenmöbel und die Gartendeko* passen.

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Von welcher Art Garten fühlt man sich am besten repräsentiert: von einem Naturgarten, einem Garten für heimische Tiere, Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, um die Artenvielfalt zu fördern, einem Bauerngarten mit einem Gemisch aus Kräutern, Gemüsen und Schnittblumen, einem Selbstversorgergarten mit viel Gemüseanbau, einem Künstlergarten, in dem man sich vor allem kreativ austoben kann, einem verwunschenem Märchengarten? (Natürlich lässt sich das auch kombinieren oder man kann unterschiedliche "Gartenräume" einrichten.)

Ausdauernde Pflanzen (Gehölze, Stauden, Blumenzwiebelpflanzen und Gräser) bringen Freude über Jahre. Man kann sie direkt ins Beet oder wie hier in Kübel pflanzen.
Ein Garten (ebenso wie ein Balkon oder eine Terrasse) ist auch eine Visitenkarte der Besitzer: Will man modern und minimalistisch herüberkommen, mit Farbenpracht und Opulenz beeindrucken, die eigene Gemüse-Autarkie oder die ökologische Verantwortung in den Vordergrund stellen und vor allem ein Refugium für gefährdete heimische Pflanzen und Tiere haben? Was auch immer man persönlich wählt, kombiniert oder in unterschiedlichen Bereichen des Gartens verwirklicht: Ist das auch der Garten, in dem man sich wohlfühlt, entspannen oder feiern möchte?

Flexibel und mobil ist man mit Pflanzen in Töpfen, denn man kann die aktuell schönsten auffällig und die "ruhenden" etwa abseits platzieren. 
Hier ist es eine einjährige Sommerblumenbepflanzung im Kübel, die eine langweilige Terrasse verschönert.
Hingucker und Frühjahrsfutterpflanze für Bienen im Mai: Allium aflatunense 'Purple Sensation' - Purpurviolette Zierlauch-Sensation im Staudenbeet (lässt sich auch gut im Kübel kultivieren)

Bedürfnisse der Pflanzen


Wenn Stauden und Gehölze zu ihrem Standort passen, werden sie von Jahr zu Jahr schöner. Das Motto der Bepflanzung dieses kleinen Beetes (im Bild nur ein Ausschnitt davon) auf einem sonnig-heißen Tiefgaragendach war "Präriestaudenflair". Das Gartenjahr beginnt jährlich mit einigen Krokussen und Tulpen gefolgt von reichlich Allium-Blütenkugeln und geht in diesen Sommerflor über. Von rechts: Prachtkerze Gaura (weiß), Purpur-Sonnenhut Echinacea (pink), Frauenmantel Alchemilla (gelbgrüne Blütenstände) und Chinaschilf Miscanthus. Im Herbst liefern dann blühende Stauden-Herbstastern (violett und pink) und ein paar verirrte Kapuzinerkressen (einjährig, gelb bis tief orange) die letzten Farbakzente.
Egal, welchen Stil man wählt: Wer sich späteren Ärger mit Krankheiten und Schädlingen ersparen will, achtet bei der Pflanzenauswahl darauf, dass die Pflanzen zu den gegebenen Lichtverhältnissen, zum Klima und zum Boden passen. An Schattenplätze sollte man nur Pflanzen setzen, die mit fehlender Sonne zurechtkommen, dagegen benötigen sonnenhungrige Pflanzen einen sonnigen Platz. Dazwischen gibt es viele Pflanzenarten, die mit mehr oder weniger viel Sonne zurechtkommen. 

Ebenso: An zugige Plätze gehören nur solche Pflanzen, die auch an ihrem Naturstandort Wind ausgesetzt sind, das gilt entsprechend auch für den Salzgehalt der Luft - nicht jede Pflanze kommt mit salzhaltigen Meeresbrisen zurecht.

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Auch der Boden spielt eine wichtige Rolle: Ist er wasserdurchlässig und neigt zu Trockenheit oder ist er sehr feuchtigkeitspeichernd? Ist er sauer, neutral oder basisch? Pflanzen haben Vorlieben, wer sie ignoriert, muss eventuell dafür büßen. Andererseits ist eine Freude des Gärtnerns auch Experimentieren und oft wird man von der Anpassungsfähigkeit mancher Pflanzen überrascht.

Fazit: Pflanzen sind nicht einfach hübsche Dekoration, sondern die Arten haben sich über lange Zeiträume, an bestimmte Standorte angepasst und gedeihen überall dort mit großer Sicherheit, wo es so ähnlich ist.

Doch mit Pflanzen im Kübel lassen sich Bereiche nicht nur saisonal aufhübschen. Auch ausdauernde Stauden sowie Gemüse und Kräuter kann man in Pflanzgefäßen kultivieren. Fast alle Gartenträume lassen sich so auch auf Balkon und Terrassse umsetzen.
Bestäuber wie Honigbienen, Hummeln, Schmetterlinge und viele andere Insekten sorgen nicht nur dafür, dass wir Obst und Fruchtgemüse essen können, sondern auch für die Samenbildung vieler Pflanzenarten und damit für deren Erhalt.

Schöner Garten zu jeder Jahreszeit

Ein Tipp, damit der Garten immer einen guten Eindruck macht: An Highlights für jede Jahreszeit denken!

Zum Spätwinter und Frühjahr gehören Krokusse, Winterlinge, Märzenbecher, Tulpen, Narzissen und andere Frühblüher, die im Herbst davor als Zwiebeln gepflanzt werden. Verstreut gesetzt vermitteln sie ein Bild von bunter Fröhlichkeit. Mehr Eindruck macht geballte Farbkraft (Horste jeweils einer Art/Sorte) an ausgesuchten Plätzen, auf die der Blick gelenkt werden soll.

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Bei den Sommerblühern, die nicht durchgehend den ganzen Sommer blühen, sollte die Blütezeit etwas voneinander versetzt liegen, sodass immer ein Hingucker da ist, der dem Garten Glanz verleiht - und die Bienen freuen sich auch über den beständigen Futternachschub. Einzelne Gehölze, Gräser oder Stauden mit dunklem Laub lassen den Garten lebendiger wirken.

Am nachhaltigsten sind (abgesehen von Gehölzen) Stauden, da sie über Jahre an ihrem Platz bleiben, jährlich wieder aus der Erde brechen und sich mit der Zeit weiterentwickeln. Aber wer an bestimmten Stellen von Jahr zu Jahr abwechseln und trotzdem klotzen möchte, kann auch mit einjährigen Pflanzen was her machen.

Die Spinnenblume ist eine einjährige Pflanze, die von Juni bis zum Frost blüht. Man kann sie mit anderen Sommerblumen und mit Stauden zusammenpflanzen.
Wer viele Schmetterlinge im Garten möchte, sollte nicht nur an die Schmetterlingspflanzen denken, sondern dass deren Jungtiere, die Raupen, ganz andere Vorlieben habe. Mehr dazu bei Wer Schmetterlinge im Garten möchte, muss auch Raupen aushalten.
Herbstblühende Stauden wie Alpenveilchen, Herbstzeitlose, Winterkrokus und Astern, Gehölze mit Fruchtschmuck im Herbst wie Feuerdorn und Zierapfel oder solche mit intensiver Laubfärbung im Herbst wie Ahorn, Eberesche, Felsenbirne, Amberbaum und Birke zaubern eine schöne Herbststimmung. Im Trend liegen auch Lampenputzergräser und Chinaschilf, deren wogende Halme und Blütenstände einem Staudenbeet oder einem Bereich eine besondere Ausstrahlung verleihen.

Die leuchtenden Früchte des Feuerdorns setzen im Herbst schöne Akzente in Rot, Orange oder Gelb und bieten Vögeln reichlich Winterfutter. Seine Dornen schützen Vogelnester vor Hunden, Katzen und Mardern.
Die Jungfernrebe überwuchert und verschönert die graue Mauer das ganze Jahr, aber im Herbst dreht sie richtig auf!

Winterblüher wie Winterschneeball, Seidelbast, Zaubernuss, Winterjasmin, Christrose und Winterheide sowie der Reif an strukturgebenden Gehölzen, Stauden und Gräsern verwandeln den Garten in ein Winterwunderland.

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Zeit im Garten genießen

Gartenarbeit macht glücklich, aber der Garten kann noch mehr zur Erholung beitragen: lauschige Plätze zum Innehalten bieten, ein Ort für das Zusammentreffen der Familie und zum Feiern mit Freunden sein. Gartenmöbel und die Gartendeko* gibt es in unzähligen Stilrichtungen von traditionell über Lounge-Stil bis Vintage ("Retrolook") und "Upgecyceltem" wie selbstgemachte Möbel aus alten Paletten.

Wenn man sich bei der Auswahl der Gartenmöbel, Pflanzgefäße und Gartendeko an seine Leitlinie erinnert, schafft man stimmige, einladende Bereiche zur Erholung und zum Feiern.

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Dienstag, 26. Dezember 2023

Was machen Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen im Winter?

Im Gartenkalender findet man zwar auch für die Monate Dezember, Januar, Februar und Anfang März Anregungen zu Gartenarbeiten, aber es gibt - besonders in der kühlen Jahreshälfte - Phasen, in denen man draußen gar nichts tun kann, nämlich, wenn es stürmt und schneit. (zuletzt aktualisiert am 26.12.2023)

Wenn es stürmt und schneit, ist draußen Winterpause.
In solchen Zeiten sortiert man Pflanzenfotos, Garten-Videoschnipsel, wenn man welche während des Gartenjahres gemacht hat, schwelgt in Erinnerungen und schreibt vielleicht einen Rückblick auf das vergangene Gartenjahr, teilt Ideen und Fotos bei Facebook, Instagram und Pinterest oder schneidet aus Bildern und/Videoschnippseln ein kleines Gartenvideo und veröffenlicht es bei TikTok, YouTube oder ähnlichen Plattformen.

Die Zeit kann man auch nutzen, seine Gartenausbeute, die man vielleicht in der geschäftigen Herbstzeit nur provisorisch eingefroren hat, zu verarbeiten - beispielsweise Obst zu Marmelade, Kompott oder Fruchtwein, scharfe Schoten zu Grillsoßen oder Tomaten zu Tomatensoßen, die man bei Bedarf für Spaghetti, gefüllte Paprikaschoten oder Anderes nur aus der Vorratskammer holen muss.

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Natürlich werden unwirtliche Tage auch für die Planung des nächsten Gartenjahres genutzt: Soll an der Struktur des Gartens etwas geändert werden, vielleicht ein Sichtschutz für die Terrasse gepflanzt werden? Welches Gemüse soll wohin gesät oder gepflanzt werden? Was muss wann an Samen und Pflanzen gekauft und/oder aus vorhandenen Samen oder aus Ablegern vorgezogen werden (Wo gibt es samenfeste Sorten)?

Im Januar werden die Saatgutbestände geprüft, eventuell Keimfähigkeitsprüfungen durchgeführt und Sorten für die nächste Saison bestellt.

Vielleicht macht man auch schon die ein oder andere Keimfähigkeitsprüfung. Und wenn die Tulpen, Narzissen und andere Blumenzwiebelpflanzen in den Vorjahren immer weniger wurden, notiert man sich, dass man ans Düngen mit Kompost o. A. denken will (siehe Woran liegt es, wenn Blumenzwiebeln immer weniger blühen?).

Anregungen holt man sich auch aus Gartenbüchern, die man vielleicht im letzten Jahr geschenkt bekommen hat, aber für die man noch nicht die gebührende Zeit hatte. GartenbloggerInnen wie ich schreiben in dieser Zeit auch gerne Rezensionen zu neu erschienenen Garten- und Pflanzenbüchern

Wer wie ich das Glück hat, eine Südseitenterrasse oder einen sonnigen Balkon zu haben, kann an klaren Tagen die Mittagsstunden zum Sonnenbaden nutzen und dabei Kataloge durchblättern oder einfach mit einem Buch entspannen - das geht natürlich nicht im Bikini, aber mit Wolldecke auch bei Minusgraden! Sonnenlicht ist ein Stimmungsaufheller und wichtig für die Vitamin-D-Synthese. Wer außer Haus arbeitet, nutzt die Mittagspause für einen Spaziergang.

Mit frischer Luft und Sonne, wann immer es geht, übersteht man den Winter.
Irgendwann sind die Gartenbücher und Gartenkrimis gelesen, die Kataloge durchgeblättert, die Gartenblogs von anderen HobbygärtnerInnen auf der Suche nach neuen Ideen durchgestöbert und die nächste Saison durchgeplant - soweit man sich nicht lieber Raum für Spontaneität lässt. Aber der Frühling ist immer noch nicht da. Was tun?

Rukola wächst auch
auf der Fensterbank
In solchen Zeiten kann man sich seinen Zimmerpflanzen widmen oder vitaminreiche Keimlinge, Grünkraut wie Erbsengrün und Ähnliches auf der Fensterbank ziehen.




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Mehr Möglichkeiten als ein Beet oder ein Topfgarten im Freien bietet ein Kleingewächshaus (Gewächshaus im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon). Wer beispielsweise ein warmes Kleingewächshaus hat, kann dort schon im Januar mit der Jungpflanzenanzucht für den Garten beginnen, ins unbeheizte Gewächshaus kann man im Februar schon einiges vorbereiten, um dann ab Ende Februar auch schon Gemüse, beispielsweise Kohlrabi und Salat, pflanzen zu können. Siehe auch mein Buch Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat: säen – pflanzen – pflegen – ernten. Der beste Zeitpunkt für jeden Handgriff.*

Ab Ende Februar können erste Gemüse ins Gewächshaus gepflanzt werden.


Sobald der Schnee geschmolzen ist, wird geschaut, wie der Garten über den Winter gekommen ist. Die Wühlmaushügel hat man teilweise schon im Schnee gesehen. Bei vielem anderen muss man sich aber überraschen lassen, denn manche Stauden geben ihr erstes alljährliches Lebenszeichen erst sehr spät.

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Man kann in dieser Zeit zwar schon einiges im Garten tun - beispielsweise an frostfreien Tagen Obstgehölze schneiden, aber den Boden im Gemüsegarten sollte man erst bearbeiten und bepflanzen, wenn er einigermaßen abgetrocknet ist. Wann das genau ist, hängt von der Lage und vom Boden ab. Bei uns liegen alleine zwischen Nord- und Südseite des Hauses zwei Wochen Unterschied.

Wenn die Frühlingsblüher da sind, ist der schlimmste Winter überstanden. In der Regel. Denn manchmal kommt es anders ...
Aber wenn dann die Spätwinter- und Frühlingsblüher wie Krokus, Schneeglöckchen und Winterlinge durchbrechen, haben wir den Winter überstanden und können endlich wieder säen, pflanzen und pflegen.

Buchtipps in eigener Sache

Flexibel und mobil gärtnern: Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Gärtnern in Töpfen*
(Balkon, Terrasse, Garten gestalten,
Blumen und Gemüse nach Saison oder als Dauerbepflanzung)
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN 3-8186-0635-8
Taschenbuch, 128 Seiten


Tomaten, Paprika & Chili für Garten und Balkon:
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Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Taschenbuch, 128 Seiten
ISBN 3-8186-1047-9
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Gewächshaus und Frühbeet
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Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 1. Auflage (22. Juni 2017)
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Sonntag, 25. Juni 2017

Und plötzlich war Sommer

Staffelstabübergabe der Frühlingspflanzen an die Sommerstauden, -Kräuter und -Gemüse in meinem Garten beziehungsweise Topfgarten.

Anfang April endete mein kleiner Bericht über das Frühlingserwachen im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse mit der Blüte der Engelstränen-Narzissen, den ersten lilienblütigen Tulpen und der Blüte der Vogelkirsche. Der weitere April, Mai und der Juni waren von der Fliederblüte, von Rosen, noch mehr Blumenzwiebelpflanzen, vom Treiben und Blühen der Kräuter und Gemüse geprägt.

Im Staudenbeet und sonstigem Garten

Wie jedes Jahr hellte der schöne Flieder Syringa vulgaris 'Andenken an Ludwig Spaeth' die halbschattige Gartenecke schräg gegenüber meiner Terrasse auf (siehe auch Pflanzen für den Schatten).
Der Flieder Syringa vulgaris 'Andenken an Ludwig Spaeth' hat in unserem Gemeinschaftsgarten heftige Licht- und Wasserkonkurrenz durch Bäume.

Die Blüte der späteren Tulpensorten wie die der lilienblütigen Tulpen zog sich dieses Jahr herrlich lange hin – die ersten öffneten sich bereits Anfang April, die letzten Anfang Mai! Die lange Blütezeit lag einerseits am Wetter und andererseits daran, dass ich jeweils einige Blumenzwiebeln nachgepflanzt habe, weil die Zwiebeln über die Jahre weniger geworden zu sein schienen – ich pflanzte die neuen erst sehr spät im Herbst und sie standen dann auch erst Anfang Mai in voller Blüte.

Die lilienblütigen Tulpen 'Ballerina' (orange) und 'Purple Dream' leuchteten wie jedes Jahr um die Wette.
Und als die lilienblütigen Tulpen sich langsam verabschiedeten, entfalteten sich zeitgleich die Kugeln des Purpur-Kugellauchs Allium aflatunense 'Purple Sensation'. So hatte ich es ursprünglich geplant, aber in diesem Jahr hat es das erste Mal tatsächlich geklappt. Dass das Planen so schwierig ist, liegt vor allem an der Unvorhersehbarkeit des Wetters – die Wärme- und Kältephasen des Frühjahrs wechseln von Jahr zu Jahr.

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Purpur-Kugellauch Allium 'Purple Sensation': Die attraktiven Blütenkugeln werden auch von Hummeln und Bienen sehr geschätzt (siehe auch Mein Bienengarten).
 Während die letzten Tulpen und danach auch der Zierlauch verblühten, hat sich das Staudenbeet zu einem grünen Dschungel entwickelt. Nach dem jährlichen Bangen angesichts der Kargheit im Spätwinter, ob sich alle Stauden wieder zeigen würden, wurde endlich Gewissheit, dass bis auf das Patagonische Eisenkraut alles den Winter überstanden hat. Die bei den Schnecken beliebten Jungtriebe vom Purpursonnenhut und von der Duftnessel habe ich mit einem ungiftigen Schneckenkorn ausreichend schützen können.

Die nächsten Blüher im Beet sind die Taglilien (Frauenmantel zähle ich in diesem Fall nicht mit, obwohl dessen grünliche Blüten die Farben der anderen, die sich darüber neigen, besonders schön leuchten lassen.)

Die Taglilien Hemerocallis 'Tang' sind Prachtexemplare – hier vor Chinaschilf.
Auch der Kugelköpfige Lauch Allium sphaerocephalon färbt inzwischen seine kleinen, purpurfarbenen Blütenkugeln, die Steppenkerze lässt ihre ersten weißen Blüten über das Beet flattern und sogar die erste Blüte des Purpursonnenhutes hat sich bereits geöffnet. Doch da deren Hauptblüte erst noch kommt, werden sie erst im nächsten Bericht in Bildern gezeigt.

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Im Topfgarten 

Nicht nur die Stauden im Beet, sondern auch die Stauden im Kübel sind wieder gut über den Winter gekommen und ihr Laub und die Blütenknospen sind gesund und stark und werden bald aufblühen. Weniger gut erging es dem Schmetterlingsflieder im Kübel, der nach dem Winter lange wie tot aussah, dann ein paar Notknospen ausbildete, die aber dann ebenfalls vertrockneten, so dass ich die Hoffnung aufgegeben und schon einen Ersatz bestellt hatte. Inzwischen hat der alte aber doch drei Triebe ausgebildet, so dass ich ihm noch eine Chance gebe – mal sehen, wie sich das im Laufe des Sommers weiterentwickelt. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Die Bodendeckerrose 'Lavender Dream' im Kübel ist ebenfalls wieder über den Winter gekommen, wirkt aber schwächer als in den Vorjahren. Auch ist der Eisenmangel noch stärker geworden (siehe auch Eisenmangel an Rosen). Ihr würde es im lichten Schatten besser gehen als in der Knallsonne vor unserer Südseitenwand.

Die Bodendeckerrose 'Lavender Dream' verblüht an meinem vollsonnigen Standort leider viel zu schnell.
Richtig gut geht es meinen Kräutern und den Gemüsearten auf der Südseitenterrasse: Salbei und Rosmarin standen im Winter direkt draußen vor dem Fenster – das war ihnen offensichtlich warm genug und sie dankten es mit reicher Blüte. Schnittlauch und Thymian stehen unverändert im Topfregal und blühten ebenfalls.

Den Salbei habe ich im letzten Jahr ausgesät (Dreschflegel Ökosaatgut) und draußen überwintert.
Ein Überraschungsgast in meinem Topfgarten war die Knoblauchsrauke (ebenfalls Öko-Saatgut). Ich hatte sie letztes Jahr im Sommer ausgesät und vergessen. Sie ist erst im Frühjahr gekeimt und wertet seitdem regelmäßig meinen Salat auf.

Meine Gemüsearten im Kübel und auch eine bunte Kräutermischung, ein Werbegeschenk, habe ich dieses Jahr aus Zeitmangel erst nach den Eisheiligen am 17.5.2017 (!!!) gesät. Ich hatte Glück, dass das Wetter mitspielte: Schon wenige Wochen später wachsen mir die Stangenbohnenpflanzen über den Kopf, die ersten Kräuter der Kräutermischung habe ich bereits geerntet und an den Zucchinipflanzen sind die ersten Früchte zu erkennen. Die Chilis entwickeln sich naturgemäß nicht ganz so schnell, doch wenn Spätsommer und Herbst schön werden, sollte es sogar bei ihnen noch mit einer Ernte klappen.

Fünf Wochen nach der Aussaat war die erste winzige gelbe Zucchinifrucht zu sehen.
Meine jährliche Tomatenpflanze habe ich dieses Jahr zugekauft. Aus Platzmangel habe ich mich für die Zwergtomatensorte 'Primabell' entschieden – sie passt in einen mittelgroßen Tontopf oder man kann sie in einen gemischten Balkonkasten pflanzen. Sie hatte bereits bei der Lieferung erste Blüten und inzwischen schon viele kleine Tomaten.

Die samenfeste Minitomate 'Primabell' macht bisher einen sehr widerstandsfähigen und ertragswilligen Eindruck.
Ich bin gespannt, wie sich die kleine Tomate weiterentwickelt, denn anlässlich der aktuellen Hitzewelle gieße ich oft mit der Schlauchbrause und kann das Benetzen der Blätter mit Wasser dann nicht vermeiden (was eigentlich eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen Kraut- und Braunfäule ist).

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Mein Fazit:
Das Frühjahr war dieses Jahr angenehm und hat die Frühlingsblüher endlich mal in Ruhe blühen lassen, statt sie wie in manchen Jahren zuvor mit Hitze- und Trockenstress vor sich herzutreiben. Dafür ist der Sommer bei uns in Oberbayern inzwischen von optimalem Wachstumswetter auf trockene Hitze umgeschwenkt. Wir warten hier sehnsüchtig auf Regen, während in anderen Landesteilen Unwetter die Gärten verwüsten. Von wegen, vom Klimawandel sei doch gar nichts zu merken, wie an manchen Stammtischen und von manchem Populisten gerne behauptet wird.

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