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Dienstag, 26. Dezember 2023

Was machen Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen im Winter?

Im Gartenkalender findet man zwar auch für die Monate Dezember, Januar, Februar und Anfang März Anregungen zu Gartenarbeiten, aber es gibt - besonders in der kühlen Jahreshälfte - Phasen, in denen man draußen gar nichts tun kann, nämlich, wenn es stürmt und schneit. (zuletzt aktualisiert am 26.12.2023)

Wenn es stürmt und schneit, ist draußen Winterpause.
In solchen Zeiten sortiert man Pflanzenfotos, Garten-Videoschnipsel, wenn man welche während des Gartenjahres gemacht hat, schwelgt in Erinnerungen und schreibt vielleicht einen Rückblick auf das vergangene Gartenjahr, teilt Ideen und Fotos bei Facebook, Instagram und Pinterest oder schneidet aus Bildern und/Videoschnippseln ein kleines Gartenvideo und veröffenlicht es bei TikTok, YouTube oder ähnlichen Plattformen.

Die Zeit kann man auch nutzen, seine Gartenausbeute, die man vielleicht in der geschäftigen Herbstzeit nur provisorisch eingefroren hat, zu verarbeiten - beispielsweise Obst zu Marmelade, Kompott oder Fruchtwein, scharfe Schoten zu Grillsoßen oder Tomaten zu Tomatensoßen, die man bei Bedarf für Spaghetti, gefüllte Paprikaschoten oder Anderes nur aus der Vorratskammer holen muss.

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Natürlich werden unwirtliche Tage auch für die Planung des nächsten Gartenjahres genutzt: Soll an der Struktur des Gartens etwas geändert werden, vielleicht ein Sichtschutz für die Terrasse gepflanzt werden? Welches Gemüse soll wohin gesät oder gepflanzt werden? Was muss wann an Samen und Pflanzen gekauft und/oder aus vorhandenen Samen oder aus Ablegern vorgezogen werden (Wo gibt es samenfeste Sorten)?

Im Januar werden die Saatgutbestände geprüft, eventuell Keimfähigkeitsprüfungen durchgeführt und Sorten für die nächste Saison bestellt.

Vielleicht macht man auch schon die ein oder andere Keimfähigkeitsprüfung. Und wenn die Tulpen, Narzissen und andere Blumenzwiebelpflanzen in den Vorjahren immer weniger wurden, notiert man sich, dass man ans Düngen mit Kompost o. A. denken will (siehe Woran liegt es, wenn Blumenzwiebeln immer weniger blühen?).

Anregungen holt man sich auch aus Gartenbüchern, die man vielleicht im letzten Jahr geschenkt bekommen hat, aber für die man noch nicht die gebührende Zeit hatte. GartenbloggerInnen wie ich schreiben in dieser Zeit auch gerne Rezensionen zu neu erschienenen Garten- und Pflanzenbüchern

Wer wie ich das Glück hat, eine Südseitenterrasse oder einen sonnigen Balkon zu haben, kann an klaren Tagen die Mittagsstunden zum Sonnenbaden nutzen und dabei Kataloge durchblättern oder einfach mit einem Buch entspannen - das geht natürlich nicht im Bikini, aber mit Wolldecke auch bei Minusgraden! Sonnenlicht ist ein Stimmungsaufheller und wichtig für die Vitamin-D-Synthese. Wer außer Haus arbeitet, nutzt die Mittagspause für einen Spaziergang.

Mit frischer Luft und Sonne, wann immer es geht, übersteht man den Winter.
Irgendwann sind die Gartenbücher und Gartenkrimis gelesen, die Kataloge durchgeblättert, die Gartenblogs von anderen HobbygärtnerInnen auf der Suche nach neuen Ideen durchgestöbert und die nächste Saison durchgeplant - soweit man sich nicht lieber Raum für Spontaneität lässt. Aber der Frühling ist immer noch nicht da. Was tun?

Rukola wächst auch
auf der Fensterbank
In solchen Zeiten kann man sich seinen Zimmerpflanzen widmen oder vitaminreiche Keimlinge, Grünkraut wie Erbsengrün und Ähnliches auf der Fensterbank ziehen.




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Mehr Möglichkeiten als ein Beet oder ein Topfgarten im Freien bietet ein Kleingewächshaus (Gewächshaus im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon). Wer beispielsweise ein warmes Kleingewächshaus hat, kann dort schon im Januar mit der Jungpflanzenanzucht für den Garten beginnen, ins unbeheizte Gewächshaus kann man im Februar schon einiges vorbereiten, um dann ab Ende Februar auch schon Gemüse, beispielsweise Kohlrabi und Salat, pflanzen zu können. Siehe auch mein Buch Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat: säen – pflanzen – pflegen – ernten. Der beste Zeitpunkt für jeden Handgriff.*

Ab Ende Februar können erste Gemüse ins Gewächshaus gepflanzt werden.


Sobald der Schnee geschmolzen ist, wird geschaut, wie der Garten über den Winter gekommen ist. Die Wühlmaushügel hat man teilweise schon im Schnee gesehen. Bei vielem anderen muss man sich aber überraschen lassen, denn manche Stauden geben ihr erstes alljährliches Lebenszeichen erst sehr spät.

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Man kann in dieser Zeit zwar schon einiges im Garten tun - beispielsweise an frostfreien Tagen Obstgehölze schneiden, aber den Boden im Gemüsegarten sollte man erst bearbeiten und bepflanzen, wenn er einigermaßen abgetrocknet ist. Wann das genau ist, hängt von der Lage und vom Boden ab. Bei uns liegen alleine zwischen Nord- und Südseite des Hauses zwei Wochen Unterschied.

Wenn die Frühlingsblüher da sind, ist der schlimmste Winter überstanden. In der Regel. Denn manchmal kommt es anders ...
Aber wenn dann die Spätwinter- und Frühlingsblüher wie Krokus, Schneeglöckchen und Winterlinge durchbrechen, haben wir den Winter überstanden und können endlich wieder säen, pflanzen und pflegen.

Buchtipps in eigener Sache

Flexibel und mobil gärtnern: Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Gärtnern in Töpfen*
(Balkon, Terrasse, Garten gestalten,
Blumen und Gemüse nach Saison oder als Dauerbepflanzung)
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Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Taschenbuch, 128 Seiten
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Montag, 22. Mai 2023

Viele Jahre Pflanzenfreude: Stauden und Gehölze in Pflanzgefäßen auf Balkon und Terrasse

Seit Jahrzehnten habe ich auf meiner Terrasse neben einjährigen Sommerblumen, Kräutern und Gemüsen auch mehrjährige Pflanzen in Töpfen, Kübeln und anderen Pflanzgefäßen. Mit diesem Topfgarten habe ich viel Freude: So konnte ich schon leckere Mini-Kiwi und Feigen auf der Terrasse ernten und habe schöne Blütenstauden, Gräser, Rosen und Sommerflieder in Pflanzgefäßen. Ein Vorteil: Ich musste nicht jedes Jahr alle Töpfe und Kübel neu bepflanzen – das spart etwas Geld und ist nachhaltiger, als alle (einjährigen) Pflanzen nach der Gartensaison wegzuwerfen und im nächsten Frühjahr neu zu kaufen. Viele der Pflanzen wurden auch von Jahr zu Jahr schöner. So funktioniert der Anbau und die Pflege von mehrjährigen Pflanzen in Pflanzgefäßen. (aktualisiert 22.05.2023)

Wer nicht jedes Jahr alles neu pflanzen möchte, kann auch auf Balkon und Terrasse/Dachterrasse mehrjährige Pflanzen anbauen - in Pflanzgefäßen. Mit den bepflanzten Kübeln ist man flexibel: Man kann, so oft man möchte, neu gestalten, kann die gerade besonders schönen Pflanzen nach vorne und die anderen in die zweite Reihe oder in eine „Päppelecke“ stellen.

Meine Stauden und Gehölze (hier die Rose 'Lavender Dream' im Kübel) auf und neben der Terrasse
bereiten mir seit Jahren viel Freude.


Was braucht man, wenn man Stauden und Gehölze über mehrere Jahre in Pflanzgefäßen kultivieren möchte

Wenn man auf Terrasse und Balkon (oder zur Dekoration des Eingangsbereiches) mehrjährige Pflanzen im Kübel oder anderen Pflanzgefäßen kultivieren möchte, benötigt man

  • Töpfe, Kübel, Blumenkästen oder andere Pflanzgefäße, die UV-, witterungs- und frostbeständig sind, 
  • mehrjährige Pflanzen, die zum Standort passen und 
  • man muss ein paar Kniffe zur Pflege und Überwinterung kennen.

Frostsichere Pflanzgefäße für Balkon und Terrasse

Nicht nur die Pflanzen, auch die Töpfe, Kübel, Kästen, Tröge oder andere Pflanzgefäße müssen frosthart sein. Wie frosthart Pflanzgefäße sind, hängt vom Material oder dem Materialmix, dem Herstellungsprozess und auch der Form ab. Am besten fragt man ausdrücklich nach frostharten Töpfen, Kübeln, Kästen, Raumteilern, Spindeln, Ampeln oder was auch immer Sie als Pflanzgefäß nutzen möchten. Manche Hersteller geben sogar eine Frostbeständigkeitsgarantie.

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Die Gefäße benötigen einen Wasserablauf, der nicht blockiert werden darf – bei Töpfen ohne integrierte Abstandshalter (wie im Bild oben) empfiehlt es sich, etwas unterzulegen. Im Handel gibt es dafür Kübelfüße/Topffüße* in verschiedenen Designs.
Auf das Thema Frostfestigkeit bei Pflanzgefäßen bin ich in meinem anderen Blog ausführlich eingegangen, siehe Winterfeste, frostsichere Pflanzgefäße (tinto bloggt), ebenso auch auf das Thema Entsorgung von ausrangierten Pflanzgefäßen.

Blühender Salbei im Kübel. Er bleibt im Winter an einem geschützten Platz draußen.


Winterharte Pflanzen für Balkon und Terrasse

Winterharte, mehrjährige Pflanzen sind vor allem Stauden und Gehölze, die aus unseren Breiten oder einem ähnlichen Klima stammen.

Seit 2012 teilt sich der weiße Purpursonnenhut
Echinacea purpurea 'BabySwan' einen Topf mit
Prachtscharte Liatris, die ihn zunehmend verdrängt..
Stauden treiben jedes Jahr aus unterirdischen Pflanzenteilen neu aus und ziehen sich zum Ende der Gartensaison in den Boden zurück – oberirdisch bleiben nur die vertrockneten Stängel und Blätter, die man bis zum Neuaustrieb als Frostschutz für die Wurzeln und Versteck für überwinternde Schmetterlinge, Marienkäfer und andere Tiere belassen kann. Zu den Stauden gehören auch Gräser und Blumenzwiebelpflanzen.

Bäume und Sträucher bezeichnet man als Gehölze – egal wie groß oder klein sie werden, das hängt von der Art, Sorte und „Erziehung“ ab (man denke an Bonsai). Ihnen ist gemein, dass die Triebe verholzen und oberirdisch bleiben. Bei Gehölzen unterscheidet man immergrüne und laubabwerfende Gehölze.

Zu den laubabwerfenden Gehölzen, mit denen ich gute Erfahrungen in Kübeln gemacht habe, gehören Rosen, Sommerflieder, Mini-Kiwi ('Weiki' - Weihenstephaner Kiwi) und ein Feigenbaum der Sorte 'Violetta'. Aber natürlich gibt es noch viel mehr.

Bei der Pflanzenauswahl sollte man sich vor allem von den Standortbedingungen leiten lassen - auf einer Nordterrasse gedeihen beispielsweise andere Pflanzen als auf einer Südterrasse, und dann kommt es auch noch drauf an, wo sich diese Terrasse befindet, beispielsweise die geographische Breite und die Höhenlage des Standortes. Im Weinbauklima an einem Südhang sind andere Pflanzen winterhart als im Hochgebirge.

Auf meiner warmen Südseitenterrasse nördlich von München übersteht die Feige 'Violetta' den Winter draußen im Kübel (inzwischen drei Winter), auf der Zugspitze mit den tieferen Wintertemperaturen würde das wohl nicht klappen.
Wenn Ihr Balkon oder die Terrasse ein Motto haben soll (Duftbalkon, Gewürzpflanzenbalkon) oder Sie die Artenvielfalt unterstützen wollen, dann wählen Sie Pflanzen, die dazu passen, beispielsweise zur Unterstützung der Artenvielfalt pflanzen Sie (auch) einheimische Pflanzen, die entweder dank ihrer Blüten gute Nektar- und Pollenlieferanten für Honig- und Wildbienen sowie für Schwebfliegen und andere sind oder als Futterkrippe für die Jungtiere von Schmetterlingen und anderen dienen können.

Weitere wichtige Kriterien der Pflanzenauswahl sind die endgültige Pflanzenhöhe und -breite und was man auf der Terrasse oder dem Balkon sonst noch machen möchte. Gerade auf einem Balkon kann es mit breit- oder hochwüchsigen Stauden und Gehölzen schnell zu eng werden.

Wie bei der Pflanzenauswahl für den Garten wählt man auch die Pflanzen für Balkon und Terrasse so aus, dass das Gesamtensemble das ganze Jahr ein schönes Bild abgibt - irgend etwas sollte immer blühen oder mit Blattfarbe, Fruchtschmuck und/oder mit einer interessanten Struktur die Aufmerksamkeit auf sich ziehen (siehe auch Schöner Garten das ganze Jahr). Wobei man beim Anbau in Töpfen, Kübeln und Kisten mobiler und flexibler ist und jederzeit umstellen und umgestalten kann.

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Im Herbst pflanzt man neben Stauden, (wurzelnackten) Rosen und anderen Gehölzen ebenso Blumenzwiebeln, die im Spätwinter und Frühjahr blühen sollen und auch jedes Jahr wiederkommen (können). Stauden und Gehölze, die bewurzelt im Container angeboten werden, kann man aber im Herbst und im Frühjahr pflanzen - wobei das Frühjahr bei schwierigen Standorten für empfindliche Arten und Sorten sicherer ist.

Tulpen und andere frühlingsblühende Blumenzwiebeln muss man schon im Herbst pflanzen, damit sie im Frühjahr blühen.

Kübelpflanzen
Im Gegensatz zu den hier beschriebenen mehrjährigen Pflanzen, die draußen überwintert werden, verstehen viele unter Kübelpflanzen nur die mehrjährigen Gehölze aus wärmeren Gegenden, die bei uns im Freien im Allgemeinen nicht winterhart sind, sondern im Gewächshaus, Wintergarten oder einem anderen geschützten Platz überwintert werden, siehe Kübelpflanzen überwintern.

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Pflege-/Tipps für Stauden und Gehölze in Pflanzgefäßen in Stichworten

  • Regelmäßig und besonders vor dem Winter prüfen, ob der Wasserablauf funktioniert. Bei Neupflanzungen beispielsweise innen unten eine Dränageschicht (Blähton o. Ä.) einziehen und kleine Abstandshalter unter die Töpfe legen – die meisten Pflanzen vertragen nämlich keine Staunässe. Diese Maßnahmen schützen auch die Pflanzgefäße im Winter vor Frostschäden. 
  • Während der Wachstumszeit benötigen die Pflanzen Nährstoffe. Feste organische Mischdünger wie Kompost gibt man am besten schon relativ früh, denn es braucht etwas Zeit (sowie Feuchtigkeit und Wärme), bis die Mikrolebewesen in den Pflanzerden diese aufschließen. Bei akutem Mangel wirken flüssige Dünger (die gibt es auch als organische Flüssigdünger) schneller. Spätestens gegen Ende August hört man mit dem Düngen auf, damit sich die Pflanzen auf den Winter einstellen können. 
  • Verblühtes sollte man regelmäßig entfernen. Das stärkt die Pflanzen und regt die Blütennachbildung an – bei manchen Stauden und Gehölzen bewirkt es sogar eine zweite Blüte. 
  • Abgestorbenes und Krankes wird ebenfalls entfernt, das hält die Pflanzen gesund. 
  • Winterschutz vor tiefen Frösten: Man kann die Kübel direkt an eine Hauswand ziehen oder in Topfschutzmaterial, Stroh, Vlies oder ähnliche Materialien einpacken. 

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  • Winterproblem Frosttrocknis: Ist der Boden durchgefroren, aber scheint die Sonne, sollte man am späten Vormittag vorsichtig ein wenig gießen, damit die Pflanzen von unten Nachschub holen können, wenn sie oben durch Sonnenwärme verdunsten. 
  • Die meisten Gehölze müssen geschnitten werden – der richtige Zeitpunkt entspricht dem ihrer Artgenossen im Beet. Will man Gehölze klein halten, ist der Schnitt besonders wichtig. Beispielsweise schneide ich meinen Schmetterlingsflieder Buddleja davidii ‚Black Knight‘ oft schon im Herbst ein wenig zurück, aber den richtigen, recht starken Schnitt führe ich erst im Spätwinter durch - ich hätte keinen Platz für eine stärker wachsende Pflanze, die einen noch größeren Kübel benötigte, um standfest zu sein.
Gartenstauden im Topf: Dieser Purpursonnenhut "Baby Swan White"  teilt sich den Topf
mit frühblühenden Krokussen, die im Sommer unsichtbar sind, aber im
Frühjahr (hoffentlich auch nächstes Jahr wieder) glänzen,
wenn der Purpursonnenhut noch unterirdisch überdauert. 

Buchtipp


Deckt alle Topfgartenthemen verständlich für Anfänger ab: Bepflanzungen von Töpfen, Kübeln, Schalen, Kisten nach Jahreszeit, Dauerbepflanzungen, Gestaltungstipps, Pflanz- und Pflegeanleitungen, Förderung Bienen und Schmetterlinge, Selbstversorgung mit Pflanzgefäßen, Topfgarten auf Balkon, Terrasse, Dachterrasse, Hauseingang, Garten, Urban-Gardening-Projekt:

Gartenbuch Eva Schumann Werbelink
Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8


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Donnerstag, 30. Mai 2019

Tomate 'Maglia Rosa' im Topfgarten-Test

Tomate 'Maglia Rosa'.
Die Früchte sind etwa so groß wie eine Zwetschge.
Ich liebe Tomaten - als Pflanzen und als Gemüse. Und obwohl ich nur wenig Platz für den Gemüse- und Kräuteranbau auf meiner Terrasse habe, baue ich jedes Jahr auch Tomaten an - mal die kleinwüchsigen Balkontomaten im Topf, mal höhere Stabtomaten im Kübel. 2014 Jahr hatte ich mich für eine, mir bis dahin unbekannte Buschtomaten-Sorte entschieden: Tomate 'Maglia Rosa'. (Artikel von 2014 aktualisiert)

Ich habe die Tomate damals als Jungpflanze im Internet bestellt. Schon bei ihrer Ankunft wirkte sie zarter, als ich es gewohnt bin, aber sie war gesund. Ich pflanzte sie in den vorderen Teil eines großen Kübels, dahinter säte ich Stangenbohnen 'Blauhilde' aus, die an einem Spalier hochranken sollten. Unvorhergesehenerweise tauchte auch noch eine Kapuzinerkresse im Kübel auf.

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Tomate, Stangenbohnen und Kapuzinerkresse wuchsen auf meiner Südseitenterrasse gemeinsam im Kübel sehr gut, sie haben zusammen aber auch einen hohen Nährstoff- und Wasserbedarf.

Tomate 'Maglia Rosa' wenige Wochen nach der Pflanzung

Die Tomate 'Maglia Rosa' wurde zwar nicht, wie in ihrem Porträt angegeben, bis zu 1,50 m hoch, sondern sie stoppte ihr Längenwachstum bei etwa 90 cm. Aber sie bildete viele Nebentriebe und sehr viele ihrer kleinen, länglichen Früchte.

Die Blätter der 'Maglia Rosa' sind weicher und zarter als die der Tomatensorten, die ich bis dahin ausprobiert hatte. Meinem Eindruck nach konnte ihnen direkte Sonneneinstrahlung und Hitze durchaus zusetzen, weswegen ich der Tomatenpflanze (und mir) während der Hitzetage im Juli einen Sonnenschirm aufspannte.

Während der nachfolgenden Regenfälle wurde die Pflanze oft nass und die Feuchtigkeit hielt sich über Stunden auf den Blättern. Aber obwohl ein Kartoffelfeld südwestlich von der Terrasse liegt, wurde sie bis heute (Stand: Mitte August) nicht krank. Ich bin gespannt, ob sie ganz oder wie lange sie von der Kraut- und Braunfäule verschont bleibt.

Die Buschtomate 'Maglia Rosa' trägt reichlich Früchte.
Inzwischen beginnen die Früchte der 'Maglia Rosa'-Tomate mit der Reifefärbung und diese Woche konnte ich sogar die ersten ernten (Bild oben rechts).

Die Fruchtfarbe der reifen Frucht ist ein helles Rot mit einer leichten hellen Flammung. Den Geschmack der 'Maglia Rosa' stufe ich persönlich bei gut bis sehr gut ein. Früh geerntet empfand ich das Frucht-Süße-/Säure-Verhältnis als sehr angenehm, mit zunehmender Vollreife wird sie milder im Geschmack und ein klein wenig mehlig.

Die Tomate 'Maglia Rosa' eignet sich meiner Meinung nach als Snack- und Salattomate. Zum Kochen ist sie fast ein wenig zu schade.


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Nachtrag:
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die Tomatensorte 'Maglia Rosa' von Fred Hempel in Sunol/Kalifornien gezüchtet wurde. Vertrieben wird sie in den USA von Artisan Seeds, dem zu seiner Baia Nicchia Farm gehörigen kleinen Züchtungsunternehmen. Die Sorte 'Maglia Rosa' ist samenecht. Samen und Jungpflanzen kann man auch über Tauschbörsen und Saatgut/Pflanzen-Shops in Deutschland im Internet kaufen - einfach eine der vielen Suchmaschinen benutzen.

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Sonntag, 8. Juli 2018

Staudenbeet und Topfgarten im Sommer

Mein Garten besteht aus einem Staudenbeet auf einem mit Rasen begrünten Tiefgaragendach und einem Topfgarten, der sich über die Terrasse bis hinein in das Staudenbeet erstreckt. Beide liegen vor einer Südwand und haben ab Mitte des Vormittags bis Abends pralle Sonne. Der Standort ist im Hochsommer nicht ganz einfach zu begrünen, ohne dass alles verwelkt, aber mit der richtigen Pflanzenwahl klappt es doch ganz gut.

Topfgarten trifft auf Staudenbeet

Das Staudenbeet habe ich 2012 angelegt. Allzu viel hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Vorjahren nicht verändert - einzelne Pflanzen sind mit der Zeit besonders kräftig geworden wie beispielsweise das Chinaschilf und eine der drei Purpursonnenhutpflanzen, andere wie beispielsweise die Duftnessel konnten sich nicht halten, was dieses Mal wahrscheinlich am Frost lag, denn die Schnecken hatte ich mit punktiertem Ferramol-Einsatz (ungiftiges Schneckenkorn) im Frühjahr ausreichend im Griff.

Taglilien gehören zu den Blumenzwiebelpflanzen.
Purpursonnenhut – eine Freude für Menschen und Nützlinge 


Aus dem Topfgarten gibt es dagegen einiges zu berichten. Der vorletztes Jahr totgeglaubte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' hat sich inzwischen völlig erholt (die bereits angeschaffte Ersatzpflanze bekam meine Mutter für ihr Beet. Auch das Lampenputzergras 'Hameln' fühlt sich auch im sechsten Jahr in seinem Kübel noch pudelwohl - Platz für Gastpflanzen lässt es allerdings schon lange nicht mehr.

Anders die Bodendeckerrose im Kübel: Sie hatte letztes Jahr schon einen Eisenmangel, weswegen ich sie besonders verwöhnte. Sie schwächelte trotzdem nach dem Winter, aber den Rest geben ihr derzeit seit dem Frühjahr die Vögel: Nicht nur bei der Rose, sondern auch in fast allen anderen Töpfen scharren sie jeden Tag die Wurzeln frei. Die Rose und die selbst ausgesäten Kräuter nehmen das sehr übel, bei anderen Töpfen und Kübeln konnte ich mit Auflagen auf der Pflanzerde das Schlimmste verhindern.

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Etwas traurig bin ich auch, dass die zwar sehr schöne Prachtscharte Liatris spicata die Oberhand im Kübel gewonnen und den zarteren, weißen Purpursonnenhut 'Baby Swan' im sechsten Jahr verdrängt hat. Im Frühjahr waren noch einzelne Blätter zu sehen gewesen, inzwischen aber hat die Prachtscharte der kleineren Konkurrenz das Wasser und die Nährstoffe abgegraben. Ich hätte sie im vergangenen Herbst umtopfen oder trennen müssen – der Platz im Topf war von Anfang sehr klein gewesen.

Neben den schon erwähnten dauerhaften Kübelgästen habe ich auch dauerhafte Gewürzpflanzen in Töpfen und Kübeln: Schnittlauch, Thymian, Salbei und Rosmarin – die jedes Jahr im Frühjahr sehr schön blühen.

Neue Pflanzen im Topfgarten

Mehr Platz mit einem Topfgartenregal


Wie jedes Jahr teste ich auch 2018 wieder neue Arten und Sorten auf ihre Eignung in Pflanzgefäßen wie Töpfe und Kübel.

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Ganz neu ist mein Feigenbaum. Die Sorte heiße 'Violetta' und ich möchte sie draußen vor dem Fenster überwintern. Angeblich hält sie auch -10 bis -15 Grad Celsius aus und braucht keine weitere Pflanze zur Befruchtung. Sie kam im Frühjahr schon ganz gut, aber marmoriert beblättert und mit einer Feigenfrucht bei mir an, hat aber inzwischen viele neue und schönere Blätter sowie neue Früchte bekommen.

Der Fruchtansatz der 'Violetta' ist eine Freude. Ich bin gespannt, wie sie schmecken werden.

Zum ersten Mal in meinem Topfgarten ist das sehr intensiv duftende Griechische Basilikum. Ich habe es schon als Gewürz unter anderem mit Tomaten und Mozzarella ausprobiert und bin ganz begeistert.

Das Griechisches Basilikum ist schön gewachsen und blüht jetzt weiß.

Apropos duftend: Einer meiner Schwerpunkte dieses Jahr sind Duftpflanzen – dazu gehören drei verschiedene Duftgeranien und eine Duftnessel.

Duftnessel, Duftgeranien, Petunien und mehr

Zur weiteren Verschönerung wählte ich eine Pflanzenkombination "Confetti Garden™ Purple Cleopatra" von Gärtner Pötschke* bestehend aus Petunien, Hängepetunien und Verbenen..

Die Tomatensorte, die ich dieses Jahr anbaue, heißt 'Ananastomate'. Diese Fleischtomate ist sehr wüchsig und braucht dementsprechend einen großen Kübel, viele Nährstoffe und Wasser und mehrmals täglich Kontrolle wegen der Vögel, die nach Insekten scharren und die Erde über die ganze Terrasse verstreuen. Am Spalier aufgeleitet habe ich sie dieses Jahr mal mit Einmachgummis. Das klappt bis jetzt recht gut. Ich habe zwar einige Triebe ausgegeizt, die Tomate ansonsten aber nicht streng erzogen, denn sie hat dort, wo sie steht, genug Licht und Wärme.

Die Ananastomate hat in kurzer Zeit mindestens 10 Früchte gebildet


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Dieses Jahr teste ich auch drei neue Chilisorten: 'Bolivian Rainbow', 'Aji Pineapple' und 'Aji Amarillo'.

Die Chilisorte 'Bolivian Rainbow' ist bei mir kleiner als die anderen Sorten, blühte und fruchtete aber als erste.
Einzelheiten zu meinen Pflanzen siehe auch bei Mein Pflanzenarchiv.

Meine Bücher zum Thema:
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