Eigentlich wollte ich vor Weihnachten gar nicht mehr bloggen, aber nun habe ich gerade "Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen", geschrieben von Karin Greiner, erschienen 2015 beim Ulmer Verlag, geschenkt bekommen und bin von dem Buch ganz begeistert. Deshalb stelle ich es doch noch kurz hier im Blog vor.
Das Buch ist innen wie außen sehr ansprechend und zum Thema passend aufgemacht und hat für meinen Geschmack auch genau den richtigen Umfang - es liegt gut in der Hand, ist dabei "gehaltvoll" und trotzdem gut zu handlen, auch das Verhältnis von Informationen und Tipps zu ansprechenden oder erläuternden Bildern passt einfach gut. Sehr praktisch finde ich auch, dass der Einband vorne und hinten ausklappbar ist und so als Lesezeichen genutzt werden kann.
Das erste Kapitel vermittelt Basiswissen zu Wildpflanzen, zum Sammeln, Aufbewahren und so weiter. Die weiteren Kapitel stellen die einzelnen Wildpflanzen mit Heilwirkung, wo sie wachsen, mit was man sie nicht verwechseln sollte sowie ihre Wirkung vor. Dabei sind die Pflanzen nach den Jahreszeiten geordnet, zu denen sie erscheinen bzw. gesammelt werden.
Zu jeder Pflanze gibt es viele Tipps und Rezepte für Tees, Tinkturen, Umschläge oder welche Anwendungen jeweils zu empfehlen sind.
Vorne im Einband sind "Tipps für den kleinen Notfall unterwegs" aufgelistet und es gibt eine "Naturkalender" genannte kleine Liste mit den Blütezeiten der wichtigsten wilden Heilkräuter im Überblick. Im rückwärtigen Einband findet man ein Verzeichnis der wichtigsten Beschwerden mit den entsprechenden Seiten im Buch, auf denen man Rezepte zur Linderung sichten kann.
Die Autorin Katrin Greiner ist übrigens Biologin, Autorin und Dozentin - letzteres bei der Gundermannschule und bei der Kräuterakademie-Heilkräuterschule. Seit 15 Jahren ist sie darüber hinaus Pflanzenexpertin beim Bayerischen Rundfunk.
Mein Fazit zu "Meine Hausapotheke aus Wildpflanzen: Heilkräuter finden und verarbeiten im Jahreslauf": "Nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch was im Köpfchen." Ein schönes Geschenk!
Ein anregendes Buch für Gartengestalter und Gartenliebhaber und alle, die es werden wollen - zum Blickerweitern, Inspirierenlassen und zum Schwelgen. Oder zum Verschenken an junge Gartenarchitektur-Studierende oder ganz liebe Gartenfreunde. (Buchrezension)
Im August 2015 erschien im Ulmer Verlag das Buch "Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" von Didier Willery und Philippe und Brigitte Perdereau, das im Jahr zuvor schon in Frankreich unter dem Titel "Jardins contemporains : Epurés, sculptés, naturalistes" ebenfalls bei Ulmer herausgekommen war - wobei ich nicht sicher bin, ob sich die Bücher inhaltlich und umfänglich decken.
"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" zeigt die aktuellen Strömungen im Gartendesign. In 47 Reportagen mit hochwertigen, wunderschönen Fotos stellen
Didier Willery und Philippe sowie Brigitte Perdereau exklusive private sowie bemerkenswerte öffentliche Gärten in Wort und Bild vor. Diese Gärten wurden von bekannten europäischen Landschaftsarchiteckten und Gartengestaltern wie Piet Oudolf, Keith Wiley oder Peter Jahnke in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Großbritannien und Frankreich gestaltet.
Das Buch ist in drei Abschnitte in dieser Reihenfolge unterteilt:
minimalistisch und grafisch gestaltete Gärten
skulpturale und modellierte Gärten
naturalistische und wilde Gärten
Man beginnt als LeserIn also mit den minimalistischen und grafisch gestalteten Gärten. Ich muss zugeben, dass ich zu dem Teil des Buches meine Bedenken hatte, da ich persönlich lebendige und sich entwickelnde naturalistische Gärten gegenüber den doch eher statischen minimalistisch gestalteten Gärten bevorzuge, doch ich merkte, dass das Anschauen der Bilder und die beschreibenden Texte auch in diesem Teil nicht nur informativ für mich waren, sondern mir auch die Augen öffneten und die Wahrnehmung von Raum, Perspektive, Formen, Struktur und Textur intensivierten.
Auch wenn die Strömungen in der Gartengestaltung nicht ganz so klar zu trennen sind, wie die Bucheinteilung zunächst denken lässt, sondern ineinander fließen und sich begegnen, wie man im Buch lernt: Mit jedem Umblättern zur nächsten Reportage geht man mit den Autoren den nächsten Schritt von der minimalistischen Gartengestaltung über viele wundervolle Etappen, wie die Verwendung von Formgehölzen, die immer phantasievoller und ungewöhnlicher eingesetzt und kombiniert werden, bis zu den naturalistischen Gärten mit atemberaubenden Pflanzenkombinationen in unterschiedlichen Garten-/landschaftlichen Gegebenheiten. Am Ende schmolz ich nur noch dahin.
Als Gartenbauerin und Pflanzenliebhaberin habe ich mich gefreut, dass die verwendeten Pflanzenarten und -sorten entweder im (Bild-)Text namentlich genannt und/oder ihre Verteilung auf der im Bild gezeigten Fläche mittels einer zusätzlichen kleinen Skizze offengelegt wurden.
Ungewöhnlich für dieses große Buchformat und den doch beträchtlichen Umfang des Buches fand ich im ersten Moment das Flexcover (anstelle von Hardcover). Doch ließ sich das Buch gut handhaben, es scheint stabil zu sein und es wirkt hochwertig.
Über die Autoren
Philippe Perdereau ist ein bekannter Gartenfotograf, dessen Fotos international veröffentlicht werden. Seine Frau Brigitte begleitet und unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Auch Didier Willery ist Gartenfotograf, außerdem Journalist, Buchautor und Pflanzenliebhaber.
Mein persönliches Fazit:
"Modernes Gartendesign: Modelliert, minimalistisch, naturalistisch" ist ein wunderschönes Buch mit vielen stimmungsvollen Bildern, das viele Beispiele der unterschiedlichen Strömungen zeitgenössischer Gartengestaltung zeigt und das ich bestimmt noch oft in die Hand nehmen werde. Ich empfehle es unbedingt weiter. Alle Daumen hoch!
Schon jetzt kann man sagen: Bei uns in Oberbayern war der Sommer 2015 warm und lang. Dadurch wuchsen meine Zucchini 'Floridor' im Kübel, die Stangenbohnen 'Blauhilde' sowie die viel zu spät gesäten Chili und Tomaten in den Kübeln und Töpfen sehr schnell und begannen früh damit, Früchte zu entwickeln. Es machte richtig Spaß, ihnen zuzuschauen.
Die Gemüseernte auf der Terrasse begann dieses Jahr früh.
Staudenbeet mit Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus', Kugellauch Allium sphaerocephalon,
Duftnessel Agastache, Frauenmantel Alchemilla und Taglilie Hemerocallis 'Tang'.
Doch als dann der Hochsommer extrem heiß und trocken wurde und das über mehrere Wochen anhielt, geriet das Pflanzenwachstum und auch die Fruchtentwicklung von Tomate und Zucchini ins Stocken. Dazu muss man wissen, dass meine Gemüse und Kräuter in Kübeln und Töpfen auf einer Südseitenterrasse kultiviert werden, auf der es bei Sommersonne unerträglich heiß wird - und den Sonnenschirm kann man nur bei windstillem Wetter aufspannen.
Mangold im Kübel
Meinen Kräutern dagegen hat das heiße Wetter gar nichts ausgemacht: Rosmarin, Schnittlauch, Basilikum und Petersilie gediehen prächtig und auch die Süßkartoffel, die offensichtlich den Schatten unter den Zucchiniblättern im gleichen Kübel genoss, sowie Mangold und Kapuzinerkresse im Topf entwickelten sich überraschend gut.
Erstaunlich fand ich auch dieses Jahr wieder, wie gut manche Chilisorten extreme Hitze und intensive Sonne vertragen - ich hatte dieses Jahr eine ursprünglich aus Kreta stammende Chili-Sorte ausgesät, die mir jemand geschenkt hatte. Zwar lassen die Chili-Pflanzen schon mal die Blätter hängen, erholen sich dann nach dem Gießen aber sehr schnell.
Dem Chili aus Kreta tat die Hitze gut. Trotz sehr später Aussaat entwickelte er Früchte.
In der rechten oberen Ecke, sieht man, wie braun der Rasen auf dem Tiefgaragendach wurde.
Mit täglichem morgendlichen Gießen während der Hitzeperiode konnte ich auch das Staudenbeet lebendig und schön anzuschauen halten - im Gegensatz zum Rasen daneben, der für die Feuerwehranfahrt auch noch mit Rasengittersteinen unterlegt ist und so gut wie gar keinen Boden als Feuchtigkeitsspeicher hat.
Dieser Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight'
wächst im Kübel neben der
Terrasse und hatte viel Besuch
von Bienen, Hummeln
und Schmetterlingen.
Bienen, Hummeln und Schmetterlinge hatten jedenfalls ihre Freude an Purpursonnenhut, Duftnessel, Prachtkerze, Schmetterlingsflieder und vielen anderen Stauden und Gehölzen - sowohl im Staudenbeet als auch im Kübel.
Abgesehen von den Wachstumsstockungen bei Zucchini und Tomate hatte ich aber im Sommer auch kleine Probleme mit ein paar Minierfliegenlarven am Mangold (eigentlich nur an einem Blatt) und mit Spinnmilbenbefall an den Stangenbohnen.
Aber so ist eben Natur: Man muss auch ein bisschen teilen - dann haben auch Vögel und Nützlinge etwas zum "Ernten".
Spinnmilben blattunterseits
an Stangenbohnen
PS: Die Tomaten sind bis heute gesund - möglicherweise dank des Entblätterns.
Wer wissen möchte, wer der Züchter/Sortenerhalter einer bestimmten Gemüsesorte ist, kann das mit einer EU-Pflanzensortendatenbank im Internet selbst herausfinden.
Auf der Website der Europäischen Kommission (European Commission) findet man die EU-Datenbank mit registrierten Pflanzensorten, die man nach gemüsebaulichen (Vegetable species) und landwirtschaftlichen (Agricultural plan species) Sorten durchforsten kann.
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So nutzt man die EU-Pflanzensortendatenbank
Alle Sorten einer Gemüseart und ihre Züchter und Samenfestigkeit herausfinden
Am Beispiel von Tomaten wird hier die Vorgehensweise gezeigt, wie man sich alle in Deutschland registrierten Sorten anzeigen lässt und Informationen über den Züchter/Sortenerhalter (Maintainer) erhält sowie darüber, ob die Sorte eine Hybridsorte ist oder samenfest.
Gemüse-Suchformular der EU-Pflanzensortendatenbank
Im Suchformular sollte Varieties (links neben den Eingabefeldern) aktiv sein (zu erkennen an der schwarzen Schriftfarbe). Das Feld Variety name lässt man leer (außer man sucht nach einer bestimmten Sorte), wählt im Feld SpeciesH24 - Tomato - Solanum lycopersicum ... und unter Listed inDE - Federal Republic of Germany (dieses Feld leer lassen, wenn die Registrierung auch in einem anderen EU-Land vorgenommen worden sein könnte). Das Feld Show current variety ist standardmäßig aktiviert. Wenn man auch gelöschte Registrierungen angezeigt bekommen möchte, aktiviert man zusätzlich Show deleted varieties. Wer auf der Ergebnisseite sehen möchte, ob das jeweils angeklickte Ergebnis eine Hybridsorte ist, klickt auf Click to add an attribute to the search und wählt dann Hybrid aus.
Die Suche in der Datenbank wird durch Klicken auf Search gestartet.
Kurz darauf wird die Suchergebnisseite Vegetables - Varieties angezeigt. Sie enthält eine Liste von Sortennamen (auf mehrere Seiten verteilt). Darunter werden Maintenance & synonyms sowie Variety attributes angezeigt.
Interessiert man sich beispielsweise für die Sorte 'Balkonstar', klickt man oben auf Balkonstar und bekommt unten als Maintainer verlinkt DE 7464 angezeigt. Da unter Variety attributes nichts angezeigt wird, ist 'Balkonstar' keine Hybridsorte. Klickt man auf den Link DE 7464, erhält man in einem zusätzlichen Fenster Details zum Züchter/Sortenerhalter: Es ist Enza Zaden.
Interessiert man sich für die Sorte 'Hildares', klickt man oben auf Hildares (2. Ergebnisseite) und bekommt unten als Maintainer verlinkt DE 86 angezeigt. Da unter Variety attributesHybrid angezeigt wird, ist 'Hildares' eine Hybridsorte. Klickt man auf den Link DE 86, erhält man in einem zusätzlichen Fenster Details zum Züchter/Sortenerhalter: Es ist Hild.
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Alle Sorten eines Züchters herausfinden
Am Beispiel von De Ruiter (ein Tochterunternehmen von Monsanto) herausfinden, welche Sorten von diesem Züchter in der EU-Pflanzensortendatenbank gelistet sind.
Im Suchformular sollte Maintainers (links neben den Eingabefeldern) aktiv sein (zu erkennen an der schwarzen Schriftfarbe). In das Feld Maintainer name schreibt man De Ruiter. Die anderen beiden Felder lässt man leer.
Die Suche in der Datenbank wird durch Klicken auf Search gestartet.
Kurz darauf wird die Suchergebnisseite Vegetables - Maintainers angezeigt. Sie enthält eine Liste von Maintainer-Namen, die De Ruiter enthalten, da De Ruiter in verschiedenen EU-Ländern verschiedene Gemüsesorten registrieren lässt. Außerdem werden unter der Ergebnisliste Adressen und weitere Informationen angezeigt.
Interessiert man sich beispielsweise für De Ruiter Seeds BV aus den Niederlanden, klickt man auf diesen Namen und bekommt unter der Liste bei Maintainer of einige Arten (Species) und Sorten (Varieties) angezeigt. Diese Anzeige kann man erweitern, indem man auf Click to see more variety details klickt. Es werden 473 Sorten angezeigt.
Man kann seine Suchergebnisse auch als Excel-Datei speichern.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Das ist nicht nur ein hilfreiches Rezept, vorbeugend Geld für Notlagen beiseite zu legen, es gilt auch für das Wasser, das man im Garten, Kleingewächshaus, Balkon- oder Terrassengarten bei Trockenheit zum Gießen benötigt.
Sammle in der Zeit, dann hast du in der Trockenheit
Regenwasser zu sammeln, damit man bei Bedarf genug zum Gießen hat, ist eine Maßnahme, wertvolles Trinkwasser aus der Leitung und Kosten zu sparen.
Sauberes Regenwasser ist für viele Pflanzen sowieso das beste Gießwasser - das wissen auch Kleingewächshausgärtner. Regenwasser kann pur oder als Verschnitt mit Leitungswasser verwendet werden. Gerade bei hartem Leitungswasser enthärtet eine Regenwasserbeimischung das Wasser und macht es verträglicher für kalkempfindliche Pflanzen (auch Zimmerpflanzen).
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Regenwasser kann vom Gewächshaus- und/oder Wohnhausdach gesammelt werden, wobei Letzteres in der Regel im Privatbereich eine wesentlich größere Auffangfläche bietet.
Viele Gewächshausfirmen (-> Gewächshausherstellerverzeichnis) bieten Regenwassersammelrinnen für ihre Gewächshäuser an, die leicht an ein Fallrohr oder einen Schlauch angeschlossen werden können, der wiederum in ein Regenfass oder einen anderen Regenwasserspeicher geleitet wird.
Wesentlich ergiebiger als die Regenwassersammlung vom Gewächshäuschen im Garten ist das Sammeln von einem Wohnhausdach. Dafür gibt es spezielle Regenwassersammelanlagen mit Keller- oder Erdtank. Das gesammelte Wasser kann dann auch nicht nur zum Gießen, sondern auch als Brauchwasser (Toilettenspülung, Waschmaschine o. Ä.) genutzt werden.
Besonders nach längeren Trockenperioden befinden sich auf einer Dachfläche allerdings viel Staub und andere unerwünschte Ablagerungen aus der Luft. Damit das gesammelte Wasser möglichst wenig Verunreinigungen und Schadstoffe enthält, sollte mit dem Sammeln erst begonnen werden, wenn die Auffangflächen durch den ersten Regen abgewaschen und damit sauber sind. Hilfreich sind Regensammler mit automatischem Schmutzwasserablauf, die bei erstem leichten Nieselregen das Wasser abfließen lässt und nur bei stärkerem Regen (stromlos) auf Sammeln umschalten.
Auffangflächen und Regenrinnen sollten möglichst nicht aus Kupfer gefertigt sein, da Kupferteilchen durch Regenwasser herausgelöst werden können, was auf Dauer zu einer Anreicherung im Boden und als Folge zu Pflanzenschäden führen kann. Auch verzinkte Rohre können in dieser Hinsicht problematisch sein. Geeignetere Materialien sind Edelstahl, Kunststoff und Aluminium. Vorhandene Auffangflächen und Regenrinnen können nachträglich mit einer Schutzfarbe versiegelt werden.
Wie lange das gesammelte Wasser reicht und ob man damit auch eine längere Trockenzeit überbrücken kann, hängt vor allem vom Volumen der Sammelbehälter ab.
Wer Tomaten selbst anbaut, möchte natürlich, dass sie besser schmecken als die aus dem Supermarkt.
Aber was macht den guten Tomatengeschmack aus und wie bekommt man das als Selbstversorger, Urban Gardener oder Balkongärtner hin?
Tomate 'Tigerella' in verschiedenen Reifestadien
Wie Tomaten schmecken, hängt von den Inhaltsstoffen ab - von
Zuckergehalt (Glukose, Fructose),
Säuregehalt (Zitronensäure, Äpfelsäure),
Verhältnis von Zucker zu Säure (Zucker-Säure-Verhältnis),
Duft-, Aroma- und Geschmacksstoffen,
Wassergehalt und
Schalendicke.
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Wie diese Faktoren bei der Tomatenernte ausfallen, hängt von diesen Einflussfaktoren ab:
Sorte
Auf die Sorte kommt es an: Es gibt inzwischen unglaublich viele verschiedene Tomatensorten mit unterschiedlichen Erbanlagen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich
der Art zu wachsen (begrenzt wachsende Buschtomaten und Balkonkastentomaten versus "unendlich" hoch wachsende Stabtomaten),
der Schnell- und Starkwüchsigkeit der Tomatensorte,
ihrer Robustheit gegenüber Trockenheit, Hitze, Kälte, Krankheiten und Schädlinge sowie hinsichtlich
ihrer Traubengröße (wie viele Tomatenfrüchte in einer Traube sind),
Frucht-Größe der Einzelfrüchte (abhängig von der sortentypischen Zahl und Beschaffenheit der Fruchtkammern),
Fruchtfarbe,
Fruchtform und
Inhaltsstoffe in der Frucht.
Bei Tomatenverköstigungen kam übrigens heraus, dass alte Sorten nicht grundsätzlich besser schmecken als neue, aber es gibt unter den neuen Sorten viele, die fade schmecken - vermutlich sind die entsprechenden Gene bei der Züchtung auf Größe, Widerstandsfähigeit und Haltbarkeit stillgelegt worden.
Insgesamt gibt es nach neuesten Erkenntnissen etwa 400 Verbindungen, die über den Geschmacks- und Geruchssinn zum Genusserlebnis beim Verzehr von Tomaten beitragen. Davon sind 33 Verbindungen besonders prägend für das Tomatenaroma, 37 für die Geschmacksintensität und weitere 28 beeinflussen beides. Wenn (neue) Sorten fade schmecken, liegt das daran, dass deren Früchte weniger Aroma bestimmende flüchtige Substanzen enthalten.
Beispiele für Tomatensorten mit sehr gutem Geschmack:
Fleischtomaten: 'Green Zebra', ''Berner Rose', Beefsteak Tomate', 'Brandywine', 'Bulgarischer Rosa Riese', 'Black from Tula', 'Indigo Apple', 'Amadeo' F1, 'Marmandino' F1
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Anbau
Der Anbau bestimmt, ob sich die sortentypischen Eigenschaften auch entfalten können. Tomaten mögen einen sonnig warmen, vor Regen geschützten Standort, mit viel frischer Luft, damit sie sich optimal entwickeln. Gießen und Düngen muss dem Bedarf der jeweiligen Sorte angepasst werden - sie sollten nicht überfüttert, aber auch nicht zu knapp gehalten zu werden. Positiv wirkt sich aus, wenn die Pflanzen viele Feinwurzeln ausbilden.
Tipp:
Zu große Extreme in der Wasserversorgung sollte man vermeiden, denn das kann beispielsweise die Kalziumaufnahme stören, was dann die Blütenendfäule (schwarze Stelle am Grund der Frucht) zur Folge haben kann (die Anfälligkeit dafür ist auch sortenabhängig).
Erntezeitpunkt
Tomaten, die im Sommer nach viel Sonnengenuß geerntet werden, schmecken besser als solche, die im Dezember geerntet werden. Der optimale Erntezeitpunkt hinsichtlich Reifezustand und Geschmack ist nicht bei allen Sorten gleich. Die meisten Tomatensorten werden kurz vor oder bei Vollreife geerntet, weil man Tomaten aus eigener Ernte sofort verspeisen kann - das ist der Vorteil gegenüber Tomaten, die erst längere Transportwege haben, beispielsweise vom Gärtner zum Großmarkt und dann erst in den Verkauf kommen. Werden Tomaten kurz vor oder zu Anfang der Vollreife geerntet, ist ihr Zucker-Säure-Verhältnis optimal und die Duft- und Aromastoffe voll ausgebildet. Es gibt aber auch Sorten, deren bestes Zucker-Säure-Verhältnis schon vorher erreicht wird, die werden am besten grundsätzlich vor der Vollreife geerntet ('Maglia Rose', 'Marmandino' F1), damit sie fruchtig frisch schmecken. Mit zunehmender Reife wird nämlich der Säuregehalt abgebaut und manche Sorten schmecken dann langweilig oder mehlig.
Der optimale Zeitpunkt ist also auch Geschmacksache bzw. hängt von der Art der Verwendung/Verarbeitung ab.
Lagerung
Tomaten sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn dann verlieren sie viel von ihrem Geschmack und Aroma. Lediglich Tomaten, die schon überreif sind, für die man aber gerade keine Verwendung hat, kann man im Gemüsefach des Kühlschranks noch etwas aufbewahren, anstatt sie in wegzuwerfen - ihr Geschmack verändert sich dann kaum noch.
Und was sind Ihre Lieblingssorten und Tomatentipps?
Jedes Jahr führe ich auf meiner Terrasse kleine Experimente mit Pflanzen im Kübel durch. Dieses Jahr baue ich unter anderem eine Zucchinisorte mit gelben, runden Früchten im Kübel an.
Zucchini-Sorte 'Floridor' im Kübel. Auch die sattgelben Blüten sind essbar.
Sie können gefüllt werden. Aufnahme vom 9.6.2015
Zucchini allgemein
Die Zucchini Cucurbita pepo aus der Familie der Kürbisgewächse ist eng mit dem Kürbis und der Gurke verwandt, aber zum Glück nicht so kälteempfindlich wie Gewächshausgurken.
Zucchini mögen gut strukturierten, humosen Boden, der gut Wasser und Nährstoffe speichern und zur Verfügung stellen kann und nicht zur Vernässung neigt.
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Ausgesät wird am besten Ende April in Töpfe an einem geschützten Platz wie einem Gewächshaus.
Es werden drei Samen pro Topf/Saatstelle in die Erde gedrückt und leicht mit Erde bedeckt. Nach dem Auflaufen wird nur die stärkste Pflanze stehen gelassen. Ins Freie sollten die Zucchinipflanzen erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai.
Zucchini haben einen hohen Nährstoffbedarf - sie sind Starkzehrer! - weswegen sie auch gerne auf einem halbreifen Komposthaufen gepflanzt werden. Sie benötigen viel Platz, weswegen man sie im Beet im Abstand von 80 x 40 cm sät. Die Erntezeit beginnt dann normalerweise Mitte Juli.
Zucchini im Kübel
Die Daten zu meinem Zucchini-Anbau im Kübel auf der Terrasse (funktioniert genau so auch auf dem Balkon oder einem kleinen Hochbeet beim Urban Gardening in der Stadt):
Sorte: 'Floridor' F1-Hybride aus der Serie Kiepenkerl Profiline, Züchter laut EU-Datenbank: Gautier Semences in Eyragues/Frankreich Aussaat: am 20.4.2015 3 Samen in einen großen Kübel zusammen mit einer Süßkartoffelknolle in der anderen Ecke des Gefäßes. Im gleichen Kübel ging auch noch eine Kapuzinerkresse (selbst ausgesät) auf. Nur die schnellste und stärkste Zucchinipflanze behielt ich, die anderen beiden entfernte ich nach und nach. Standort: Terrasse auf der Südseite des Hauses vor einem bodentiefen Fenster, Sonne von ca. 11 bis 16.30 Uhr. An extrem heißen (windstillen) Tagen wird ein großer Sonnenschirm aufgespannt. Weil der Standort warm und geschützt ist, stand der Kübel mit den Zucchinis vom Tag seiner Aussaat Ende April an dort draußen - es drohte niemals Frostgefahr.
Als Erde verwende ich eine Bio-Erde ohne Torf, in der letztes Jahr schwach wachsende Tomaten und Stangenbohnen angebaut worden waren. Bewässerung: täglich per Gießkanne Düngung: nach Bedarf (abhängig von Blattfarbe und Wüchsigkeit) mit einem pflanzlichen organischen Festdünger und einem Flüssigdünger für Kräuter.
Beobachtungen
Alle drei ausgelegten Samen keimten hervorragend und entwickelten schöne, kräftige, gesunde Pflanzen. Ich entfernte zunächst die langsamste und kleinste, dann die zweitkleinste, damit die stärkste Pflanze möglichst viel Platz haben würde, den sie ja mit einer Süßkartoffelpflanze und einer Kapuzinerkresse teilen muss.
Ernteverlauf: Der Fruchtansatz war schon bei der kleinen Pflanze außerordentlich stark, was aber bei den ersten Früchten (Ernte Mitte Juni!!!) auf Kosten der Fruchtgröße ging. Drei kleine Früchte konnte ich schon ernten, allerdings hatten die nur Tischtennisballgröße und nicht, wie auf der Packung beschrieben Apfelgröße. Ich konnte sie allerdings nicht weiterwachsen lassen, weil die Blüte bereits verwelkt war und es aussah, als würden die Früchte nicht mehr weiterwachsen.
Die nächsten Früchte scheinen aber größer zu werden. Ich werde hier darüber berichten.
Zucchini 'Floridor' im Kübel. Links im Kübel sieht man die
Blätter der dunkellaubigen Süßkartoffel.
Aufnahme vom 22.6.2015.
Verwendung/Zubereitung von Zucchinis
Die essbaren Blüten und die ausgehöhlten Früchte können - beispielsweise mit einer herzhaften Hackfleisch- und/oder Reis-Zucchini-Tomaten-Knoblauch-Mischung gefüllt und im Backofen gegart und mit Käse überbacken werden. Genauso kann man sie aber auch in Scheiben geschnitten in Olivenöl mit oder ohne Knoblauch sanft anbraten und als Teil einer italienischen Vorspeise servieren. Und wie alle Zucchinis kann man auch diese Zucchinis in Scheiben geschnitten als Teil eines mediterranen Mischgemüse mit Tomaten, Paprika und Auberginen dünsten (eventuell mit Salami, Krabben oder Muscheln aufwerten) und zu Nudeln oder Reis reichen.
Nachtrag 10.8.2015
Die Pflanze hat sich zwar weiterhin sehr schön entwickelt, doch entspricht die Zucchinigröße nicht meinen Vorstellungen: Die Früchte werden maximal so groß wie eine Aprikose und es sind auch nicht sehr viele. Ob es an der Sorte 'Floridor' oder an der wochenlangen extremen Hitze, die derzeit auf der Südseitenterrasse herrscht, sowie am zusätzlichen Stress durch die beengte Situation im Kübel liegt, kann ich leider nicht sicher sagen.
Nachtrag 2020
Dieses Jahr habe ich nochmals einige der (alten) Floridor-Samen ausgesät und bin mit der Größe und dem Geschmack von Floridor sehr zufrieden.
Ich habe die Floridor-Früchte bei Faustgröße geerntet und wie andere Zucchini (in mundgerechten Stücken) gebraten. Sie waren zart und fruchtig - sehr zu empfehlen.
Beim Anbau von Zucchini im Kübel muss der hohe Wasser- und Nährstoffbedarf gedeckt werden, sonst wird die Ernte mager..
Leckeres Sommergemüse kann man auch vom Balkon oder der Terrasse ernten. Hier eine Anleitung, wie man Tomaten auf dem Balkon oder der Terrasse pflanzt, pflegt und erntet.
Tomatenanbau auf Balkon oder Terrasse ("Topfgarten") - die 10 wichtigsten Tipps:
Die Tomaten-Jungpflanzen sollten gesund und kräftig sein. Das ist die beste Voraussetzung für gutes Wachstum und reiche Ernte. Wer keinen optimalen Standort für die Anzucht hat, sucht sich beim Gärtner die schönsten Pflanzen aus.
Für Balkonkästen oder größere Töpfe nimmt man kleine, buschige Tomaten-Sorten wie 'Totem' oder 'Tumbling Tom'. In größere Kübel kann man höhere Buschtomaten wie die 'Maglia Rosa' oder hoch wachsende Stabtomaten wie die 'Tigerella' pflanzen.
Kleine Balkontomate für Töpfe und Balkonkästen
Wer von seinen Tomaten Samen für das nächste Jahr sammeln möchte, nimmt samenfeste Sorten, denn Hybridsorten würden in der nächsten Generation aufspalten, das bedeutet jede Pflanze aus den geernteten Samen hätte andere genetische Eigenschaften.
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Wichtig ist, den Tomaten einen hellen und am besten auch regengeschützten Platz zu geben. Dann bleiben sie meist verschont von der Kraut- und Braunfäule und anderen Krankheiten. An extrem heißen Tagen sind viele Tomatensorten dankbar, wenn man ihnen einen Sonnenschirm aufspannt.
Höhere Tomatenpflanzen oder solche, die nicht selbst stehen können, benötigen eine Stütze – sie werden an Schnüren, Stäben oder Spiralstäben nach oben geleitet.
Höhere und nicht selbststehende Sorten anbinden
Tomaten gießt man am besten in den Wurzelbereich, nicht über die Blätter. Auch das hilft gegen Krankheiten vorzubeugen.
Etwa drei Wochen nach der Pflanzung kann man mit etwas Kompost und Hornspänen oder einem organischen oder organisch-mineralischen Volldünger (fest der flüssig) düngen. Bei Bedarf wird das Düngen (mehrmals) wiederholt. Ein dringendes Anzeichen für Hunger sind helle Blätter und schwaches Pflanzenwachstum trotz optimalem Wachstumswetter. Ende August hört man mit dem Düngen auf. Stabtomaten werden dann auch oberhalb der 6. oder 7. Traube eingekürzt.
Bei Stabtomaten werden die Seitentriebe (Geiztriebe) entfernt (siehe auch Ausgeizen - so geht's).
Die Befruchtung kann man durch vorsichtiges Schütteln der Pflanze am späten Vormittag verbessern. Bessere Befruchtung sorgt für mehr und größere Früchte.
Erntereif sind Tomaten, wenn sie sich an der Sollbruchstelle durch Gegendrücken leicht lösen lassen.
Erbsen-Grünkraut am 22.5. wenige Tage vor der
ersten Ernte
Wer auf kleinem Raum gärtnert – beispielsweise auf der Fensterbank, dem Balkon oder der Terrasse -, muss mit dem wenigen Platz haushalten. Erbsen- oder Zuckerschoten anzubauen, geht dann meist nicht. Aber wer etwas "erbsigen" Geschmack in den Salat bekommen möchte oder ein gedünstetes (Misch-)Blattgemüse mit "zuckerschotigem" Anteil im Wok oder Topf zubereiten möchte, kann sich mit Erbsen-Grünkraut behelfen.
Erbsen-Grünkraut, auch Erbsengrün oder junges Erbsenkraut genannt, lässt sich hervorragend auch auf sehr kleinem Platz anbauen und ernten. Und das in kürzester Zeit. Dazu werden vorgekeimte Erbsen ganz dicht in einer Schale oder einem ähnlichen flachen Behälter ausgesät. Die Pflanzen werden 2 bis 3 Wochen später als Jungpflanze geerntet und verwendet.
Das Erbsen-Grünkraut - die Keimblätter, der Spross, die Blätter und Ranken der jungen Erbsenpflanze - schmeckt zart süßlich und sehr lecker nach Erbsen. Es kann roh oder gekocht gegessen werden. Und das Gute: Erbsen-Grünkraut ist besonders reich an Vitamin A und C sowie an Folsäure.
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Erbsen-Grünkraut anbauen
Da kein Nachtfrost mehr vorhergesagt war, habe ich bereits am 10. Mai begonnen.
So bin ich vorgegangen:
Ich habe mir getrocknete Erbsen aus dem Lebensmittelhandel besorgt ("Erlesene Qualität von Müller’s Mühle")
Getrocknete Erbsen
Eine kleine Schale voll getrockneter Erbsen habe ich ca. 40 Stunden lang im Zimmer in Wasser eingeweicht und dabei zwei Mal pro Tag das Wasser ausgetauscht.
Erbsen am Ende der Einweichphase (10.5.)
Die Erbsen beginnen während dieser Quellzeit schon zu keimen und die meisten schieben eine Wurzel aus dem Samenkorn.
Als Aussaatgefäß eignet sich eine Tonschale, aber auch Aussaatkisten oder andere flache Behälter. Ich habe meine Schale mit Pflanzenerde in Bio-Qualität gefüllt und diese leicht angedrückt.
Als nächstes habe ich die vorgequollenen, teilweise gekeimten Erbsen auf der Erde verteilt,
Aussaat in einer Schale (10.5.)
dann die Samen mit Pflanzenerde abgedeckt und angegossen.
Die Aussaat wird leicht mit Erde abgedeckt.
Die Schale habe ich auf der Terrasse an einen warmen Platz gestellt und bei Bedarf gegossen. (Bei Anbau auf der Fensterbank in der lichtarmen Jahreszeit kann man nach dem Keimen Zusatzlicht geben.)
Erbsen-Grünkraut einige Tage vor der ersten Ernte (22.5.)
Zweieinhalb Wochen nach der Aussaat des vorgequollenen Saatguts konnte ich das erste Erbsen-Grünkraut ernten - allerdings ist die Kulturdauer von der Temperatur/Wetter abhängig.
Geerntet wird mit der Schere: Die Sprosse werden einfach oberirdisch abgeschnitten.
Das so gewonnene Erntegut wird kurz unter kaltem Wasser abgespült und kann trockengetupft werden.
Erbsen-Grünkraut erntefertig ca. 3 Wochen nach Aussaat (1.6.)
Um das Erbsen-Grünkraut auf einem Butterbrot zu essen oder um es über einen Salat oder ein anderes Gericht zu streuen, kann man es grob hacken. Soll es wie Spinat gedünstet werden, muss man es nicht unbedingt zerkleinern.
Erbsen-Grünkraut passt - sowohl roh als auch gekocht – auch in asiatische Gerichte.