Samstag, 21. Dezember 2019

Meine Ode an den Feldsalat: Wissen, Anbau, Zubereitung

Feldsalat - vorgezogen und dann im
Garten-Gewächshaus in kleinen Büscheln ausgepflanzt
vgwort Feldsalat - Valerianella locusta
Familie der
Baldriangewächse

-> Feldsalat mit gebratenen Pilzen

Feldsalat war früher ein Wildkraut

Feldsalat ist eine in Europa heimische Pflanze, die früher als Wildkraut gesammelt wurde. Andere Namen für den Feldsalat sind Ackersalat, Rapunzel, Nüssl, Nisselsalat, Vogerlsalat etc.

Zwar wird Feldsalat seit Beginn des 20. Jahrhunderts kommerziell angebaut, doch richtig in Mode gekommen ist er erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren, was seinem mild nussigen Geschmack und dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein - Feldsalat enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe - zu verdanken ist.

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Feldsalat ist "umweltschonend"

Feldsalat ist einer der wenigen Salate, die auch bei uns im Winter frisch geerntet werden können. Bei Feldsalat entfallen daher lange Transportwege aus dem Süden, was Energie spart und frischeste Ware für den Verbraucher ermöglicht, wenn dieser Feldsalat auf dem Wochenmarkt oder beim heimischen Gärtner kauft. Den frischesten Feldsalat haben allerdings Hobbygärtner, die Feldsalat selbst anbauen und kurz vor dem Verzehr ernten.

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Feldsalat ist gesund

Ernährungsphysiologisch ist Feldsalat ein äußerst wertvolles Gemüse - besonders seine Gehalte an Vitamin A in der Vorstufe Betakarotin, Vitamin B6, Vitamin C, Kalium, Eisen und Folsäure sind herausragend. Vitamin A beispielsweise ist wichtig für die Augen, die Haut und die Schleimhäute. Vitamin C ist unter anderem wichtig für das Immunsystem. Das Karotinoid Lutein, das man mit dem Feldsalat zu sich nimmt, sowie das Betakarotin, die Vitamine A und E schützen die Zellen durch ihre antioxidativen Eigenschaften.

Feldsalat gehört zu den Baldriangewächsen und enthält Baldrianöl, welches eine magenberuhigende Wirkung hat und auch die Nerven stärkt.

Feldsalat-Gesundheitswirkungen im Überblick:

  • Magenberuhigend
  • Nerven stärkend
  • Aufbauend für Haut und Schleimhäute
  • Verbesserung der von Vitamin-A-Mangel hervorgerufenen Sehschwäche (Nachtblindheit)
  • Stärkung des Abwehrsystems
  • Herz und Kreislauf schützend
  • Die Blutbildung unterstützend
  • Schutzwirkung gegen freie Radikale
  • Zellschutz, Krebsschutz

Feldsalat ist gut für die schlanke Linie

100 g essbarer Anteil des Feldsalats enthalten nur 14 kcal. Bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von 1.700 bis 2.500 kcal eines Erwachsenen kann man also jede Menge Feldsalat zu sich nehmen, ohne sich Sorgen um die Figur  machen zu müssen. Da sich Feldsalat gut mit anderen schlanken Zutaten kombinieren lässt, ist er sehr hilfreich für eine figurbewusste Ernährung. Lediglich bei der Salatsoße muss man dann eventuell noch aufpassen und auf die fette Sahne möglicherweise verzichten bzw. entsprechend dosieren.

Feldsalat - Zubereitung

Je frischer der Feldsalat ist, umso besser. Eventuelle Wurzelreste oder längere Stiele werden mit dem Messer abgeschnitten und gelbe bzw. kranke Blättchen entfernt. Anschließend wird der Feldsalat sorgfältig gewaschen, vor allem um eventuelle Sandkörnchen zu entfernen. Danach lässt man ihn gut abtropfen oder schleudert ihn in einem sauberen Handtuch oder in der Salatschleuder.

Feldsalat kann man beispielsweise anrichten/mischen mit
  • gebratenen Pilzen (Champignons, Austernpilze etc.),
  • anderen rohen Salatzutaten (Radieschen, Sprossen, Kräutern etc.),
  • gebratenen Gemüsen (gebratene Zucchinischeiben, Paprikastücke),
  • gebratenem oder gegrilltem Fleisch (Hähnchenfilet, Putenfilet, Schweinefilet),
  • Meeresfrüchten und/oder
  • Kombinationen aus den vorher genannten Zutaten.

Die Salatsoße/Vinaigrette richtet sich nach den sonstigen Zutaten, dem persönlichen Geschmack und danach, wie viele Kalorien man zu sich nehmen möchte - von der einfachen Zitronensaft-Öl-Vinaigrette, über eine verfeinerte Joghurt-Salatsoße bis zu einer würzigen Blauschimmel-Sahne-Salatsoße ist alles möglich.

Feldsalat - Rezept

Feldsalat mit gebratenen Pilzen (Champignons)

Zutaten für 4 Personen

ca. 300 g Feldsalat
1 großer Bund Radieschen
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
200 g braune Champignons
1 EL Balsamico-Essig °
1 EL Zitronensaft
3 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer

°ohne Zusatzstoffe für Clean Eating

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Zubereitung

  1. Feldsalat, Radieschen, Frühlingszwiebeln und Pilze waschen und putzen.
  2. Radieschen in Scheiben oder Stifte, Frühlingszwiebel in Röllchen schneiden.
  3. Feldsalat, Radieschen und Frühlingszwiebeln abtropfen lassen und auf große Salatteller verteilen.
  4. Pilze vorbereiten: Champignons feinblättrig aufschneiden/Austernpilze in mundgerechte Stücke reißen.
  5. Für die Vinaigrette Essig, Zitronensaft, Kräuter, Salz und Pfeffer sowie 2 EL Olivenöl in ein Schraubglas geben und gut durchschütteln.
  6. 1 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Pilze darin anbräunen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  7. Vinaigrette über den Salat gießen, danach die warmen Pilze darüber verteilen.
Dazu passt Baguette.

Feldsalat anbauen im Garten und Gewächshaus

Feldsalat kann man im eigenen Garten beziehungsweise im Gewächshaus selbst anbauen. Es ist nicht nur ein wohlschmeckendes, gesundes Gemüse, sondern wirkt wegen seiner reichen Wurzelmasse auch noch als Bodenverbesserer - weshalb Feldsalat auch als Gründüngung ausgesät werden kann. Da Feldsalat einer ansonsten wenig im Garten genutzten Pflanzenfamilie - nämlich die der Baldriangewächse - angehört, ist er auch sehr gut geeignet, die Fruchtfolge abwechslungsreicher zu gestalten oder als Untersaat (z. B. für Tomaten) verwendet zu werden. Auch für die Mischkultur mit Radies und Porree/Lauch ist Feldsalat zu empfehlen.

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Die meisten Feldsalatsorten sind bei uns winterhart. Ausgesät wird im August für die Herbsternte und ab Mitte September bis Anfang Oktober für die Ernte im nächsten Jahr (siehe auch -> Gartenkalender) solange die Temperaturen über 5 Grad Celsius liegen im Garten oder im Gewächshaus. Inzwischen gibt es aber auch Sorten, die für den ganzjährigen Anbau geeignet sind.

Vorteil Gewächshaus: Im Gewächshaus wächst der Feldsalat schneller und kann auch im Winter leichter geerntet werden.

Bei flächiger Aussaat (z. B. für die Gründüngung) werden 2 bis 2,5 g Saatgut pro Quadratmeter breitwürfig gesät (bzw. Menge nach Packungsangabe, da das Tausendkorngewicht auch sortenabhängig ist). Ansonsten wird eher in Reihen gesät (Reihenabstand 10 cm, Abstand der Samenkörner in der Reihe 1 cm) oder die Pflanzen zunächst vorgezogen und später in kleinen Büscheln gepflanzt bei Reihenabstand 10 cm und Abstand in der Reihe auch 10 cm. Vorteil der Reihensaat bzw. der Pflanzung, sind das vereinfachte Unkrautjäten (mittels Unkrauthacke und etwas Handarbeit) - bei der breitwürfigen Saat kann man keine Unkrauthacke benutzen, so dass das Jäten sehr zeitaufwändig und unerfreulich für den Rücken und die Knie werden kann. Das Vorziehen hat außerdem den Vorteil, dass die Anzucht platzsparend ist und andere Gemüse länger auf dem Beet oder im Gewächshaus stehen bleiben können.

Feldsalat - Sorten

Bei der Wahl der richtigen Gemüsesorten muss man immer auch auf die Eignung für eine bestimmte Jahreszeit achten. Feldsalatsorten für den Hausgarten sind beispielsweise:

  • 'Favor'
    für den ganzjährigen Anbau geeignet
  • 'Fit'
    eignet sich für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung
  • 'Juwabel'
    für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung

Buchtipp

Dieses Buch enthält Technik- und Gärtnerwissen sowie praktische Anleitungen zur Anzucht, zu Pflanzensammlungen und zu den Gemüsekulturen im Gewächshaus:

Das Kleingewächshaus*
Technik und Nutzung
Eva Schumann/Gerhard Milicka
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2019
ISBN 3-8186-0822-9




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Montag, 25. November 2019

Rückblick auf mein Gartenjahr 2019

Jedes Gartenjahr ist anders. Sehr viel hängt natürlich vom Wetter und von anderen äußeren Umständen, auf die man keinen Einfluss hat, ab, aber auch davon, wie man gärtnert, welche Experimente man wagt, wie man manche Situation bewertet, ob man zu stark oder zu wenig reagiert und anderes mehr. Beim Gärtnern lernt man nie aus. Manchmal, wenn alles prächtig wächst, denkt man für einen Augenblick, dass man einen grünen Daumen und alles richtig geplant und umgesetzt hat, aber spätestens das nächste Hagelunwetter lehrt einen wieder Demut, denn: Ohne die Natur ist alles nichts. Und so war auch dieses Gartenjahr: Es gab ein paar Probleme, aber es gab auch viele Geschenke, manche davon gar ohne jegliche Mühe.

Das Gartenjahr ist noch nicht zuende, es gibt noch viel zu tun (siehe Gartenkalender bei gartenmonat.de). Doch den Gartenblog möchte ich für dieses Jahr langsam schließen.

So war mein Gartenjahr


Ein paar Pflanzenbilder aus dem Garten, vom Staudenbeet und Topfgarten 2019 (knapp 2 Minuten, YouTube-Kanal: Eva Schumann)



Das Frühjahr war bei uns weniger heiß als in den Jahren davor, in denen es phasenweise im Frühjahr schon Sommerwetter gegeben hatte (auf meiner Südseitenterrasse auf dem Tiefgaragendach bedeutet das dann „Wüstenklima“) – so konnten wir uns dieses Jahr länger an den Frühjahrsblühern erfreuen. Andererseits gab es gerade zur Zeit meiner Sommer-Aussaaten und Pflanzungen eine kühle Phase, was sich negativ auswirkte – beispielsweise ging mir eine zugekaufte Mini-Wassermelonenpflanze ein, weil es ihr zu kalt war!

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Aber auch meine frisch ausgesäten Chilis, Bienenweidemischungen und Sommerkräuter entwickelten sich wegen der Kälte nur langsam und/oder spärlich. Nicht ganz unschuldig waren auch unsere Gartenvögel, über die ich mich den größten Teil des Jahres freue, die aber in den letzten Jahren jedes Jahr meine Pflanzgefäße mit den Neuaussaaten in der angenehm lockeren Erde umgraben – ich bin nicht mehr ganz sicher, ob sie nur auf der Suche nach Engerlingen sind oder ob ihnen auch die Samenkörner und Keimlinge schmecken.

Später im Sommer zerschlug auch noch ein Hagelschaden vor allem die Sommerblumen in den Kübeln auf der Terrasse, ein Teil erholte sich nicht mehr. Und dann hatte ich auch noch mehrmals und teils wochenlang statt einer vollständigen Terrasse ein großes Loch vor dem Fenster - meine und andere Terrassen wurden auf der Suche nach einem Leck in der Tiefgaragenabdeckung mehrmals aufgebuddelt (Spoiler: Das Leck wurde nie gefunden und der Ablauf nicht repariert, aber da, wo es bei Starkregen in den Keller tropfte, wurde nun das Tiefgaragendach irgendwie von unten aus wasserfest gemacht). Nun ja, Hauptsache, die Buddelei hat bald ein Ende und ich kann endlich mit meinen Herbstarbeiten anfangen - da warten noch Blumenzwiebeln und ein paar Stauden auf ihren neuen Platz.

Inzwischen habe ich die Rückschläge überwunden und jetzt, da sich das Jahresende nähert, erinnere mich lieber an die schönen Momente.

Im Garten


Im Frühjahr haben Haselstrauch, Vogelkirsche, Felsenbirne und die Obstgehölze sehr schön geblüht – zu meiner Freude, aber zum Leidwesen mancher Allergiker, denen wohl die Haselblüte besonders zusetzt.
Auch dieses Jahr hat sich wieder gezeigt, dass Flechten den Gehölzen nichts ausmacht. Manche Äste vor allem der Obstgehölze (die nicht mir, sondern der früheren Hausmeisterin gehören) sind seit Jahren davon überzogen, aber ich habe keine negativen Folgen beobachten können (siehe auch Sind Flechten an Gehölzen schädlich?)

Flechten schaden den Gehölzen in der Regel nicht.
Die Veilchen haben sich im lichten Schatten ebenfalls schön vermehrt und dieses Jahr lange geblüht (apropos: Veilchenblüten sind essbar) und auch der Löwenzahn hatte im Halbschatten schöne kräftige Blätter ausgebildet (im Gegensatz zu dem in unserem „Unkrautrasen“), sodass ich ihn geerntet und mit Kartoffeln und Speck in der Pfanne gebraten habe.

Lecker „Unkraut“: Hier gab es Löwenzahn-Bratkartoffeln mit Speck


Unser Rasen auf dem Tiefgaragendach hat sich im Laufe der Jahre zu einem hübschen Blumenrasen entwickelt, der im Frühjahr reich blüht – viel Futter für Hummeln und Bienen nach dem Winter (siehe auch „Unkraut“ im Rasen). Aber auch bei den Vögeln ist der ungedüngte Rasen beliebt. Nach einem Regen oder wenn nach lang anhaltender Trockenheit mal gesprengt wird, kommen die Amseln und picken nach Würmern. Sogar der Grünspecht scheint ihm etwas abgewinnen zu können.

Der Grünspecht interessierte sich dieses Jahr mehr als sonst für den Rasen auf der begrünten Dachterrasse. Wahrscheinlich fand er dort Käfer und Larven.

Das Staudenbeet


Die Tulpen im Staudenbeet und in Töpfen, die in den Jahren davor recht schön gewesen waren, kamen dieses Jahr etwas spärlicher, obwohl ich sie im vergangenen Jahr während ihrer aktiven Zeit gedüngt hatte – vielleicht war der vergangene Frühling zu warm und damit die Wachstumszeit zu kurz beziehungsweise hätte ich vielleicht mehr gießen müssen, denn auch der Blumenlauch war auf der einen Seite des Staudenbeetes sehr schön und auf der anderen (trockeneren Seite, wo auch die Tulpen stehen) so gut wie verschwunden.

Der Zierlauch (Allium aflatunense 'Purple Sensation') behauptet sich auf der dem Wetter ausgesetzten Seite des Staudenbeetes seit Jahren, auf der Seite im Regenschatten durch einen Balkon darüber hat er dieses Jahr nicht geblüht.
Eine Freude im sommerlichen Staudenbeet waren auch dieses Jahr wieder das Chinaschilf (Miscanthus), der Purpursonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus‘), die Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Lavendel und ein paar andere, obwohl sich die Schnecken wieder am Austrieb des Purpursonnenhuts gütlich tun wollten. Doch mit etwas Ferramol Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-phosphat, das ich nur während des Austriebs direkt an gefährdete Pflanzen streue, war dieses Problem schnell unter Kontrolle (siehe auch mein Blogartikel Umweltverträgliches Schneckenkorn).

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Terrassengarten – Gärtnern in Töpfen und Kübeln


Im Frühjahr fand ich in einem meiner Kübel Larven vom Rosenkäfer. Dazu gibt es ein YouTube-Video und einen Blogartikel: Engerlinge im Garten und auf dem Balkon

 

Bis auf die bereits erwähnten Unbilden war der Topfgarten aber auch 2019 wieder eine Freude. Schnittlauch, Thymian, Rosmarin und Salbei haben den Winter draußen wieder gut überstanden und im Frühjahr reichlich getrieben und geblüht.

Kräuter sind nicht nur im Kochtopf eine Freude, sondern verschönern mit ihrer Blüte und den unterschiedlichen Laubstrukturen auch die Terrasse oder den Balkon.
Der Rosmarin und ein Schmetterlingsflieder waren im Sommer vorübergehend von Blattläusen befallen, doch die wurden von den Gartenvögeln beseitigt, so dass ich nichts unternehmen musste. Apropos: Bei gartenprobleme.de finden Sie Informationen und Hilfe zu Schnecken, Blattläusen und anderen Problemen im Garten und auf dem Balkon.

In einem meiner größten Kübel vor dem Fenster baute ich dieses Jahr Salat und Stangenbohnen „Blauhilde“ an, nachdem die Mini-Wassermelonen-Pflanze wegen der Kälte im Mai einen Schaden abbekommen hatte und eingegangen war.

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Das nicht zu heiße Frühjahrswetter hat den Hornveilchen außerordentlich gut gepasst.
Zum Aufhübschen der Terrasse hatte ich im Frühjahr einige Hornveilchen (Viola) gekauft, die sich unerwartet gut entwickelten und bis in den Sommer hinein sehr üppig blühten. Bei Sommerhitze wird es auf meiner Südseitenterrasse allerdings unerträglich heiß, sodass es zumindest bei kleineren Töpfen schwierig wird, die Pflanzenerde im Topf feucht und frisch (aber nicht staunass) zu halten.

Um meine Standfläche für Töpfe zu vergrößern, nutze ich auch die Vertikale (siehe auch Vertikal gärtnern – was bringt es), d. h., ich habe ein Topfregal auf der Terrasse stehen. Im obersten Fach haben Schnittlauch und Thymian ihren Dauerplatz. Darunter fanden dieses Jahr niedrige Kräuter (Petersilie), kleine Gemüse (Mini-Balkontomaten, Chili) und niedrige Blumen ein Zuhause. Auf den Boden davor stellte ich ein paar größere Kräuter, Gemüse und Stauden.

Die schwarze Minitomatensorte 'Tartufo' ist kleiner als das Strauchbasilikum, das dahinter violett blüht.
Meine Sommerlieblinge sind Tomaten und Chili. Dieses Jahr probierte ich die gelbfrüchtige Tomatensorte 'Golden Orange' F1 und die schwarze Minitomate 'Tartufo' aus, die beide kleiner waren, als das Strauchbasilikum, das ich ebenfalls zum ersten Mal ausprobiert habe.

Ein bisschen langsam kam meine Chilisorte 'Zitronenchili' in die Gänge, was am Wetter lag. Doch auch deren Früchte wurden noch vor dem ersten Frost gelb und reif.

Sehr erfreulich entwickelt hat sich auch mein neuer Feigenbaum im Kübel. Ich hatte ihn im Vorjahr im Frühling angeschafft und schon im ersten Jahr einige Früchte geerntet. Über den Winter habe ich ihn draußen auf meiner Südseitenterrasse direkt am Haus stehen lassen, was er gut weggesteckt hat. Zwar hatte er im Herbst bereits wie erwartet alle Blätter abgeworfen, dann aber im Frühling wieder schön durchgetrieben und auch Früchte angesetzt. Im Sommer gab es dann den üblichen zweiten Fruchtansatz, dessen Früchte dieses Jahr aber nicht bis zur Vollreife kamen, sondern nach einigen kühlen Herbstnächten mit den Blättern abgeworfen wurden.

Feigenbaum 'Violetta'. Nur die bereits im Frühjahr gebildeten Feigen kamen dieses Jahr bis zur Reife, die noch kleinen Sommerfeigen wurden nach den ersten kühlen Herbstnächten abgeworfen.

Pflanzgefäße im Test


In den letzten Jahren (oder sind es bereits Jahrzehnte?) habe ich fast ausschließlich in Terrakotta-/Tontöpfen kultiviert, lediglich der alte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' steht (verborgen hinter den anderen Töpfen in einem schwarzen Pflanzkübel, den ich damals zufällig übrig hatte, der aber auch das Wasser besser hält als ein Tontopf, was sich bei dem Schmetterlingsflieder (auch Sommerflieder genannt) bewährt hat. Ich mag Terrakotta, aber die schönen und haltbareren Varianten sind teuer und ihr Gewicht bei großen Gefäßen beträchtlich. Außerdem halten sie bei mir trotz aller Vorsichtsmaßnahmen meistens nur ein paar Jahre, dann fallen von außen nach innen Schicht für Schicht Plättchen ab. Ich habe deshalb in diesem Jahr damit begonnen, auch andere Materialen zu testen wie Töpfe aus glasfaserverstärktem Verbundmaterial, die wegen ihres naturgetreuen Aussehens und ihres niedrigen Gewichtes im Trend sind (aber auch nicht gerade billig, und dann ist da auch noch das Problem mit der Entsorgung der Pflanzgefäße, falls sie doch kaputtgehen).

Demnächst kommt zu meinen Pflanzgefäße-Versuchen noch eine günstigere Version aus einfachem Kunststoff dazu, bei der ich aber hinsichtlich der Frostfestigkeit Bedenken habe. Mich interessiert vor allem die Frostfestigkeit und die Langlebigkeit (siehe auch Winterfeste, frostsichere Pflanzgefäße).

Im Langzeittest: Sind diese High-end-glasfaserverstärkten Pflanzegefäße (Woodley Old Stone*) frostverträglicher als manche Gefäße aus Ton/Terrakotta? Sie haben nun den ersten Winter vor sich, das zu beweisen.
Das war auch schon mein kleiner Rückblick auf das Gartenjahr. Gerade sehe ich, dass das Loch, was mal meine Terrasse war, endlich zugeschüttet wird! Wenn dann diese Woche noch ein bisschen Sonne rauskommt, kann ich auch endlich meine Herbstarbeiten erledigten.

Buchtipp in eigener Sache:
Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann*
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8








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Donnerstag, 12. September 2019

Gartenarbeit: Sechs Tipps gegen Rückenschmerzen

Gärtnern macht viele Menschen glücklich, aber Hacken, Pflanzen, Unkrautjäten und andere Gartenarbeiten können auch anstrengend sein und auf den Rücken gehen. Mit diesen Tipps wird der Rücken geschont und die Gartenarbeit macht mehr Spaß.


Nicht nur schwere Erdarbeiten wie Umgraben können auf den Rücken gehen, sondern auch eine gebückte Haltung über längere Zeit. Abhilfe schafft man durch Knien statt Bücken. Vor allem im Herbst hilft ein Kniebrett gegen Nässe, Kälte und die Härte des Untergrundes.


Die besten sechs Tipps für Hobbygärtner


1. Gelassen an die Gartenarbeit herangehen


Statt das Blumenzwiebelpflanzen oder das Jäten von Hand in einer Hauruckaktion zu erledigen, legt man besser regelmäßig Pausen ein oder verteilt die Arbeit über mehrere Tage. In den Pausen kann man sich hinsetzen oder hinlegen und entspannen - dabei sollte man die Lage und Position immer wieder wechseln und/oder ein paar sanfte Streckübungen machen, damit man nicht steif wird.

2. Rücken und Gelenke warmhalten


Gerade im Herbst und Frühjahr (Gartenkalender) fallen viele Gartenarbeiten an: Bäume, Sträucher Blumenzwiebeln und Stauden müssen gepflanzt und der Garten auf den Winter oder für die Gartensaison vorbereitet werden. Dabei kommt man ins Schwitzen und es kommt gerade recht, wenn der Pullover den Rücken etwas hinaufrutscht. Doch die Luft ist noch oder schon recht frisch und kühlt den verschwitzten unteren Rücken aus. Der ist dann aber anfälliger für Verspannungen und Hexenschuss. Im Frühjahr und Herbst sind mehrere Lagen an Kleidung zu empfehlen, die man nach und nach ablegen kann. Die unterste Lage ist am besten ein langes, nicht zu lockeres T-Shirt, Hemd oder Unterhemd, damit die kühle Luft nicht direkt auf die Rückenmuskeln oder die Nieren trifft.

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3. Rücken gerade halten


Unkrauthacken kann üble Rückenschmerzen hervorrufen, wenn man nicht auf seine Haltung achtet: Der Stiel des Gartengerätes muss lang genug sein, um aufrecht stehend arbeiten zu können und beim Arbeiten muss der Rücken gerade bleiben.
Wer ein Hochbeet hat, muss sich bei der Gartenarbeit weniger tief bücken!

4. Positionswechsel nicht vergessen


Muss man doch ein wenig länger an der Pflanzung oder dem Unkrautziehen dranbleiben, kann man zwischen Bücken und Knien abwechseln. Um die Knie zu entlasten und trocken zu halten, verwendet man beim Hinknien am besten ein Kniekissen oder Ähnliches.

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5. Geeignete Werkzeuge und Hilfsmittel


Wo es geht, sollte man die Grabgabel einem Spaten vorziehen. Ist ein Spaten vonnöten, sind leichte Ausführungen mit kleinerem Spatenblatt („Damenspaten“) rückenfreundlicher. Um nicht unnötig schwer zu tragen, kann man sich einen Sackkarren oder eine andere Transporthilfe mit Rädern anschaffen.

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6. Strategisch vorgehen


Blumenerde in kleinen Abpackungen statt in einem riesigen Sack kaufen, ist zwar hilfreich für den Rücken, allerdings preislich teurer und verursacht mehr Abfall. Alternativ lässt man sich einen großen Sack in der Garage o. Ä. stellen und transportiert kleinere Mengen in einem Eimer, einem Schubkarren und/oder mittels einer Transportkiste auf Rädern zur benötigten Stelle im Garten.

Wer mit der Gießkanne gießt, ist mit zwei kleinen Gießkannen, die er/sie links und rechts trägt, besser beraten, als mit einer großen auf nur einer Seite.

Bonustipp 


Weniger Unkrautjäten muss man, wenn man mit Strategie vorgeht und beispielsweise bei der Beetvorbereitung die Falsche Saatbeet-Methode anwendet (siehe Unkrautbekämpfung im Gemüsebeet und anderswo)

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Freitag, 30. August 2019

Gründüngung für den Herbst

Die Gründüngung ist eine Bodenverbesserungsmaßnahme, die man ganzjährig anwenden kann, doch im Herbst hat sie eine besondere Bedeutung, weil sie dann den Boden während des Herbstes und im Winter vor Auswaschung und Verschlämmung schützt.

Gründüngung - warum?


Die Gründüngung ist eine wichtige Methode zur Bodenverbesserung, die vorwiegend in der Landwirtschaft und im Gemüsegarten angewendet wird. Pflanzen werden ausgesät und später in den Boden eingearbeitet. Man will mit der Gründüngung mehrere Ziele erreichen:
  • den Boden schützen
    Der Boden soll vor Auswaschungen und Verschlämmungen geschützt werden.
  • den Boden lockern
    Die Pflanzenwurzeln gehen in einem verzweigten Netz in die Tiefe und lockern den Boden vor allem physikalisch. 
  • organische Substanz in den Boden bringen
    Die eingebrachte organische Substanz bringt Struktur und Luft in den Boden.
  • Bodenleben fördern
    Die organische Substanz ist Futter für die Kleinlebewesen im Boden. Erst das Bodenleben schafft die Krümelstruktur (z. B. durch die Tätigkeit der Regenwürmer).
  • Bodenfruchtbarkeit erhöhen
    Die Gründüngung schafft einen besseren Vorfruchtwert (bessere Struktur und sonstige Bodeneigenschaften).
  • Überschüssige Nährstoffe in Pflanzen binden
    Nährstoffe werden von den Gründüngungspflanzen aufgenommen und in ihnen gebunden, so dass sie im Winter nicht ausgeschwämmt werden. So landet weniger Nitrat im Trinkwasser.
  • Gründüngung kann zum Humusaufbau im Boden beitragen. Der Aufbau von Dauerhumus entzieht der Luft Kohlendioxid (CO2).
    CO2 ist ein sogenanntes Treibhausgas, das zur Erderwärmung und damit zur Klimakrise beiträgt. Mehr zum Thema im Blogartikel Besser gärtnern ohne Umgraben?
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Gründüngungspflanzen


Die wichtigsten Gründüngungsppflanzen sind Ackerbohnen, Bitterlupine, Buchweizen, Dinkel, Feldsalat, Flachs, Hafer, Inkarnatklee, Luzerne, Bienenfreund und Winterwicke.

Doch nicht alle Gründüngungspflanzen sind für die Herbstaussaat geeignet.

Gründüngungspflanzen für den Herbst


Auch Feldsalat und Spinat wirken als Gründüngung
Auch Spinat oder Feldsalat wirken als Gründüngung.
Und bei Bedarf (und wenn es frostfrei ist)
kann man etwas davon ernten.
Für den Herbst geeignete Gründüngungspflanzen sind beispielsweise:

  • Bitterlupine, Blaue Lupine (Familie der Hülsenfrüchtler, Aussaat bis Anfang September)
  • Luzerne Medicago sativa (Familie der Hülsenfrüchtler, Aussaat bis Anfang September, winterhart)
  • Bienenweide, Bienenfreund Phacelia tanacetifolia (Familie der Raublattgewächse, Aussaat bis September, stirbt unter -8 °C ab)
  • Feldsalat (Familie der Geißblattgewächse, Aussaat bis Ende Sept./Anfang Oktober)
  • Spinat (Familie der Fuchsschwanzgewächse, Aussaat bis Mitte September - Vliesabdeckung bei Kahlfrösten)
  • Winterwicke (Familie der Hülsenfrüchtler, Aussaat bis Ende Sept./Anfang Oktober)
  • Dinkel (Familie der Süßgräser, Aussaat November bis Dezember)

Theoretisch können auch Ölrettich und Gelbsenf im September ausgesät werden, doch gehören beide zu den Kreuzblütengewächsen und sollten nur auf Beeten angebaut werden, auf denen keine anderen Kreuzblütler (Kohl, Rettich, Radies, Kohlrabi, Rauke etc.) angebaut wurden und/oder werden, weil sich sonst Kohlkrankheiten ausbreiten können.

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Gründüngung und Fruchtfolge


Auch sollte man im Auge haben, welche Gründüngungsart gut in die Fruchtfolge passen - die soll ja bekanntlich abwechslungsreich sein: Man nimmt Pflanzen aus anderen Pflanzenfamilien als die der Vorfrucht und Nachfrucht.

Mehr Details (Aussaatzeiten, Aussaatmengen) zu -> Gründüngung und Gründüngungspflanzen

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(Werbelink zu Gründüngung bei Amazon.de)


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Montag, 5. August 2019

Wann sind Tomaten reif?

Die Frage "Wann sind Tomaten reif?" taucht immer wieder auf - vor allem bei Sorten, die nicht rot ausreifen, sondern gelb, orange, braun, dunkellila oder mehrfarbig. Die Frage der Reife ist nicht nur hinsichtlich des Geschmacks wichtig, sondern auch wegen des Gehaltes an Solanin.

Reife Tomaten  Solanin in Tomaten  Tomaten nachreifen   Nachträge

An der Sollbruchstelle ist der Fruchtstiel geknickt.
Reife Früchte lösen sich, wenn man die Frucht in die Hand nimmt
und mit dem Daumen gegen den Knick drückt.
Wann man die ersten Tomaten von den angebauten Pflanzen im Garten, Gewächshaus oder auf dem Balkon erwarten kann, hängt von der Sorte, dem Beginn der Anzucht, dem Pflanztermin und dem Pflanzort, dem Temperaturverlauf während der Anzuchts-, Wachstums- und Reifezeit und vielem anderen ab. Aber wie weiß man, ob eine ausgewachsene, sich färbende Tomatenfrucht erntereif ist oder ob man noch warten soll?

Gerade, wenn man eine Tomatensorte zum ersten Mal anbaut, ist man unsicher, wann man die Früchte ernten soll, denn auch wenn die Fruchtschale schon die Reifefarbe zeigt, können die Früchte innen noch grün sein. Unreife grüne Früchte schmecken meist nicht und sie enthalten Solanin, welches in großen Mengen gesundheitsschädlich ist und Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Durchfall und ähnliche Symptome hervorrufen kann oder Schlimmeres.

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Tomaten sind reif, wenn sie sich leicht ernten lassen.
Bei Tomaten befindet sich oberhalb des Fruchtstielansatzes eine Sollbruchstelle. Beim Ernten drückt man leicht gegen den kleinen Knick. Ist die Frucht reif, löst sich der Fruchtstiel genau an dieser Sollbruchstelle. Je weiter die Reife fortgeschritten ist, desto leichter lässt sich die Tomate ernten. Eine Ausnahme sind allerdings Rispentomaten, auch Trosstomaten genannt: Da man bei diesen Tomaten nicht möchte, dass sich die Tomaten von der Traube lösen, hat man die Sollbruchstelle mehr oder weniger weggezüchtet.

Der optimale Erntezeitpunkt bei Tomaten
Der Geschmack der Tomate hängt zu einem großen Teil vom Zucker-Säure-Verhältnis in der Frucht ab: Je reifer die Frucht, desto weniger Säure enthält sie und desto höher wird der Zuckergehalt. Die Tomate wird also mit der Reife süßer, aber ab einem bestimmten Punkt auch fader und manche Sorten auch mehlig. Es bleibt also trotz Sollbruchstellentest ein gewisser Spielraum für die Ernte und man muss letztendlich für jede Sorte und Verwendung (Salat, Soße, Suppe) testen, wie sie einem am besten schmeckt: zu Reifebeginn (viel Säure, wenig Zucker), vollreif (sortentypisch optimales Zucker-Säure-Verhältnis, ausgebildete Aromastoffe) oder überreif (wenig Säure, viel Süße - aber manchmal auch fad und mehlig).

Reife Früchte mit Sollbruchstelle am Fruchtstiel
Reife Früchte, die sich bei der Ernte an der Sollbruchstelle lösen ließen

Solanin in Tomaten
Solanin ist ein giftiges Alkaloid, das ab einem Gehalt von 20 mg Solanin pro 100 g Frischsubstanz als gesundheitsschädigend und ab einem Gehalt von 400 mg Solanin pro 100 g Frischsubstanz als tödlich gilt. Da die grünen Teile um den Stielansatz in der Tomatenfrucht Solanin enthalten, sollte man sie nicht nur aus Geschmacksgründen ausschneiden.

Grüne Stellen in der Tomate sollten ausgeschnitten werden.
Grüne Stellen in der Tomate sollten ausgeschnitten werden.
Gebratene grüne Tomaten trotz Solanin?
Wer kennt nicht den Film oder zumindest den Filmtitel "Grüne Tomaten", der nach einer amerikanischen Südstaaten-Speise benannt ist. Wer Tomaten nach Südstaaten-Art braten möchte, der sollte seine Tomaten möglichst nah an der Reifegrenze ernten, weil dann schon fast alles Solanin abgebaut ist, und nur kleine Mengen davon essen. Das gilt auch für Konfitüre aus grünen Tomaten und milchsauer eingelegte grüne Tomaten.

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Tomaten nachreifen
Unreife Tomaten, die man ernten musste, weil beispielsweis ein Trieb abgebrochen oder die Gartensaison zu Ende ist, können bei 22 bis 27 Grad Celsius nachgereift werden. Licht benötigen die Tomaten für die Nachreife nicht.
Nachreifen ist in der Regel nicht mehr möglich, wenn die grünen Früchte bei 10 Grad Celsius oder niedriger gelagert wurden oder bereits draußen tiefen Temperaturen ausgesetzt waren. Das heißt also: Nicht zu lange mit dem Abernten warten und nicht erst kühl lagern und dann versuchen, nachzureifen. Bevor man jedoch aufgibt, kann man noch einen Trick versuchen, nämlich die Tomaten in eine Tüte oder einen Behälter zusammen mit einem oder mehreren reifen Äpfeln geben und diese Tüte verschlossen an einem warmen Ort aufstellen.

Übrigens: Alle Bilder zeigen meine eigenen Tomaten, die im Kübel angebaut wurden. Die Sorte auf den obersten Bildern nannte sich laut Etikett "Tomate rundfrüchtig" und stammte aus dem zu dem Zeitpunkt leider sehr beschränkten Bio-Sortiment von Dehner. Die Früchte waren klein und hart wie Golfbälle, aber auch schnittfest und geschmacklich angenehm fruchtig süß-sauer. Sie passten gut in den Salat oder als Beilage zum Käsebrot.

Nachträge
2016 hatte ich die Sorte "Schwarze Pflaume". Sie trug zu Saisonende, als Frost angekündigt wurde, noch viele grüne Früchte, die auch nach Wochen von Warmbehandlung drinnen und Tricks nicht nachreifen wollten. Ich vermute, dass die relativ tiefen Temperaturen vor der Ernte bei dieser Sorte eine Art Reifehemmung ausgelöst hatten.


Ich probiere jedes Jahr andere Tomaten im Topf oder Kübel aus. In der Regel funktioniert bei mir der Testdruck gegen die Sollbruchstelle. Aber 2018 hatte ich eine großfrüchtige Sorte, die 'Ananastomate': Sie löste sich auch bei Vollreife nicht an der Sollbruchstelle. Ich muss die Tomaten einzeln oder die ganze Tomatentraube mit der Schere abtrennen. Hätte ich länger gewartet, würden die Früchte zu matschig und fad werden - diese Sorte ist wegen ihrer zarten Schale so gut wie nicht lagerbar.


2022: Die sehr leckere gelbe Cherry-Tomate Solena Yellow F1 muss früh geerntet werden, weil ihre Früchte nach dem Gelbwerden schnell abfallen. Grüne Früchte reifen aber drinnen völlig problemlos nach - auch wenn sie schon Nachtemperaturen unter 5 °C erfahren haben. Die Früchte müssen nur schon halbwegs die Endgröße erreicht haben - so meine Erfahrung.


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Mittwoch, 19. Juni 2019

Das Kleingewächshaus, die fünfte!

Ich freue mich über die fünfte Auflage vom Buch Das Kleingewächshaus - Technik und Nutzung*, erschienen beim Ulmer Verlag. Das Buch ist mein ältestes "Buchbaby" - die Schwangerschaft forderte damals alles von mir und bei der Geburt 1996 war es ein ganz schöner Brocken. Aber es war die Mühe wert: Das Riesenbaby wurde mit offenen Armen begrüßt und half offenbar vielen Menschen bei der Anschaffung und Nutzung ihrer Kleingewächshäuser. Seit damals wurde es von uns mehrmals überarbeitet und aktualisiert und erscheint nun in der fünften Auflage.

Für mehr Hintergrund hier weiterlesen!

Das Buch Das Kleingewächshaus - Technik und Nutzung* ist überall im örtlichen Buchhandel, beim Ulmer Verlag sowie in allen Online-Buchshops erhältlich.

Das Kleingewächshaus*
Technik und Nutzung

Eva Schumann/Gerhard Milicka 
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 5. Auflage (13. Juni 2019)
ISBN 3-8186-0822-9
-> Online-Bestellung*



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