Samstag, 21. Dezember 2019

Meine Ode an den Feldsalat: Wissen, Anbau, Zubereitung

Feldsalat - vorgezogen und dann im
Garten-Gewächshaus in kleinen Büscheln ausgepflanzt
vgwort Feldsalat - Valerianella locusta
Familie der
Baldriangewächse

-> Feldsalat mit gebratenen Pilzen

Feldsalat war früher ein Wildkraut

Feldsalat ist eine in Europa heimische Pflanze, die früher als Wildkraut gesammelt wurde. Andere Namen für den Feldsalat sind Ackersalat, Rapunzel, Nüssl, Nisselsalat, Vogerlsalat etc.

Zwar wird Feldsalat seit Beginn des 20. Jahrhunderts kommerziell angebaut, doch richtig in Mode gekommen ist er erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren, was seinem mild nussigen Geschmack und dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein - Feldsalat enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe - zu verdanken ist.

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Feldsalat ist "umweltschonend"

Feldsalat ist einer der wenigen Salate, die auch bei uns im Winter frisch geerntet werden können. Bei Feldsalat entfallen daher lange Transportwege aus dem Süden, was Energie spart und frischeste Ware für den Verbraucher ermöglicht, wenn dieser Feldsalat auf dem Wochenmarkt oder beim heimischen Gärtner kauft. Den frischesten Feldsalat haben allerdings Hobbygärtner, die Feldsalat selbst anbauen und kurz vor dem Verzehr ernten.

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Feldsalat ist gesund

Ernährungsphysiologisch ist Feldsalat ein äußerst wertvolles Gemüse - besonders seine Gehalte an Vitamin A in der Vorstufe Betakarotin, Vitamin B6, Vitamin C, Kalium, Eisen und Folsäure sind herausragend. Vitamin A beispielsweise ist wichtig für die Augen, die Haut und die Schleimhäute. Vitamin C ist unter anderem wichtig für das Immunsystem. Das Karotinoid Lutein, das man mit dem Feldsalat zu sich nimmt, sowie das Betakarotin, die Vitamine A und E schützen die Zellen durch ihre antioxidativen Eigenschaften.

Feldsalat gehört zu den Baldriangewächsen und enthält Baldrianöl, welches eine magenberuhigende Wirkung hat und auch die Nerven stärkt.

Feldsalat-Gesundheitswirkungen im Überblick:

  • Magenberuhigend
  • Nerven stärkend
  • Aufbauend für Haut und Schleimhäute
  • Verbesserung der von Vitamin-A-Mangel hervorgerufenen Sehschwäche (Nachtblindheit)
  • Stärkung des Abwehrsystems
  • Herz und Kreislauf schützend
  • Die Blutbildung unterstützend
  • Schutzwirkung gegen freie Radikale
  • Zellschutz, Krebsschutz

Feldsalat ist gut für die schlanke Linie

100 g essbarer Anteil des Feldsalats enthalten nur 14 kcal. Bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von 1.700 bis 2.500 kcal eines Erwachsenen kann man also jede Menge Feldsalat zu sich nehmen, ohne sich Sorgen um die Figur  machen zu müssen. Da sich Feldsalat gut mit anderen schlanken Zutaten kombinieren lässt, ist er sehr hilfreich für eine figurbewusste Ernährung. Lediglich bei der Salatsoße muss man dann eventuell noch aufpassen und auf die fette Sahne möglicherweise verzichten bzw. entsprechend dosieren.

Feldsalat - Zubereitung

Je frischer der Feldsalat ist, umso besser. Eventuelle Wurzelreste oder längere Stiele werden mit dem Messer abgeschnitten und gelbe bzw. kranke Blättchen entfernt. Anschließend wird der Feldsalat sorgfältig gewaschen, vor allem um eventuelle Sandkörnchen zu entfernen. Danach lässt man ihn gut abtropfen oder schleudert ihn in einem sauberen Handtuch oder in der Salatschleuder.

Feldsalat kann man beispielsweise anrichten/mischen mit
  • gebratenen Pilzen (Champignons, Austernpilze etc.),
  • anderen rohen Salatzutaten (Radieschen, Sprossen, Kräutern etc.),
  • gebratenen Gemüsen (gebratene Zucchinischeiben, Paprikastücke),
  • gebratenem oder gegrilltem Fleisch (Hähnchenfilet, Putenfilet, Schweinefilet),
  • Meeresfrüchten und/oder
  • Kombinationen aus den vorher genannten Zutaten.

Die Salatsoße/Vinaigrette richtet sich nach den sonstigen Zutaten, dem persönlichen Geschmack und danach, wie viele Kalorien man zu sich nehmen möchte - von der einfachen Zitronensaft-Öl-Vinaigrette, über eine verfeinerte Joghurt-Salatsoße bis zu einer würzigen Blauschimmel-Sahne-Salatsoße ist alles möglich.

Feldsalat - Rezept

Feldsalat mit gebratenen Pilzen (Champignons)

Zutaten für 4 Personen

ca. 300 g Feldsalat
1 großer Bund Radieschen
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
200 g braune Champignons
1 EL Balsamico-Essig °
1 EL Zitronensaft
3 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer

°ohne Zusatzstoffe für Clean Eating

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Zubereitung

  1. Feldsalat, Radieschen, Frühlingszwiebeln und Pilze waschen und putzen.
  2. Radieschen in Scheiben oder Stifte, Frühlingszwiebel in Röllchen schneiden.
  3. Feldsalat, Radieschen und Frühlingszwiebeln abtropfen lassen und auf große Salatteller verteilen.
  4. Pilze vorbereiten: Champignons feinblättrig aufschneiden/Austernpilze in mundgerechte Stücke reißen.
  5. Für die Vinaigrette Essig, Zitronensaft, Kräuter, Salz und Pfeffer sowie 2 EL Olivenöl in ein Schraubglas geben und gut durchschütteln.
  6. 1 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Pilze darin anbräunen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  7. Vinaigrette über den Salat gießen, danach die warmen Pilze darüber verteilen.
Dazu passt Baguette.

Feldsalat anbauen im Garten und Gewächshaus

Feldsalat kann man im eigenen Garten beziehungsweise im Gewächshaus selbst anbauen. Es ist nicht nur ein wohlschmeckendes, gesundes Gemüse, sondern wirkt wegen seiner reichen Wurzelmasse auch noch als Bodenverbesserer - weshalb Feldsalat auch als Gründüngung ausgesät werden kann. Da Feldsalat einer ansonsten wenig im Garten genutzten Pflanzenfamilie - nämlich die der Baldriangewächse - angehört, ist er auch sehr gut geeignet, die Fruchtfolge abwechslungsreicher zu gestalten oder als Untersaat (z. B. für Tomaten) verwendet zu werden. Auch für die Mischkultur mit Radies und Porree/Lauch ist Feldsalat zu empfehlen.

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Die meisten Feldsalatsorten sind bei uns winterhart. Ausgesät wird im August für die Herbsternte und ab Mitte September bis Anfang Oktober für die Ernte im nächsten Jahr (siehe auch -> Gartenkalender) solange die Temperaturen über 5 Grad Celsius liegen im Garten oder im Gewächshaus. Inzwischen gibt es aber auch Sorten, die für den ganzjährigen Anbau geeignet sind.

Vorteil Gewächshaus: Im Gewächshaus wächst der Feldsalat schneller und kann auch im Winter leichter geerntet werden.

Bei flächiger Aussaat (z. B. für die Gründüngung) werden 2 bis 2,5 g Saatgut pro Quadratmeter breitwürfig gesät (bzw. Menge nach Packungsangabe, da das Tausendkorngewicht auch sortenabhängig ist). Ansonsten wird eher in Reihen gesät (Reihenabstand 10 cm, Abstand der Samenkörner in der Reihe 1 cm) oder die Pflanzen zunächst vorgezogen und später in kleinen Büscheln gepflanzt bei Reihenabstand 10 cm und Abstand in der Reihe auch 10 cm. Vorteil der Reihensaat bzw. der Pflanzung, sind das vereinfachte Unkrautjäten (mittels Unkrauthacke und etwas Handarbeit) - bei der breitwürfigen Saat kann man keine Unkrauthacke benutzen, so dass das Jäten sehr zeitaufwändig und unerfreulich für den Rücken und die Knie werden kann. Das Vorziehen hat außerdem den Vorteil, dass die Anzucht platzsparend ist und andere Gemüse länger auf dem Beet oder im Gewächshaus stehen bleiben können.

Feldsalat - Sorten

Bei der Wahl der richtigen Gemüsesorten muss man immer auch auf die Eignung für eine bestimmte Jahreszeit achten. Feldsalatsorten für den Hausgarten sind beispielsweise:

  • 'Favor'
    für den ganzjährigen Anbau geeignet
  • 'Fit'
    eignet sich für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung
  • 'Juwabel'
    für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung

Buchtipp

Dieses Buch enthält Technik- und Gärtnerwissen sowie praktische Anleitungen zur Anzucht, zu Pflanzensammlungen und zu den Gemüsekulturen im Gewächshaus:

Das Kleingewächshaus*
Technik und Nutzung
Eva Schumann/Gerhard Milicka
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2019
ISBN 3-8186-0822-9




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