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Samstag, 10. Juni 2023

Feige 'Violetta' - in meinem Topfgarten

Seit dem Frühjahr 2018 teste ich die Feige 'Violetta' ("Bayernfeige") auf meiner Südterrasse. Der Feigenbaum steht in einem Terrakottakübel und gedeiht bisher prächtig. Die Alt-Früchte am Stamm reiften im Sommer und jede Menge neue wurden in der Krone gebildet. Ich konnte sie noch im gleichen Jahr ernten. (zuletzt aktualisiert am 10.06.2023)

Feigenbaum im Kübel auf der Terrasse (Bayernfeige 'Violetta') mit der ersten reifen Feige am Stamm

Meine Terrasse liegt auf einem begrünten Tiefgaragendach vor einer Südwand - mit anderen Worten: Der Standort ist im Sommer heiß und trocken. Da dort alle wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten, Aubergine, Süßkartoffel und andere aber prächtig gedeihen, Rosmarin und Salbei direkt vor dem Fenster sogar ohne Schutz den Winter überleben, wollte ich gerne eine nicht zu empfindliche und nicht zu ausladende mediterrane Kübelpflanze zu meiner Topfpflanzen-"Squad" hinzufügen und diese auch draußen vor dem Fenster überwintern.

Gut geeignet schien mir die Feigensorte 'Violetta' auch Bayernfeige genannt. Sie soll bis -10°C und weniger frosthart sein, je nach Alter und ob mit oder ohne Schutz. Das müsste gerade so reichen. Und sollten kältere Nächte angesagt sein, würde ich Topf und Pflanze mit einem entsprechenden Schutz aus Vlies oder Noppenfolie versehen.

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Was bisher geschah:

Als ich den Feigenbaum der Sorte 'Violetta' im Frühjahr von TOM-GARTEN* bekam, war er schon recht stattlich, hatte eine kleine Krone mit einigen großen Blättern und trug zwei Feigenfrüchte am Stamm. Ich pflanzte die Bayernfeige in den größten Terrakottakübel, den ich hatte, damit sie viel Erde als Wasser- und Nährstoffpuffer sowie als Wurzelschutz im Winter hat. Zudem sind Feigen eigentlich Tiefwurzler und das muss man im Topf vor allem am heißen Standort mit etwas mehr Substratvolumen ausgleichen.

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'Violetta' ist nun schon seit über drei Monaten da. Sie hat sich als sehr hungrig und durstig erwiesen, hat mein Gießen und Düngen aber mit vielen neuen Blättern und mit zahlreichen neu gebildeten Feigenfrüchten belohnt. Sie macht mich Gärtnerin also sehr froh und ich bin gespannt, ob ich die vielen neuen Früchte tatsächlich noch dieses Jahr (Termin laut Sortenbeschreibung von Tom-Garten ist Oktober-November) ernten kann.

Die vielen Feigenfrüchte wurden seit etwa Mai gebildet. 
Ab September färbten sich die neu gebildeten Früchte langsam rot. Im Oktober konnte ich die ersten ernten.
Geschmacklich fand ich die Früchte der 'Violetta' recht gut, aber nicht herausragend. Ich empfand sie als nicht so aromatisch und intensiv wie die Früchte, die ich beispielsweise als Kind auf den Balearen direkt vom Strauch gegessen habe - die Erinnerung ist allerdings schon sehr alt und hat sich vielleicht im Laufe der Jahre ein bisschen schöngefärbt.

Aufgeschnittene Feigenfrüchte - Sorte 'Violetta'
Feige 'Violetta': Austrieb Anfang April 2019 nach der ersten Überwinterung im Freien auf der Südterrasse

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Nachtrag 2019: 
Der Feigenbaum 'Violetta' hat seinen ersten Winter draußen überstanden. Allerdings war der Winter mild und der Kübel stand direkt am Haus vor einer Südwand, jedoch ganz ohne Kronen- oder Kübel-Winterschutz. Die Feige hat im Winter alle Blätter abgeworfen und die noch unreifen Feigen fielen im Frühjahr ebenfalls ab.

Nach der Überwinterung im Freien entfaltete die Feige 'Violetta' 
im Frühjahr gesunde Blätter und Fruchtansätze.

Im Sommer nach der Überwinterung: Anfang Juni sind die ersten 
Früchte ausgewachsen und beginnen als nächstes mit der Färbung.
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Nachtrag Frühjahr 2020: 
Der Feigenbaum 'Violetta' hat auch den zweiten Winter draußen auf der Terrasse überstanden. Allerdings war auch dieser Winter mild. Die Feige hat im Winter alle Blätter abgeworfen. Die noch unreifen Feigen blieben dieses Mal bis April dran, aber entwickelten sich nicht weiter, so dass ich sie entfernte, da auch schon die neuen Feigen gebildet wurden.

Auch den zweiten Winter draußen hat die Feige 'Violetta' (Bayernfeige) gut überstanden.


Nachtrag Herbst 2020: 
Im Herbst waren wieder viele neue Früchte am Baum, von denen jedoch nur ein kleiner Teil ausreifte. Diese Bilder stammen von Mitte Oktober:

Feigen am Feigenbaum im Kübel im Oktober


Feigen Früchte


Nachtrag Mai 2021: 
Obwohl der Winter 20/21 teilweise ziemlich Biss hatte, sprich: recht kalt war, hat die Feige 'Violetta' ihren dritten Winter auf der Südseiten-Terrasse in Oberbayern draußen im Kübel gut überstanden und treibt jetzt im Mai sehr schön aus.


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Nachtrag 10.06.2023: 
Meine Feige 'Violetta' ("Bayernfeige) musste ich wegen Bauarbeiten zum Überwintern an einen anderen Platz stellen und das tat ihr nicht gut: Die Triebspitzen und alle sichtbaren Knospen waren im Frühjahr erfroren und tot. Ich fürchtete schon das Schlimmste. Es hat lange gedauert, aber dann hat das Feigenbäumchen die Kraft gefunden, neue Knospen zu bilden. Normalerweise hat meine Feige 'Violetta' um diese Zeit auch kleine Früchte, aber im Moment bin ich schon dankbar für (überwiegend) gesunde Blätter.


Buchtipp zum Gärtnern in Töpfen:
Gestaltungs, Bepflanzungs- und Pflegetipps für Pflanzen in Töpfen, Kübeln und Kisten auf Balkon, Terrasse, im Eingangsbereich und anderswo: Bepflanzungen nach Jahreszeit und/oder Dauerbepflanzungen - dekorative, duftende Pflanzen, Pflanzen für Schmetterlinge, Bienen und Nützlinge und/oder Arten/Sorten für Selbstversorgeranbau in Pflanzgefäßen.

Gärtnern in Töpfen*
(Balkon, Terrasse, Garten gestalten,
Blumen und Gemüse nach Saison oder als Dauerbepflanzung)
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN 3-8186-0635-8
Taschenbuch, 128 Seiten



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Montag, 25. November 2019

Rückblick auf mein Gartenjahr 2019

Jedes Gartenjahr ist anders. Sehr viel hängt natürlich vom Wetter und von anderen äußeren Umständen, auf die man keinen Einfluss hat, ab, aber auch davon, wie man gärtnert, welche Experimente man wagt, wie man manche Situation bewertet, ob man zu stark oder zu wenig reagiert und anderes mehr. Beim Gärtnern lernt man nie aus. Manchmal, wenn alles prächtig wächst, denkt man für einen Augenblick, dass man einen grünen Daumen und alles richtig geplant und umgesetzt hat, aber spätestens das nächste Hagelunwetter lehrt einen wieder Demut, denn: Ohne die Natur ist alles nichts. Und so war auch dieses Gartenjahr: Es gab ein paar Probleme, aber es gab auch viele Geschenke, manche davon gar ohne jegliche Mühe.

Das Gartenjahr ist noch nicht zuende, es gibt noch viel zu tun (siehe Gartenkalender bei gartenmonat.de). Doch den Gartenblog möchte ich für dieses Jahr langsam schließen.

So war mein Gartenjahr


Ein paar Pflanzenbilder aus dem Garten, vom Staudenbeet und Topfgarten 2019 (knapp 2 Minuten, YouTube-Kanal: Eva Schumann)



Das Frühjahr war bei uns weniger heiß als in den Jahren davor, in denen es phasenweise im Frühjahr schon Sommerwetter gegeben hatte (auf meiner Südseitenterrasse auf dem Tiefgaragendach bedeutet das dann „Wüstenklima“) – so konnten wir uns dieses Jahr länger an den Frühjahrsblühern erfreuen. Andererseits gab es gerade zur Zeit meiner Sommer-Aussaaten und Pflanzungen eine kühle Phase, was sich negativ auswirkte – beispielsweise ging mir eine zugekaufte Mini-Wassermelonenpflanze ein, weil es ihr zu kalt war!

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Aber auch meine frisch ausgesäten Chilis, Bienenweidemischungen und Sommerkräuter entwickelten sich wegen der Kälte nur langsam und/oder spärlich. Nicht ganz unschuldig waren auch unsere Gartenvögel, über die ich mich den größten Teil des Jahres freue, die aber in den letzten Jahren jedes Jahr meine Pflanzgefäße mit den Neuaussaaten in der angenehm lockeren Erde umgraben – ich bin nicht mehr ganz sicher, ob sie nur auf der Suche nach Engerlingen sind oder ob ihnen auch die Samenkörner und Keimlinge schmecken.

Später im Sommer zerschlug auch noch ein Hagelschaden vor allem die Sommerblumen in den Kübeln auf der Terrasse, ein Teil erholte sich nicht mehr. Und dann hatte ich auch noch mehrmals und teils wochenlang statt einer vollständigen Terrasse ein großes Loch vor dem Fenster - meine und andere Terrassen wurden auf der Suche nach einem Leck in der Tiefgaragenabdeckung mehrmals aufgebuddelt (Spoiler: Das Leck wurde nie gefunden und der Ablauf nicht repariert, aber da, wo es bei Starkregen in den Keller tropfte, wurde nun das Tiefgaragendach irgendwie von unten aus wasserfest gemacht). Nun ja, Hauptsache, die Buddelei hat bald ein Ende und ich kann endlich mit meinen Herbstarbeiten anfangen - da warten noch Blumenzwiebeln und ein paar Stauden auf ihren neuen Platz.

Inzwischen habe ich die Rückschläge überwunden und jetzt, da sich das Jahresende nähert, erinnere mich lieber an die schönen Momente.

Im Garten


Im Frühjahr haben Haselstrauch, Vogelkirsche, Felsenbirne und die Obstgehölze sehr schön geblüht – zu meiner Freude, aber zum Leidwesen mancher Allergiker, denen wohl die Haselblüte besonders zusetzt.
Auch dieses Jahr hat sich wieder gezeigt, dass Flechten den Gehölzen nichts ausmacht. Manche Äste vor allem der Obstgehölze (die nicht mir, sondern der früheren Hausmeisterin gehören) sind seit Jahren davon überzogen, aber ich habe keine negativen Folgen beobachten können (siehe auch Sind Flechten an Gehölzen schädlich?)

Flechten schaden den Gehölzen in der Regel nicht.
Die Veilchen haben sich im lichten Schatten ebenfalls schön vermehrt und dieses Jahr lange geblüht (apropos: Veilchenblüten sind essbar) und auch der Löwenzahn hatte im Halbschatten schöne kräftige Blätter ausgebildet (im Gegensatz zu dem in unserem „Unkrautrasen“), sodass ich ihn geerntet und mit Kartoffeln und Speck in der Pfanne gebraten habe.

Lecker „Unkraut“: Hier gab es Löwenzahn-Bratkartoffeln mit Speck


Unser Rasen auf dem Tiefgaragendach hat sich im Laufe der Jahre zu einem hübschen Blumenrasen entwickelt, der im Frühjahr reich blüht – viel Futter für Hummeln und Bienen nach dem Winter (siehe auch „Unkraut“ im Rasen). Aber auch bei den Vögeln ist der ungedüngte Rasen beliebt. Nach einem Regen oder wenn nach lang anhaltender Trockenheit mal gesprengt wird, kommen die Amseln und picken nach Würmern. Sogar der Grünspecht scheint ihm etwas abgewinnen zu können.

Der Grünspecht interessierte sich dieses Jahr mehr als sonst für den Rasen auf der begrünten Dachterrasse. Wahrscheinlich fand er dort Käfer und Larven.

Das Staudenbeet


Die Tulpen im Staudenbeet und in Töpfen, die in den Jahren davor recht schön gewesen waren, kamen dieses Jahr etwas spärlicher, obwohl ich sie im vergangenen Jahr während ihrer aktiven Zeit gedüngt hatte – vielleicht war der vergangene Frühling zu warm und damit die Wachstumszeit zu kurz beziehungsweise hätte ich vielleicht mehr gießen müssen, denn auch der Blumenlauch war auf der einen Seite des Staudenbeetes sehr schön und auf der anderen (trockeneren Seite, wo auch die Tulpen stehen) so gut wie verschwunden.

Der Zierlauch (Allium aflatunense 'Purple Sensation') behauptet sich auf der dem Wetter ausgesetzten Seite des Staudenbeetes seit Jahren, auf der Seite im Regenschatten durch einen Balkon darüber hat er dieses Jahr nicht geblüht.
Eine Freude im sommerlichen Staudenbeet waren auch dieses Jahr wieder das Chinaschilf (Miscanthus), der Purpursonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus‘), die Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Lavendel und ein paar andere, obwohl sich die Schnecken wieder am Austrieb des Purpursonnenhuts gütlich tun wollten. Doch mit etwas Ferramol Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-phosphat, das ich nur während des Austriebs direkt an gefährdete Pflanzen streue, war dieses Problem schnell unter Kontrolle (siehe auch mein Blogartikel Umweltverträgliches Schneckenkorn).

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Terrassengarten – Gärtnern in Töpfen und Kübeln


Im Frühjahr fand ich in einem meiner Kübel Larven vom Rosenkäfer. Dazu gibt es ein YouTube-Video und einen Blogartikel: Engerlinge im Garten und auf dem Balkon

 

Bis auf die bereits erwähnten Unbilden war der Topfgarten aber auch 2019 wieder eine Freude. Schnittlauch, Thymian, Rosmarin und Salbei haben den Winter draußen wieder gut überstanden und im Frühjahr reichlich getrieben und geblüht.

Kräuter sind nicht nur im Kochtopf eine Freude, sondern verschönern mit ihrer Blüte und den unterschiedlichen Laubstrukturen auch die Terrasse oder den Balkon.
Der Rosmarin und ein Schmetterlingsflieder waren im Sommer vorübergehend von Blattläusen befallen, doch die wurden von den Gartenvögeln beseitigt, so dass ich nichts unternehmen musste. Apropos: Bei gartenprobleme.de finden Sie Informationen und Hilfe zu Schnecken, Blattläusen und anderen Problemen im Garten und auf dem Balkon.

In einem meiner größten Kübel vor dem Fenster baute ich dieses Jahr Salat und Stangenbohnen „Blauhilde“ an, nachdem die Mini-Wassermelonen-Pflanze wegen der Kälte im Mai einen Schaden abbekommen hatte und eingegangen war.

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Das nicht zu heiße Frühjahrswetter hat den Hornveilchen außerordentlich gut gepasst.
Zum Aufhübschen der Terrasse hatte ich im Frühjahr einige Hornveilchen (Viola) gekauft, die sich unerwartet gut entwickelten und bis in den Sommer hinein sehr üppig blühten. Bei Sommerhitze wird es auf meiner Südseitenterrasse allerdings unerträglich heiß, sodass es zumindest bei kleineren Töpfen schwierig wird, die Pflanzenerde im Topf feucht und frisch (aber nicht staunass) zu halten.

Um meine Standfläche für Töpfe zu vergrößern, nutze ich auch die Vertikale (siehe auch Vertikal gärtnern – was bringt es), d. h., ich habe ein Topfregal auf der Terrasse stehen. Im obersten Fach haben Schnittlauch und Thymian ihren Dauerplatz. Darunter fanden dieses Jahr niedrige Kräuter (Petersilie), kleine Gemüse (Mini-Balkontomaten, Chili) und niedrige Blumen ein Zuhause. Auf den Boden davor stellte ich ein paar größere Kräuter, Gemüse und Stauden.

Die schwarze Minitomatensorte 'Tartufo' ist kleiner als das Strauchbasilikum, das dahinter violett blüht.
Meine Sommerlieblinge sind Tomaten und Chili. Dieses Jahr probierte ich die gelbfrüchtige Tomatensorte 'Golden Orange' F1 und die schwarze Minitomate 'Tartufo' aus, die beide kleiner waren, als das Strauchbasilikum, das ich ebenfalls zum ersten Mal ausprobiert habe.

Ein bisschen langsam kam meine Chilisorte 'Zitronenchili' in die Gänge, was am Wetter lag. Doch auch deren Früchte wurden noch vor dem ersten Frost gelb und reif.

Sehr erfreulich entwickelt hat sich auch mein neuer Feigenbaum im Kübel. Ich hatte ihn im Vorjahr im Frühling angeschafft und schon im ersten Jahr einige Früchte geerntet. Über den Winter habe ich ihn draußen auf meiner Südseitenterrasse direkt am Haus stehen lassen, was er gut weggesteckt hat. Zwar hatte er im Herbst bereits wie erwartet alle Blätter abgeworfen, dann aber im Frühling wieder schön durchgetrieben und auch Früchte angesetzt. Im Sommer gab es dann den üblichen zweiten Fruchtansatz, dessen Früchte dieses Jahr aber nicht bis zur Vollreife kamen, sondern nach einigen kühlen Herbstnächten mit den Blättern abgeworfen wurden.

Feigenbaum 'Violetta'. Nur die bereits im Frühjahr gebildeten Feigen kamen dieses Jahr bis zur Reife, die noch kleinen Sommerfeigen wurden nach den ersten kühlen Herbstnächten abgeworfen.

Pflanzgefäße im Test


In den letzten Jahren (oder sind es bereits Jahrzehnte?) habe ich fast ausschließlich in Terrakotta-/Tontöpfen kultiviert, lediglich der alte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' steht (verborgen hinter den anderen Töpfen in einem schwarzen Pflanzkübel, den ich damals zufällig übrig hatte, der aber auch das Wasser besser hält als ein Tontopf, was sich bei dem Schmetterlingsflieder (auch Sommerflieder genannt) bewährt hat. Ich mag Terrakotta, aber die schönen und haltbareren Varianten sind teuer und ihr Gewicht bei großen Gefäßen beträchtlich. Außerdem halten sie bei mir trotz aller Vorsichtsmaßnahmen meistens nur ein paar Jahre, dann fallen von außen nach innen Schicht für Schicht Plättchen ab. Ich habe deshalb in diesem Jahr damit begonnen, auch andere Materialen zu testen wie Töpfe aus glasfaserverstärktem Verbundmaterial, die wegen ihres naturgetreuen Aussehens und ihres niedrigen Gewichtes im Trend sind (aber auch nicht gerade billig, und dann ist da auch noch das Problem mit der Entsorgung der Pflanzgefäße, falls sie doch kaputtgehen).

Demnächst kommt zu meinen Pflanzgefäße-Versuchen noch eine günstigere Version aus einfachem Kunststoff dazu, bei der ich aber hinsichtlich der Frostfestigkeit Bedenken habe. Mich interessiert vor allem die Frostfestigkeit und die Langlebigkeit (siehe auch Winterfeste, frostsichere Pflanzgefäße).

Im Langzeittest: Sind diese High-end-glasfaserverstärkten Pflanzegefäße (Woodley Old Stone*) frostverträglicher als manche Gefäße aus Ton/Terrakotta? Sie haben nun den ersten Winter vor sich, das zu beweisen.
Das war auch schon mein kleiner Rückblick auf das Gartenjahr. Gerade sehe ich, dass das Loch, was mal meine Terrasse war, endlich zugeschüttet wird! Wenn dann diese Woche noch ein bisschen Sonne rauskommt, kann ich auch endlich meine Herbstarbeiten erledigten.

Buchtipp in eigener Sache:
Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann*
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8








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Sonntag, 8. Juli 2018

Staudenbeet und Topfgarten im Sommer

Mein Garten besteht aus einem Staudenbeet auf einem mit Rasen begrünten Tiefgaragendach und einem Topfgarten, der sich über die Terrasse bis hinein in das Staudenbeet erstreckt. Beide liegen vor einer Südwand und haben ab Mitte des Vormittags bis Abends pralle Sonne. Der Standort ist im Hochsommer nicht ganz einfach zu begrünen, ohne dass alles verwelkt, aber mit der richtigen Pflanzenwahl klappt es doch ganz gut.

Topfgarten trifft auf Staudenbeet

Das Staudenbeet habe ich 2012 angelegt. Allzu viel hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Vorjahren nicht verändert - einzelne Pflanzen sind mit der Zeit besonders kräftig geworden wie beispielsweise das Chinaschilf und eine der drei Purpursonnenhutpflanzen, andere wie beispielsweise die Duftnessel konnten sich nicht halten, was dieses Mal wahrscheinlich am Frost lag, denn die Schnecken hatte ich mit punktiertem Ferramol-Einsatz (ungiftiges Schneckenkorn) im Frühjahr ausreichend im Griff.

Taglilien gehören zu den Blumenzwiebelpflanzen.
Purpursonnenhut – eine Freude für Menschen und Nützlinge 


Aus dem Topfgarten gibt es dagegen einiges zu berichten. Der vorletztes Jahr totgeglaubte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' hat sich inzwischen völlig erholt (die bereits angeschaffte Ersatzpflanze bekam meine Mutter für ihr Beet. Auch das Lampenputzergras 'Hameln' fühlt sich auch im sechsten Jahr in seinem Kübel noch pudelwohl - Platz für Gastpflanzen lässt es allerdings schon lange nicht mehr.

Anders die Bodendeckerrose im Kübel: Sie hatte letztes Jahr schon einen Eisenmangel, weswegen ich sie besonders verwöhnte. Sie schwächelte trotzdem nach dem Winter, aber den Rest geben ihr derzeit seit dem Frühjahr die Vögel: Nicht nur bei der Rose, sondern auch in fast allen anderen Töpfen scharren sie jeden Tag die Wurzeln frei. Die Rose und die selbst ausgesäten Kräuter nehmen das sehr übel, bei anderen Töpfen und Kübeln konnte ich mit Auflagen auf der Pflanzerde das Schlimmste verhindern.

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Etwas traurig bin ich auch, dass die zwar sehr schöne Prachtscharte Liatris spicata die Oberhand im Kübel gewonnen und den zarteren, weißen Purpursonnenhut 'Baby Swan' im sechsten Jahr verdrängt hat. Im Frühjahr waren noch einzelne Blätter zu sehen gewesen, inzwischen aber hat die Prachtscharte der kleineren Konkurrenz das Wasser und die Nährstoffe abgegraben. Ich hätte sie im vergangenen Herbst umtopfen oder trennen müssen – der Platz im Topf war von Anfang sehr klein gewesen.

Neben den schon erwähnten dauerhaften Kübelgästen habe ich auch dauerhafte Gewürzpflanzen in Töpfen und Kübeln: Schnittlauch, Thymian, Salbei und Rosmarin – die jedes Jahr im Frühjahr sehr schön blühen.

Neue Pflanzen im Topfgarten

Mehr Platz mit einem Topfgartenregal


Wie jedes Jahr teste ich auch 2018 wieder neue Arten und Sorten auf ihre Eignung in Pflanzgefäßen wie Töpfe und Kübel.

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Ganz neu ist mein Feigenbaum. Die Sorte heiße 'Violetta' und ich möchte sie draußen vor dem Fenster überwintern. Angeblich hält sie auch -10 bis -15 Grad Celsius aus und braucht keine weitere Pflanze zur Befruchtung. Sie kam im Frühjahr schon ganz gut, aber marmoriert beblättert und mit einer Feigenfrucht bei mir an, hat aber inzwischen viele neue und schönere Blätter sowie neue Früchte bekommen.

Der Fruchtansatz der 'Violetta' ist eine Freude. Ich bin gespannt, wie sie schmecken werden.

Zum ersten Mal in meinem Topfgarten ist das sehr intensiv duftende Griechische Basilikum. Ich habe es schon als Gewürz unter anderem mit Tomaten und Mozzarella ausprobiert und bin ganz begeistert.

Das Griechisches Basilikum ist schön gewachsen und blüht jetzt weiß.

Apropos duftend: Einer meiner Schwerpunkte dieses Jahr sind Duftpflanzen – dazu gehören drei verschiedene Duftgeranien und eine Duftnessel.

Duftnessel, Duftgeranien, Petunien und mehr

Zur weiteren Verschönerung wählte ich eine Pflanzenkombination "Confetti Garden™ Purple Cleopatra" von Gärtner Pötschke* bestehend aus Petunien, Hängepetunien und Verbenen..

Die Tomatensorte, die ich dieses Jahr anbaue, heißt 'Ananastomate'. Diese Fleischtomate ist sehr wüchsig und braucht dementsprechend einen großen Kübel, viele Nährstoffe und Wasser und mehrmals täglich Kontrolle wegen der Vögel, die nach Insekten scharren und die Erde über die ganze Terrasse verstreuen. Am Spalier aufgeleitet habe ich sie dieses Jahr mal mit Einmachgummis. Das klappt bis jetzt recht gut. Ich habe zwar einige Triebe ausgegeizt, die Tomate ansonsten aber nicht streng erzogen, denn sie hat dort, wo sie steht, genug Licht und Wärme.

Die Ananastomate hat in kurzer Zeit mindestens 10 Früchte gebildet


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Dieses Jahr teste ich auch drei neue Chilisorten: 'Bolivian Rainbow', 'Aji Pineapple' und 'Aji Amarillo'.

Die Chilisorte 'Bolivian Rainbow' ist bei mir kleiner als die anderen Sorten, blühte und fruchtete aber als erste.
Einzelheiten zu meinen Pflanzen siehe auch bei Mein Pflanzenarchiv.

Meine Bücher zum Thema:
Tomaten für Garten und Balkon*
auswählen - anbauen - genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag












Paprika & Chili erfolgreich anbauen
*
Eva Schumann
Ulmer Verlag










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