Gefahr durch EHEC gebannt?
Die meisten europäischen Gärtner und Konsumenten können also erst einmal aufatmen - die einen, weil sie endlich ihre Produkte wieder verkaufen können, die anderen, weil sie nun nicht mehr auf frische Gemüse und Salate verzichten müssen.
Doch die EHEC-Gefahr ist noch nicht gebannt, auch wenn die Zahl der Neuerkrankungen aktuell rückläufig ist. "Der Ausbruch ist noch nicht vorbei", zitiert die Süddeutsche Zeitung** den Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI), Reinhard Burger.
EHEC-Verbreitung in Deutschland und in Europa
Mehr als 4000 Menschen sind lt. Süddeutscher Zeitung** bundesweit an der Bakterienkrankheit EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) erkrankt und mindestens 32 Menschen am dadurch verursachten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) gestorben.
Doch die EHEC-Verbreitung geht über Deutschland hinaus. Die folgende Landkarte zeigt die EHEC-Verbreitung in Europa (Stand 8.6.2011):
Inzwischen scheint es zwar erwiesen, dass die Träger der agressiven EHEC-Bakterien gefunden sind: Sprossen von einem Biobetrieb in Bienenbüttel. Noch ist allerdings unklar, wie sie auf die Sprossen gelangt sind, denn Sprossen werden nur mittels Saatgut, Wasser und Wärme erzeugt. Inzwischen wurden auch auf Sprossen von einem niederländischen Betrieb EHEC-Bakterien gefunden - allerdings ein weniger gefährlicher EHEC-Bakterienstamm.
Die amerikanischen Gesundheitsbehörden melden aktuell 5 EHEC-Erkrankte, von denen 4 vorher in Deutschland waren.
Es ist also noch nicht vorbei, auch wenn es derzeit so aussieht, als bekomme man die Epidemie in den Griff.
Weitere Informationen:
* Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
** Süddeutsche Zeitung