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Dienstag, 12. Mai 2015

Umweltfreundliches Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-phosphat - wirkt das?

Bis zu diesem Tag hatte ich noch nie Schneckenkorn verwendet, sondern mich mit Bierfallen, Barrieren, dem Überprüfen der Schneckenverstecke, dem Absammeln oder Töten der Schnecken sowie mit Pflanzen, die Schnecken nicht fressen, mehr oder weniger erfolgreich gegen Schnecken gewehrt. Aber der Frust war groß, als ich mein neues Staudenbeet kontrollierte und feststellte, dass der Austrieb der Taglilien über Nacht total heruntergeraspelt und auch der frische Austrieb von meiner einzigen Duftnessel Agastache fast völlig weggefressen worden war.

Die Nacktschnecken/Wegschnecken waren zu dem Zeitpunkt im Frühjahr noch klein und unscheinbar - sie ähnelten kleinen Steinen, weshalb ich sie bei meinen Kontrollgängen übersehen hatte, doch die glänzenden Schleimspuren an den Pflanzenstümpfen verrieten mir, wer die nächtlichen Übeltäter gewesen waren.

Weil die jungen Nacktschnecken so schwer zu finden waren, entschloss ich mich, Neudorff Ferramol*, ein Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-phosphat, auszuprobieren.

Auf 9 Uhr sieht man den Stumpf einer Taglilie, auf 5 Uhr die Reste der Duftnessel.
Nach dem Ausbringen von Ferramol* hörte der Schneckenfraß auf. Beide Stauden haben sich inzwischen erholt.
Eisen-III-phosphat kommt nämlich auch natürlich im Boden vor, hat keine Nebenwirkung auf Nützlinge oder Haustiere und ist auch im Bio-Anbau zugelassen ist – im Gegensatz zu den "alten" Schneckenkorn-Präparaten, die Metaldehyd oder Methiocarb enthalten und die ich persönlich nicht nutzen würde.

Ich habe Ferramol* in diesem Jahr zwei Mal im Staudenbeet ausgestreut. Meiner Beobachtung nach ließ der Schneckenfraß sofort nach dem ersten Ausstreuen nach. Allerdings fand ich danach immer wieder zugewanderte oder nachgeschlüpfte Nacktschnecken, weshalb ich das Schneckenkorn ein zweites Mal ausstreute und zusätzlich meine morgendlichen Kontrollgänge mit dem Messer in der Hand wieder aufnahm. Aber insgesamt war der Befallsdruck durch Nacktschnecken/Wegschnecken meinem Eindruck nach niedriger und es gab kaum neue Fraßschäden.

Wirkungsweise von Schneckenkorn mit Eisen-III-phosphat 
Nacktschnecken hören bald nach der Aufnahme des Schneckenkorns auf Basis von Eisen-III-phosphat mit dem Fressen auf und ziehen sich in Verstecke zurück, wo sie dann sterben. Sie schleimen nicht so herum, wie man es vom Schneckenkorn der alten, giftigen Art her kennt.

Eisen-III-phosphat wird im Boden in Eisen und Phosphat aufgespalten – beides sind Pflanzennährstoffe, die auch natürlich im Boden vorhanden sein können.

Eisen-III-phosphat ist außer in Neudorff Ferramol* auch in Compo Bio Schneckenkorn, Bayer Garten Schneckenkorn, Dehner Schneckenkorn Wirkstoff aus der Natur, Gärtner Exclusiv – Schneckenkorn Bio und anderen Schneckenkorn-Präparaten enthalten.

Die Anwendung ist (zum aktuellen Zeitpunkt) laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Haus- und Kleingarten bei Gemüse, Obst und Zierpflanzen erlaubt, und zwar bis zu 4 Anwendungen pro Fläche pro Jahr bei einer Anwendungsmenge pro Anwendung von 5 g/m².
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Mein persönliches Fazit:
Ich finde das umweltverträgliche Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-phosphat gegen Nacktschnecken/Wegeschnecken sehr hilfreich. Allerdings werde ich mich bei meinen Gegebenheiten trotzdem nicht alleine auf das Schneckenkorn verlassen, sondern weiterhin die typischen Verstecke der Schnecken wie Holzplatten, Steine u. ä. kontrollieren und die Nacktschnecken dort absammeln oder töten.

Nachtrag 2016:
2016 habe ich das ungiftige Schneckenkorn Ferramol* früher und ausschließlich direkt neben den gefährdeten Pflanzen ausgebracht. In meinem Staudenbeet sind das vor allem die Duftnessel und der Purpursonnenhut ("Purpur-Sonnenhut, Echinacea purpurea) während der Austriebszeit, auf die die Schnecken üblicherweise losgehen. Bis auf ein paar unbedeutende kleine Löcher an alten Blättern kam es in diesem Jahr zu keinem Schaden, insgesamt brauchte ich auch weniger Schneckenkorn..
Nachtrag 2017:
Teures Vogelfutter

Vereinzelt wurde von Anwendern beobachtet, dass das Schneckenkorn von Krähen aufgepickt wird. Im Neudorff-Forum findet man dazu die Information, dass dieses Schneckenkorn nicht schädlich für Vögel ist, denn es besteht aus Getreide, dem natürlich auftretenden Wirkstoff Eisen-Phosphat und blauer Lebensmittelfarbe. Vögel interessieren sich wegen der blauen Farbe normalerweise auch nicht dafür, aber Krähen haben möglicherweise das Ausstreuen beobachtet und wurden dadurch neugierig. Es wird daher empfohlen, dort wo Krähen sind, lieber abends auszustreuen, wenn sie weg sind. Das ist dann auch die Zeit, wenn die Schnecken aktiv werden.

Nachtrag 2018:
Einsatz während des Austriebs nur neben gefährdete Pflanzen - das funktioniert bei mir sehr gut!
Im vergangenen und in diesem Jahr habe ich nur ganz wenig Ferramol gebraucht, denn ich habe es nur einmal zur Austriebszeit direkt an die gefährdeten Pflanzen gestreut und hatte dann keine Probleme mit Schnecken. Gerade wer auch nützliche/geschützte Schnecken (wie Tigerschnegel oder Weinbergschnecken) oder neutrale Schnecken (wie die algenfressenden Bänderschnecken) im Garten hat, sollte zumindest auf einen breitwürfigen Einsatz verzichten.

Nachtrag 2019: Nicht nur im Staudenbeet, auch im Kübel streue ich zur Austriebszeit vom Purpursonnenhut (Echinacea  purpurea) Ferramol. 


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