Ist das nicht eine Diskriminierung, wenn man Gemüse pauschal
dem Nutzgarten und Blumen pauschal dem Ziergarten zuordnet? Ist es, denn ein gepflegter Nutzgarten mit Mischkultur und Heilkräutern ist ebenso eine Augenweide wie ein Beet mit Sommerblumen – halt auf seine Art. Umgekehrt haben viele so genannte Zierpflanzen eine lange Tradition als Heilpflanzen oder sind essbar bzw. haben
essbare Blüten.
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Manche Gemüse - wie dieser Habanero-Chili mit seinen leuchtenden Früchten -
zieht auch allein gestellt alle Aufmerksamkeit auf sich |
Nicht erst seit
Urban Gardening ist es Trend, Gemüse auch als Beetschmuck
anzusehen: Süßkartoffel, Zierkohl, rotstieliger Mangold, Feuerbohnen und Artischocken haben
schon lange ihre Fans und werden teilweise seit Jahrzehnten als Beimischung oder Höhepunkte in
Blumenbeete, Kübel und Balkonkästen gepflanzt. Aber auch Auberginen, Chili und viele andere Fruchtgemüse sind je nach Sorte ein optischer Genuss.
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Artischocke (Aufnahme: alte Weihenstephaner Kleingartenanlage) |
Dennoch gibt es manchmal gute Gründe Zier- und Nutzgarten zu
trennen: So sollte man keine Pflanzen, die als Zierpflanzen verkauft werden, in
einen Nutzpflanzengarten pflanzen oder gar den Salat damit garnieren – jedenfalls nicht ohne Zusicherung des Gärtners, dass die jeweilige Pflanze zum Verzehr geeignet ist und nicht etwa mit Pflanzenschutzmitteln für den konventionellen Zierpflanzenbau gespritzt wurde.
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Im Topfgarten lassen sich Zier- und Gemüsepflanzen mischen, ohne dass sie die gleiche Erde teilen.
Links hinten: eine rotlaubige Süßkartoffel Ipomea, rechts vorne: ausgewachsene, blühende Petersilie. |
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