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Donnerstag, 28. August 2014

Gräser im Staudenbeet und im Topfgarten

Sie stehen für Eleganz, Leichtigkeit und Transparenz, für mich persönlich aber auch für Puscheligkeit, Weichzeichnung, manchmal für Aufhellung eines Bereichs oder Hintergrunds und im Falle von dunklen Gräsern für mehr Tiefe und Geheimnis. Ziergräser erweitern die Möglichkeiten der Beetgestaltung mit Stauden jedenfalls enorm - wobei sie selbst auch Stauden sind, d. h. sich jedes Jahr aus dem Wurzelstock heraus erneuern.
Gräser werden im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt.

Wunderschöne Staudenkombinationen mit (und ohne) Gräsern
kann man in den Weihenstephaner Gärten entdecken.
Man beachte auch die Wirkung von eingestreuten Pflanzen
mit fast schwarzem Laub oder sehr dunklen Blüten

In Büchern und im Sichtungsgarten Weihenstephan habe ich über die Jahrzehnte wunderschöne Staudenkombinationen mit Gräsern wie Chinaschilf (Miscanthus-Arten), Lampenputzergras (Pennisetum-Arten) und vielen anderen Ziergräsern bewundert, sodass ich sie trotz meines wenigen Platzes zuhause auch unbedingt ausprobieren wollte. Als ich 2012 ein kleines Staudenbeet mit "Prairieflair" auf dem Tiefgaragendach anlegte, bekamen auch ein paar Ziergräser einen Platz im Beet, andere in Kübeln. Hier nun einige meiner Erfahrungen mit Ziergräsern auf kleinem Raum nach zwei Jahren.

Das Staudenbeet liegt direkt vor der Südseite eines Wohnhauses. Die Erdauflage auf dem Dach beträgt nur wenige Zentimeter und zwischen Erde und Dach ist eine Trennschicht aus Kiesel und Schutzvlies. Alle Gräser wurden im Herbst 2012 gepflanzt. Schwach wachsende Gräser habe ich direkt in die Erde gesetzt, bei stärker wachsenden habe ich Schutzmaßnahmen ergriffen.

Regenbogenschwingel als fluffige Polster im Staudenbeet 
Im Frühjahr, wenn die Sommerstauden noch im Boden Kraft für den Austrieb sammeln, füllen schon mehrere Regenbogen-Schwingel Festuca amethystina zusammen mit Frauenmantel die Lücken zwischen den Frühlingsblühern im Staudenbeet und schützen den Boden so vor Verschlämmung, Austrocknung und Verunkrautung. Nach ein paar Jahren ging der Regenbogenschwingel jedoch ein - er wurde vermutlich im Sommer zunehmend von den anderen Stauden unterdrückt.



Regenbogenschwingel hübscht das Beet im Frühjahr auf
Im Sommer wurden die niedrigen Gräser in diesem Beet von Duftnessel Agastache, Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus', Prachtkerze Gaura lindheimeri überwuchert und waren dann wegen des Lichtmangels und der Wasser- und Nährstoffkonkurrenz nicht mehr sehr schön. Nach ein paar Jahren gingen sie dann ganz ein.

Chinaschilf im Staudenbeet 
Da ich sicher sein wollte, dass die Wurzeln nicht durch die Schutzauflage des Tiefgaragendaches dringen, habe ich einen Plastikcontainer mit vielen Ablauflöchern in den Boden eingelassen und darin drei Chinaschilf-Wurzelstöcke gepflanzt. Bestellt hatte ich eigentlich rotes Federborstengras, doch es kam ein grünblättriges - na gut, dachte ich, angeblich ist das grüne sowieso winterfester. Als es dann blühte, stellte es sich allerdings heraus, dass dieses Gras vom Online-Gartenversand gar kein Federborstengras, sondern wahrscheinlich ein Chinaschilf Miscanthus sinensis ist.
Von links nach rechts, soweit sichtbar: ein Busch aus drei Horsten Chinaschilf,
Duftnessel (violett), Purpursonnenhut (pink), Prachtkerzen (weiß), mehr Purpursonnenhut, Lampenputzergras im Kübel
Das Chinaschilf hat sich an dem sonnigen, relativ trockenen Platz auf der Tiefgarage sehr gut entwickelt. Es bildet einen luftigen Puffer zu einer riesigen Rose (nicht im Bild) und einen schönen Hintergrund für die Stauden im Beet, wenn man von der anderen Seite hinüber schaut.

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Lampenputzergras im Kübel
Nur zu Beginn des ersten Jahres war im Kübel
mit dem Lampenputzergras noch Platz
für die einjährige Verbene als Gast

Schon im ersten Jahr bereitete mir das Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides 'Hameln', ein Federborstengras, viel Freude. Im Frühjahr hatte ich eine Balkonverbene dazugepflanzt und die beiden harmonierten lange sehr gut, bis das Gras zu stark wurde und der Verbene das Wasser nahm. Dafür bildete das Lampenputzergras im Spätsommer dann auch zahlreiche puschelige Lampenputzerkolben aus.

Ab dem zweiten Jahr durfte es den Kübel dann ganz alleine für sich haben und sich mit den Nachbarpflanzen außerhalb vom Kübel anfreunden.


Wildromantisch: Lampenputzergras und Purpursonnenhut 

Chinaschilf im Kübel
Das angeblich robuste Chinaschilf Miscanthus sinensis, das ich für einen Kübel bestellt hatte, sah seltsamerweise anders aus als das falsche Federborstengras für das Staudenbeet, das sich später auch als Chinaschilf entpuppte. Vermutlich war es eine andere Sorte und die zeigte sich weit weniger robust als erwartet. Ich hatte den Horst extra in einen Kübel gepflanzt (bzw. im Staudenbeet einen Plastikcontainer versenkt), weil ich ein aggressives (Wurzel-) Wachstum erwartet hatte und das Tiefgaragendach nicht gefährden wollte. Als das Chinaschilf dann im ersten Jahr recht langsam wuchs, setzte ich noch ein Stiefmütterchen und einen winzigen Efeu sowie später auch noch zwei Dahlienknollen dazu.

Ich hatte erwartet, dass das Chinaschilf die anderen mit zunehmendem Wachstum verdrängen würde. Aber es kam anders: Der Efeu entpuppte sich beim Kampf um den Raum im Kübel als absoluter Sieger, trotz Sonnenplatz(!), er überwucherte den ganzen Topf und das Chinaschilf siechte dahin. (Nachtrag: Efeu und Stiefmütterchen habe ich im Herbst rausgeworfen und das Chinaschilf durch einen zweiten Chinaschilf-Horst ergänzt. Aber auch zwei Jahre später ist der Kübelinhalt wenig beeindruckend: Im Vergleich zum Federborstengras im Kübel wirkt das Chinaschilf bei mir im Kübel eher schwächlich - möglicherweise steht es zu exponiert und/oder der Terracotta-Kübel trocknet zu schnell aus.

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Montag, 19. Mai 2014

Säen und pflanzen auf kleinem Raum

Etwa Mitte Mai, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist, wird bei mir gesät, gepflanzt und umgetopft - je nach Wettervorhersage auch schon mal etwas früher oder später.

Mitte Mai wird gesät,gepflanzt und umgetopft. Übrigens verwende ich nach Möglichkeit
torffreie Blumenerde.

Mein Platz zum Gärtnern ist auf ein schmales Beet und die Terrasse beschränkt, deshalb muss er gut genutzt werden.

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Im Beet gibt es vor allem Stauden, auf der Terrasse Kräuter, Gemüse und ein paar Blumen - alle in Töpfen und Kübeln. Damit der Platz besser genutzt wird, werden die kleineren Töpfe meines Topfgartens in einem Regal aufgestellt.

Die Stauden im Beet habe ich schon vergangenes Jahr ergänzt - danke nochmals an Fiona, die schöne Blumenbilder wachsen lässt, für Gaura und Taglilien -, weshalb ich dort nur eine Lücke füllen musste (weil die Schnecken einen Purpursonnenhut Echinacea völlig niedergefressen hatten). Als Lückenbüßer habe ich mich für einen Lavendel entschieden.

Wesentlich mehr gab es auf der Terrasse zu tun.

Ich versuche, jedes Jahr neben altem Bekannten auch Neues auszuprobieren. Letztes Jahr waren es Aubergine, Lavendel, verschiedene Chilisorten, eine Bodendeckerrose, Gräser und verschiedene Stauden in Töpfen und Kübeln.

Dieses Jahr sind meine neuen Mitbewohner auf der Terrasse eine dunkellaubige Süßkartoffel Ipomoea batatas ´Sweet Caroline Purple´, eine mir neue Buschtomate 'Maglia Rosa' und die Chilisorte 'Brazilian Starfish' (Habanero- und Jalapeno-Chili dürfen bei mir trotzdem nicht fehlen).

Links: Süßkartoffel Ipomea batatas 'Sweet Caroline Purple', rechts: verschiedene Chilisorten


Im Kübel Buschtomate 'Maglia Rosa' und Stangenbohne
'Blauhilde', dahinter Rosmarin, Gräser und Stauden im Kübel
Die Stangenbohne 'Blauhilde' ist zwar nicht neu, sondern eine altbekannte und bewährte Sorte, aber dieses Mal habe ich sie in den gleichen Topf wie die Buschtomate gesät. Ich habe einfach keinen Platz für einen weiteren Kübel und muss das nun mit Gießen und Düngen (organischer Dünger) ausgleichen.

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Sowohl die dunkellaubige Süßkartoffeln als auch die schwarzen Bohnenfrüchte der 'Blauhilde' sollen meinem gemischten Topfgarten - wie schon im Vorjahr die Aubergine mit dunklen Blattadern und schwarzen Früchten - etwas mehr "Geheimnis" verleihen.

Auch Pflücksalat und eine Duftblumenmischung sind nicht grundsätzlich neu, für mich neu ist allerdings die Verwendung eines Saatteppichs, den man in den Topf legt, leicht mit Erde bedeckt und dann angießt. Das Experiment war allerdings nicht ganz freiwillig - es gab einfach kein normales Saatgut mehr. Die Handhabung des Saatteppichs ist sehr einfach, denn die Samen sind schon im richtigen Abstand in einer Art Zellstoff verteilt. Ich bin gespannt, wie gut das das Ergebnis sein wird.

Der Lavendel vom letzten Jahr ist leider über den Winter vertrocknet, hat sich aber ausgesät und ich habe ihn nun pikiert und bin sehr gespannt, ob er seiner Elternpflanze ähneln wird, denn ich mochte diese Sorte sehr, die leider ohne Namen war, und habe sie noch nirgendwo sonst gesehen. Schnittlauch, Basilikum brauchten auch neue Töpfe und frische Erde und wurden umgetopft.

Ein paar Farbtupfer mussten auch sein. Ich mag die Kombination von dunklem Orange mit Pink, diese Farbtupfer liefern heuer eine sehr schöne orangefarbene Zinnie und eine pinkfarbene Verbene (letztere hat mir auch letztes Jahr schon viel Freude bereitet).

Für die nächsten beiden Tage ist Sommerwetter angesagt. Für die Anwachsphase ist das eher zu heiß und sonnig, denn meine Südseitenterrasse wird dann schnell zum Backofen. Da sehe ich die erste Bewährungsprobe auf uns - meine Pflanzen und mich, die Pflanzenpflegerin - zukommen. Drückt uns die Daumen!

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