Sonntag, 3. April 2016

Ausprobiert: Funky Veg Kit von Plant Theatre, ein flippiges Gemüseanbau-Kit als Geschenkidee

Die Bestandteile des Funky Veg Kits
Letztes Jahr schenkte mir ein Freund ein sogenanntes "Funky Veg Kit" zum Ausprobieren. Ich war neugierig, denn so ein Gemüseanzuchtset von Plant Theatre ist ansprechend und wertig aufgemacht und enthält einige ausgefallene Gemüsesorten. Das sah nach einer guten Geschenkidee zum Weiterempfehlen für Hobbygärtner aus.

Mein Plant Theatre Flippiges Gemüse-Kit*enthielt fünf Samenpäckchen außergewöhnlicher Gemüse zum Selbstheranziehen (die Züchternamen habe ich in der EU-Gemüsesortendatenbank recherchiert):
  • Lilafarbene Möhren/Karotten:
    Sorte 'Purple Haze': Saatgutzücher Bejo Zaden BV (Niederlande) 
  • Bunter Mangold:
    Sorte ‘Bright Lights’: Saatgutzüchter Johnny's Selected Seeds Foss (USA) 
  • Gelbe Zucchini:
    Sorte ‘Atena’: Zucht- und Samenbetrieb Wieslaw Legutko (Polen) 
  • Gestreifte Tomate: Sorte Tigerella‘ (nicht geschützt, verschiedene Züchter) 
  • Rosenkohl rot:
    Sorte 'Red Delicious' (nicht in der EU-Datenbank) 
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Weiterer Inhalt des Funky Veg Kits:
  • eine Anleitung, 
  • fünf Anzuchttöpfe aus Torf mit 6 cm Durchmesser, 
  • fünf Torfblöcke zum Quellen und 
  • fünf Pflanzenschildchen zum Markieren der Aussaat.  
Die Sortenauswahl finde ich schon recht spannend und witzig und es gefällt mir, dass die Sorten von verschiedenen Züchtern stammen. Wegen Platzmangel konnte ich im ersten Jahr jedoch nur die Tomaten, den Mangold sowie die Möhren in Kübeln in meinem Topfgarten auf der Terrasse ausprobieren.

Die Tomate 'Tigerella' wuchs sehr gut und war lecker.
Übrigens: Nur die erste Frucht hatte einen Henkel oben an der Frucht
Die Tomaten und der Mangold sind sehr schnell gekeimt und haben sich sehr gut entwickelt, mit den Möhren hatte ich leider kein Glück. Nicht so begeistert war ich vom Torfsubstrat, da ich dabei bin, meinen Topfgarten auf torffrei oder weitgehend torffrei umzustellen. Begeistert hat mich, dass Steckschildchen zum Funky Veg Kit gehören, denn es passiert nicht nur Anfängern, dass sie nach ein paar Tagen nicht mehr wissen, was sie wohin gesät haben, wenn sie keine Schildchen beschriftet und gesteckt haben.

Auch der Mangold gedieh sehr gut!
Mein persönliches Fazit:
Wegen der ansprechenden Aufmachung, der Sortenauswahl und der sonstigen Bestandteile sowie wegen der überwiegend guten Keimfähigkeit der Samen finde ich, dass das Gemüseanzuchtset ein nettes Geschenk oder Mitbringsel für Gemüseanbaueinsteiger ist, genauer gesagt für Menschen, die das Gemüsegärtnern vielleicht zum ersten Mal ausprobieren möchten.

Fortgeschrittenere Selbstversorger und Hobbygärtner haben meiner Erfahrung nach ihren Platz im Garten oder auf dem Balkon meist schon verplant und eigene Vorstellungen zu Substrat (manche mögen nur bio und/oder torffrei) und zu den Samen (mancher verwendet nur Öko-Saatgut) oder zur genauen Sortenauswahl. In dem Fall ist es besser, die Person, die man beschenken möchte, vorher zu fragen, was sie sich wünscht - irgendeinen Wunsch für den Garten oder Balkon hat man als begeisterter Hobbygärtner immer.

Es gibt übrigens noch viele andere ansprechende Kits von Plant Theatre*: Chili & Paprika, Kräutergartensaatgut, Psychedelischer Salat, Gourmetblumen, Verbotene Früchte und andere Delikatessenpflanzen.

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Dienstag, 22. März 2016

Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Buchvorstellung**)

Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten - Werbelink zu AmazonDie Enzyklopädie von Helmut Pirc gibt nicht nur einen Überblick über die seltenen und die Wildobstarten, es ist auch ein tolles Nachschlagewerk, das nicht nur Fachleute und Gartenbau-Studenten gerne griffbereit im Regal haben möchten. Kurz gesagt: Sehr empfehlenswert!

Was kann man mit Weißdornfrüchten anfangen? Woher kommt die Kakipflaume und kann man sie im Garten anbauen? Was ist eine Indianerbanane und wie sehen deren Blüten und Früchte aus? Welche Arten, Auslesen und Sorten von Mini-Kiwis gibt es? Für welchen Standort eignet sich die Kamschatka-Heckenkirsche und was kann man aus den Früchten machen?

Auf all diese Fragen gibt die "Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten" von Helmut Pirc Antworten. In diesem umfassenden Werk werden 200 verschiedene seltene und Wildobstarten detailliert beschrieben und auf über 1000 Fotos vorgestellt. Dabei sind Trendarten für Gesundheitsbewusste wie Goji und Schisandra, fast vergessene heimische Wildobstarten wie Schlehdorn und Berberitze sowie exotische Wildfrüchte, die sich auch in unseren Breiten im eigenen Garten anbauen lassen, wie Indianerbanane und Kaki dabei.

Die Obstarten sind nach Familienzugehörigkeit geordnet. Für jede werden die Merkmale beschrieben sowie Angaben zur Eignung, Verwertung, Standortansprüche, Sorten und Auslesen und vieles andere, was jeweils relevant ist, gemacht.

In diesem Buch steckt viel Liebe zum Detail - der Autor hat sich richtig viel Arbeit gemacht. Er hat nicht nur seine eigenen Erfahrungen eingearbeitet, sondern zur Informationsbeschaffung sowie zum Fotografieren zahlreiche Spezialisten, Züchter, Baumschulen und andere besucht. Darüber hinaus haben er und seine Frau über 30 der Obstarten selbst zu Produkten verarbeitet, um sie beurteilen zu können.

Der Autor:
Dr. Helmut Pirc ist Abteilungsleiter für Gehölzkunde und Baumschulwesen an einer Höheren Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau und hat bereits ein Praxisbuch „Wildobst und seltene Obstarten im Hausgarten“ sowie zahlreiche Bücher zum Gehölzschnitt und anderen Gehölzthemen verfasst.

Das Buch:
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten*
Helmut Pirc
LEOPOLD STOCKER VERLAG 2015
ISBN 978-3-7020-1515-2
416 Seiten durchgehend farbig bebildert, Hardcover

Mein persönliches Fazit:
Dem Gärtner juckt es beim Lesen in den Fingern und dem Genießer läuft das Wasser im Mund zusammen. Kein Wunder also, dass die "Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten" von Helmut Pirc den 1. Platz des Deutschen Gartenbuchpreises 2016 in der Kategorie „Bester Ratgeber“ gewann. Auch mein Fazit lautet: Sehr empfehlenswert!

* Werbelink zu Amazon
** Ich habe vom Verlag ein kostenloses Rezensionsexemplar erhalten.

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Mittwoch, 3. Februar 2016

Die Ackerhelden haben ein Buch geschrieben (Rezension**)

Buchcover der Ackerhelden mit Werbelink zu Amazon.deEs heißt "Biogärtnern für Einsteiger" und gefällt mir.

Die Ackerhelden sind Birger Brock und Tobias Paulert. Sie vermieten biozertifizierte, vorbepflanzte Ackerstücke über das Sommerhalbjahr an Menschen, die das Gärtnern ausprobieren möchten und dabei Wert auf Bio legen. Nun haben sie ein Buch geschrieben, das ihren Kunden und anderen Einsteigern in den biologischen Anbau den Anfang erleichtert.

Ackerhelden:
Biogärtnern für Einsteiger
*
Gebundene Ausgabe
Dorling Kindersley Verlag 2016
ISBN 978-3-8310-3047-7

"Supermarkt kann jeder - echte Helden ackern selbst." Ehrlich gesagt, hatte man mich mit diesem Spruch im ersten Kapitel schon an der Angel. Und auch die Entscheidung der Ackerhelden für den Bioanbau liegt auf meiner persönlichen Linie. Als hätte jemand in Worte gefasst, warum ich mich damals für den Gartenbau als Berufsweg entschieden habe.

Doch nur, weil ein Buch und seine sympathischen Autoren auf meiner Linie liegen, darf ich es noch nicht empfehlen. Also ackerte ich das Buch von Anfang bis Ende durch.

Was ich fand, waren
  • solides Bio-Gärtnerwissen über Gemüse (einschließlich Rhabarber und Topinambur), Kräuter und Obst,
  • viele hilfreiche, praktische Tipps
  • in einem Buch mit vielen authentischen Fotos von Feldfrüchten und Gartenarbeit
  • passend im Hands-on Look. 
  • Das Buch macht unbedingt Appetit aufs Gärtnern.
Ganz kleine Kritik
Ganz klar, dass jeder Gärtner andere Erfahrungen gemacht hat und Ratgeberautoren auf Unterschiedliches Wert legen.
  • Werkzeuge für den Garten und wofür man sie benutzt, hätte ich mir in einem Anfängerbuch weiter am Anfang und etwas ausführlicher gewünscht - mit einem Bild für jedes Werkzeug und mit Beispielen, in welchem Boden und bei welcher Tätigkeit das Werkzeug besonders geeignet ist. 
  • Da sich das Buch an Einsteiger richtet, wäre eine Schritt-für-Schritt-Anleitung hilfreich gewesen, wie man in einem vorhandenen Garten mit Wiese oder Rasen ein Beet neu anlegt. 
  • Die Gründüngung hätte man vielleicht noch etwas ausführlicher ausbreiten können, allerdings ist das Thema für die Sommersaison-Mieter von Anbaufläche nicht so relevant.
Und da sich das Buch an ausgesprochene Anfänger richtet, darf man diese ja auch nicht gleich zu sehr mit Wissen überschütten - es soll ja auch noch etwas zum Entdecken, Nachforschen und für den Erfahrungsaustausch bleiben.

Mein Fazit
Das Buch ist empfehlenswert und eignet sich sehr gut als Geschenk für Ersttäter im Garten oder auf der Mietscholle. Es enthält viel Einsteigerwissen in verständlicher Sprache, ist reich mit schönen, authentischen Fotografien bebildert und macht Lust darauf, das Gärtnern anzupacken.

*Werbelink
** Der Verlag hat mir auf meinen Wunsch ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.


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