Hummeln, Honig- und Wildbienen haben es schwer dieser Tage: immer weniger Futterpflanzen und Verstecke in einer scheinbar perfektionierten, in Wirklichkeit aber eindimensionalen Landwirtschaft, wie sie leider von vielen konventionellen Landwirten praktiziert wird. Da gibt es oft keine vernetzte Vielfalt, kein Fördern der „Player“ eines lebendigen, funktionierenden Ökosystems. Da gibt es nur noch Nutzpflanzen und den unnötigen Rest, der weggespritzt werden kann oder auf den man zumindest keine Rücksicht nehmen muss. (Ein kleiner Gedankenflug: Als ich in den 1980er Jahren Gartenbau studierte, da glaubten viele in unserer kleinen Ökoclique, dass sich die wissenschaftliche Erkenntnis bald durchsetzen würde, dass unsere Natur deshalb stark ist, weil sie in viele Richtungen vernetzt und nicht eindimensional ist, und dass wir Menschen langfristig erfolgreicher sein werden, wenn wir mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten, dass auch wir in Vernetzungen denken müssen. Doch solange die Kosten für Umweltschäden nicht von den Verursachern getragen werden müssen, werden sich die Eindimensionalen und ihre Vorstellungen von der Welt halten können und wir alle müssen dafür bezahlen.).
Jedes Bienchen hat seine Lieblingsblümchen
Ein sehr schönes Buch zum Thema, welche Bienen man mit welchen Pflanzen unterstützen kann, bekam ich heute per Post – eigentlich als eines von zwei Beispielbüchern für ein Buchformat, das eventuell für ein neues, gemeinsames Buchprojekt infrage kommt - aber ich bin vom Format und von beiden Büchern so begeistert, dass ich mich entschlossen habe, sie in meinem Gartenblog kurz vorzustellen, heute das Buch „Mein Bienengarten“.
Elke Schwarzer, die Autorin von „Mein Bienengarten“, ist Diplom-Biologin und kennt sich mit Pflanzen und Insekten in einem Naturgarten, zu dem sie auch ihren Reihenhausgarten gemacht hat, aus. In ihrem liebevoll ausgestatteten Buch porträtiert sie die nützlichen und schönen Brummer und Summer und ihre Lieblingspflanzen in Wort und Bild. Keine Angst, es geht nicht darum, ein paar Brennnesseln und den Giersch stehen zu lassen und schon sind alle Gartennutzer zufrieden. Die meisten der Hummel- und Bienenweidepflanzen sind ausgesprochen schöne Blühpflanzen für den Garten. Da macht schon das Durchblättern des reich bebilderten Ratgebers Spaß. Meine neidlose Bewunderung für die Autorin wuchs noch einmal, als ich sah, dass sie fast alle der wunderbaren Fotos selbst gemacht hatte.
Fazit: Ein Buch, das Lust auf das Gärtnern mit der Natur macht und viel Wissenswertes zu Hummeln, Honig- und Wildbienen sowie ihren bevorzugten Futterpflanzen in Porträts vermittelt. Mir gefällt nicht nur der Inhalt, sondern auch die Größe und die ganze Aufmachung - und ich liebe die Klappdeckel, die man wie Lesezeichen nutzen kann.
Mein Bienengarten*
Bunte Bienenweiden für Hummeln, Honig- und Wildbienen
Elke Schwarzer
Verlag Eugen Ulmer**, Stuttgart 2017
128 Seiten
ISBN-13: 978-3-8001-0870-1
* Werbelink
** Das Buch wurde vom Verlag zur Verfügung gestellt
Das könnte Sie auch interessieren:
- Pflanzen für Nützlinge im Garten (tinto bloggt)
- Bienen helfen: auch Sommerblüher pflanzen (tinto bloggt)
- Anzeige