Samstag, 24. Juni 2017

Mein Bienengarten (Buchvorstellung**)

Vor Kurzem ist „Mein Bienengarten“ von Elke Schwarzer im Verlag Eugen Ulmer erschienen. Gartenbesitzer und andere Hobbygärtner, die etwas für Hummeln, Honig- und Wildbienen tun möchten, erhalten viele interessante und hilfreiche Informationen zur Lebensweise der verschiedenen Arten dieser Nützlinge und wie sie sie mit dem richtigen, bunten Bienenweideangebot jeweils unterstützen können. Ein sehr schönes Buch, inspirierend und zum Nachschlagen.

Hummeln, Honig- und Wildbienen haben es schwer dieser Tage: immer weniger Futterpflanzen und Verstecke in einer scheinbar perfektionierten, in Wirklichkeit aber eindimensionalen Landwirtschaft, wie sie leider von vielen konventionellen Landwirten praktiziert wird. Da gibt es oft keine vernetzte Vielfalt, kein Fördern der „Player“ eines lebendigen, funktionierenden Ökosystems. Da gibt es nur noch Nutzpflanzen und den unnötigen Rest, der weggespritzt werden kann oder auf den man zumindest keine Rücksicht nehmen muss. (Ein kleiner Gedankenflug: Als ich in den 1980er Jahren Gartenbau studierte, da glaubten viele in unserer kleinen Ökoclique, dass sich die wissenschaftliche Erkenntnis bald durchsetzen würde, dass unsere Natur deshalb stark ist, weil sie in viele Richtungen vernetzt und nicht eindimensional ist, und dass wir Menschen langfristig erfolgreicher sein werden, wenn wir mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten, dass auch wir in Vernetzungen denken müssen. Doch solange die Kosten für Umweltschäden nicht von den Verursachern getragen werden müssen, werden sich die Eindimensionalen und ihre Vorstellungen von der Welt halten können und wir alle müssen dafür bezahlen.).

Jedes Bienchen hat seine Lieblingsblümchen
Ein sehr schönes Buch zum Thema, welche Bienen man mit welchen Pflanzen unterstützen kann, bekam ich heute per Post – eigentlich als eines von zwei Beispielbüchern für ein Buchformat, das eventuell für ein neues, gemeinsames Buchprojekt infrage kommt - aber ich bin vom Format und von beiden Büchern so begeistert, dass ich mich entschlossen habe, sie in meinem Gartenblog kurz vorzustellen, heute das Buch „Mein Bienengarten“.

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Elke Schwarzer, die Autorin von „Mein Bienengarten“, ist Diplom-Biologin und kennt sich mit Pflanzen und Insekten in einem Naturgarten, zu dem sie auch ihren Reihenhausgarten gemacht hat, aus. In ihrem liebevoll ausgestatteten Buch porträtiert sie die nützlichen und schönen Brummer und Summer und ihre Lieblingspflanzen in Wort und Bild. Keine Angst, es geht nicht darum, ein paar Brennnesseln und den Giersch stehen zu lassen und schon sind alle Gartennutzer zufrieden. Die meisten der Hummel- und Bienenweidepflanzen sind ausgesprochen schöne Blühpflanzen für den Garten. Da macht schon das Durchblättern des reich bebilderten Ratgebers Spaß. Meine neidlose Bewunderung für die Autorin wuchs noch einmal, als ich sah, dass sie fast alle der wunderbaren Fotos selbst gemacht hatte.

Fazit: Ein Buch, das Lust auf das Gärtnern mit der Natur macht und viel Wissenswertes zu Hummeln, Honig- und Wildbienen sowie ihren bevorzugten Futterpflanzen in Porträts vermittelt. Mir gefällt nicht nur der Inhalt, sondern auch die Größe und die ganze Aufmachung - und ich liebe die Klappdeckel, die man wie Lesezeichen nutzen kann.

Mein Bienengarten*
Bunte Bienenweiden für Hummeln, Honig- und Wildbienen
Elke Schwarzer
Verlag Eugen Ulmer**, Stuttgart 2017
128 Seiten
ISBN-13: 978-3-8001-0870-1

* Werbelink
** Das Buch wurde vom Verlag zur Verfügung gestellt

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Sonntag, 18. Juni 2017

Topinambur im Kübel

Manchmal wird empfohlen, Topinambur mit Wurzelsperre, beispielsweise in einem Kunststoffkübel, anzubauen, damit er sich nicht über die Wurzeln im ganzen Garten ausbreiten kann. Ich hatte ein paar Jahre lang Topinambur in einem Kübel – dies sind meine Erfahrungen dazu.

Ich hatte mir die Topinamburknollen im Internet bestellt. Die daraus wachsenden Topinamburpflanzen sollten als grüner Sichtschutz dienen, der sich im Sommer mit gelben Blüten schmückt. Im Herbst wollte ich die Knollen ernten.

Der Topinambur im Kübel war zum Sommeranfang immer üppig und schön.
Gepflanzt habe ich die Topinambur-Knollen in einen Terrakottakübel mit normaler Blumenerde. Terrakotta hatte ich gewählt, weil ich mit schwarzen Plastikkübeln wegen des Aufheizens schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Der Kübel bekam zusammen mit anderen Kübelpflanzen einen Platz neben der Terrasse vor der Südseitenwand des Hauses.

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Der Topinambur trieb im Frühjahr zunächst sehr schön aus und bot Anfang des Sommers einen schönen, frisch grünen Sichtschutz. Ich goss ihn morgens von Hand mit der Gießkanne und er bekam gelegentlich etwas Flüssigdünger in sein Gießwasser. Wenn dann aber die große Sommerhitze kam, war es schwierig, ihn ausreichend mit Wasser zu versorgen, weil ich in dieser Zeit teilweise 14 Stunden pro Tag außer Haus war. Ab Mitte August bekam er dann den ersten Anflug von Echtem Mehltau und im September bot er nur noch ein Bild des Jammers - er brach unter dem Mehltau förmlich zusammen.

Ab Mitte August wurde der Topinambur im Kübel (links oben im Bild) von Echtem Mehltau befallen.
Dieser Ablauf wiederholte sich jedes Jahr etwa 4 Jahre lang, bis ich von ihm genug hatte.

Geblüht haben meine Topinamburpflanzen nie – ich hatte offensichtlich eine blühfaule Sorte erwischt. Zwar konnte ich im Herbst jeweils einiges an Knollen ernten, doch die waren schmal (vermutlich auch, weil zu eng gepflanzt) und schwierig zu säubern. Daran verlor ich schnell die Lust.

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Mein Fazit:
An meinem heißen Standort ist die Kultur von Topinambur im oberirdisch stehenden Kübel schwierig: Ein schwarzer Plastikkübel wird zu heiß, ein Terrakottatopf trocknet zu schnell aus. Man muss den Kübel mit dem Topinambur entweder eingraben, was bei mir nicht möglich ist, da es sich nur um eine begrünte Dachterrasse mit dünner Erdauflage handelt, oder ihn in die zweite Reihe stellen, damit er vor Sonne und Wind besser geschützt ist. Außerdem braucht man bei der Kultur von Topinambur im oberirdischen Kübel eine automatische Bewässerung oder muss im Sommer manuell mehrmals am Tag gießen können.

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Mittwoch, 14. Juni 2017

Eisenmangel an Rosen - erkennen, verhindern und ausgleichen

Blätter verfärben sich nicht nur im Herbst oder bei Krankheits- und Schädlingsbefall, manchmal sind Ernährungsprobleme die Ursache. Blattaufhellungen an den jüngeren Blättern deuten bei Rosen meist auf Eisenmangel hin. So lässt er sich erkennen, verhindern und ausgleichen.

Eisenmangel an meiner Bodendeckerrose 'Lavender Dream',
die bei mir in einem Kübel wächst: Die jungen Blätter sind sehr hell.
Manche Nährstoffe können in der Pflanze bewegt werden, andere nicht. Erhält eine Pflanze beispielsweise zu wenig Stickstoff, so baut sie Stickstoff in alten Pflanzenteilen ab und transportiert ihn zu den Triebspitzen. Die Folge ist, dass die Blätter oben an den Triebspitzen fast normal aussehen, aber die alten Blätter gelb werden. Stickstoff ist ein beweglicher Nährstoff.

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Anders sieht es bei Eisen aus. Eisen kann in der Pflanze nicht an einer Stelle abgebaut, dann transportiert und woanders genutzt werden. Eisen bleibt da, wo es einmal eingebaut wurde. Fehlt der Pflanze Eisen, dann fehlt es vor allem in den jungen Pflanzenteilen, die jungen Blätter werden hell. Das Symptom wird auch Eisenchlorose genannt.

Eisenmangel bei Rosen verhindern

Nicht immer ist die Ursache für eine Eisenchlorose das tatsächliche Fehlen des Eisens im Boden. Manchmal ist genug Eisen da, aber es ist wegen eines zu hohen pH-Wertes nicht pflanzenverfügbar – das passiert beispielsweise bei zu viel Kalk im Boden - wegen des Ausgangsgesteins, zu hoher Kalkgaben und/oder durch ständige Bewässerung mit kalkhaltigem Wasser (das passiert vor allem in Töpfen und Kübeln, die nur mit kalkhaltigem Leitungswasser gegossen werden).

Will man Eisenmangel verhindern, muss man also dafür sorgen, dass Eisen im Boden ist (das ist normalerweise der Fall) und dass der pH-Wert im richtigen Bereich liegt. Der optimale pH-Wert für Rosen liegt zwischen 5,5 bis 7,0. Bei zu kalkhaltigem Boden oder ständiger Bewässerung mit kalkhaltigem Wasser wird der pH-Wert höher und einige Spurenelemente sind dann nicht mehr aufnehmbar.

Eisenmangelsymptome bei Rosen beseitigen

Wenn man weiß, dass wahrscheinlich der pH-Wert des Bodens/Substrats zu hoch ist (über 7, das kann man mit einem Bodentester* kontrollieren), reicht es oft, für eine Ansäuerung des Bodens zu sorgen. Sobald der pH-Wert sinkt, wird das Eisen für die Pflanzen, in diesem Fall für die Rosen, leichter verfügbar. Wer sich bei der Absäuerung auf die Umstellung von Leitungswasser auf gesammeltes, vergleichsweise saures Regenwasser und die regelmäßige Zugabe von organischen, sauer wirkenden Stoffen (Kompost, Moos etc.) zum Boden/Substrat verlässt, braucht ein wenig Geduld, hat das Problem dann aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch dauerhaft los.

Beschleunigen kann man die Absäuerung mit Zugaben von sauer wirkenden Düngern wie Ammonsulfatsalpeter*. Das ist zwar ein mineralischer Stickstoff- und Schwefeldünger (26% N und 13% S), den ich persönlich im Garten normalerweise für überflüssig halte – organische Dünger sind besser, weil gut für das Bodenleben und damit für die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt. Aber wenn man einen überdachten Topfgarten/Balkongarten hat und/oder überwiegend mit hartem Leitungswasser gießen muss, kann die gelegentliche Anwendung des Ammonsulfatsalpeters zur Stickstoffdüngung und zum gleichzeitigem Absäuern bei Eisenchlorosen u. Ä. ausnahmsweise hilfreich sein. Ich würde mit Gaben von 10 bis 25 g des Düngers pro m2 (abhängig von der Größe der Rosensorte) beziehungsweise 5 - 10 g pro Rosenkübel (in Wasser gelöst gießen) anfangen und dies eventuell nach 2 Wochen wiederholen. Ab August sollte man diese und andere Stickstoffdüngung aber einstellen, damit die Rosen bis zum Winter eine gute Winterhärte ausbilden und nicht zum Treiben verleitet werden.

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Liegt der pH-Wert bereits unter 6, kann man davon ausgehen, dass der Eisenmangel in der Rosenpflanze nicht am pH-Wert des Bodens liegt, sondern dass wahrscheinlich tatsächlich zu wenig Eisen im Boden vorhanden ist. In diesem Falle sollte man die Rosen mit einem Eisendünger, beispielsweise Sequestren, Fetrilon oder Ferramin Eisendünger* von Neudorff , düngen (dabei die Dosierungsempfehlungen auf der Verpackung befolgen).

Wofür brauchen Rosen Eisen?

Rosen sind Mittel- bis Starkzehrer, denn sie bauen sich jedes Jahr neu auf. Eisen ist ein Spurenelement, das zur Bildung des Blattgrüns gebraucht wird. Ist nicht genug Eisen im Boden/Substrat oder ist es bei einem hohen pH-Wert festgelegt, kann die Pflanze kein Blattgrün mehr bilden.

Haben Sie weitere Tipps zu Eisenmangel an Rosen? Nutzen Sie die Kommentarfunktion und teilen Sie sie mit uns.

* Werbelink

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