Samstag, 12. Februar 2022

Woran liegt es, wenn Samen nicht keimen?

Es ist bestimmt jedem Hobbygärtner und jeder Hobbygärtnerin schon einmal so ergangen: Man kauft Samen einer interessanten Sorte oder hat noch älteres Saatgut übrig, sät aus und wartet. Eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen. Aber nichts passiert. Irgendwann muss man einsehen, dass aus dieser Aussaat wohl nichts mehr wird. Aber woran liegt das? (aktualisiert 2022)

Nicht immer gelingt die Pflanzenanzucht so problemlos wie bei diesen Radieschen

Mögliche Ursachen gibt es leider viele:

Samen
Der Samen kann von schlechter Qualität, beispielsweise zu klein (im Vergleich zur art-/sortentypischen Größe) gewesen sein und hatte dann nicht die Reserven, um sich durchzusetzen. Das Saatgut wurde möglicherweise schlecht gelagert, ist daher verschimmelt oder wurde von Schädlingen befallen, oder es ist einfach schon zu alt gewesen. Dann ist eine (ausreichende) Keimfähigkeit nicht (mehr) gewährleistet. Kräutersamen wie Kerbel, Schnittlauch und Porree sollte man beispielsweise nur ein Jahr aufheben, bei Auberginen, Gurken und Melonen kann man auch nach 4 Jahren noch Glück haben.

Saatgut darf nicht zu lange aufbewahrt werden und muss kühl und trocken gelagert werden, sonst verliert es seine Keimfähigkeit. (Samen vom Kalifornischen Mohn (Eschscholzia californica) von eigenen Pflanzen im Garten)

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Aussaatfehler
Vielleicht hat man den Samen zu flach oder zu tief gesät. Jede Pflanzenart hat andere Ansprüche an die Aussaat: Dunkelkeimer wie Mais und Kürbis vertragen kein Licht bei der Keimung, müssen also gut abgedeckt werden, während Lichtkeimer wie Salat, Basilikum, Sellerie und Tabak Licht benötigen – also nicht oder kaum mit Erde bedeckt werden. Die Samen mancher Pflanzen (vor allem alpine Pflanzen) brauchen erst eine kühle Phase, damit sie danach in der Wärme keimen können. Auch manche Salatsorte keimt nicht bei hohen Temperaturen, wenn man sie nach der Aussaat nicht zuerst ein bis zwei Tage in den Kühlschrank (ca. 8°C) oder an einen kühlen Ort (unter 15 °C) stellt. Solche Besonderheiten werden normalerweise auf der Rückseite der Saatgutverpackung angegeben oder findet man in Fachbüchern und Fachartikeln.

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Problematische Erde für die Aussaat verwendet
Für die Pflanzenanzucht der meisten Pflanzen wird spezielle Aussaaterde empfohlen. Die ist feinkrümelig und nährstoffarm und wird auch von zarten Keimlingen gut vertragen. Meistens nehme ich aber (und bestimmt auch viele andere) die Pflanzenerde, die gerade da und offen ist - ich teste derzeit verschiedene Bio-Erden ohne Torf. Wenn das nun eine Erde ist, die vor allem grobe Bestandteile enthält und daher im oberen Bereich schnell abtrocknet, funktioniert die Aussaat, genauer die Keimung vieler Arten damit nicht, da kein feuchtes Milieu in dem Bereich um die Samen entsteht und der notwendige enge Kontakt des frisch gesäten Samens mit feuchter Erde nicht zustande kommt (die Abdeckung mit einer Haube kann bei ersterem helfen, weniger jedoch beim zweiten).

Die Qualität der Erde spielt bei der Aussaat eine wichtige Rolle. Vor allem feine Samen kommen nicht mit grober "Hochbeeterde" o. Ä. zurecht, andere reagieren empfindlich auf vorgedüngte Erde. Auf der sicheren Seite ist man mit spezieller Aussaaterde.

Temperatur beziehungsweise Wetter
Pflanzen brauchen je nach Art und Sorte mehr oder weniger hohe Temperaturen, um zu keimen. Manche Samen, wie die von Spinat, fangen schon bei wenig über Null an zu keimen, auch Radieschen kommen mit relativ wenig Wärme aus, um zu keimen, auch wenn die optimale Keimtemperatur 15 - 20° C beträgt. Gurken, Melonen, Tomaten, Auberginen, Chili, Paprika, Fenchel und andere Pflanzen aus südlicheren Gefilden sind da wesentlich anspruchsvoller und keimen am besten bei Temperaturen zwischen 22 bis 28 Grad Celsius (es gibt aber Sortenunterschiede).

In einem Jahr säte ich die Zucchini Ende April direkt in den Kübel und die Pflanze wuchs und gedeihte,
weil es in dem Jahr schon ab April sehr warm war. In den Jahren danach versuchte ich es wieder, aber da wurde es bei uns in Oberbayern Ende April noch einmal recht kalt und ich hatte kein Glück mit der Direktsaat draußen in den Kübel (trotz Südseite).

Tierische Freunde
Die Samen können von Vögeln aufgepickt oder von anderen Tieren (Mäuse, Ameisen) verschleppt worden sein.

Bei mir sind in diesem Frühjahr mehrere der genannten Ursachen aufgetreten:
  • Ich habe einige Samen ausgesät, die schon wesentlich älter als empfohlen waren, wollte es aber unbedingt probieren.
  • Die neue Erde, die ich bei einem Teil meiner Aussaaten benutzt habe, war zu grob für feine Samen und deren kleine Keimlinge.
  • Die Temperaturen waren zum Zeitpunkt der Aussaat dieses Jahr selbst auf meiner Südseitenterrasse nicht hoch genug für ein zügiges Keimen von Auberginen und Tomaten.
  • Nicht nur unsere Gartenvögel schienen an einigen meiner Aussaaten in Töpfen besonders interessiert zu sein, ich fand auch Löcher in der Erde von zwei Kübeln, die auf Mausaktivitäten schließen lassen.

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Jammern hilft nichts und Nachsäen ging in dem Fall bei den Südländern wie Aubergine und Tomate nicht mehr, dazu ist die Gartensaison bei uns nicht lang genug. Doch zum Glück kann man ja bei Gärtnern und Gartencentern vor Ort und im Internet auch pflanzfertige Jungpflanzen kaufen.

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Freitag, 11. Februar 2022

Welches Gewächshausbuch für wen?

Welches Gewächshausbuch das richtige ist, ist nicht nur eine Preisfrage, sondern vor allem eine Frage des Inhalts beziehungsweise dessen, was welchem Leser am besten weiterhilft. (Buchtipps +++)

Gewächshausbücher von Eva Schumann
Preisunterschiede gibt es natürlich zwischen Taschenbüchern und gebundenen Büchern. Gebundene Bücher sind in der Regel umfangreicher und oft auch umfassender und enthalten schon deshalb meist mehr Text, Bilder, Grafiken und Tabellen. Taschenbücher sind leichter, der Inhalt komprimierter, man kann sie gut in der Handtasche oder im Rucksack mitnehmen und sie sind in der Regel preiswerter.

Von mir gibt es beispielsweise ein großes Gewächshausbuch (gebundenes Buch) Das Kleingewächshaus*, welches Arten und technische Ausstattung und viele Nutzungsarten von Gewächshäusern im Garten, auf dem Balkon oder Dach vorstellt und dabei Ausstattung und Nutzung einander zuordnet, damit alles klappt. Es wird nicht nur der Gemüseanbau, sondern auch alles rund um Pflanzensammlungen im Gewächshaus wie Kakteen-, Orchideen-, Tropenpflanzensammlungen sowie die Jungpflanzenanzucht und die Überwinterung von Kübelpflanzen aus wärmeren Gefilden behandelt, denn nicht nur benötigt es jeweils spezielles Pflanzen-Know-how, sondern auch jeweils unterschiedlich ausgestattete Gewächshäuser und Klimaführung. Das Buch soll wichtige Kenntnisse vermitteln, Inspiration, Entscheidungshilfe und Nachschlagewerk sein. Viele der Informationen lassen sich auch auf Zimmerpflanzen und Pflanzen im Wintergarten anwenden. PS: Unter Kleingewächshaus wird grundsätzlich ein Hobby-Gewächshaus im Gegensatz zu einem üblicherweise viel größeren Erwerbsgewächshaus verstanden. Ein Kleingewächsaus kann sehr klein und einfach sein (beispielsweise für den Gemüseanbau in einem kleinen Garten), aber auch größer - je nach vorhandenem Platz und was man darin alles anstellen möchte.

Das Kleingewächshaus*
Technik und Nutzung

Eva Schumann/Gerhard Milicka
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 5. Auflage (13. Juni 2019)
gebundenes Buch, 319 Seiten
ISBN 3-8186-0822-9
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Für Gewächshaus- und Frühbeetbesitzer, die sich nur für die gemüsebauliche Nutzung interessieren, gibt es meine Ratgeber im Taschenbuchformat. Sie vermitteln vor allem praktisches Gärtnerwissen, inspirieren dazu, Neues zu wagen, und sind dauerhafte Helfer zum Nachschlagen.

Gliederung nach Themen und Pflanzenkulturen
Das Gewächshaus-Taschenbuch Gewächshaus und Frühbeet* bietet Informationen zu Ausstattung und Technik sowie der gemüsebaulichen Nutzung von Gewächshäusern und Frühbeeten. Es bietet neben dem Grundwissen Gärtner-Know-how, beispielsweise zur Platzausnutzung und zur termingerechten Jungpflanzenanzucht, und es enthält Gemüseporträts mit Tipps jeweils zu Sorten, Aussaatzeiten, Düngung, Pflege und vieles mehr.

Gewächshaus und Frühbeet*
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Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 2. Auflage (22. Juni 2020)
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Gliederung nach Gartenmonaten
Dieses Buch ist vor allem ein immerwährender Arbeitskalender. Jedes Jahr wieder kann man im Buch nachschauen, was im jeweiligen Monat zu tun ist: Was ist vorzubereiten, ins Beet zu säen, zu pflanzen, welche Pflegearbeiten fallen an, was muss man in diesem Monat vorzuziehen, wenn man es zu einem bestimmten Zeitpunkt pflanzen können möchte, welche sonstigen pflanzenbaulichen Arbeiten und welche Instandhaltungsmaßnahmen fallen im jeweiligen Monat an. Darüber hinaus haben wir ein wenig Platz (Dreiviertel Seite in jedem Monat) für eigene Notizen (Sorten, Beobachtungen o. Ä.) gelassen.

Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat: säen – pflanzen – pflegen –ernten.*
Der beste Zeitpunkt für jeden Handgriff
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(Gemüse- und Kräuteranbau, einschl. Erdbeeren verfrühen)
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Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (13. Jan. 2022)
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Alle drei vorgestellten Bücher kann man in jeder Buchhandlung (stationär oder im Internet) und auch beim Verlag Eugen Ulmer direkt kaufen. Sie sind auch ein schönes Geschenk oder Mitbringsel.

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Dienstag, 2. November 2021

Calamondinorange als Terrassen-/Balkonpflanze geeignet?

Viele wünschen sich mediterranes Flair auf dem Balkon oder der Terrasse. So gibt es Feigenstämme und Mini-Kiwis, die bei uns (in vielen Regionen) winterhart sind, außerdem Gewürze und Dattelpalmen, aber auch Zitrusgewächse, die man im Zimmer oder im Gewächshaus überwintern kann. Viele Zitrusgewächse werden allerdings schnell recht groß, haben Dornen oder sind schwieriger zu überwintern. Als ich Anfang des Jahres 2021 eine Calamondinorange bei Pötschke* (früher "Gärtner Pötschke") entdeckte, wurde ich neugierig. Laut Online-Shop sollte sie blühen, duften und fruchten und gleichzeitig kompakt und robust sein. Mein Interesse war geweckt und so gab ich einem Exemplar eine neue Heimat auf meiner Südseitenterrasse, um diese Zitrusart zu testen und darüber zu berichten. Erfüllt die Calamondinorange Träume von mediterranem Flair auf Balkon oder Terrasse? (Werbung wegen Markennennung, aber unbezahlt, Pflanze selbst gekauft, zuletzt bearbeitet 14.5.2024).

Calamondinorangenbäumchen mit Blüten und Früchten im Topf
Meine Terrasse liegt vor der Südseite eines Hauses auf einem begrünten Tiefgaragendach. In heißen Sommern kann man sich dort tagsüber kaum aufhalten, denn es herrscht dann regelrecht Wüstenklima. Für den Standort eignen sich am besten Pflanzen, die in Hochsommerphasen mit trockener Hitze bei voller Sonne zurechtkommen und/oder die so klein sind, dass man sie in den Schatten von anderen Kübelpflanzen stellen kann. Andererseits müssen sie auch eine Regenwetterphase und das ein oder andere Unwetter überstehen können. Pflanzen aus südlichen Gefilden mit trocken-heißem Sommer und Winterregen sind für einen solchen Standort geeignet. Solche aus dem Mittelmeerraum würden meiner Terrasse optisch etwas mediterranes Flair verleihen und möglicherweise mit ihren Düften Urlaubsgefühle und schöne Erinnerungen wecken.

Mit dem mediterranen Raum verbinde ich neben verschiedenen Gewürzen wie Rosmarin und Oregano auch größere Gehölze wie Oliven- und Feigenbaum, Zitrusgewächse, Dattelpalmen, Oleander, Pinien, Phoenizische Wacholder, Johannisbrotbaum, Tamarisken und viele andere. Doch kann ich auf meiner Terrasse natürlich nur solche unterbringen, die nicht zu schnell zu groß werden und die nicht wehrhaft sind, d. h. keine Dornen haben. Und nach Möglichkeit sollte ich sie (draußen oder drinnen) sehr platzsparend überwintern können.

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Eine winterharte Feige, sowie Rosmarin, Lavendel und Oregano habe ich bereits auf der Terrasse stehen. Sie sollten ein bis zwei mediterran anmutende Geschwister erhalten. Für ein sehr kleines Olivenbäumchen habe ich mich schnell entschieden, da die sehr langsam wachsen. Doch als zweites wollte ich gerne ein Zitrusgewächs - auch wenn diese ursprünglich aus Nordost-Indien, Myanmar und der chinesischen Provinz Yunnan stammen, waren sie bereits um 200 n. Chr. im östlichen Mittelmeerraum bekannt und wurden ab dem 9. Jahrhundert von arabischen Siedlern in den eroberten europäischen Gebieten angebaut (sind also Archaeophyten, denn erst die nach 1492 durch menschliches Zutun eingeführten Arten werden Neophyten genannt).

Die Früchte der Calamondinorange werden etwa so groß wie Tischtennisbälle.
Doch welches Zitrusgewächs sollte auf meiner Terrasse eingebürgert werden? Orangen- und Zitronenbäume symbolisieren den Süden (ich denke bei Orangen sowohl an Südeuropa, als auch an Nordafrika und sogar an Kalifornien). Ich mag sie sehr – da wo sie genügend Platz haben, denn sie haben Stacheln und sie wachsen recht schnell. Auch die Alternativen wie Kumquat und anderes, was öfter im Gartencenter angeboten wird, schieden nach und nach wegen mancher ihrer Eigenheiten aus, so dass ich mein Vorhaben schon aufgeben wollte.

Als ich die Calamondinorange bei Pötschke* im Online-Sortiment sah, wurde ich neugierig: Sie war kompakt, trug angeblich sehr reichlich Früchte, die aussahen wie Miniaturorangen, wurde als robust beschrieben und sie hatte keine Stacheln (was vor allem am einzig möglichen Überwinterungsplatz eine große Rolle spielt). Ich wollte es mit ihr versuchen.

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Steckbrief: Calamondinorange (Citrus mitris calamondin)

Es wird angenommen, dass sich die Calamondinorange ohne menschliches Zutun in China aus der Mandarine Citrus reticulata und der Kumquat Fortunella margarita entwickelt hat. Die Sträucher erreichen eine Höhe zwischen 2 und 8 m, wachsen meiner bisherigen Beobachtung nach aber recht langsam. Sie blühen und tragen zeitweise Blüten und Früchte gleichzeitig. Die schönen Blüten sind weiß, duften und werden von Bienen und Schmetterlingen besucht. Die Früchte sind zunächst grün, färben sich mit der Reife aber orangefarben. Sie sind nur etwa so groß wie ein Tischtennisball und ähneln von der Form und der Beschaffenheit der Schale her einer Orange/Mandarine.

Calamondinorangen werden auf den Philippinen zur Saftgewinnung angebaut, wobei die grünen, sehr sauren Früchte geerntet werden. Lässt man sie reifen, werden sie orangefarben und ein wenig süßer. Zur Herstellung von Getränken wird der Saft verdünnt und mit Sirup gesüßt. Man kann die Früchte aber auch zu Marmelade, Chutneys und Ähnlichem verarbeiten.

Von rechts: Grapefruit, Limone, Zitrone, Calamondinorangen. Aus allen kann man unter Zugabe von Wasser, Sirup und eventuell Eis ein Erfrischungsgetränk zubereiten.
Bei uns kann man die Calamondinorange als kleine Kübelpflanze kaufen. Die Pflanze ist nicht winterhart, sondern kann frostfrei oder wie eine Zimmerpflanze überwintert werden. Bei warmer Überwinterung benötigt sie einen hellen Platz oder sollte (Zusatz-)Licht bekommen. Je nach Überwinterungstemperatur und Lichtverhältnisse kann sie im Winter ihr Laub und die Früchte abwerfen (wie es auch Feigen oder Mini-Kiwis bei der Überwinterung draußen tun). Ansonsten ist die Calamondinorange robust, nur Staunässe verträgt sie nicht.

Vermehren kann man die Calamondinorange über Samen („Kerne“) oder über Stecklinge, wobei Stecklinge die bessere Wahl sind, weil sie früher Früchte tragen. Dennoch dauert es meist mehrere Jahre, bis die Pflanzen mit dem Blühen und Fruchten beginnen. Die Calamondinorange mag leicht saure Erde (pH-Wert zwischen 6 und 7) und mag auch ihr Wasser nicht zu kalkhaltig. Tipp: Sehr hartes Leitungswasser mit aufgefangenem Regenwasser verschneiden. Entspritzen hält die Pflanzen kompakt. Bilden sich während der Überwinterung überlange Triebe werden die vor dem Auswintern eingekürzt. Triebe ohne Blüte und Früchte kann man entfernen (auslichten), damit die Kraft auf die zu ernährenden Früchte konzentriert wird).

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Meine Erfahrungen mit der Calamondinorange

Meine Calamondinorange kam im Karton. Sie hatte einen 15 cm Topf und trug bereits einige grüne und orangefarbene Früchte. Als ich sie auf die Terrasse stellte, stürzten sich als erstes die Amseln auf sie (und ebenso auf die ebenfalls neuen Erdbeeren in Töpfen) und warfen den Großteil der Blumenerde aus dem Topf. Waren sie einfach nur neugierig, verspielt oder nahmen sie irgendwelche Insekten o. Ä. in der Erde wahr? Ich fand es nicht heraus. Nachdem ich die Erde der Calamondinorange dreimal zurückgefüllt und die Amseln sie wieder hinausgeworfen hatten, bedeckte ich die Erdoberfläche mit Pappe und Packpapier, die ich nur zum Gießen entfernte. Nach zwei Wochen konnte ich den Schutz ganz abnehmen, die Amseln hatten das Interesse verloren.

Das Calamondinorangenbäumchen am Tag der Ankunft nach der Bekanntschaft mit den Gartenvögeln. 
Die Pflanze bekam schnell einige neue Blätter, viele Blüten und immer mehr Früchte. Insgesamt ist sie aber in ihrem ersten Jahr jedoch relativ klein und kompakt geblieben – ihr Platzanspruch blieb also gering. Trotz des schwierigen Sommers 2021 hat sie üppig geblüht und durchgehend viele Früchte gebildet. Die Früchte blieben an der Pflanze, bis ich sie abgepflückt habe.

Die Calamondinorange war optisch von Anfang an eine reine Freude. Wegen ihrer leuchtend orangefarbenen Früchte zog sie den Blick auf sich und verbreitete in ihrem Umfeld mediterranes Flair – allerdings war meine Pflanze klein, so dass ich sie auch nur mit kleinen Pflanzen im lichten Schatten von größeren Pflanzen kombinierte. Sie erhellte ihre Umgebung, aber in dieser Größe reichte die Strahlkraft einer einzigen Pflanze alleine noch nicht für die ganze Terrasse, doch war sie ein sehr hübscher Farbtupfer und passte sowohl gut zu nicht blühenden Pflanzen, auch solchen mit Formschnitt, sowie zu Blühpflanzen beispielsweise mit blauen, violetten oder dunkelroten Blüten.

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Ich ließ die Calamondinorange lange draußen auf der Terrasse direkt vor dem Terrassenfenster und hinter einem Rosmarinbusch geschützt stehen. Sie bildete Anfang November Blüten und trug noch Blätter und Früchte.

Tipps

Während sehr heißer Sommerphasen würde ich die Calamondinorange als kleine Kübelpflanze nicht in die pralle Sonne stellen, sondern in den lichten Schatten anderer Pflanzen.

Als es sehr kalt wurde, holte ich die Pflanze ins Zimmer, um sie dort zu überwintern. Leider hatte ich keinen guten Platz für sie (zuwenig Licht, Zugluft), so dass die Erfolgsgeschichte an dieser Stelle leider endete.

Wenn man seine Calamondinorange als Zierpflanze gekauft hat, sollte man die Früchte lieber nicht essen, da Zierpflanzen in Gärtnereien anderes behandelt werden dürfen als Pflanzen für den Verzehr.


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Gärtnern in Töpfen:*
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Verlag Eugen Ulmer
Taschenbuch/ Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8



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