Donnerstag, 26. September 2024

Blüten für Bienen und andere (Nützlinge/Insekten)


Schwebfliege an einer Rosenblüte (Kartoffelrose)
Viele sogenannte Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sowie auch andere Insekten ernähren sich von Blüten-Pollen und/oder sammeln Blüten-Nektar. Der Pollen liefert ihnen Eiweiß - der ist wichtig für ihre Jungenaufzucht - und der Nektar ist für sie eine Energiequelle und wird außerdem von Honigbienen in Honig umgewandelt. Aber finden unsere Nützlinge beziehungsweise andere Insekten noch genug? Und was kann man als Hobbygärtner tun, um ihnen zu helfen sowie die Artenvielfalt zu unterstützen? (zuletzt bearbeitet am 26.9.2024)

Es ist wichtig, dass unsere Nützlinge und andere Insekten genügend geeignete Blüten als Futterquellen für Nektar und Pollen angeboten bekommen, denn wir brauchen sie: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsearten sowie vieler landwirtschaftlicher Kulturen entscheidend; die Jungtiere der Schwebfliegen und der Florfliegen sind fleißige Blattlausvertilger und auch andere "Nützlinge" haben wichtige Aufgaben im Ökosystem.

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Nützlinge versus Artenvielfalt

Insekten und andere Lebewesen in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen, ist heute eine überholte Sichtweise. Zwar helfen manche Insekten dem Menschen in Gartenbau, Landwirtschaft und Forst ganz offensichtlich - wie Honigbienen durch ihre Honigproduktion sowie die Bestäubung beispielsweise von Obst und Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika/Chili und ähnliche), während andere Schaden anrichten und sogar die Ernte vernichten können, doch die Wahrheit ist wesentlich komplexer. So leisten auch Wildbienen und Hummeln, viele weitere Insekten und sogar manche Säugetiere "Bestäubungsarbeit". Andere Insekten sind nützlich in dem einem Entwicklungsstadium (beispielsweise als Bestäuber im Erwachsenenstadium), aber aus Sicht des Nahrungsmittelanbaus schädlich in einem anderen (als pflanzenfressende Larve). Manche, wie der Ohrwurm, sind mal nützlicher Blattlausvertilger, bei Blattläuseknappheit aber auch pflanzlicher Kost nicht abgeneigt. Aber vor allem sind alle - Nützlinge, Schädlinge und andere Lebewesen - Bestandteile von großen und kleinen in vielen Richtungen miteinander verbundenen Untersystemen des großen Ganzen. Alles hängt voneinander ab - Habitate von einander, in jedem Habitat wiederum das oberirdische und das unterirdische System. Nützliche Insekten (Insektenfresser) gibt es nur, wenn es Futter für sie gibt - das sind meist schädliche Insekten, die sich schnell vermehren. Auch viele Vögel sind ganz oder zeitweise auf Insekten und deren Larven angewiesen - und ohne Insekten gäbe es viele Vögel und andere weiter oben in der Nahrungskette stehenden Tiere - zu denen auch wir Menschen gehören - nicht.


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Gerade in Zeiten, wo es Nützlingen (und anderen Lebewesen) in der Landwirtschaft durch Monokulturanbau und Pestizide vielerorts schwer gemacht wird, haben wir HobbygärtnerInnen eine besondere Verantwortung und sollten zum Schutz der Nützlinge und der Artenvielfalt allgemein unseren Beitrag leisten - indem wir möglichst nichts tun, was Bienen, Hummeln und anderen schadet, und ihnen statt dessen in unseren Gärten, auf den Balkonen und Terrassen (siehe → Topfgärten) Blüten anbieten, die sie gut ernähren und stärken. (Und wer Schmetterlinge mag, der sollte auch daran denken, dass deren Jungstadien, die Raupen, auf ganz andere Futterpflanzen angewiesen sind, siehe Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten.)

Aber welche Blüten sind die richtigen?

Dieser Lavendel ist winterhart und blüht jedes Jahr wieder - auch im Topf. Die Bienen lieben ihn.

Blüten für Bienen & Co.

Unsere Balkone, Terrassen und Gärten sind oft sehr prächtig und bunt, aber sind auch ausreichend viele gute Pollen- und Nektarlieferanten dabei? Ich habe beispielsweise jedes Jahr eine sehr bunte Terrasse mit zahlreichen Kräutern, Gemüsen, einfachen Sommerblumen, Stauden, aber auch mit einigen "hochgezüchteten" Blumen wie den Zauberglöckchen, meist Hybridsorten - wobei Hybriden nicht grundsätzlich schlechte Pollen- und Nektarlieferanten sein müssen; ich sehe oft Hummeln an den Zauberglöckchen, doch wird bei der Züchtung von Blumensorten für den einjährigen Anbau i. d.  R. nicht auf die Fruchtbarkeit und damit die Qualität als Pollenspender oder Nektarpflanze für Bestäuber geachtet.

Hummel im Anflug auf Salbeiblüten

Wenn ich beobachte, welche meiner Pflanzen besonders gerne von Nützlingen besucht werden, dann sehe ich Bienen besonders häufig am reichlich blühenden Thymian - das ist wenig überraschend, denn Thymian gilt als Lockpflanze für Bienen. Doch auch Lavendel, Schmetterlingsflieder (Buddleja) und den Spierstrauch (Spirea) lieben sie. Hummeln beobachte ich besonders oft am Purpursonnenhut (Echinacea).

Im Juni 2013 hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass in unserem Garten besonders wenige Bienen und Hummeln unterwegs waren. Deshalb habe ich mich mitsamt meiner Kamera auf Fotosafari begeben. Ich wollte wissen, ob es in den Gärten in der Nachbarschaft und am Wegesrand bezüglich Blüten und ihrer Besucher auch so schlecht aussah.

Biene an einer Klatschmohnblüte 
Ich stellte fest: Auch in den Gärten der näheren Umgebung waren nur wenige Bienen und Hummeln zu entdecken: ein paar Hummeln und eine Schwebfliege an verschiedenen Arten Rosen und eine Biene an einer Wicke. Diese Nützlinge/Insekten traten überall nur vereinzelt auf. Die einzige größere Ansammlung an Bienen und Hummeln bemerkte ich in einem Beet, das zu einem Blumenselbstpflückacker gehört. Ich kann nicht sagen, ob der Klatschmohn und das, was da sonst noch in wildem Durcheinander wuchs, ausgesät worden war, oder sich von alleine zu einem Klatschmohnbeet mit Beipflanzen entwickelt hatte. Jedenfalls schien es den Hummeln und Bienen dort sehr gut zu gehen - denn dort waren es richtig viele und sie sammelten sehr eifrig.

Mehr habe ich an dem Tag nicht beobachten können und ein paar Wochen später waren dann glücklicherweise auch in unserem Garten und in unserer Nachbarschaft wieder viele Honigbienen, Wildbienen/Hummeln, Schwebfliegen und andere zu beobachten. Ich folgerte daraus: Wegen fünf blühenden Pflanzen machen sich die Bienen keine Mühe, da muss schon ordentlich was geboten sein und das Wetter passen, damit sie kommen beziehungsweise gehen sie dahin, wo gerade am meisten angeboten wird.

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Blüten für Bienen im Jahresverlauf

Von den folgenden Wildpflanzen, Obstarten, heimischen Gehölzen und Kulturpflanzen sind die Blüten für Bienen und andere Nützlinge/Insekten besonders wichtig - und meist auch umgekehrt, denn Bienen (und andere heimische Garten- und Landschaftsbewohner wie Insekten, Spinnentiere, Bodenlebewesen) und vor allem heimische Blütenpflanzen und Pflanzen allgemein gehören zusammen - sie haben sich zusammen entwickelt:

Blühmonate Januar bis Februar:
Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Erika, Haselnuss, Kornelkirsche, Kätzchenweide, Erle

Hummel an Kirschblüte (Mitte April)

Blühmonate März bis April:
Erika, Steinkraut (Alyssum), Bachnelkenwurz (Geum), Gundermann, Lerchensporn, Huflattich, Löwenzahn, Haselnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Stachelbeere, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere, Eiche, Pappel, Silberahorn, Weide, Ulme, Felsenbirne

Bienen an Sonnenblumen (Ende Juli)

Blühmonate Mai bis Juli:
Kriechender Günsel, Ackerbohne, Inkarnatklee, Esparsette, Wicken, Hornklee, Steinklee, Schwedenklee, Weißklee, Lupine, Luzerne, Phacelia, Löwenzahn, Raps, Ölrettich, Senf, Kornblume, Blauer Eisenhut (giftig), Lavendel, Glockenblume, Schafgarbe, Hauswurz, Echte Katzenminze, Heidelbeere, Preiselbeere, Borretsch, Sauerampfer, Wiesensalbei, Waldmeister, Wald-Ziest, Sumpfziest, Taubnessel, Zitronenmelisse, Zwiebel, Quitte, Berberitze, Rose, Liguster, Bergahorn, Spitzahorn, Brombeere, Eberesche, Scheinakazie (Robinie), Silberweide, Sommerlinde, Winterlinde, Walnuss



Ende Mai blühen die Amaryllisgewächse der Gattung Allium (Lauch), hier Allium aflatunense 'Purple Sensation'. Sie sind bei mir in vielen Jahren ein wahrer Magnet für Bienen, jedoch nur, wenn in der Nähe zur gleichen Zeit kein üppigeres Angebot vorhanden ist, wo ihre Ausbeute größer ist.


Blühmonate August bis September:
Kornblume, Luzerne, Buchweizen, Löwenzahn, Phacelia, Gemeines Leinkraut, Königskerze, Flockenblume, Wegwarte, Taubnessel, Rotklee, Sonnenblume, Wilde Malve, Sauerampfer, Sommerlinde, Winterlinde, Ysop

Efeu blüht erst im Alter, aber dann ist er eine wichtige Bienenweidepflanze, da er bis spät in den Herbst noch Nektar und Pollen bietet.

Blühmonate Oktober und November:
Gemeines Leinkraut, Wilde Möhre, Flockenblume, Spitzwegerich, Taubnessel, Rotklee, Hohlzahn, Efeu

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Und was ist mit "Ziergehölzen", "Zierstauden" und nicht-heimischen Beet- und Balkonblumen?
Wie oben bereits erwähnt, finde ich persönlich Nützlinge auch an so genannten Ziergehölzen wie Schmetterlingsflieder, Spierstrauch und Halbsträuchern wie dem Lavendel, außerdem an Gartenstauden wie Purpursonnenhut, Mädchenauge, Asiatische Duftnessel, und Storchenschnabel sowie an Beet- und Balkonblumen wie Zauberglöckchen, Schmuckkörbchen, Lobelien, Sonnenhut, Zinnien und vielen anderen.

Stichwort Klimawandel/Pflanzenmigration
Pflanzen, an denen sich Bienen und Schmetterlinge laben und die mit heißen, trockenen Standortbedingungen aber auch gelegentlichen Starkregenereignissen recht gut zurechtkommen, sind Dost (Origanum vulgare) und Hanfblättriger Eibisch (Althea cannabina) aus dem Mittelmeerraum, Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) aus Südamerika und Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum) aus den östlichen USA - um nur einige zu nennen (siehe auch das Video des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V., Beratung auch in guten Staudengärtnereien).

Mehr Informationen zum Thema Standortveränderungen, Klimawandel und Pflanzen:
    < li> Heimisch, alteingebürgert oder Neophyt - alles relativ (tinto bloggt)
  • Naturschutz neu gedacht (tinto bloggt)
  • Vorgärten mit Bepflanzung besser und pflegeleichter als Schotterpisten (tinto bloggt | hobbygarten.de)


    • Hummel an der Asiatischen Duftnessel (Agastache)


      Schmetterlinge (und auch Bienen) lieben Schmetterlingsflieder. Doch die Schmetterlingskinder (Raupen) benötigen andere Pflanzen zu ihrer Ernährung, die des Tagpfauenauges beispielsweise Brennesseln oder Hopfen. Außerdem benötigen sie auch Überwinterungsplätze: Das Tagpfauenauge überwintert als Falter in Hohlräumen, andere als Puppe an Pflanzen/Pflanzenresten.
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      Übrigens kultiviere ich Gemüse, Kräuter, Erdbeeren, Rosen, Schmetterlingsflieder und vieles andere in meinem Topfgarten auf der Terrasse in Töpfen und Kübeln aus frostfesten Materialien.

      Buchtipp in eigener Sache:

      Gärtnern in Töpfen:*
      Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
      Eva Schumann
      Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
      Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
      86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
      ISBN 3-8186-0635-8


      Meinungsnachtrag: Brauchen wir Regeln für HobbygärtnerInnen?

      Ich bin nicht der Meinung, dass man Menschen Vorschriften machen sollte, welche Pflanzen sie in ihrem eigenen Garten zu ihrer Freude oder Gemüseversorgung anbauen dürfen (solange durch die Pflanzen oder das Fehlen von Pflanzen nicht die Gesundheit anderer gefährdet wird). Mit Vorschriften verleidet man den Menschen den Spaß am Gärtnern und HobbygärtnerInnen sind wichtig für Stadtklima, Naturschutz, (Teil-)Selbstversorgung und vieles andere. Ich halte es für besser, mit dem Gärtnern auch die Zusammenhänge der Natur, Insekten und sonstigen Tiere zu vermitteln (wie es jetzt geschieht) und an Beispielen zu zeigen, was man für die Artenvielfalt erreichen kann und wieviel Spaß das macht, wenn man (auch oder vorwiegend) bienenfreundliche Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten wählt, immer öfter die heimische Pflanzenart (oder eine klimaveränderungsanpassungsfähige Art) wählt, wenn eine Pflanze ersetzt werden muss. Beflügeln ist besser als Vorschriften! Regeln sollte es eventuell für Architekten und andere Planer geben, die die Gartenanlagen von Wohnblocks oder anderen Wohnanlagen planen.

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      Regeln sollte es meiner Meinung nach für die Landwirtschaft geben, auch um die Landwirte zu schützen, denn seit Jahrzehnten sind die Nachteile von Monokultur, Feldzusammenlegungen, totaler Beikrautvernichtung im und neben dem Feld und das Fehlen von Feldrainen mit heimischen Wild- und Vogelnährgehölzen, die auch Wind- und damit Erosionsschutz wären, bekannt. Die Landwirte haben populistischen Politikern, Verbänden und Unternehmen (mit Eigeninteressen) geglaubt, dass all das Gedöns um Nachhaltigkeit und Naturschutz nur stört und den Bauern die Einnahmen vermiest, geholfen haben diese dem industriellen Anbau (und denen, die das nötige Zubehör verkaufen), die Kleinbauernbetriebe sind verreckt. Hier bin ich für ein besseres System, das die Macht der Lebensmittelketten, der Verbände und der Unternehmen der Agrarindustrie kontrolliert und reguliert.

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Sonntag, 8. September 2024

Herbstblüher für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge und viele andere

Die Prachtscharte (Liatris spicata) blüht bis September und wird von Bienen und Hummeln besucht.


Blühende Phacelia macht Bienen und
Hummeln glücklich. Damit ständig Blüten
 vorhanden sind, sät man bis August
etwa alle 2 - 3 Wochen aus. Sie
blüht etwa 5 Wochen später. Die
Gründüngungspflanze ist nicht winterhart.


Von Frühjahr bis Herbst suchen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten nach Pollen und Nektar. Man hilft den Tieren, indem man im Garten oder auf dem Balkon auch viele einheimische Blühpflanzen, Bienenweidepflanzen und andere bei Insekten beliebte Pflanzen aussät oder anpflanzt. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht nur im Frühjahr blühende Pflanzen im Garten, Kübel oder Balkonkasten hat, sondern auch solche, die im Sommer, Spätsommer und Herbst blühen. (zuletzt bearbeitet am 8.09.2024)

Hier einige Beispiele für Pflanzen, die im Spätsommer und Herbst blühen und mit denen Sie die liebenswerten und nützlichen Gartenbesucher zu sich einladen, damit sie sich vor dem Winter stärken und/oder Vorräte – ja, auch unseren Honig - sammeln können:

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Einjährige Blühpflanzen:
Bis in den Herbst blühen Kapuzinerkresse, Bienenfreund Phacelia, Ringelblume, Steinkraut, Tagetes und Zinnie.

Blühende Heil- und Gewürzpflanzen/Gewürzkräuter:
Sehr lange im Jahr blühen auch Borretsch (aber nur wenige Pflanzen anbauen, da er ein Gift enthält), Strauchbasilikum (nicht winterhart!), Oregano, Pimpernelle, Thymian und Ysop.

Reichlich Blüten hat auch der Strauchbasilikum - ein Bienenmagnet im Sommer und im Herbst. 


 Der Strauchbasilikum hat noch im Oktober viel Besuch.


Herbstblühende Stauden:
Prachtscharte (Liatris spicata), Weiße Fetthenne (Sedum album) und Purpur-Fetthenne (S. telephium), Goldrute, Herbstanemonen, Herbstzeitlose, Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Phlox, Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Schafgarbe, Stockrose, Herbstaster und Wiesenflockenblume verschönern den Garten bis in den Herbst und Bienen, Hummeln und Schmetterlinge können sich an ihnen laben.




Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) und
Prachtkerze (
Gaura lindheimeri) sind
winterharte Stauden, die bis in den Herbst blühen,


Astern sind nicht nur leuchtende Blüten, mit denen man Balkon und Garten im Herbst noch einmal aufhübschen kann, wie blühender Efeu gehören sie zu den letzten Bienenfutterpflanzen im Herbst.


Die Bienen freuen sich:
Efeu blüht erst sehr spät im Jahr.
Die Aufnahme wurde Mitte Oktober
gemacht.
Herbstblühende Gehölze/Kletterpflanzen:
Spät im Gartenjahr blühen auch Efeu und Schneebeere Symphoricarpos (Knallerbsenstrauch).



Saatgutmischungen vom Imkerverein


Manche Imkervereine bieten Hobbygärtnern Bienenweide-Saatgutmischungen für den Garten an. Diese Saatgutmischungen enthalten Samen von Kulturpflanzen und von Wildpflanzen. Durch die Versorgung der Honigbienen (und gleichzeitig teilweise der Wildbienen und anderer Insekten) mit Nektar und Pollen werden die Tiere besser versorgt werden und haben die Chance gesund und kräftig zu bleiben. Das kommt nicht nur dem Imker zugute, der dann ertragreichere, gesunde Bienenvölker hat, sondern leistet auch einen Beitrag zum Artenerhalt und zu unserer Versorgungssicherheit.

Mehr als 80 % der bei uns heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, so auch Obst und Fruchtgemüse wie Tomaten, Zucchini etc.

Bestäuben können viele verschiedene Insektenarten. Tatsächlich ist der Anteil der Wildbienen an der Bestäuberarbeit mit über 60 % sehr groß und besonders bei Früh- und Spätblühern wichtig. Einige Wildbienen-Arten fliegen schon bei niedrigen Temperaturen und sind allgemein etwas "wetterfester" als die Honigbienen. Die Honigbienen verlassen erst ab Temperaturen von 10 °C bei schönem Wetter ihren kuscheligen Bienenstock.

Die Honigbienen spielen aber insofern eine sehr wichtige Rolle, dass sie fast 80 % der Pflanzen, die eine Fremdbestäubung benötigen, bestäuben können. Doch gibt es Pflanzen, die auf Spezialisten angewiesen sind: Manchmal kann nur eine einzige Wildbienenart eine bestimmte Wildpflanzenart bestäuben.

Ernähren wir die Bienen, werden auch wir gut ernährt!

Imker sprechen von Tracht, wenn sie über die Pflanzen reden, von denen ihre Honigbienen Nektar oder Pollen sammeln können. Die erste Tracht im Jahr ist die Obstblüte- oder Frühtracht (Apfel-, Birn- und Kirschbäume, Löwenzahn und andere). Sie fällt oft zusammen mit der Rapsblüte. Für die Sommertracht sind Robinie, Himbeere, Heidel- und Preiselbeere sowie andere blühende Pflanzen wichtig. Die Waldtracht ist eine Honigtautracht, d. h., nicht Blüten liefern den Honig, sondern die Bienen sammeln die zuckrigen Ausscheidungen der Blattläuse auf den Waldbäumen.


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Weiterführende Informationen
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Donnerstag, 5. September 2024

Was nach Tomaten anbauen?

Kulturfolge und Fruchtwechsel sind wichtig für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, für das Pflanzenwachstum und die Gesunderhaltung der Pflanzen. Was am besten nach Tomaten angebaut wird. (Zuletzt aktualisiert am 5.09.2024)

Tomaten sollten nicht jedes Jahr
im gleichen Boden angebaut werden.

Kulturfolge mit Tomaten

Die Kulturfolge ist das Aufeinanderfolgen der Pflanzenarten auf einer Fläche während eines Jahres. Beispielsweise kann man im ungeheizten Kleingewächshaus schon im zeitigen Frühjahr Kohlrabi, Rettich oder Salat pflanzen, die in einem beheizten Gewächshaus vorgezogen wurden - selbst oder von einem Gärtner, bei dem man die Jungpflanzen kauft. Rettich, Kohlrabi oder der Salat sind dann die Frühjahrskultur oder Vorkultur.

Die Vorkultur ist je nach Wetter und Lage nach etwa 8 bis 10 Wochen erntereif. Sobald sie abgeerntet ist, wird der Boden bearbeitet und die (im Anzuchtgewächshaus) vorgezogenen Tomaten gesetzt. Die Tomatenpflanzen bleiben den ganzen Sommer lang stehen, wachsen und gedeihen, ab etwa Juli können die ersten reifen Tomaten geerntet werden. Die Tomaten sind hier die Hauptkultur beziehungsweise die Sommerkultur.

Ab September (je nach Pflanzengesundheit und Wetterlage bzw. Herbstkulturpläne) werden die Tomatenpflanzen abgeräumt, der Boden bearbeitet und die Herbstkultur (Nachkultur) ausgesät oder ausgepflanzt. Die Nachkultur wird im Winter oder im zeitigen Frühjahr des nächsten Jahres erntereif.

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Fruchtfolge mit Tomaten

Im Gegensatz zur Kulturfolge wird als Fruchtfolge das Aufeinanderfolgen der Hauptkultur von Jahr zu Jahr bezeichnet. Zu den Hauptkulturen, die den ganzen Sommer über stehenbleiben, gehören vor allem lange tragende Fruchtgemüse. Neben Tomaten sind das beispielsweise Gurken, Melonen, Stangenbohnen, Auberginen, Paprika und Tomatillo. Nicht alle Gemüsearten lassen sich in dieses Schema pressen. Manche Gemüsearten stehen lange, sind aber keine Fruchtgemüse - beispielsweise die Süßkartoffel, ihre Knollen werden erst ab Oktober geerntet, danach kann man nur noch wenig säen (beispielsweise Dinkel oder Feldsalat als späte Gründüngung im Herbst).

Was ist bei Kulturfolge und Fruchtfolge nach Tomaten zu beachten

Als Kulturnachfolger für Tomaten im gleichen Jahr eignet sich
beispielsweise Spinat
Sowohl bei der Kulturfolge als auch bei der Fruchtfolge wird auf Abwechslung geachtet. Das schont den Boden, denn er wird nicht einseitig "ausgelaugt", und verhindert, dass sich Schaderreger, die sich auf eine Pflanzenfamilie spezialisiert haben, vermehren und so den Befallsdruck erhöhen können. Außerdem haben die Pflanzen ein unterschiedlich starkes Wurzelwachstum. Die im Boden zurückbleibenden Wurzeln sind auch für die Humusbildung und Bodenfruchtbarkeit wichtig.

Um den Boden zu entlasten und die Fruchtbarkeit zu fördern, kann man auch die Vor-, Haupt- und/oder Nachkultur durch eine Gründüngung ersetzen. Gründüngung sind Pflanzen, die hauptsächlich zur Bodenpflege, nicht zur Ernte angebaut werden. Die Gründüngungspflanzen sind oft Tiefwurzler wie Raps oder Luzerne, sie lockern Verdichtungen, befördern Nährstoffe nach oben und erhöhen den Humusgehalt. Durch diese Prozesse wird auch das Bodenleben gefördert - Gründüngung (statt Brache) kann also auch zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Auch manche Gemüse, beispielsweise Spinat und Feldsalat, eignen sich als Gründüngung (die man auch essen kann).

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Bei der Kulturfolge und der Fruchtfolge der Hauptkulturen wird vor allem nach folgenden Kriterien abgewechselt:
  • Pflanzenfamilienzugehörigkeit
    Nach Tomaten sollten weder im gleichen Jahr noch im nächsten Jahr wieder Nachtschattengewächse angebaut werden. Zu den Nachtschattengewächsen gehören neben Tomaten auch Paprika, Auberginen, Kartoffel und andere mehr. Ein Fruchtwechsel wird angestrebt. Am besten wären sogar zwei bis drei Jahre ohne Nachtschattengewächse auf der gleichen Fläche.

    Früher sagte man, Tomaten könnten immer am gleichen Platz in der gleichen Erde stehen, aber aus Pflanzenschutzsicht ist das falsch, denn Krankheiten wie die Kraut- und Braunfäule überwintern auch in Pflanzenresten im Boden. Weniger Probleme hat man mit dem Anbau im Kübel oder in Erdesäcken, wenn man die Erde nach dem Abräumen nicht wieder für Nachtschattengewächse sondern für andere Pflanzen verwendet, außerdem die Kübel sorgfältig auswäscht und auch die Pflanzenstützen und Werkzeuge gründlich reinigt.
  • Wirkung auf den Boden
    Die Bodenqualität (luft- und wasserhaltende Struktur, Durchwurzelbarkeit, humusbildende Bodenorganismen, Humusgehalt, Nahrstoffspeicherkapazität, sonstige Fruchtbarkeitsaspekte) soll auf Dauer erhalten oder sogar verbessert werden. Ein guter Boden durch gute Bodenpflege ist besser vor Erosion geschützt und spart teure Dünge- und Pflanzenschutzmittel (egal, ob biologisch oder konventionell). Tiefwurzler wie Raps und Hülsenfrüchte (Leguminosen) brechen in der Tiefe verdichtete Böden auf, Hülsenfrüchte wie Wicken, Lupinen, Sojabohnen und andere arbeiten mit natürlichen Bodenbakterien zusammen und sammeln und binden Stickstoff, der auch den nachfolgenden Pflanzen zugute kommt. Gräser, wie auch Mais, können zwar je nach Sorte und Boden auch relativ tief wurzeln, haben aber meist nicht die Kraft Verdichtungen aufzubrechen. Mais ist zudem ein Starkzehrer, denn er bildet sehr viel Masse. Jedes Jahr Mais als Monokultur anzubauen, zehrt den Boden aus.

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Was nach Tomaten angebaut werden kann

Als Hauptfrucht im nächsten Jahr nach den Tomaten
eignen sich beispielsweise Salatgurken.
Um also die Frage zu beantworten, welche Pflanzen nach Tomaten am besten angebaut werden:
  • Im gleichen Jahr als Nachkultur eignen sich beispielsweise Herbst- und Wintergemüsearten wie Spinat, Feldsalat, Radieschen, Pflücksalat, Löffelkraut, Winterportulak, Bremer Scherkohl.
  • Als Hauptkultur im nächsten Jahr sind Gurken, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffeln (gehören zu den Windengewächsen, nicht zu den Nachtschattenpflanzen), Okra, Stangenbohnen, Zuckermais und andere Gemüse, die nicht zur gleichen Pflanzenfamilie wie Tomaten (Nachtschattengewächse) gehören, zu empfehlen.
  • Immer zu empfehlen - als Vor-, Nach- oder Hauptkultur - sind Gründüngungssaaten. Welche man nimmt, ist von der Jahreszeit und der Nachkultur abhängig.
     

Tomatenbücher:

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