Donnerstag, 16. August 2012

Im August beginnt die Wehmut des Hobbygärtners

Im August: Eberesche, Vogelbeere
Mitte August ist die Zeit der Zwetschgenernte und des Zwetschgendatschis (bayerischer Pflaumen-Hefekuchen auf dem Blech). Überall biegen sich die Ebereschen unter den roten Vogelbeeren und die Goldruten blühen. Angenehm ist, dass die Nachttemperaturen wieder sinken und man besser schlafen kann - mal abgesehen von dem regelmäßigen Aufbäumen des Sommers in der zweiten Augusthälfte in Bayern, wo es noch einmal heiß bis an die Schmerzensgrenze werden kann.

Die Goldrute blüht im August
Aber man nimmt diese letzte Hitzewelle gerne in Kauf, denn es lässt sich ab Mitte August nicht mehr leugnen, dass auch dieses Gartenjahr in absehbarer Zeit zu Ende gehen wird, die sonnigen, warmen Tage gezählt sind, dass das Laub wieder fallen wird, die Kübelpflanzen sicher verstaut werden müssen und der Garten auf den Winter vorbereitet werden muss. Und das macht wehmütig.

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Zwischen dem 15. und dem 25. August dünge ich meine Balkonpflanzen zum letzten Mal. Auch Kübelpflanzen, die kalt in einem frostfreien Gewächshaus, einer Garage oder Ähnlichem überwintert werden, braucht man dann nicht mehr düngen - Stickstoff würde nur zum Austreiben anregen und das kann man während der Überwinterung nicht brauchen (was anderes ist, wenn die Pflanzen relativ warm in einem Wintergarten überwintert werden sollen oder an einem akuten Nährstoffmangel leiden - dann kann man noch nicht aufhören, zu düngen).

Bei eintriebig kultivierten Stabtomaten zählt man die Trauben - mehr als 6 Trauben werden in unseren deutschen Sommern in der Regel nicht reif (wie viele, hängt natürlich auch vom lokalen Klima und davon ab, wie groß man die Tomaten im Mai gepflanzt hat). Überzählige Blütenansätze werden abgezwickt - sie würden nur Kraft kosten, aber keine verwertbaren Früchte mehr ausbilden - oder man kappt gleich die Pflanze oberhalb der 6. Traube (kappen jedoch nur dann, wenn die Pflanze noch schön belaubt und gesund ist und damit genug Assimilationsfläche vorhanden ist).

Zwiebelzopf
Der Abschied von diesem Gartenjahr naht - davon künden jetzt auch die ersten Herbstnebel am Morgen. Aber bis es wirklich so weit ist, steht den Hobbygärtnern noch eine arbeitsreiche und schöne Zeit bevor: Obst und Gemüse müssen geerntet, Gründüngung ausgebracht, Blumenzwiebeln und Stauden ausgesucht und gepflanzt werden, an denen man sich im nächsten Jahr erfreuen möchte, Überwinterungsplätze für Kübelpflanzen ausmachen und vieles, vieles mehr. Und wenn wir Glück haben, dann bekommen wir ja auch noch einen schönen Altweibersommer und einen goldenen Oktober.

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2 Kommentare:

  1. ach bloß nicht jetzt schon daran denken...ich versuche es zu verdrängen, so gut es geht :-)

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  2. Ich verfalle jedes Jahr dieser Wehmut, wenn ich im August überlege, wann ich das letzte Mal meine Balkonpflanzen dünge. Aber lt. Wetterbericht steht uns ja jetzt erst einmal eine große Hitzewelle bevor, die sich nicht nur auf Bayern beschränkt - also noch mindestens eine Woche Hochsommer mit Baden und allem drum und dran. Und tatsächlich sind Frühjahr und Altweibersommer meine liebsten Jahreszeiten geworden. Altweibersommer kommt ja erst noch und das nächste Frühjahr dann ja auch irgendwann ;-)

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