Es ist dick und es ist schwer. Und wenn man gerade mal nicht darin liest, kann man mit diesem Schwergewicht bestimmt die Muskeln trainieren:
"Das große Biogarten-Buch" von Andrea Heistinger/Arche Noah, gerade erschienen im Ulmer Verlag.
Aber ist Masse in diesem Fall auch Klasse?
Ich finde, ja! "Das große Biogarten-Buch" enthält auf 624 Seiten jede Menge Informationen und Anleitungen für Biogärtner, Selbstversorger und solche, die es werden wollen. Die Gewichtung der Themen kann man in etwa der Anzahl an Seiten entnehmen, die ihnen gegönnt wurden:
- Die ersten 160 Seiten befassen sich mit den Grundlagen der Selbstversorgung, der Anlage eines Nutzgartens, dem Boden, Düngen, Kompostieren, mit der Gründüngung, dem Gießen, der Ausstattung und Ähnlichem.
- Auf 10 Seiten findet man Gartenporträts,
- über 220 Seiten widmen sich dem Gemüseanbau,
- 148 Seiten dem Obstanbau,
- 24 Seiten gelten dem Kräuteranbau,
- 18 Seiten beschäftigen sich mit Blumen,
- 14 Seiten informieren über Pilzanbau,
- 8 Seiten über den Getreideanbau
- und der Serviceteil umfasst 4 Seiten
Andrea Heistinger/Arche Noah
Ulmer Verlag
ISBN 978-3-8001-7840-7
* Werbepartnerlink (Amazon.de)
Andrea Heistinger ist freie Agrarwissenschaftlerin, Gärtnerin und Autorin. "Das große Biogarten-Buch" ist das vierte Buch, das sie für den Verein Arche Noah verfasst hat. Die Arche Noah ist ein Verein zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt. 2011 erhielten Andrea Heistinger und Arche Noah für das „Handbuch Bio-Gemüse“ aus dem Verlag Eugen Ulmer den Sonderpreis „Bestes Gartenbuch 2011“.
Das große Biogarten-Buch richtet sich an jeden, der Gemüse, Obst, Kräuter, Getreide und Pilze anbauen möchte - egal, ob auf dem Land oder in der Stadt, auf dem eigenen Acker, im Gemeinschaftsgarten, auf der Kleingartenparzelle oder im Balkonkasten.
Das große Biogarten-Buch richtet sich an jeden, der Gemüse, Obst, Kräuter, Getreide und Pilze anbauen möchte - egal, ob auf dem Land oder in der Stadt, auf dem eigenen Acker, im Gemeinschaftsgarten, auf der Kleingartenparzelle oder im Balkonkasten.
Positiv aufgefallen
Hier einige Punkte, die mir sehr positiv aufgefallen sind:
- der Schatz an Informationen und Erfahrungen aus der Praxis, der hier zusammengetragen wurde
- die ausführliche Behandlung des Themas Boden
- ungewöhnliche Ideen, wie z. B. das Kugelgewächshaus
- die gärtnerische Experimentierfreude, die aus dem Buch strahlt
- die große Gründüngungstabelle
- die große Übersicht über Selbst- und Fremdbestäuber (Gemüse)
- Kinder im Gemüsegarten
- die vielen ungewöhnlichen Gemüse wie Guter Heinrich, Gartenmelde, Ampfer, Speisechrysanthemen, Malabarspinat, Pastinak, Schwarzwurzel, Haferwurzel und viele mehr, die beschrieben werden
- eine Apfelsortentabelle, die nach Reifezeit sortiert ist
- und vieles mehr
Anzeige
Kleine Kritikpunkte
Bei ein paar fachlichen Details bin ich anderer Meinung. Zum Beispiel: "Kompostierter Stallmist ist der beste Dünger für den Garten". Untersuchungen haben aber meines Wissens gezeigt, dass viele Gemüsegärten durch jahrelange hohe Stallmistgaben mit Nährstoffen überfrachtet sind und dadurch Boden und Grundwasser belastet werden. Hier fände ich besser, das Denken in Kreisläufen der häuslichen Kompostwirtschaft mit den eigenen Garten- und Gemüseabfällen stärker herauszustellen. Beim Thema Hybridsaatgut hätte ich mir mehr Sachlichkeit gewünscht. Bei ein paar anderen Themen hätte man meiner Meinung nach ein wenig mehr in die Breite und Tiefe gehen können (z. B. Bodenuntersuchung/Boden, Tropfbewässerung/Bewässerung, Kräuteranbau, Gartenprobleme und ihre Lösungen). Hilfreich hätte ich außerdem eine Übersicht gefunden, welche die beschriebenen Obstarten geeigneten Klimazonen/Regionen zuordnet. Doch ist diese Kritik subjektiv und Meckern auf hohem Niveau.Fazit: "Das große Biogarten-Buch" ist ein sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk!
Fakt ist, das Buch bietet dem (angehenden) Biogärtner und Selbstversorger sehr viel und es liegt im Trend der Zeit. Das Buch erhält von mir satte 4 Sterne (von 5)."Das große Biogarten-Buch" ist meiner Meinung nach ein sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk für Biogärtner, Selbstversorger und solche, die es werden möchte. Es eignet sich für den Urban Gardener genauso, wie für den frischgebackenen Kleingartenbesitzer in der Vorstadt. Jeder, der vielfältige, gesunde Lebensmittel in seinem Garten, auf der Mietparzelle, im Kleingarten oder auf dem Balkon ernten möchte, findet hier unzählige Anleitungen, Erfahrungen und Anregungen. Man kann in diesem Buch, das auch schön bebildert ist, schwelgen. Wegen seiner Größe, seines Gewichts, aber auch wegen seiner Wertigkeit ist es allerdings kein Buch, das man mal eben in der Handtasche dabei hat, sondern eines, das man zuhause am Tisch liest.
"Das große Biogarten-Buch" kann man sich selbst kaufen oder schenken lassen. Nicht nur für Einsteiger, sondern auch für erfahrenere Gärtner hat es noch die ein oder andere Idee parat.
Das könnte Sie auch interessieren
- Besser gärtnern ohne Umgraben - No Dig?! (Blog Gartensaison--Gartentipps)
- Eichen-Prozessionsspinner – Vorsicht! (tinto bloggt)
- Warum werden Thujen braun und was man dagegen tun kann (tinto bloggt)
- Hecken und Gehölze schneiden (gartensaison.de)
Eine sehr schöne Rezension zum Buch gibt es auch von Martina Meidinger bei Gartenbuchtipp.de
AntwortenLöschen