Samstag, 18. Juni 2022

Tomaten entblättern – so geht das!

Buschtomaten und Balkonkastentomaten/Minisorten
müssen nicht entblättert werden
Von gesunden Tomatenpflanzen und reicher Ernte leckerer Tomatenfrüchte träumen alle Gärtnernden/BalkongärtnerInnen, SelbstversorgerInnen und Urban Gardener. Das Entblättern von Tomatenpflanzen ist eine Maßnahme, die – wie auch das Ausgeizen – im Erwerbsgartenbau beim Anbau von hochwachsenden Tomatensorten praktiziert wird. FreizeitgärtnerInnen mit Kleingewächshaus, mit Tomatenpflanzen an windstillen Standorten oder beim Anbau von Sorten mit starker Laubentwicklung sollten die Maßnahme ebenfalls erwägen. (zuletzt aktualisiert am 18.06.2022)

Tomaten entblättern – warum?

Die Tomatenblätter im unteren Bereich von Stabtomaten werden entfernt, um
  • die Durchlüftung und das Abtrocknen des Pflanzenbestandes zu verbessern und so die Pflanzengesundheit zu fördern, denn im trockenen Milieu siedeln sich die meisten Pilzkrankheiten wesentlich schlechter an als im feuchten Milieu,
  • ein Gleichgewicht zwischen Laub und Früchten zu schaffen, sodass möglichst viele Früchte reifen können, ohne dass Nährstoffe für überflüssige Blätter verschwendet wird. Durch das ausgewogenere Verhältnis zwischen Früchten und Blättern wird auch die Gefahr der Blütenendfäule (Kalziummangel in den Früchten) verringert.

Tomaten entblättern im Hobbygartenbau

Das Entblättern von Tomaten macht auch im Hobbygartenbau Sinn. Während es bei niedrigen Topftomaten und mittelhohen Buschtomatensorten reicht, kranke oder verfärbte Blätter wegzuzupfen, damit sich Krankheiten nicht ausbreiten, ist es bei hochwachsenden Stabtomaten (hohe Sorten, die eine Stütze benötigen und beispielsweise an einem Spalier, Schnüren, spiralförmigen oder einfachen Stäben hochgeleitet werden) ratsam, den unteren Bereich nach und nach zu entblättern.

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Tomaten entblättern – so geht das!

Falsch: das Laub einer Tomatenpflanze komplett entfernen
Richtig: kranke und verfärbte sowie überflüssige Tomatenblätter im unteren Bereich entfernen

In der Praxis werden bei hohen Stabtomaten die unteren 30 bis 50 cm des Stängels nach und nach entblättert, manchmal auch mehr, wenn die Pflanzen sehr groß sind - vor allem im Gewächshaus wegen der längeren Kulturzeit.
  • Die Blätter im unteren Bereich werden oft gelb oder gemasert, weil der obere Teil der Pflanze lösliche Nährstoffe „absaugt“, um sie oben für neuen Zuwachs zu nutzen. Manchmal sind aber auch Pilzkrankheiten (Grauschimmel) oder Befall mit Schädlingen (Weiße Fliege, Blattläuse) die Ursache für das Verfärben und Verwelken der Tomatenblätter. So oder so werden diese unteren Blätter bei aller Pflege nicht mehr schön, wenn sie einmal geschädigt sind, und können entfernt werden.

Bei dieser Stabtomate im Kübel werden die gelben Blätter im unteren Bereich entfernt. Nach und nach wird der Tomatenstängel so von unten nach oben, aber nur bis zu einer Höhe von 30 bis 50 cm, entblättert.
Allerdings sollten beim Tomatenpflanzenentblättern, wenn möglich, keine Blätter oberhalb einer Blüten- bzw. Fruchttraube entfernt werden, denn die Früchte sollen möglichst nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Ausnahme: wenn die Blätter von einer ansteckenden Krankheit befallen sind oder sich dort ein Schädlingsnest befindet (und keine Nützlinge wie Marienkäfer oder andere in Sicht sind). Ist der Sonnenbrand das geringere Gesundheitsrisiko, dann entfernt man auch mal Blätter oberhalb einer Traube. Falls die Gefahr besteht, dass die Photosynthese sehr stark eingeschränkt sein wird, weil man zu viele Blätter entfernen muss, kann man die Blattmasse erhöhen, indem man einige Seitentriebe nicht ausgeizt, sondern sie einige Blätter bilden lässt.

Zusammengefasst: Tomatenpflanzen der hohen Stabtomaten-Sorten werden also nach und nach von unten nach oben, am Ende bis zu einer Höhe von 30 bis 50 cm entblättert. Dadurch werden die unteren, oft sowieso absterbenden Blätter entfernt, wird der Pflanzenbestand besser belüftet, Tau, Regen und Gießwasser können schneller abtrocknen, wodurch sich vor allem Pilzkrankheiten nicht so leicht ausbreiten können (Pilzsporen der meisten Pilzkrankheiten keimen nur bei Feuchtigkeit auf den Blättern).

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