Woran liegt es, wenn von Jahr zu Jahr weniger Tulpen blühen? |
Oft werden die Wühlmäuse verantwortlich gemacht – aber wenn gar keine Erdaufhäufungen und Gänge festgestellt werden, dann waren die Nager nicht die Übeltäter. Aber was kann sonst die Ursache sein?
Wenn im ersten Frühjahr nach der Pflanzung viele Tulpen oder andere Blumenzwiebeln, die man im Herbst gesetzt hatte, geblüht haben, dann kann man davon ausgehen, dass man bei der Pflanzung alles richtig gemacht hatte. Also lag der Fehler mit großer Wahrscheinlicheit nicht bei der Pflanzung.
Blumenzwiebelpflanzen ziehen sich mehr oder weniger schnell nach der Blüte unter die Erde zurück. Damit sie im nächsten Jahr wieder so kräftig austreiben können, müssen sie auch mindestens wieder so viele Reservestoffe in ihre Zwiebeln einlagern. Deshalb sollte man Folgendes beachten:
- Die meisten Blumenzwiebeln mögen einen humosen, durchlässigen Boden. Staunässe mögen sie überhaupt nicht – auch nicht im Winter, wenn man sie gar nicht sieht.
- Während der Wachstumszeit der Blätter sollten Nährstoffe im Boden sein, die die Pflanzen aufnehmen können. Am besten gibt man alljährlich etwas reifen Kompost oder organischen Dünger auf den Boden im Beet.
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- Nach der Blüte wird der Blütenstängel sofort entfernt – so geht keine Energie für die Samenbildung verloren.
- Die Blätter lässt man unbedingt stehen, bis sie völlig verwelkt sind - die in der Pflanzenmasse enthaltenen Nährstoffe müssen wieder in die Zwiebeln zurück.
- In Jahren mit einem trockenen, warmen Frühjahr haben die Pflanzen kaum Zeit zu wachsen und durch die Fotosynthese Reserven anzulegen. Auch dies kann eine Ursache dafür sein, dass die Pflanzen schwächer werden und dann weniger blühen.
Bei großer Trockenheit vor und während der Blüte sollte man tatsächlich gelegentlich gießen. Schattieren (Sonnenschirm, Sonnensegel o. ä.) senkt die Temperatur ebenfalls ein wenig und verlängert die Phase der Fotosynthese – aber das Schattieren ist nicht überall möglich oder sinnvoll. - Wer die Blumenzwiebeln aus dem Beet oder dem Blumenkasten nehmen möchte, um sie woanders kühl zu überwintern, der sollte mit dem Ausgraben möglichst warten, bis die Blätter komplett verwelkt sind.
- Je anspruchsvoller die Sorte ist, desto mehr wirken sich Nährstoffmangel und andere kleine Probleme aus. Anspruchsvolle Sorten muss man gelegentlich nachpflanzen.
- Mir selbst passiert es außerdem gelegentlich, dass ich versehentlich in eine Blumenzwiebel hacke, wenn ich neue Stauden pflanze, Stauden teile und bei anderen Gartenarbeiten.
Das sind meine Erfahrungen und Beobachtungen. Möchten Sie/möchtet ihr etwas ergänzen? Anzeige
Wirlich schöne Bilder!
AntwortenLöschenHallo, wie steht es aber mit dem Argument, dass Hybride Sorten in den Folgejahren einen abnehmenden "Ertrag" bringen? Würden reine Tulpenzüchtungen zuverlässiger über mehrere Jahre blühen?
AntwortenLöschenGrüße
Die genetischen Eigenschaften einer Hybride bleiben ihr Leben lang gleich, auch Brutzwiebeln hätten die gleichen genetischen Eigenschaften. Nurt die Nachkommen aus Samen von Hybriden (entstanden aus der Kreuzung von Hybriden) haben weniger Ertrag, weil sich in der neuen Generation die Eigenschaften aufgespalten haben - siehe hier Hybridsamen - hui oder pfui. Daher ist das Saatgut von Hybride für den Anbau im nächsten Jahr nicht geeignet, außer man hat Spaß am Experimentieren.
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