Schnittlauch treiben auf der Fensterbank oder im Gewächshaus
Im Winter macht es besonders Freude, frische Kräuter und anderes selbst zu ernten und das Erntegut dann zuzubereiten oder zum Würzen zu verwenden. Wer Schnittlauch im Garten oder im Topf (Topfgarten) angebaut hat, kann dank der Schnittlauchtreiberei auch zu Weihnachten oder später frischen Schnittlauch ernten.(zuletzt bearbeitet am 19.12.2025)
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| Schnittlauchtreiberei im Gewächshaus aus vorbereiteten Bulben |
Frischer Schnittlauch macht aus dem einfachen Butterbrot ein Schnittlauchbrot und aus dem Rührei ein feines Kräuteromelett. Dazu liefert er Vitamin C, Carotin, Eisen und Calcium - und dank des enthaltenen Lauchöls auch viel würzigen Geschmack.
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Schnittlauch treiben - das Prinzip
Bei der Schnittlauch-Treiberei werden gut entwickelte Schnittlauchballen (Schnittlauchbulben) durch eine Temperatur-/Wasserbehandlung und anschließendem warmen Aufstellen im Winter zum Treiben angeregt.
Allerdings sollte der dazu verwendete Schnittlauch in der zweiten Gartensaison-Hälfte nicht mehr geerntet worden sein, damit er einen Nährstoffvorrat in den Bulben anlegen und genug Kraft für den Austrieb sammeln konnte.
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Schnittlauch treiben für Weihnachten
Mitte/Ende September werden Schnittlauchballen im Garten ausgegraben und irgendwo draußen völlig trocken aufbewahrt (beispielsweise unter einem Vordach). Mitte/Ende November werden die Ballen hervorgeholt, die vergilbten Halme entfernt und die Wurzeln eingekürzt. Anschließend werden die Schnittlauchballen 12 Stunden lang in warmes Wasser (35 bis knapp 40 °C) gelegt und dann in Töpfe gepflanzt. Diese Schnittlauchtöpfe kann man dann an einem hellen Platz bei Zimmertemperatur (20 °C ist optimal) aufstellen - auf der Küchenfensterbank oder in einem warm beheizten Gewächshaus. Der Ballen muss nur gleichmäßig feucht (nicht nass!) gehalten werden und bald beginnt der Schnittlauch zu treiben.
Schnittlauch treiben für die Ernte ab Januar
Soll der Schnittlauch erst ab Januar erntereif sein, müssen die Ballen erst Ende Oktober/Anfang November ausgegraben werden - vor Frostbeginn. Dieser Schnittlauch wird gleich geputzt (gelbe Halme entfernen, Wurzeln einkürzen) und zunächst draußen gelagert - dabei macht es nichts aus, wenn er gefriert, im Gegenteil, das macht ihn treibfähig. Zum Treiben werden die Ballen dann 12 Stunden lang in warmes Wasser (35 bis knapp 40 °C) gelegt und anschließend in Töpfe gepflanzt. Je länger der Schnittlauch draußen Kälte aushalten musste, desto kürzer kann die Warmwasser-Behandlung zum Anregen des Treibens sein. Die Schnittlauchtöpfe werden anschließend an einem hellen Platz bei Zimmertemperatur aufgestellt. Damit nicht alle Schnittlauchtöpfe gleichzeitig erntereif sind, kann man wöchentlich oder alle zwei Wochen einen Schnittlauchballen dieser Behandlung unterziehen. So kann man fortlaufend ernten und genießen.
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Die beiden Treibverfahren habe ich während meines Studiums mit Praktikum im Gemüsebau an der Fachhochschule Weihenstephan (heute Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) kennengelernt - ich erinnere mich noch gut an den würzigen Lauchgeruch und an die dampfenden Schnittlauchballen nach der Warmwasserbehandlung. Der damalige Betriebsleiter des Instituts für Gemüsebau, Ernst Niller, beschrieb diese Verfahren auch in seinem Buch Der große und der kleine Gemüsegarten*.
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