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Donnerstag, 30. Mai 2019

Tomate 'Maglia Rosa' im Topfgarten-Test

Tomate 'Maglia Rosa'.
Die Früchte sind etwa so groß wie eine Zwetschge.
Ich liebe Tomaten - als Pflanzen und als Gemüse. Und obwohl ich nur wenig Platz für den Gemüse- und Kräuteranbau auf meiner Terrasse habe, baue ich jedes Jahr auch Tomaten an - mal die kleinwüchsigen Balkontomaten im Topf, mal höhere Stabtomaten im Kübel. 2014 Jahr hatte ich mich für eine, mir bis dahin unbekannte Buschtomaten-Sorte entschieden: Tomate 'Maglia Rosa'. (Artikel von 2014 aktualisiert)

Ich habe die Tomate damals als Jungpflanze im Internet bestellt. Schon bei ihrer Ankunft wirkte sie zarter, als ich es gewohnt bin, aber sie war gesund. Ich pflanzte sie in den vorderen Teil eines großen Kübels, dahinter säte ich Stangenbohnen 'Blauhilde' aus, die an einem Spalier hochranken sollten. Unvorhergesehenerweise tauchte auch noch eine Kapuzinerkresse im Kübel auf.

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Tomate, Stangenbohnen und Kapuzinerkresse wuchsen auf meiner Südseitenterrasse gemeinsam im Kübel sehr gut, sie haben zusammen aber auch einen hohen Nährstoff- und Wasserbedarf.

Tomate 'Maglia Rosa' wenige Wochen nach der Pflanzung

Die Tomate 'Maglia Rosa' wurde zwar nicht, wie in ihrem Porträt angegeben, bis zu 1,50 m hoch, sondern sie stoppte ihr Längenwachstum bei etwa 90 cm. Aber sie bildete viele Nebentriebe und sehr viele ihrer kleinen, länglichen Früchte.

Die Blätter der 'Maglia Rosa' sind weicher und zarter als die der Tomatensorten, die ich bis dahin ausprobiert hatte. Meinem Eindruck nach konnte ihnen direkte Sonneneinstrahlung und Hitze durchaus zusetzen, weswegen ich der Tomatenpflanze (und mir) während der Hitzetage im Juli einen Sonnenschirm aufspannte.

Während der nachfolgenden Regenfälle wurde die Pflanze oft nass und die Feuchtigkeit hielt sich über Stunden auf den Blättern. Aber obwohl ein Kartoffelfeld südwestlich von der Terrasse liegt, wurde sie bis heute (Stand: Mitte August) nicht krank. Ich bin gespannt, ob sie ganz oder wie lange sie von der Kraut- und Braunfäule verschont bleibt.

Die Buschtomate 'Maglia Rosa' trägt reichlich Früchte.
Inzwischen beginnen die Früchte der 'Maglia Rosa'-Tomate mit der Reifefärbung und diese Woche konnte ich sogar die ersten ernten (Bild oben rechts).

Die Fruchtfarbe der reifen Frucht ist ein helles Rot mit einer leichten hellen Flammung. Den Geschmack der 'Maglia Rosa' stufe ich persönlich bei gut bis sehr gut ein. Früh geerntet empfand ich das Frucht-Süße-/Säure-Verhältnis als sehr angenehm, mit zunehmender Vollreife wird sie milder im Geschmack und ein klein wenig mehlig.

Die Tomate 'Maglia Rosa' eignet sich meiner Meinung nach als Snack- und Salattomate. Zum Kochen ist sie fast ein wenig zu schade.


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Nachtrag:
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die Tomatensorte 'Maglia Rosa' von Fred Hempel in Sunol/Kalifornien gezüchtet wurde. Vertrieben wird sie in den USA von Artisan Seeds, dem zu seiner Baia Nicchia Farm gehörigen kleinen Züchtungsunternehmen. Die Sorte 'Maglia Rosa' ist samenecht. Samen und Jungpflanzen kann man auch über Tauschbörsen und Saatgut/Pflanzen-Shops in Deutschland im Internet kaufen - einfach eine der vielen Suchmaschinen benutzen.

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Sonntag, 12. Mai 2019

Hochbeete - worauf kommt es an?

Man könnte meinen, die Auswahl eines Hochbeets sei nur eine Frage des Geschmacks und des Portemonnaies. Aber es gibt viele andere sehr wichtige Aspekte. (2019 überarbeitet)
Eine Ausstellung von Hochbeeten und Hügelbeeten findet man
 in der Kleingartenanlage Weihenstephan.
Unter einem Hochbeet versteht man üblicherweise einen Behälter mit Pflanzenabfällen (grüne und verholzte, manchmal etwas Stroh) in verschiedenen Zerkleinerungen oder Zersetzungsstadien, die mit reifem Gartenkompost und Erde abgedeckt und dann bepflanzt werden. Solche Garten-Hochbeete sitzen direkt auf dem gewachsenen Boden auf oder sind sogar etwas in den Boden eingelassen (siehe Anleitung Hochbeet bauen). Sie sind nach unten durchlässig, sodass überschüssiges Wasser (zu viel Regenwasser, Gießwasser sowie Wasser, das bei der Zersetzung von organischem Material frei wird) nach unten abfließen kann. Bei überdachten Aufstellplätzen ist das nicht zwingend nötig - allerdings sollte man trotzdem im Behälter eine Dränageschicht im unteren Bereich vorsehen und eventuell einen Wasserüberlauf oberhalb der Dränage anbringen.

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Aber nicht nur das Wasser kann zwischen Boden und Hochbeet zirkulieren, auch Bodenlebewesen können auf- und absteigen, nur vor der Zuwanderung von Mäusen, Wühlmäusen und Maulwürfen sollte man das Hochbeet durch ein Drahtnetz schützen.

Wenn nach ein paar Jahren der Inhalt des Hochbeetes komplett zersetzt und zu reifem Kompost geworden ist, kann man ihn herausschaufeln und als Dünger und Bodenverbesserer im Garten verteilen. Wie mit anderem Kompost auch, erhöht man so die Bodenfruchtbarkeit.

Hochbeete kann man als Bausatz kaufen, komplett selbst planen und bauen oder sie nach eigenem oder einem fremden Plan bauen lassen. Üblich sind Konstruktionen aus Holz, (Holz kombiniert mit) Metall, Kunststoff-Stecksysteme und gemauerte Hochbeete.

Hochbeet - die wichtigsten Entscheidungen, Aspekte:
  • Wie groß soll das Hochbeet sein?
    Die Breite und die Höhe sind nicht nur wegen des bequemen Arbeitens wichtig, sondern auch wegen des Drucks, den das Erd-/Kompostvolumen auf die Wände ausübt. Je höher und je breiter das Hochbeet, desto größer wirkt der Druck nach außen. Manche Stecksysteme aus Kunststoff können diesem Druck nach einigen Jahren nicht genug entgegensetzen - zum Beispiel, wenn ihnen extreme Temperaturen im Sommer und Winter zuschaffen gemacht haben. Aber auch eigene Konstruktionen aus anderen Materialien können instabil werden, wenn z. B. nicht genügend Stützpfosten an die Längsseiten platziert werden, diese nicht tief genug gesetzt werden oder zu schnell verrotten.
  • Die Größe des Hochbeetes spielt auch bei der Kompostierung im Inneren eine Rolle: Nur bei einem größeren Behälter reicht die Füllmenge an organischem Material, damit nennenswert Wärme bei der Zersetzung entsteht (für den Frühjahrsanbau mit "warmen Füßen" dank Kompostierungsvorgängen im Gewächshaus oder Frühbeet). 
  • Langlebigkeit des Hochbeets
    Ob man sich ein Hochbeet aus Stein, Holz, Holz mit Metall, Kunststein (Verbundmaterial) oder aus einfachem Kunststoff zulegt, sollte man nicht nur vom Preis, von der Optik und der Einfachheit des Aufbaus abhängig machen, sondern auch von der Lebensdauer, die man von seinem Hochbeet erwartet. Für jemanden, der vielleicht nur zwei Jahre ein bestimmtes Beet oder einen Garten zur Verfügung hat, für den reicht möglicherweise eine provisorische, mobile und/oder preiswerte Lösung aus Kunststoff oder (Abfall-) Holz, aber für einen Garten, an dem man sich dauerhaft erfreuen will, wird man lieber auf die Langlebigkeit und damit Nachhaltigkeit von gemauerten Hochbeeten oder Hochbeeten aus hochwertigem Holz setzen. Die Langlebigkeit ist allerdings nicht nur vom Material, sondern auch von der dauerhaften Stabilität der Konstruktion (beispielsweise durch ausreichende Stützung an den langen Seiten) abhängig.

    Tipp: Ein Hochbeet aus Holz hält länger, wenn die Seitenwände innen mit Folie ausgekleidet werden.
  • Kann und will ich das Hochbeet selbst aufbauen?
    Ein Hochbeet zu bauen, erfordert je nach Hochbeet-Art nicht nur handwerkliche Fähigkeiten (Mauern, Sägen, Verbinden von massivem Holz u. Ä.), sondern auch körperliche Kraft (Rasensoden abtragen, Holz oder Steine schleppen, Erde schaufeln usw.). Glücklich ist, wer eine/n HandwerkerIn im Haus und freiwillige HelferInnen hat. Ansonsten kann man aber auch ein Unternehmen/Fachfirma aus dem Galabau (Garten- und Landschaftsbau) beauftragen. Tipp: Wenn Sie wegen des leichteren Materials und der praktischen Steckbauweise einen Bausatz aus Kunststoff oder anderem Material in Erwägung ziehen, fragen Sie nach der Lebensdauer und langfristigen Stabilität des Materials und der Konstruktion sowie nach der empfehlenswerten Aufbauhöhe. 
  • Will ich mein Hochbeet mit einem passenden Frühbeetüberbau?
    Einige Hochbeet-Bausätze aus dem Handel sind mit einem passenden Frühbeetüberbau ausgestattet, der sich im Sommer abnehmen lässt. Wer solch einen Luxus auch bei seiner Eigenkonstruktion haben möchte, kann sich mit einem Frühbeettunnel behelfen oder Ähnliches aus Folie und Metall- oder Holzkonstruktion selbst entwerfen (an die Lüftung und die Verankerung denken).

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  • Benötige ich Ablageflächen, Flächen zum Aufstützen?
    Viele Frühbeete haben oben keinen breiten Rand. Wer eine Ablagefläche oder einen breiteren Rand zum Abstellen (beispielsweise der Pflanzkisten vor dem Auspflanzen), Aufstützen oder als Not-Sitzgelegenheit haben möchte, sollte das von Anfang an bei seinem Entwurf oder seiner Kaufentscheidung berücksichtigen.  
  • Wenn mein Hochbeet keinen Kontakt zur Erde haben kann
    Gerade beim Urban Gardening (Gärtnern in der Stadt) hat man nicht unbedingt gewachsenen Boden zur Verfügung, auf den man das Hochbeet aufsetzen kann - beispielsweise auf Dachterrassen, Balkonen, Terrassen oder in temporären Gärten/Begrünungsaktionen auf betonierten Flächen. Einen Ersatz für Garten-Hochbeete bieten hier große Pflanzbehälter, die unten geschlossen sind. Auch darin kann man schichten und "kompostieren" - beispielsweise zwischen einer Dränageschicht unten und der oberen "guten" Pflanzerde kann man die Pflanzenabfälle und durchwurzelte Erde vom Vorjahr unterbringen. [Da ich das seit Jahren auf meiner Terrasse betreibe, weiß ich, dass es funktioniert. Allerdings versuche ich, darauf zu achten, dass die Abfälle von Zierpflanzen aus nicht-biologischem Anbau wieder in Behältern für Zierpflanzen landen und nicht etwa unter meinen Tomaten, Bohnen, Auberginen oder anderen Gemüsen. Außerdem achte ich auf Fruchtwechsel von Jahr zu Jahr in Pflanzgefäßen mit Blumenerde vom Vorjahr beim Anbau von Sommergemüsen wie Tomaten.] Bei einem wertvollen empfindlichen Bodenbelag sollte man auch verhindern, dass bei Starkregen oder Gießfehlern überschüssiges Wasser über den Bodenbelag laufen und bei Abwesenheit eintrocknen kann - sondern einen Ablauf in einen versteckten, ausreichend großen Auffangbehälter einplanen.

    Eine weitere Alternative zum Garten-Hochbeet sind Tischbeete - Wannen auf Stelzen mit oder ohne Räder an diesen. Der Platz für die Erde ist in diesen Tischbeetwannen allerdings vergleichsweise gering und daher ist in der Regel keine Schichtung (und damit keine Kompostierung von Gartenabfällen im Inneren) möglich. Dafür haben Tischbeete den Vorteil, dass man an ihnen im Sitzen arbeiten kann. 

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Dienstag, 22. Januar 2019

Gestalten und Gärtnern mit Pflanzen in Töpfen und Kübeln - für Blumenliebhaber, Nützlingsfreunde und Selbstversorger

Auf Balkon, Terrasse/Dachterrasse, im Eingangsbereich, zur Gestaltung besonderer Gartenbereiche und im Urban Gardening gärtnert man am besten in Töpfen, Kübeln, Blumenkästen, Spindeln, Ampeln, Pflanzkisten und anderen Pflanzbehältern. So bleibt man flexibel und kann trotzdem seine Gartenträume verwirklichen. Was man wissen sollte, damit gestalterisch und gärtnerisch auch alles nach Wunsch klappt, habe ich in ein Buch gepackt, das gerade beim Ulmer Verlag erschienen ist: Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*. Darin sind neben meinem Gartenbaufachwissen auch meine bald 40 Jahre Erfahrung als Hobbygärtnerin, die überwiegend in Kübeln und Kästen anbaut, enthalten.

 

Buchtipp für Blumenliebhaber genauso wie Selbstversorger: Gärtnern in Töpfen* - so klappt die Gestaltung und das Gärtnern

Vom Duftgarten auf dem Balkon, über den Kräutergarten neben der Outdoorküche auf der Terrasse bis hin zum Stauden- und Gehölzgarten in Kübeln auf einem Tiefgaragendach - mit Töpfen, Kübeln und anderen Pflanzbehältern kann man überall gärtnern, auch Anfänger! Auch Urban Gardening ist im Grunde ein Gärtnern in Töpfen, wenn man den Begriff "Töpfe" als Synonym für alle Arten von Pflanzgefäßen verwendet, also auch Pflanzkisten und Erdesäcke.

Die vielen Möglichkeiten des Gärtnerns in Pflanzgefäßen habe ich im Laufe von fast vier Jahrzehnten selbst ausprobiert. Schon während meines Studiums zur Gartenbau-Ingenieurin habe ich mit dem Gärtnern in Töpfen experimentiert - zuerst hauptsächlich mit Sommerblumen, mediterranen Kübelpflanzen, Kräutern und Tomaten, später mit ausgefallenen Obst- und Gemüsesorten und in den letzten Jahren zusätzlich mit winterharten Stauden und Gehölzen. Über viele meiner Erfahrungen habe ich in den letzten Jahren gebloggt. Nun sind mein Fachwissen und meine Erfahrungen in ein Gartenbuch geflossen.

In Gärtnern in Töpfen: Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*

  • stelle ich viele Möglichkeiten vor, die man mit einem Topfgarten hat, beispielsweise Blütenträume ausleben, ein Duftpflanzenparadies schaffen, Bienen, Schmetterlingen und Nützlingen helfen, einen Erntegarten auf kleinem Raum verwirklichen oder die künstlerische Leidenschaft austoben und anderes mehr,
  • gebe ich Gärtnerwissen zum richtigen Pflanzen, Bewässern, Düngen, Pflegen und Gesunderhalten von Sommerblumen, Stauden, Gehölzen, Kräutern, Gemüse und Obst in Töpfen und Kübeln weiter - natürlich umweltfreundlich,
  • zeige ich, wie man durch die vertikale Raumnutzung mehr Platz für Pflanzen schafft,
  • informiere über die verschiedenen Pflanzerden und Topfmaterialien,
  • erläutere die Frostfestigkeit der Pflanzgefäße,
  • liste Pflanzen für Bepflanzungen nach Jahreszeit sowie für Dauerbepflanzungen auf,
  • zeige, wie man einen persönlichen Gestaltungsstil entwickelt,
  • welche Wirkung man mit Solisten im Vergleich zum choreografierten Zusammenspiel von Pflanzen erzielt und vieles mehr.

Das Buch soll Anfängern den Einstieg ins Gärtnern in Töpfen (und anderen Pflanzbehältern) erleichtern, damit aus dem Funken eines ersten Interesses durch den Erfolg ein Feuer werden kann, und ich möchte fortgeschrittenere Hobbygärtner mit neuen Ideen zur Pflanzenauswahl und zur Gestaltung mit Pflanzen unterstützen.

Buchdaten im Überblick:

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8

Herzlichen Dank an den Ulmer Verlag in Stuttgart, der auch bei diesem Buch an mich und das Thema glaubte.


 

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Sonntag, 8. Juli 2018

Staudenbeet und Topfgarten im Sommer

Mein Garten besteht aus einem Staudenbeet auf einem mit Rasen begrünten Tiefgaragendach und einem Topfgarten, der sich über die Terrasse bis hinein in das Staudenbeet erstreckt. Beide liegen vor einer Südwand und haben ab Mitte des Vormittags bis Abends pralle Sonne. Der Standort ist im Hochsommer nicht ganz einfach zu begrünen, ohne dass alles verwelkt, aber mit der richtigen Pflanzenwahl klappt es doch ganz gut.

Topfgarten trifft auf Staudenbeet

Das Staudenbeet habe ich 2012 angelegt. Allzu viel hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Vorjahren nicht verändert - einzelne Pflanzen sind mit der Zeit besonders kräftig geworden wie beispielsweise das Chinaschilf und eine der drei Purpursonnenhutpflanzen, andere wie beispielsweise die Duftnessel konnten sich nicht halten, was dieses Mal wahrscheinlich am Frost lag, denn die Schnecken hatte ich mit punktiertem Ferramol-Einsatz (ungiftiges Schneckenkorn) im Frühjahr ausreichend im Griff.

Taglilien gehören zu den Blumenzwiebelpflanzen.
Purpursonnenhut – eine Freude für Menschen und Nützlinge 


Aus dem Topfgarten gibt es dagegen einiges zu berichten. Der vorletztes Jahr totgeglaubte Schmetterlingsflieder Buddleja davidii 'Black Knight' hat sich inzwischen völlig erholt (die bereits angeschaffte Ersatzpflanze bekam meine Mutter für ihr Beet. Auch das Lampenputzergras 'Hameln' fühlt sich auch im sechsten Jahr in seinem Kübel noch pudelwohl - Platz für Gastpflanzen lässt es allerdings schon lange nicht mehr.

Anders die Bodendeckerrose im Kübel: Sie hatte letztes Jahr schon einen Eisenmangel, weswegen ich sie besonders verwöhnte. Sie schwächelte trotzdem nach dem Winter, aber den Rest geben ihr derzeit seit dem Frühjahr die Vögel: Nicht nur bei der Rose, sondern auch in fast allen anderen Töpfen scharren sie jeden Tag die Wurzeln frei. Die Rose und die selbst ausgesäten Kräuter nehmen das sehr übel, bei anderen Töpfen und Kübeln konnte ich mit Auflagen auf der Pflanzerde das Schlimmste verhindern.

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Etwas traurig bin ich auch, dass die zwar sehr schöne Prachtscharte Liatris spicata die Oberhand im Kübel gewonnen und den zarteren, weißen Purpursonnenhut 'Baby Swan' im sechsten Jahr verdrängt hat. Im Frühjahr waren noch einzelne Blätter zu sehen gewesen, inzwischen aber hat die Prachtscharte der kleineren Konkurrenz das Wasser und die Nährstoffe abgegraben. Ich hätte sie im vergangenen Herbst umtopfen oder trennen müssen – der Platz im Topf war von Anfang sehr klein gewesen.

Neben den schon erwähnten dauerhaften Kübelgästen habe ich auch dauerhafte Gewürzpflanzen in Töpfen und Kübeln: Schnittlauch, Thymian, Salbei und Rosmarin – die jedes Jahr im Frühjahr sehr schön blühen.

Neue Pflanzen im Topfgarten

Mehr Platz mit einem Topfgartenregal


Wie jedes Jahr teste ich auch 2018 wieder neue Arten und Sorten auf ihre Eignung in Pflanzgefäßen wie Töpfe und Kübel.

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Ganz neu ist mein Feigenbaum. Die Sorte heiße 'Violetta' und ich möchte sie draußen vor dem Fenster überwintern. Angeblich hält sie auch -10 bis -15 Grad Celsius aus und braucht keine weitere Pflanze zur Befruchtung. Sie kam im Frühjahr schon ganz gut, aber marmoriert beblättert und mit einer Feigenfrucht bei mir an, hat aber inzwischen viele neue und schönere Blätter sowie neue Früchte bekommen.

Der Fruchtansatz der 'Violetta' ist eine Freude. Ich bin gespannt, wie sie schmecken werden.

Zum ersten Mal in meinem Topfgarten ist das sehr intensiv duftende Griechische Basilikum. Ich habe es schon als Gewürz unter anderem mit Tomaten und Mozzarella ausprobiert und bin ganz begeistert.

Das Griechisches Basilikum ist schön gewachsen und blüht jetzt weiß.

Apropos duftend: Einer meiner Schwerpunkte dieses Jahr sind Duftpflanzen – dazu gehören drei verschiedene Duftgeranien und eine Duftnessel.

Duftnessel, Duftgeranien, Petunien und mehr

Zur weiteren Verschönerung wählte ich eine Pflanzenkombination "Confetti Garden™ Purple Cleopatra" von Gärtner Pötschke* bestehend aus Petunien, Hängepetunien und Verbenen..

Die Tomatensorte, die ich dieses Jahr anbaue, heißt 'Ananastomate'. Diese Fleischtomate ist sehr wüchsig und braucht dementsprechend einen großen Kübel, viele Nährstoffe und Wasser und mehrmals täglich Kontrolle wegen der Vögel, die nach Insekten scharren und die Erde über die ganze Terrasse verstreuen. Am Spalier aufgeleitet habe ich sie dieses Jahr mal mit Einmachgummis. Das klappt bis jetzt recht gut. Ich habe zwar einige Triebe ausgegeizt, die Tomate ansonsten aber nicht streng erzogen, denn sie hat dort, wo sie steht, genug Licht und Wärme.

Die Ananastomate hat in kurzer Zeit mindestens 10 Früchte gebildet


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Dieses Jahr teste ich auch drei neue Chilisorten: 'Bolivian Rainbow', 'Aji Pineapple' und 'Aji Amarillo'.

Die Chilisorte 'Bolivian Rainbow' ist bei mir kleiner als die anderen Sorten, blühte und fruchtete aber als erste.
Einzelheiten zu meinen Pflanzen siehe auch bei Mein Pflanzenarchiv.

Meine Bücher zum Thema:
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Dienstag, 20. März 2018

Frühling: Gemüse anbauen – im Garten, auf Balkon und Terrasse

Kein Jahr gleicht dem anderen und im Freien muss man sich als GärtnerIn nicht nur nach dem Gartenkalender, den örtlichen Klimagegebenheiten, sondern auch nach der tatsächlichen Witterung richten: Mal ist es schon im Februar frühlingshaft warm und sonnig, mal ist es im März noch eisig und verschneit. Je nach Witterung geht die Anbausaison bei den Selbstversorgern etwas früher oder später los. Welche Gemüsearten als erste angebaut werden können.
Frühgemüse Radieschen
Radieschen (hier im Topf) gehören zu den ersten Gemüsen, die man aussäen kann, und es dauert nur wenige Wochen bis zur Ernte.
Statt nach Datum zu gärtnern, sollte man die Standortgegebenheiten (vergleiche beispielsweise Köln und Rosenheim), auf das aktuelle Wetter vor Ort (manchmal ist es nämlich in Oberbayern wärmer als in NRW) und die Wetterprognose der nächsten Wochen für die Region achten. Sobald der Schnee weg ist und die Wettervorhersage nur noch von leichten Frösten ausgeht, kann in Töpfen, Kübeln, Balkonkästen, Pflanzkisten und anderen Pflanzgefäßen mit dem Gemüse- und Kräuteranbau begonnen werden. Der Vorteil von Pflanzgefäßen: Man kann sie schnell mal ans Haus rutschen oder reinholen. Mit dem Anbau in Gartenbeeten (außerhalb von Gewächshaus oder Frühbeet*) sollte man warten, bis der Boden soweit abgetrocknet ist, dass er bei der Bodenbearbeitung nicht mehr "schmiert".

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Gemüse aussäen
Je nach Region und Wetterverlauf kann man schon im Februar, sonst im März beispielsweise diese Gemüsearten direkt an Ort und Stelle aussäen:
  • Radieschen, 
  • Spinat, 
  • Erbsen, 
  • Möhren und 
  • Wurzelpetersilie 
Ungefähr Anfang April ist dann die Zeit für auch Rettiche gekommen.

Man sollte jeweils Arten und Sorten für das Frühjahr auswählen!
Das ist sehr wichtig, weil Temperatur und Tageslänge der Jahreszeit das Wachstum und das Blühverhalten von Arten und Sorten beeinflussen. Je nach Gemüseart und Sorte kann die zunehmende Tageslänge im Frühjahr beispielsweise das Schossen (Blütenbildung) auslösen, was bei Wurzel- und Blattgemüsen nicht erwünscht ist. 

Gemüse-Jungpflanzen auspflanzen
Im März kann man auch vorgezogene Jungpflanzen auspflanzen – entweder selbst vorgezogene oder solche, die man beim Gärtner, auf dem Markt oder im Gartencenter gekauft hat. Zur Pflanzung eignen sich beispielsweise:
  • Kohlrabi, 
  • Kopfsalat, 
  • Knollenfenchel, 
  • Früher Weißkohl oder Rotkohl (in Bayern wegen der kalkhaltigen Böden Blaukraut genannt)
  • Wirsing und 
  • Steckzwiebeln 
Ab April dürfen dann auch Brokkoli, Blumenkohl und Frühkartoffeln hinaus ins Freie.

Knollenfenchel ist ein unterschätztes Gemüse


Frühkartoffeln vorkeimen und noch früher ernten
Ab Mitte März kann man Frühkartoffeln, die Mitte April gepflanzt werden sollen, im Haus oder im Gewächshaus vorkeimen – die sind dann noch schneller erntebereit. Zum Vortreiben werden die Pflanzkartoffeln nebeneinander in eine flache Schale gelegt und in einen hellen Raum bei knapp 15 °C gestellt.

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Kälteschutz für Frühjahrsgemüse
Ein bis zwei Lagen Gartenvlies schützen das junge Gemüse in den ersten Wochen, falls es noch Minusgrade geben sollte. Man kann es über das Beet oder das Hochbeet - auch im Gewächshaus und Frühbeet - legen sowie über Töpfe oder andere Pflanzgefäße. Damit es nicht wegfliegen kann, wird es mit Ankern befestigt, seitlich mit Steinen beschwert  oder mit ähnlichen Maßnahmen gesichert.

Hochbeet - erst Pflanzung mit Vlies
Gartenvlies hält die ersten Gemüsepflanzen warm
Sollte die Witterung schon sonnig und warm sein, braucht man das Vlies natürlich (tagsüber) nicht. Und umgekehrt: Wenn es noch einmal einen Kälteeinbruch mit sehr tiefen Minusgraden gibt, kann man (nachts) mehrere Lagen Vlies und/oder zusätzlich Zeitungspapier auflegen.

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Flexibel und mobil gärtnern
Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8








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Donnerstag, 14. Dezember 2017

Buchvorstellung "Das große Ulmer Biogarten-Buch"

Das große Ulmer Biogarten-Buch - Werbelink zu Amazon.de

Noch zehn Tage bis Weihnachten und ich Glückliche habe mein erstes Weihnachtsgeschenk schon bekommen: "Das große Ulmer Biogarten-Buch" von Brunhilde Bross-Burkhardt, gerade frisch im Ulmer Verlag** erschienen. Schon nach dem ersten Durchblättern kann ich sagen: Das Buch ist ansprechend und hat sowohl frisch gebackenen als auch erfahreneren Biogärtnern jede Menge zu bieten. Ein gelungenes Weihnachtsgeschenk!

Seit meinem Gartenbaustudium Anfang der 1980er Jahre beschäftige ich mich mit dem Thema Biogarten und dem ökologischen Anbau. Ich habe jede Menge eigene Erfahrung - wenn auch in den letzten Jahren vor allem in meinem Topfgarten auf der Terrasse - und natürlich alle wichtigen Bücher zum Thema gelesen. Natürlich liefert auch dieses Buch das Basiswissen für Einsteiger und Nachschlagemöglichkeiten für Fortgeschrittene. Was mir aber an diesem Biogartenbuch besonders gefallen hat, ist, dass darüber hinaus Aspekte unserer heutigen Zeit angesprochen werden, die nicht nur der Fachjournalistin und Autorin Dr. Bross-Burkhardt, sondern vielen Hobbygärtnern besonders wichtig sind:
  • Biogärtnern als Lebenshaltung, 
  • um Verbundenheit mit der Natur zu erleben und als 
  • Quelle für Lebensfreude,
  • Biogärtnern als Beitrag zum Naturschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt,
  • Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit (Sortenpflege),
  • Experimentierfreude.
Auch was die Nähe zum naturwissenschaftlich Begründbaren betrifft, fühle ich persönlich mich mit der Autorin ganz auf einer Linie.

Was das Buch sonst noch auszeichnet:
  • Nicht nur sind die Inhalte interessant, es ist auch schön bebildert, anschaulich illustriert und gut zu lesen.
  • Es ordnet den heutigen Bioanbau in eine Entwicklung ein und erläutert die Schnittstellen zu Permakultur sowie zu speziellen Bioanbauverfahren wie die der Biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise.
  • Es gibt Beispiele für die Umsetzung in der Praxis - vom Urban Gardening bis zum großen Selbstversorgergarten.
  • Das Kapitel Biologischer Pflanzenschutz im Biogarten ist natürlich auch da 
  •  und so vieles mehr. 
 Am besten schauen Sie gleich selbst ins Buch - entweder beim Ulmer Verlag**, bei Amazon* oder im Buchgeschäft Ihrer Wahl. Für Online-Gucker: Einfach auf "Blick ins Buch" klicken. Der Ulmer Verlag hat im Vergleich zu Amazon die schönere Buchvorschau - und das sage ich nicht, weil dort auch die meisten meiner eigenen Gartenbücher* erschienen sind, sondern weil es wahr ist!

Das große Ulmer Biogarten-Buch*
Brunhilde Bross-Burkhardt
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2017
288 Seiten, 258 Farbfotos, 62 farbige Zeichnungen
ISBN: 3-8001-0868-2

Mein Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Gartenbuch für Hobbygärtner! Ich freue mich über die Bereicherung meiner Biogarten-Bibliothek.

** Danke an den Ulmer Verlag für das tolle Weihnachtsgeschenk
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Sonntag, 18. Juni 2017

Topinambur im Kübel

Manchmal wird empfohlen, Topinambur mit Wurzelsperre, beispielsweise in einem Kunststoffkübel, anzubauen, damit er sich nicht über die Wurzeln im ganzen Garten ausbreiten kann. Ich hatte ein paar Jahre lang Topinambur in einem Kübel – dies sind meine Erfahrungen dazu.

Ich hatte mir die Topinamburknollen im Internet bestellt. Die daraus wachsenden Topinamburpflanzen sollten als grüner Sichtschutz dienen, der sich im Sommer mit gelben Blüten schmückt. Im Herbst wollte ich die Knollen ernten.

Der Topinambur im Kübel war zum Sommeranfang immer üppig und schön.
Gepflanzt habe ich die Topinambur-Knollen in einen Terrakottakübel mit normaler Blumenerde. Terrakotta hatte ich gewählt, weil ich mit schwarzen Plastikkübeln wegen des Aufheizens schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Der Kübel bekam zusammen mit anderen Kübelpflanzen einen Platz neben der Terrasse vor der Südseitenwand des Hauses.

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Der Topinambur trieb im Frühjahr zunächst sehr schön aus und bot Anfang des Sommers einen schönen, frisch grünen Sichtschutz. Ich goss ihn morgens von Hand mit der Gießkanne und er bekam gelegentlich etwas Flüssigdünger in sein Gießwasser. Wenn dann aber die große Sommerhitze kam, war es schwierig, ihn ausreichend mit Wasser zu versorgen, weil ich in dieser Zeit teilweise 14 Stunden pro Tag außer Haus war. Ab Mitte August bekam er dann den ersten Anflug von Echtem Mehltau und im September bot er nur noch ein Bild des Jammers - er brach unter dem Mehltau förmlich zusammen.

Ab Mitte August wurde der Topinambur im Kübel (links oben im Bild) von Echtem Mehltau befallen.
Dieser Ablauf wiederholte sich jedes Jahr etwa 4 Jahre lang, bis ich von ihm genug hatte.

Geblüht haben meine Topinamburpflanzen nie – ich hatte offensichtlich eine blühfaule Sorte erwischt. Zwar konnte ich im Herbst jeweils einiges an Knollen ernten, doch die waren schmal (vermutlich auch, weil zu eng gepflanzt) und schwierig zu säubern. Daran verlor ich schnell die Lust.

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Mein Fazit:
An meinem heißen Standort ist die Kultur von Topinambur im oberirdisch stehenden Kübel schwierig: Ein schwarzer Plastikkübel wird zu heiß, ein Terrakottatopf trocknet zu schnell aus. Man muss den Kübel mit dem Topinambur entweder eingraben, was bei mir nicht möglich ist, da es sich nur um eine begrünte Dachterrasse mit dünner Erdauflage handelt, oder ihn in die zweite Reihe stellen, damit er vor Sonne und Wind besser geschützt ist. Außerdem braucht man bei der Kultur von Topinambur im oberirdischen Kübel eine automatische Bewässerung oder muss im Sommer manuell mehrmals am Tag gießen können.

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