Mittwoch, 1. Mai 2013

Colour Blocking im Garten - viel Effekt für wenig Geld


Colour Blocking im Garten - hier mit Tulpen in einer Farbe
Colour Blocking (englische Schreibweise) bzw. Color Blocking (amerikanische Schreibweise) ist ein großer Trend in der Mode - aber auch im Garten kann man damit viel Wirkung für wenig Geld erzielen.

Was ist Color Blocking?

Unter Color Blocking versteht man den pointierten Einsatz von einer oder mehreren auffälligen Farben. Dabei wird die einzelne Farbe geballt als "Farb-Block" platziert. Durch Colour Blocking wird die Aufmerksamkeit des Betrachtenden gelenkt und je nach Farbe bzw. Farbflächen, die nebeneinandergesetzt werden, eine bestimmte Wirkung erzielt.

Colour Blocking im Garten

Mit Colour Blocking kann man auch im Garten eine große Wirkung erzielen, ohne viel Geld oder viel Arbeit zu investieren.

Beispielsweise kann man Tulpen einer Sorte in einer leuchtenden Farbe geballt an einem Fleck pflanzen - schon erstrahlt dadurch nicht nur der kleine Gartenfleck, sondern der ganze Garten bzw. der einsehbare Gartenteil in neuem Glanz. Und das für nur wenige Euro und etwas Pflanzarbeit im Herbst davor (-> Wann Blumenzwiebeln pflanzen).

Colour Blocking mit zwei Blütenfarben
Schon mit einer kleinen Farbfläche in einer Farbe kann man eine große Wirkung erzielen. Tolle Möglichkeiten bieten aber auch Kombinationen mehrerer Farben - die Farben können sich dabei gegenseitig aufputschen (z. B. Gelb und Rot), sich "beißen" und dadurch die "Spannung aufheizen" (z. B. Orange und Lila) oder aber Ton in Ton (z. B. Lila und Flieder) verlaufen. Jede Kombination hat ihren besonderen Reiz.

Wichtig beim Colour Blocking ist, dass die Farbe flächig eingesetzt wird: Man pflanzt nicht eine gelbe Tulpe hier und eine gelbe Tulpe 5 Meter weit entfernt, sondern 10 gelbe Tulpen an einem Fleck beieinander - dadurch erzielt man eine größere Fernwirkung.

Auch wenn man Farben kombiniert, bildet man Farbblöcke:

Statt
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot
Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb
Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot Gelb Rot,

pflanzt man
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot
Gelb Gelb Gelb Gelb Rot Rot Rot Rot.

Wichtig ist, dass der Farbblock die Aufmerksamkeit auf sich zieht und seine Aussage macht ("Alles neu macht der Frühling!").

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Gartenplanung: Colour Blocking ist Klotzen an der richtigen Stelle

Man neigt dazu, seine Blumenzwiebeln oder andere Pflanzenschätze gleichmäßig im Garten zu verteilen, damit alles schön wird. Doch verwässert man dadurch oft ungewollt ihre Wirkung. Colour Blocking dagegen ist "räumlich konzentriertes Klotzen".

Colour Blocking auf der Terrasse
(mit Zauberglöckchen Calibrachoa)
Damit Colour Blocking die gewünschte Strahlkraft entwickeln kann, muss man auch den richtigen Platz für seinen Farbblock finden: Ein Kübel neben der Eingangstür kann es sein, oder ein kleines Beetstück im Vorgarten, eine Blumenspindel auf der Terrasse, eine auffällig platzierte Schale auf dem Balkon oder eine exponierte Stelle im Garten.

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Die Colour Blocks sollten groß genug und von der Farbe her intensiv genug sein, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und so von "Unzulänglichkeiten" in der Umgebung ablenken.

Colour Blocking mit auffälliger
Pfingstrosensorte
Colour Blocking setzt deutliche Akzente und kann dadurch auch langweilige Gartenbereiche oder Schmuddelecken aufwerten (z. B. eine orangefarbene Kaskade aus Kapuzinerkresse, oder ein kleiner See aus gelben Ringelblumen oder pinkfarbenen Zinnien neben dem Komposthaufen). Aber natürlich muss man sich nicht auf Colour Blocking beschränken, sondern kann seinen Gartengelüsten freien Lauf lassen und an anderen Stellen den zarteren Blumen, Gräsern und anderen Pflanzen einen schönen Platz bieten - nach und nach, oder wie man Zeit, Lust und Geld hat.

Großblumige Tulpen, Narzissen und andere Frühjahrsblüher eignen sich besonders zum "Klotzen" im Frühjahr (April/Mai). Doch wer die ganze Gartensaison lang Blickfänge haben möchte, überlegt sich bei seiner Gartenplanung, welche Pflanzen in welchem Monat einen Colour Block bilden und die optische Führung übernehmen könnten - und das müssen nicht immer Gruppenpflanzungen gleichfarbiger Pflanzen sein, manche Pflanzen sind einzeln schon ein "Colour Block" für sich, z. B. einige Stauden oder Gehölze. Platziert man sie an die richtigen Stellen, strahlt der Garten das ganze Jahr.
Herbstanemonen sind im Spätsommer ein schöner Hingucker
Zu solchen Blickfängen gehören Pfingstrosen (große und viele Blüten Ende Mai), dauerblühende Strauchrosen (Blütenpower den ganzen Sommer), Staudenphlox (Blütenpracht von Juli bis September), Herbstanemonen (Blütenreichtum August/September), Neubelgische Astern (Blütenwolken September/Oktober), Feuerahorn (leuchtend rotes Laub ab Ende September) und viele andere Pflanzen.
Colour Blocking: Von Juli bis September
leuchtet der Staudenphlox
Fairerweise muss man aber sagen, dass diese Dauerbrenner erst mehrere Jahre brauchen, bis sie gut eingewachsen sind und sich ausgebreitet haben. Dann erst entwickeln sie ihre volle (Farb-) Wirkung. Bis dahin kann man sich aber mit ein paar Sommerblumen-/Herbstblumen-Color-Blocks behelfen.

Colour Blocking: für neue Gärten und zur Orientierung in schon bestehenden Gärten

Colour Blocking ist eine gute Methode, einem neuen Garten schon eine persönliche Note zu verleihen, ohne sofort viel Geld und Arbeit aufwenden zu müssen. Einzelne Color Blocks, gut platziert, machen oft mehr her als ein großes buntes Tohuwabohu, das man aus Not schnell und unüberlegt über den neuen Garten ausbreitet. Mit Hilfe von Colour Blocking kann man sich Zeit lassen und seinen Garten langsam nach seinem Geschmack und Geldbeutel entwickeln. Aber auch in einem bestehenden Garten kann man dem Auge mit Colour Blocks Orientierungshilfe bieten - z. B. wenn man sie als Eingangsmarkierung zu einem neuen Pflanzenthema oder Nutzungsbereich einsetzt.
Colour Blocking mit Kapuzinerkresse -
sie hat eine gute Fernwirkung und die Samen sind preiswert
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Donnerstag, 18. April 2013

Frühling im Topfgarten auf Balkon oder Terrasse

Rote Margerite im Topf
Mein Topfgarten befindet sich auf meiner Südseiten-Terrasse (sozusagen ein Balkon ohne Geländer im Erdgeschoss) und die ist jetzt schon so voll, dass ich gar nicht weiß, wo ich in vier Wochen - nach den Eisheiligen - mit all meinen Sommerblumen- und Sommergemüsen-Träumen hin soll.

Tomaten und Chili müssen zum Beispiel UNBEDINGT sein. Und wie Auberginen im Topf auf der Terrasse gedeihen, wollte ich dieses Jahr auch ausprobieren. Und ich möchte (mehr) Kapkörbchen. Und wieder mindestens eine dunkelrote Petunie! Und da waren doch diese zweifarbigen Calibrachoa-Sorten (z. B. "Lemon Slice" - gelb-weiß-gestreift!) im DeGa-Magazn, in die ich mich verliebt hatte. Und kalifornischer Mohn im Topf sähe bestimmt auch toll aus. Und Rukola möchte ich auch gerne wieder selbst ernten können. Und Basilikum natürlich, unbedingt! Und ... mir fällt noch so viel ein, das wird eng. Denn vor allem die Kräuter-Töpfe haben sich jetzt schon richtig breit gemacht.

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Wiedersehensfreude nach dem Winter

Oregano im Topf
Schnittlauch, Thymian und Salbei haben den Winter im Topf auf der Terrasse sehr gut überstanden. Und nicht nur die, sondern auch eine Rose, ein Schmetterlingsflieder und einige Stauden und Gräser, die ich testweise in Töpfen und Kübeln kultiviere, direkt neben meinem neuen Staudenbeet.

Mir scheint bei der Überwinterung im Topf oder Kübel nicht die tiefe Temperatur das Kritische zu sein, sondern dass man im Spätwinter an sonnigen Tagen bereits gießen muss, selbst wenn die Temperatur noch unter Null liegt - aber vorsichtig, das Wasser sollte nicht im Untersetzer stehen.

Dem Thymian habe ich vor ein paar Tagen einen neuen, größeren Topf spendiert (der alte war winzig) und nun macht er sich richtig breit und gibt damit an, wie schnell er neue frische Blätter produzieren kann. Der Salbei wurde nach dem Winter ordentlich gestutzt - das hat letztes Jahr prima geklappt und erste Blättchen treiben auch jetzt schon wieder.

Ein Topfregal schafft mehr Platz
Übrigens: Vom Schnittlauch, dem Thymian und einem neu dazugekommenen Oregano habe ich gestern für das Abendessen schon reichlich für meine Gemüse-Knoblauch-Tomaten-Nudelsoße geerntet! Ich überlege schon, was ich heute Abend essen könnte, wofür ich richtig viel Schnittlauch brauche, denn der ist tatsächlich schon fast überreif. Rührei mit Schnittlauch? Schnittlauchbrot?

Pflanzliche Verlockungen

Apropos neue Kräuter in Töpfen. Eigentlich nehme ich mir immer wieder vor, alle Kräuter beim Gärtner direkt zu kaufen, denn normalerweise erhält man da die bessere Qualität und Beratung und hat auch mehr Auswahl. Aber dann werde ich auf meinen alltäglichen Wegen immer wieder Opfer von Verlockungen. Mal kann ich nicht widerstehen, Kräutertöpfe im Supermarkt zu kaufen, mal gerate ich im Baumarkt ins Jagdfieber und schleppe ungeplant jede Menge Pflanzen mit nach Hause - so auch kürzlich neben allerlei Blumen (Stiefmütterchen, Mini-Narzissen, Kapkörbchen) auch Schnittlauch, Oregano und Rosmarin.

Und dann ist da auch noch diese Zinerarie, die ich vom Baumarkt mitgebracht habe - dabei mag ich Zinerarien nicht einmal! Aber die hatte es mir einfach angetan - sie strahlte so selbstbewusst über das trübe Wetter hinweg und auch jetzt bei schönem Wetter verbreitet sie noch täglich gute Laune.

Ja, der Frühling kam spät. Aber dafür wirbelt er jetzt mit seinem Farbpinsel umso stärker durchs Land und auch durch meinen Topfgarten!





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Mehr zum -> Topfgarten



Dienstag, 16. April 2013

Stauden-Memory im Frühjahr

Staude - Frauenmantel im Frühjahr
Frauenmantel - diese Staude zeigte
als erste ihre frischen Blätter
Stauden werden meist im Herbst oder im Frühjahr gepflanzt. Beides hat Vorteile und Nachteile: Werden die Stauden im Herbst gepflanzt, dann haben sie im Frühjahr den Wachstumsvorteil, weil sie ja schon angewachsen sind. Werden Stauden im Frühjahr gekauft und gepflanzt, dann weiß man sicher, dass sie den Winter überlebt haben, dafür aber müssen sie erst noch anwachsen - und auch dies birgt ein kleines Risiko.

Ich hatte im letzten Jahr ein Staudenbeet auf dem Tiefgaragendach angelegt und mich für die  Herbstpflanzung entschieden. Doch als nach dem langen Winter der Schnee endlich weg war, sah es zuerst so aus, als seien die liebevoll ausgesuchten Stauden und viele der schönen Gräser auch weg - in den Staudenhimmel eingegangen sozusagen.
Staude Echinacea purpurea - Roter Sonnenhut im Frühjahr
Roter Sonnenhut "Magnus" -
zuerst war gar nichts zu sehen
Selbst von den Stauden, die im Herbst noch wunderschöne frische Blätter angelegt hatten, war nichts mehr zu sehen. Das zu sehen bzw. nichts zu sehen, war ganz schön traurig.

Doch nun, nur wenige warme Tage später, sieht es ganz anders aus. Endlich drücken sich frische Blättchen durch die Erde. Bei manchen ist ganz leicht zu erkennen, um welche Staude es sich handelt, bei anderen jedoch nicht, wenn man die Staudenart vorher noch nicht im Garten hatte. Und dann umkreist man die sprießenden Blättchen mehrere Tage lang, geht im Geiste seine Stauden-Einkaufsliste durch und vergleicht sie mit dieser und mit den im Kopf gespeicherten Bildern alle bekannten Unkräuter. Und irgendwann ist man sich sicher: Ja, das muss sie sein meine XYZ-Staude. Stauden-Memory eben.
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Prachtscharte Liatris zeigte sich spät,
aber kräftig

Übrigens, bei vielen der frisch gepflanzten Gräser hatte ich die Hoffnung schon komplett aufgegeben. Ich hatte sie vorsichtig herausgezogen und hauptsächlich braune Wurzeln gesehen. Doch auch sie zeigen inzwischen die ersten grünen Halme!

Mehr zu Stauden
Chinaschilf
zeigt erstes Grün
Wo man Stauden kaufen/tauschen kann
  • Staudengärtnereien (online oder vor Ort)
  • Gartencenter
  • Pflanzenmärkte
  • Gartenmessen
  • Tauschbörsen
  • Baumärkte