Mittwoch, 14. Juli 2021

Holunder - nährt Menschen, Vögel und Nützlinge

Der Holunder Sambucus nigra braucht Platz.
(Bild von einer meiner Fotosafaris)
Der Holunder Sambucus nigra ist eine alte Kultur- und Heilpflanze - von Menschen, Vögeln und Nützlingen geschätzt.

Der Schwarze Holunder Sambucus nigra (auch Holler, Holder, Fliederbeere genannt) ist ein großer Strauch, der in Europa, im Kaukasus, Kleinasien, Armenien und Westsibirien verbreitet ist. Er steht gerne auf nährstoffreichen, feuchten, humosen und kalkhaltigen Böden, ist aber nicht wirklich anspruchsvoll und besiedelt sogar trockene und schwierige Standorte. Man findet den Holunder daher an Böschungen, auf Schuttplätzen und Waldlichtungen und er verträgt sogar die salzhaltige Luft und den Wind an den Küsten der Nordsee.

Der Schwarze Holunder wurde zur Heilpflanze des Jahres 2024 gekürt!

Die cremeweißen, duftenden Blütenstände (Schirmrispen) des Holunder leuchten von Juni bis Juli vor dem dunklem Laub. Das ist die Zeit für Hollerküchlein und Holunderblütensirup.

Hollerküchlein:
Holunder-Blütenstände unter fließend kaltem Wasser abspülen und anschließend mit Küchenpapier oder Handtuch trocken tupfen. Jeden Holunder-Blütenstand einzeln am Stiel nehmen, in Pfannkuchenteig tauchen und in Öl ausgebacken. Anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen. Entweder mit Puderzucker überstäubt servieren oder mit Kompott genießen.

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Holunderblütensirup:
Holunder-Blütenstände unter fließend kaltem Wasser abspülen und zusammen mit einigen Zitronenscheiben (Bio-Qualität) und Zucker in ein großes Glasgefäß geben. Wasser zum Kochen bringen und ausschalten. Das abgekochte heiße Wasser über die Holunder-Blütenstände gießen. 2 Tage stehen lassen, absieben, nochmals erhitzen (kurz vor dem Kochen vom Herd nehmen) und in sterile Glasflaschen abfüllen. Kühl und dunkel aufbewahren.

Holunderblüten werden von Menschen und Nützlingen geschätzt.
Doch sollte man wenigstens ein paar Blütenstände stehen lassen, damit sich aus ihnen im August und September die schwarzen, glänzenden, saft- und Vitamin-C-reichen Früchte entwickeln - denn auch aus denen lässt sich Köstliches zubereiten: beispielsweise Holundersaft (per Dampfentsafter), Holundersuppe oder Holundergelee. Und wenn dann noch etwas übrig bleibt: Auch die Vögel mögen Holunderbeeren.

Holunderbeeren sind reich an Vitaminen und Anioxidantien - allerdings sind weder die Früchte noch andere Pflanzenteile zum Rohverzehr geeignet: Der enthaltene Giftstoff Sambunigrin zerfällt erst beim Erhitzen (ähnlich wie bei grünen Bohnen das Phasin). Holunderblütentee gehört zu den Hausmitteln gegen Erkältungen.

Jeder, der schon einmal Holunderbeeren verarbeitet hat, weiß, dass die Holunderbeeren einen natürlichen Farbstoff enthalten, der sich kaum wieder entfernen lässt (vor allem sollte er nicht eintrocknen, die Holunderflecken-Entfernungstricks reichen ansonsten von Gallseife, über Bleiche, Salmiak, Buttermilch und Zitronensaft).

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Holunder lockt Nützlinge (beispielsweise Bienen, Schwebfliegen und Marienkäfer) sowie Schmetterlinge in den Garten. Nach Angaben des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland sowie des Bayerischen Amtes für Landwirtschaft (LfL) gilt der Schwarze Holunder als gute Bienenweidepflanze - wobei das von der Region (Holunder wird eher in milderen Lagen angeflogen) sowie vom sonstigen Blütenangebot abhängt. Bienen, Schmetterlinge und die erwachsenen Schwebfliegen laben sich an den Blüten und bestäuben sie dabei. Marienkäfer und die Larven der Schwebfliegen ernähren sich von den Blattläusen, die am Holunder reichlich auftreten können. Und die Beeren werden von Vögeln geschätzt - die ihn auch gerne als Brutplatz nutzen.


Apropos Holunderblattlaus: Sie befällt neben dem Holunder nur wenige andere Pflanzen im Garten - Nelkengewächse, Ampferarten und Steinbrech - und muss in der Regel nicht bekämpft werden.

Wegen seiner positiven Eigenschaften ist der Holunder nicht nur eine beliebte Pflanze am Wegesrand auf dem Land, sondern kann auch den Garten bereichern. Allerdings kann die Wildart Sambucus nigra über 10 Meter hoch werden - sie ist also eher für große Gärten geeignet. Inzwischen werden allerdings in Baumschulen und im Gartenfachhandel auch kleiner bleibende Holunder-Sorten angeboten.

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Holunder ist ein Flachwurzler mit einem dicht verzweigten Wurzelwerk - beansprucht also nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Breite einiges an Platz. Rasen oder Gemüse gedeihen unter ihm nicht so gut, daher passt er am besten in eine Ecke, wo er nicht stört.

Die beste Pflanzzeit für den Holunder sind der Herbst und das zeitige Frühjahr. Quellen und weiterführende Informationen

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Dienstag, 27. April 2021

Knollenfenchel selbst anbauen und genießen

Knollenfenchel (Gemüsefenchel) ist ein wunderbares Gemüse, das bei uns oft noch nicht die Wertschätzung erfährt, die es eigentlich verdient: Weil die Pflanzen im Rohzustand nach Anis riechen, werden sie von manchen von vorneherein aus der Küche verbannt, allenfalls als Fenchelsamentee gegen Magen- und Darmprobleme erhält der Fenchel Gnade und verschafft Betroffenen Linderung. Dabei sind die weißen Knollen des Knollenfenchels leicht anzubauen und gebraten, gedünstet, gegrillt oder gebacken ein zartes, saftiges Gemüse (Anis schmecke ich nicht heraus), das vitamin- und mineralstoffreich und auch überaus bekömmlich ist. (zuletzt bearbeitet am 17.06.2024)

Knollenfenchel braucht genügend Platz, Wärme, Wasser und Nährstoffe

Pflanzensteckbrief
Fenchel (Foeniculum vulgare) gehört zur Familie der Doldenblütler. Die Gemüse-, Gewürz und Heilpflanze stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und ist deshalb auch frostempfindlich. Die Pflanzen enthalten viel Vitamin C, sekundäre Pflanzenstoffe wie Karotin sowie Mineralstoffe.

Der Knollenfenchel (Foeniculum vulgare var. azoricum) ist eine Kulturform des wilden Fenchels und bildet im unteren Bereich eine Knolle aus – sie wird aus den fleischig verdickten Blattscheiden geformt, ist also eine Sprossknolle, keine Wurzelknolle. Tatsächlich wird der Gemüsefenchel zum Stielgemüse gezählt.

Fenchel ist eine Langtagspflanze, die bei der Frühjahrsaussaat mit der Kombination aus länger werdenden Tagen und Wärme in die Blütenbildung geht – was beim Knollenfenchel die Knollenbildung verhindert und daher unerwünscht ist (nur die Bienen freuen sich). Auch Trockenstress kann zu einer vorzeitigen Blütenbildung führen und die Knollenbildung verhindern, daher ist eine gleichmäßige Wasserversorgung ohne Extreme zu empfehlen.

Fenchel - die richtige Sorte je nach Jahreszeit


Die ursprünglichen Knollenfenchelsorten konnten erst ab Juli ausgesät werden, weil sie bei einer früheren Aussaat wegen der zunehmenden Tageslänge schossten, also keine Knolle bildeten, sondern in die Blüte gingen.

Inzwischen gibt es für die frühe Aussaat tagneutrale Sorten vom Knollenfenchel wie 'Zefa Fino', 'Fino'*, 'Finale'*.

Jungpflanzenanzucht von Knollenfenchel


Die Vorkultur an einem geschützten Ort (Gewächshaus, Fensterbank) ermöglicht nicht nur eine frühere Ernte, sie spart auch Platz im Beet und die Pflanzen haben nach der Pflanzung ins Beet einen Vorsprung gegenüber keimendem Unkraut. Gesät wird in Schalen mit Aussaaterde, der Samen wird angedrückt, leicht mit Erde bedeckt (doppelte Samendicke) und mit weicher Brause angegossen. Optimal sind ca. 22 °C. Nach etwa 8 bis 21 Tagen (je nach Temperatur und Sorte) erscheinen die Pflänzchen.

Frühe Sorten werden in einem geheizten Anzuchtgewächshaus etwa ab der zweiten Januarhälfte oder Anfang Februar vorgezogen für die Pflanzung ab März in ein Gewächshaus.

Für die erste Pflanzung gegen Ende Mai ins Freiland beginnt man mit der Vorkultur im Anzuchtgewächshaus im April.

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Bei der eigenen Jungpflanzenanzucht wird der letzte Satz etwa Mitte/Ende Juli ausgesät. Sommer- und Herbst-Sorten wie die 'Rondo' F1-Hybride werden meist im Juni bis Mitte Juli vorgezogen (um Platz im Beet zu sparen). Die letzte Pflanzung sollte vor Mitte August erfolgen.

Sobald die jungen Pflänzchen mit den Fingern zu greifen sind, werden sie in Schalen mit Erdpresstöpfen oder in kleine Töpfe mit Pikiererde vereinzelt. Vor den Eisheiligen dürfen sie ins Gewächshaus oder Früchbeet, nach den Eisheiligen ins Freilandbeet gepflanzt werden.

Anbau von Knollenfenchel


Fenchel wird in der Regel vorgezogen, kann aber ab Ende Mai auch direkt an den endgültigen Standort gesät werden. Sicherer ist die Pflanzung vorgezogener Jungpflanzen, die man entweder selbst vorkultiviert oder bei einem Gärtner gekauft hat.

Tagneutrale Sorten können ab März ins Gewächshaus und ab April bereits ins Frühbeet gepflanzt werden - zum Schutz gegen Nachtfröste und zur Ernteverfrühung werden sie mit ein bis zwei Lagen Vlies abgedeckt.

Knollenfenchel wird im Allgemeinen im Gartenbeet angebaut, beispielsweise in Mischkultur mit anderen Gemüsepflanzen (Bild oben), in Hügelbeeten und im Hochbeet. Werden mehrere Reihen Knollenfenchel in einem Beet angebaut, sollte der Endabstand etwa 30 x 25 cm betragen.

Knollenfenchel kann problemlos auch in Pflanzgefäßen angebaut werden. Ich habe (vorgezogenen) Knollenfenchel in der Weihenstephaner Kleingartenanlage sogar in gemischt bepflanzten Balkonkästen gut gedeihen sehen.

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Der letzte Fenchel im Jahr sollte vor Mitte August gepflanzt und vor den ersten Frösten abgeerntet werden.

Fenchel mag gerne humosen, durchlässigen Boden, der mit Kompost vorbereitet wurde, beziehungsweise entsprechendes Substrat. Er braucht warme, sonnige Lagen, sonst kann es Probleme mit Pilzkrankheiten oder Bakterienfäule geben. Um Fenchelpflanzen vor zu nassen Füßen zu schützen, kann man sie auch auf kleine Erdwälle pflanzen. Andererseits hat Knollenfenchel aber einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf.

Fenchelknollen lagern


Gelagert wird Fenchel am besten im Kühlschrank bei Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt und bei hoher relativer Luftfeuchte. Spät ausgesäten und spät geernteten Knollenfenchel kann man auch in einem kühlen Raum in einem Behälter mit feuchtem Sand einlagern oder im kalten Gewächshaus in Erde eingraben. Länger als 6 bis 8 Wochen sollte die Lagerzeit aber nicht dauern.

Pflanzengesundheit


Wie oben bereits erwähnt, sollte man Pilz- und Bakterienkrankheiten vorbeugen, indem man nasse Füße verhindert und jeder Pflanze einen Raum von etwa 25-30 cm zu allen Seiten bietet. Probleme machen manchmal Kaninchen (in gefährdeten Gebieten Kaninchenzaun oder Fernhaltemittel* ums Beet), Blattläuse oder Schnecken bereiten.

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Zubereitung


Schaut man im Internet nach "Fenchel Rezepte" findet man eine Vielzahl an Rezepten. Natürlich kann man Fenchel auch als Rohkost essen, aber ich persönlich mag ihn am liebsten in Olivenöl gebraten (Bestandteil vom italienischen Vorspeisenteller), gebacken auf einem Quiche oder gedünstet in Eintöpfen oder in einem Risotto.

Mein Lieblingsrezept:

Risotto aus Zwiebeln, Fenchel, Hähnchenfilet und Reis 


Einen Fenchel-Risotto habe ich in jungen Jahren zum ersten Mal in der Toskana gegessen, gekocht hatte das Gericht aber eine Deutsche. Vor ein paar Jahren habe ich mich daran erinnert und mit diesem Rezept komme ich dem Risotto in meiner Erinnerung recht nahe.

Zutaten:
Zwiebeln, Fenchelknolle, Hähnchenfilet, Reis (ich nehme soßenfreundlichen Langkornreis, aber es geht auch Risottoreis oder Naturreis), Gemüsebrühwürfel, Olivenöl, Butter, Salz und Pfeffer, eventuell ein wenig Zucker
(schmeckt auch gut ohne Fleisch - also vegan/vegetarisch zubereitet -)

Ausschlaggebend, wie gut das Gericht hinterher schmeckt, ist meiner Meinung nach wie so oft die Gemüsebrühwürfelsorte. Das gilt für jede Art von Soße, Risotto oder Eintopfgericht. Ich persönlich mag gerne die Gemüsebrühwürfel von Bio Zentrale (#noad) - nicht zu salzig, harmonisch würzig und "passt sich immer gut an".

Zubereitung:
Den Reis in einem Topf ankochen oder andämpfen (ich gebe zu einer Tasse Reis zwei Tassen Wasser in einen Topf und lasse den Reis kurz aufkochen, schalte ihn dann aus).
Währenddessen die Fenchelknolle (Fenchelgrün zur Seite legen) in Stücke, die Zwiebel in feine Würfel und das Hähnchenbrustfilet in Streifen schneiden. Zuerst den Fenchel in eine große Pfanne mit heißem Pflanzenöl geben, dann diesen etwas an die Seite schieben und das Hähnchenfilet sowie die Zwiebel ebenfalls anbraten. Nach etwa der Hälfte der Quellzeit den Reis samt des noch nicht verbrauchten Wassers in die Pfanne zum Fleisch und dem Gemüse geben, etwas zerbröselten Gemüsebrühwürfel darüber streuen, umrühren, Herd runterschalten. Die Pfanne mit einem Deckel bedecken und alles ziehen lassen, bis der Reis gar ist - das kann man auch in einen Backofen verlegen, wenn man eine entsprechende Pfanne mit abnehmbaren Stiel oder einen Brattopf hat. Insgesamt sollte das Fleisch maximal 15 bis 20 Minuten erhitzt werden, damit es nicht zäh wird.
Mit Salz, Pfeffer und eventuell Zucker abschmecken. Am Schluss etwas Butter hinzufügen und unterrühren, während sie schmilzt. Auf Teller verteilen oder in eine Servierschüssel geben und das gehackte Fenchelgrün darüber streuen. Fertig und "Guten Appetit".

Hier meine "Sonntagsversion" mit Bio-Hähnchenbrustfilet und etwas Butter. Leider hatte ich kein Fenchelgrün, das sonst, fein gehackt drüber gestreut, das Erscheinungsbild etwas pimpt.


Buchtipps

Gewächshausbuch Eva Schumann Werbelink Gewächshaus und Frühbeet*
erfolgreich nutzen für den eigenen Gemüseanbau

Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 2. Auflage (22. Juni 2020)
Taschenbuch, 128 Seiten
ISBN 978-3-8186-0947-4
Taschenbuch und Kindle* (Amazon.de)
Taschenbuch, PDF und EPUB** (Verlag Eugen Ulmer)

Gartenbuch Eva Schumann Werbelink

Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat: säen – pflanzen – pflegen –ernten.*
Der beste Zeitpunkt für jeden Handgriff
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(Gemüse- und Kräuteranbau, einschl. Erdbeeren verfrühen)
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart (13. Jan. 2022)
ISBN 3-8186-1415-6
Taschenbuch, 128 Seiten
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Auch ohne Garten kann man sein ganz persönliches Pflanzenparadies schaffen, indem man in Töpfen, Kübeln und anderen Pflanzgefäßen anbaut - vom Selbstversorgerbalkon, Schmetterlingsparadies oder Blumenmeer bis hin zu einer stilvollen Terrassenbepflanzung. Finden Sie sich selbst und nutzen Sie die praktischen Tipps und Pflanzenlisten.


Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer
Taschenbuch/ Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8



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Dienstag, 20. April 2021

Sommerfreuden und Vorfreuden im Garten und auf dem Balkon

Meine größten Sommerfreuden sind alljährlich die Pflanzen in meinem Staudenbeet und im Topfgarten auf und um meinen "Balkon ohne Geländer" (aka Terrasse) herum. Schließlich weiß man bei Stauden und Gehölzen bis zum Austrieb nach dem Winter nicht, ob die Pflanzen den Winter überstanden haben. Wenn es dann zu sprießen beginnt, geht das GärtnerInnenherz auf. Bilder und Erfahrungen (aktualisiert 2020).

Bodendeckerrose 'Lavender Dream'
- romantisch, aber die Blüten zeigen sich bei mir auf der Südseite
 vor einer Wand etwas hitzeempfindlich
2012 habe ich ein Staudenbeet und meinen Topfgarten auf und neben der Terrasse neu bepflanzt - auch viele der frostfesten Kübel mit mehrjährigen Zier- und Gewürzpflanzen sowie auch Sommerblumen, Kräutern und Gemüsen.

Jetzt Ende April 2020 verblühen langsam die Frühjahrsblüher, der Purpur-Blumenlauch (Allium aflatunense 'Purple Sensation') entfaltet die Blütenkugeln und die Stauden im Staudenbeet sowie die mehrjährigen Pflanzen im Topfgarten treiben kräftig aus. Wie jedes Jahr weicht nun die Sorge, dass es im Winter Schäden und Ausfälle gegeben haben könnte, der Vorfreude auf den nahen Sommer.

[Ich hätte mich zwar gerne gerne noch ein bisschen länger an den Frühlingsblühern erfreut - die Pracht verging auch 2020 wegen des schönen Wetters und der Bedingungen auf dem südseitigen Tiefgaragendach wieder viel zu schnell, wenn es auch nicht ganz so rasant wie 2014 (Garten wie im Zeitraffer) - doch das kräftige Grün des Austriebs verspricht einen üppigen Garten-/Pflanzensommer.

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Rückblick und Ausblick:

Während der auf die Frühlingsblüher folgenden kurzen Blühpause übernehmen bei mir jedes Jahr zunächst die Rosen (im Kübel und im Beet) das Kommando. Doch ihre Schönheit verblüht bei manchen Sorten wegen der Hitze an meinem Standort sehr schnell.

Ab Ende Juni/Anfang Juli glänzen dann aber die mehrjährigen Sommerstauden im Staudenbeet, und Gemüse, Kräuter und andere Pflanzen im Topfgarten wachsen kräftig und/oder blühen und fruchten.

Nachfolgend ein paar sommerliche Eindrücke von meinem Staudenbeet auf dem Tiefgaragendach und dem Topfgarten - mit Schmetterlingsflieder, Rosen, Stauden, Gemüsearten und Kräutern auf und neben der Terrasse.


Wiedersehensfreude im Staudenbeet

Trotz Schneckenangriff im Frühjahr hat sich dieser Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus')
2014 prächtig entwickelt. Auch 2020 knabberten Schnecken am ersten Austrieb, doch das umweltverträgliche Schneckenkorn Ferramol sowie die anhaltende Trockenheit verdarben ihnen den weiteren Appetit.
Stauden sind Pflanzen, die jedes Jahr wieder aus unterirdischen oder ebenerdigen Pflanzenteilen neu austreiben. An einem für die jeweilige Art guten Standort und mit der richtigen Pflege werden sie von Jahr zu Jahr schöner. Im Frühjahr 2014 hatten einige meiner Stauden, vor allem der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea 'Magnus') während des Austriebs Besuch von Nacktschnecken und es war ungewiss, wie sich das Beet auf dem Tiefgaragendach vor einer Südseiten-Hauswand in diesem Sommer entwickeln würde, da die Purpur-Sonnenhutpflanzen als Leitstauden gepflanzt waren, die das Beet den Sommer über prägen sollten. Doch einer der drei Purpur-Sonnenhüte erholte sich sehr schnell und die beiden anderen kämpften auch erfolgreich und blühten lediglich einige Wochen später, aber dafür länger. Und dank Gräsern, Frauenmantel, Ziersalbei und ein paar im Herbst neu gepflanzten Stauden wie Duftnessel (Agastache Hybride 'Ayala'), Prachtkerze (Gaura), Kugellauch (Allium sphaerocephalon), Taglilien und einigen Staudenarten mehr war das Beet schön dicht bewachsen mit fröhlichen Blüten, die täglich von vielen Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Schwebfliegen besucht wurden. Mehr zu ->> Stauden im Garten (und Kübeln).

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Wiedersehensfreude auch im Kübel- und Topfgarten

Ganz in Weiß und im Kübel: Weißer niedriger
Purpur-Sonnenhut (Echincacea purpurea 'Baby Swan')
und weiße Prachtscharte (Liatris).
Stauden gedeihen auch im Kübel. 2012 habe ich beispielsweise einen weißen Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Baby Swan' zusammen mit der Prachtscharte Liatris spicata in einen Kübel gepflanzt und sie wurden seitdem von Jahr zu Jahr kräftiger und dichter.

Bewährt hat sich bei mir auch das Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides 'Hameln') im Kübel.














Die Dahlien 'Arabian Night' haben den milden Winter
im Balkonkasten draußen überlebt!
Sogar die Dahlien der Sorte 'Arabian Night' vom Vorjahr sind wieder da - obwohl ich vergessen hatte, sie aus dem Balkonkasten zu nehmen und im Keller zu überwintern, wie man es normalerweise macht. Dank des milden Winters haben sie draußen überlebt und setzen nun wieder edle Akzente auf der Terrasse.

Ähnlich erging es mir auch schon mit dem Goldmohn im Balkonkasten und einem Zauberglöckchen Calibrachoa im Topf. Bei beiden hatte ich nicht erwartet, dass sie den Winter überstehen, und ließ das verblühte Gestrüpp nur als Winterversteck für Nützlinge stehen. Aber beide entwickelten sich im Frühjahr zu kleinen Augenweiden.
 ->> Überwinternde Pflanzen auf Balkonien und Terrassien.



Sommerflieder/Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii 'Black Knight')
blühte 2014 sehr reich und hat dementsprechend viele Besucher
wie Schmetterlinge, Hummeln und Bienen.
Besonders reichblühend zeigte sich 2012 auch der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii 'Black Knight'). Auch er wächst in einem Kübel und kommt damit auch im zweiten Sommer nach der Pflanzung gut zurecht. Er hat allerdings schon eine Höhe von etwa 2,50 m erreicht.
















Gaumenfreuden dank Salat und Kräutern im Topf

Salat kann man problemlos auch im Topf oder im Balkonkasten anbauen
Im Topfgarten auf der Terrasse ernte ich mehr oder weniger das ganze Jahr hindurch Kräuter. Im Winter reduziert sich das hauptsächlich auf Thymian und Rosmarin, aber im Sommer ist natürlich Wachstums- und Erntezeit für Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin, Salbei und andere. Neu bei mir war 2014 der Salat im Topf! Die Erntemengen waren nicht groß, aber dafür schmeckt der Salat aus der eigenen Ernte umso besser.

Vorfreude auf Tomaten, Bohnen, Chili und Süßkartoffeln

2014 Jahr testeet ich eine neue Tomatensorte auf ihre Eignung für den Anbau im Kübel: 'Maglia Rose'. Sie hörte bei ca. 90 cm mit dem Wachsen auf und bildet längliche kleine Früchte. Die Ernte war köstlich.
Buschtomate 'Maglia Rosa' - noch sind die Früchte grün.
Ich bin gespannt, wie sie schmecken, wenn sie reif sind.

Die Tomatenpflanze teilte sich den Kübel mit Stangenbohnen der blauen Sorte 'Blauhilde'. Die beiden kämpfen unerwartet stark um Nährstoffe und Wasser und ich musste mit dem Gießen und Düngen ziemlich hinterher sein. Das kann aber auch an der torffreien Blumenerde gelegen haben - möglicherweise war sie weniger aufgedüngt oder verbrauchte bei ihrer Zersetzung selbst mehr Nährstoffe (Stickstoff), als ich es bisher gewohnt war. Es bleibt bei solchen Experimenten nichts anderes übrig, als genau zu schauen und nachzuliefern, was die Pflanzen benötigen.








Süßkartoffel (Ipomea batatas 'Sweet Caroline Purple')
Etwas anders als erwartet, entwickelt sich 2014 die Süßkartoffel. Ich hatte gehofft, sie wurde frühzeitig am Spalier hochklettern, das ich ihr hinten in den Kübel gesteckt hatte, und ganz nebenbei mit rosa Blüten entzücken, doch sie wuchs nur sehr langsam in die Länge und schien lieber am Boden kriechen zu wollen. Blüten zeigten sich auch nicht.












Von ganz alleine taucht seit Jahren die Kapuzinerkresse aus ihren eigenen Samen wieder auf - zum Glück, denn ich mag sowohl ihre Blätter als auch die essbaren Blüten sehr gerne im Salat.
Sie gehört dazu: Kapuzinerkresse - sie blüht bis zum ersten Frost und liefert bis dahin essbare Blüten und Blätter.
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Flexibel und mobil gärtnern

Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Buchtipp:
Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8







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