Donnerstag, 10. Oktober 2024

Geschenke für Hobbygärtner, Pflanzenliebhaber und Naturgartenfreunde

Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber sind so einfach zu beschenken: Sie mögen Gummistiefel*, Gartenzwerge* und Gießkannen*. Ach wirklich? Ein bisschen mehr sollte man schon über die zu beschenkende Person wissen: Hat sie einen Garten oder einen Balkon, baut sie vor allem Gemüse und Kräuter an oder schwelgt sie am liebsten in einem Blumenmeer? Sammelt sie eine bestimmte Pflanzengruppe? Hat sie eine bestimmte Garten-/Naturschutzphilosophie? Hat sie einen Wunsch für den Garten, den Balkon oder das Zimmer, der über das normale Alltagsbudget hinausgeht und sich mit einem Zuschuss verwirklichen lässt? Hier ein paar handverlesene Geschenkideen für Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen – die passen zu Weihnachten, zum Geburtstag und zu anderen Anlässen. (zuletzt bearbeitet am 08.11.2024)

Es ist nicht mehr lange hin bis WEIHNACHTEN! Zeit, sich ein paar Gedanken über die passenden Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde (und eventuell sich selbst) zu machen - falls man etwas schenken möchte.

Kein Hobbygärtner gleicht dem anderen, keine Gärtnerin der anderen. Weder interessieren sich alle, die das Gärtnern, Gartengestaltung oder Pflanzen mögen, für die gleichen Dinge, noch benötigen sie die gleichen Werkzeuge und noch weniger haben sie den gleichen Geschmack. Also kann man nicht jeden oder jede mit dem gleichen Geschenk glücklich machen. Ein Gärtner, der steinigen Boden urbar machen muss, freut sich vielleicht über einen hochwertigen Spezial-Spaten*, ein Terrassenbesitzer mit Spaß am Selbermachen über einen Stapel Paletten, aus denen er Regale* für seine Kräuter oder Gartenmöbel zimmern kann. Balkon- und Zimmerpflanzengärtner können mit beidem in der Regel nicht so viel anfangen und sind trotzdem auch nicht alle gleich: Während die einen von einem schicken Wurmkomposter* für den Balkon träumen, andere ein ausgefallenes Übertöpfeset auf dem Wunschzettel haben, wieder andere Wachstumslampen* benötigen, damit auch in Zimmerecken ohne ausreichend Tageslicht endlich Pflanzen aufgestellt werden können, wollen manche Indoor-Urban-Gardener gleich ein ganzes Growzelt/Anzuchtbox* für ihre Experimente in der Wohnung.

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Am einfachsten sind (Hobby-)Gärtner- und Gärtnerinnen zu beschenken, deren Interessen und Wünsche man kennt. Im Idealfall hat die zu beschenkende Person irgendwann im Laufe des Jahres genau gesagt, was er/sie sich wünscht. Im Zweifelsfall schenkt man einen Gutschein*, eventuell mit Katalogen zur Auswahl oder mit dem Angebot eines gemeinsamen Messebesuches, bei dem man sich zu einer bestimmten Anschaffung für den Garten, den Balkon, die Terrasse oder den Zimmergarten zusammen schlau machen (und eventuell auch gleich ordern) kann.

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Und an sich selbst kann man ruhig auch mal denken: Eine solche Mini-Akku-Hecken- und Rasenkantenschere* ist ein Segen für jemanden mit zwar wenig Rasenkante aber vorbelasteten Gelenken und Sehnen. Endlich kann die Handschere in Rente gehen.

(Mehr) Garten gewünscht?

Menschen, die keinen Garten oder nicht genügend Anbaufläche haben, kann man bei der Beschaffung dergleichen unterstützen. Eine kurzfristige Lösung kann ein Mietgarten oder eine Mietgartenparzell für eine Gartensaison sein. Langfristig ist eine Pachtparzelle in einer Kleingartenanlage meist eine geeignetere Lösung.

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Mehr Informationen über die Möglichkeiten ohne eigenen Garten Gemüse, Kräuter, Obst anzubauen bei → Selbstversorger ohne eigenen Garten

Große Anschaffungen für Garten, Balkon, Terrasse und Zimmergarten

Große Anschaffungen, die über viele Jahre bleiben, sollte man mit dem/der Beschenkten gemeinsam aussuchen, vor allem, wenn es für unterschiedliche Nutzungsarten unterschiedliche technische Anforderungen und Ausführungen gibt und/oder wenn sie das Erscheinungsbild des Gartens stark verändern, wie es beispielsweise ein Gartenhaus oder ein Gewächshaus tun. Manche große Anschaffung und Nutzungsart erfordert sogar eine Genehmigung – manche nur vom Vermieter oder der Hauseigentümergemeinschaft, andere vom Bauamt (Gärtenhäuser und Gewächshäuser beispielsweise abhängig von der Nutzungsart, Standort, Größe etc. - je nach Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes).

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Ähnliches gilt auch für die Anschaffung eines Profi-Grills oder einer Outdoorküche, weil hier jeder Koch und jede Köchin eigene Vorstellungen hat.

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Selbst ein Hochbeet verändert das Erscheinungsbild eines Gartens - jedenfalls eines, das auf dem Boden aufsitzt und hoch genug ist, um im Bauch davon mehrere Schichten kompostierbares Material unterzubringen.

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Apropos Hochbeet-Anschaffung: Es gibt viele verschiedene Arten von Hochbeeten. Hier ein Lesetipp: Hochbeete - worauf kommt es an? (Gartensaison-Gartentipps-Blog)

Gartenmöbel, Sitzauflagen, Hängematten, Sonnenschirme & Co.

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Auch bei Gartenmöbeln, Sonnenschirmen und sogar bei „Kleinigkeiten“ wie Sitzauflagen und Kissen sollte man die Wünsche der beschenkten Person gut kennen oder die gewünschten Objekte mit dieser zusammen aussuchen, denn auch sie verändern das Gesamtbild, hängen sehr vom persönlichen Geschmack ab, aber sollen doch im besten Fall über mehrere Jahre die ganze Gartensaison hindurch Freude bereiten. Gut ausgesucht, kann man mit ein paar schönen Kissen und einem neuen Sonnenschirm einer ältere Sitzgarnitur auf dem Balkon oder der Terrasse zu neuem Glanz verhelfen.

Apropos: Sonnenschirm oder Markise? Als Mieter oder auch als Wohnungseigentümer in einem Mehrparteienhaus benötigt man für eine Markise oder eine Überdachung die Genehmigung des Vermieters beziehungsweise der Eigentümer-Versammlung.

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Geschenke für Naturliebhaber und solche, die es werden wollen

Vogelhäuser, Vogelfütterung und Nistkästen helfen unseren Gartenvögeln, die dank des Insektensterbens zu wenig zum Fressen und wegen der Entfernung alter und morscher Bäume oft keine Plätze zum Nisten finden. Ein schönes Vogelhaus ist aber auch ein Hingucker im Garten – schenken Sie ein Fernglas, Vogelfutter und Bücher über Vogelarten und Vogelfütterung dazu und schon hat jemand ein neues Hobby und kann auch Kindern etwas über die Vogelwelt erzählen.

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Gärtnern in geschützten Räumen

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Wintergartenbesitzer freuen sich über mediterrane Kübelpflanzen wie Dattelpalme, Zitrus und Feige, die man wahlweise im Sommer rausstellen oder im Wintergarten stehen lassen, Zimmergärtner über Zimmerpflanzen, Übertöpfe, eine ausgefallene Gießkanne oder einen Feuchtigkeitssprüher, Wachstumslampen für Kräuter, Gemüse oder Zimmerpflanzen oder gar eine Growbox für das Zimmer.

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Praktische Geschenke

Viele GartenbesitzerInnen wünschen sich gutes Werkzeug und das ist oft teuer (was sich dann aber meist durch die Langlebigkeit bei guter Pflege bezahlt macht).

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Gartenbücher

Gartenbücher sind immer ein schönes Geschenk – sowohl für Menschen, die sich gerne mit Gartengestaltung befassen, als auch für solche, die neue Pflanzen und/oder Anbaumethoden kennenlernen möchten.

Eher "Highend" sind gebundene Bücher, die sich mit Gartenarchitektur, Gartengestaltung oder mit Nischenthemen beschäftigen und viel Bildmaterial enthalten. Im besten Fall sind sie nicht nur sehr schön, sondern informativ und inspirierend, sodass man sie immer wieder gerne zur Hand nimmt. Taschenbücher bieten dagegen oft viel Wissen und praktische Anleitungen verständlich und komprimiert. Dazwischen gibt es viele Abstufungen. Beim Kauf schaut man auf das Thema, das Inhaltsverzeichnis, die Seitenzahl, die Ausstattung (Bilder, Grafiken, Tabellen etc.) und natürlich auch den Preis.

Gartenbücher gibt es zu allen allgemeinen und zu Spezialthemen rund um Gartenkultur, Anbau und Pflanzen. Je nach Anlass, Thema, Ausstattung und dem Budget sind Gartenbücher ein wertiges Geschenk für sich, als Mitbringsel geeignet oder ein Zusatzgeschenk - beispielsweise zu einer bestimmten Pflanze oder einer anderen Anschaffung, die mit Garten und Pflanzen zu tun hat.

Praktische Gartenbücher aus meiner Feder

Das Kleingewächshaus. Technik und Nutzung*
Eva Schumann/Gerhard Milicka
Ulmer Verlag/Stuttgart
gebundenes Buch







Tomaten, Paprika & Chili für Garten und Balkon:*
richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart





Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat*
(Arbeitskalender Gemüse-Gewächshaus)
richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart





Gewächshaus und Frühbeet
für den Gemüseanbau
*
(Das richtige Gewächshaus, Anbauwissen Gemüse)
richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart




Gärtnern in Töpfen*
(Balkon, Terrasse, Garten gestalten, Blumen und Gemüse saisonal oder dauerhaft pflanzen und genießen)
richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart




Tomaten für Garten & Balkon*
auswählen - anbauen - genießen
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart




Paprika ud Chili
erfolgreich anbauen
*

Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN 3-8186-0071-6
Taschenbuch 128 Seiten





Unterhaltungslektüre für Gärtner und Pflanzenliebhaber

Für Hobbygärtner, die spannende Lektüre schätzen und/oder Humor haben, habe ich eine Liste mit Gartenkrimis erstellt.


Viel Freude beim Aussuchen und Beschenken, wünsche ich!

* Werbelinks – sie führen zu meinen Werbepartnern. Dort können Sie sich unverbindlich informieren. Falls Sie dort etwas kaufen, erhalte ich unter Umständen eine kleine Provision.

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Donnerstag, 26. September 2024

Blüten für Bienen und andere (Nützlinge/Insekten)


Schwebfliege an einer Rosenblüte (Kartoffelrose)
Viele sogenannte Nützlinge, wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sowie auch andere Insekten ernähren sich von Blüten-Pollen und/oder sammeln Blüten-Nektar. Der Pollen liefert ihnen Eiweiß - der ist wichtig für ihre Jungenaufzucht - und der Nektar ist für sie eine Energiequelle und wird außerdem von Honigbienen in Honig umgewandelt. Aber finden unsere Nützlinge beziehungsweise andere Insekten noch genug? Und was kann man als Hobbygärtner tun, um ihnen zu helfen sowie die Artenvielfalt zu unterstützen? (zuletzt bearbeitet am 26.9.2024)

Es ist wichtig, dass unsere Nützlinge und andere Insekten genügend geeignete Blüten als Futterquellen für Nektar und Pollen angeboten bekommen, denn wir brauchen sie: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten sind für die Bestäubung zahlreicher Obst- und Gemüsearten sowie vieler landwirtschaftlicher Kulturen entscheidend; die Jungtiere der Schwebfliegen und der Florfliegen sind fleißige Blattlausvertilger und auch andere "Nützlinge" haben wichtige Aufgaben im Ökosystem.

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Nützlinge versus Artenvielfalt

Insekten und andere Lebewesen in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen, ist heute eine überholte Sichtweise. Zwar helfen manche Insekten dem Menschen in Gartenbau, Landwirtschaft und Forst ganz offensichtlich - wie Honigbienen durch ihre Honigproduktion sowie die Bestäubung beispielsweise von Obst und Fruchtgemüse (Tomaten, Paprika/Chili und ähnliche), während andere Schaden anrichten und sogar die Ernte vernichten können, doch die Wahrheit ist wesentlich komplexer. So leisten auch Wildbienen und Hummeln, viele weitere Insekten und sogar manche Säugetiere "Bestäubungsarbeit". Andere Insekten sind nützlich in dem einem Entwicklungsstadium (beispielsweise als Bestäuber im Erwachsenenstadium), aber aus Sicht des Nahrungsmittelanbaus schädlich in einem anderen (als pflanzenfressende Larve). Manche, wie der Ohrwurm, sind mal nützlicher Blattlausvertilger, bei Blattläuseknappheit aber auch pflanzlicher Kost nicht abgeneigt. Aber vor allem sind alle - Nützlinge, Schädlinge und andere Lebewesen - Bestandteile von großen und kleinen in vielen Richtungen miteinander verbundenen Untersystemen des großen Ganzen. Alles hängt voneinander ab - Habitate von einander, in jedem Habitat wiederum das oberirdische und das unterirdische System. Nützliche Insekten (Insektenfresser) gibt es nur, wenn es Futter für sie gibt - das sind meist schädliche Insekten, die sich schnell vermehren. Auch viele Vögel sind ganz oder zeitweise auf Insekten und deren Larven angewiesen - und ohne Insekten gäbe es viele Vögel und andere weiter oben in der Nahrungskette stehenden Tiere - zu denen auch wir Menschen gehören - nicht.


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Gerade in Zeiten, wo es Nützlingen (und anderen Lebewesen) in der Landwirtschaft durch Monokulturanbau und Pestizide vielerorts schwer gemacht wird, haben wir HobbygärtnerInnen eine besondere Verantwortung und sollten zum Schutz der Nützlinge und der Artenvielfalt allgemein unseren Beitrag leisten - indem wir möglichst nichts tun, was Bienen, Hummeln und anderen schadet, und ihnen statt dessen in unseren Gärten, auf den Balkonen und Terrassen (siehe → Topfgärten) Blüten anbieten, die sie gut ernähren und stärken. (Und wer Schmetterlinge mag, der sollte auch daran denken, dass deren Jungstadien, die Raupen, auf ganz andere Futterpflanzen angewiesen sind, siehe Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten.)

Aber welche Blüten sind die richtigen?

Dieser Lavendel ist winterhart und blüht jedes Jahr wieder - auch im Topf. Die Bienen lieben ihn.

Blüten für Bienen & Co.

Unsere Balkone, Terrassen und Gärten sind oft sehr prächtig und bunt, aber sind auch ausreichend viele gute Pollen- und Nektarlieferanten dabei? Ich habe beispielsweise jedes Jahr eine sehr bunte Terrasse mit zahlreichen Kräutern, Gemüsen, einfachen Sommerblumen, Stauden, aber auch mit einigen "hochgezüchteten" Blumen wie den Zauberglöckchen, meist Hybridsorten - wobei Hybriden nicht grundsätzlich schlechte Pollen- und Nektarlieferanten sein müssen; ich sehe oft Hummeln an den Zauberglöckchen, doch wird bei der Züchtung von Blumensorten für den einjährigen Anbau i. d.  R. nicht auf die Fruchtbarkeit und damit die Qualität als Pollenspender oder Nektarpflanze für Bestäuber geachtet.

Hummel im Anflug auf Salbeiblüten

Wenn ich beobachte, welche meiner Pflanzen besonders gerne von Nützlingen besucht werden, dann sehe ich Bienen besonders häufig am reichlich blühenden Thymian - das ist wenig überraschend, denn Thymian gilt als Lockpflanze für Bienen. Doch auch Lavendel, Schmetterlingsflieder (Buddleja) und den Spierstrauch (Spirea) lieben sie. Hummeln beobachte ich besonders oft am Purpursonnenhut (Echinacea).

Im Juni 2013 hatte ich zwischenzeitlich den Eindruck, dass in unserem Garten besonders wenige Bienen und Hummeln unterwegs waren. Deshalb habe ich mich mitsamt meiner Kamera auf Fotosafari begeben. Ich wollte wissen, ob es in den Gärten in der Nachbarschaft und am Wegesrand bezüglich Blüten und ihrer Besucher auch so schlecht aussah.

Biene an einer Klatschmohnblüte 
Ich stellte fest: Auch in den Gärten der näheren Umgebung waren nur wenige Bienen und Hummeln zu entdecken: ein paar Hummeln und eine Schwebfliege an verschiedenen Arten Rosen und eine Biene an einer Wicke. Diese Nützlinge/Insekten traten überall nur vereinzelt auf. Die einzige größere Ansammlung an Bienen und Hummeln bemerkte ich in einem Beet, das zu einem Blumenselbstpflückacker gehört. Ich kann nicht sagen, ob der Klatschmohn und das, was da sonst noch in wildem Durcheinander wuchs, ausgesät worden war, oder sich von alleine zu einem Klatschmohnbeet mit Beipflanzen entwickelt hatte. Jedenfalls schien es den Hummeln und Bienen dort sehr gut zu gehen - denn dort waren es richtig viele und sie sammelten sehr eifrig.

Mehr habe ich an dem Tag nicht beobachten können und ein paar Wochen später waren dann glücklicherweise auch in unserem Garten und in unserer Nachbarschaft wieder viele Honigbienen, Wildbienen/Hummeln, Schwebfliegen und andere zu beobachten. Ich folgerte daraus: Wegen fünf blühenden Pflanzen machen sich die Bienen keine Mühe, da muss schon ordentlich was geboten sein und das Wetter passen, damit sie kommen beziehungsweise gehen sie dahin, wo gerade am meisten angeboten wird.

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Blüten für Bienen im Jahresverlauf

Von den folgenden Wildpflanzen, Obstarten, heimischen Gehölzen und Kulturpflanzen sind die Blüten für Bienen und andere Nützlinge/Insekten besonders wichtig - und meist auch umgekehrt, denn Bienen (und andere heimische Garten- und Landschaftsbewohner wie Insekten, Spinnentiere, Bodenlebewesen) und vor allem heimische Blütenpflanzen und Pflanzen allgemein gehören zusammen - sie haben sich zusammen entwickelt:

Blühmonate Januar bis Februar:
Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume, Erika, Haselnuss, Kornelkirsche, Kätzchenweide, Erle

Hummel an Kirschblüte (Mitte April)

Blühmonate März bis April:
Erika, Steinkraut (Alyssum), Bachnelkenwurz (Geum), Gundermann, Lerchensporn, Huflattich, Löwenzahn, Haselnuss, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Pflaume, Kirsche, Stachelbeere, Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere, Eiche, Pappel, Silberahorn, Weide, Ulme, Felsenbirne

Bienen an Sonnenblumen (Ende Juli)

Blühmonate Mai bis Juli:
Kriechender Günsel, Ackerbohne, Inkarnatklee, Esparsette, Wicken, Hornklee, Steinklee, Schwedenklee, Weißklee, Lupine, Luzerne, Phacelia, Löwenzahn, Raps, Ölrettich, Senf, Kornblume, Blauer Eisenhut (giftig), Lavendel, Glockenblume, Schafgarbe, Hauswurz, Echte Katzenminze, Heidelbeere, Preiselbeere, Borretsch, Sauerampfer, Wiesensalbei, Waldmeister, Wald-Ziest, Sumpfziest, Taubnessel, Zitronenmelisse, Zwiebel, Quitte, Berberitze, Rose, Liguster, Bergahorn, Spitzahorn, Brombeere, Eberesche, Scheinakazie (Robinie), Silberweide, Sommerlinde, Winterlinde, Walnuss



Ende Mai blühen die Amaryllisgewächse der Gattung Allium (Lauch), hier Allium aflatunense 'Purple Sensation'. Sie sind bei mir in vielen Jahren ein wahrer Magnet für Bienen, jedoch nur, wenn in der Nähe zur gleichen Zeit kein üppigeres Angebot vorhanden ist, wo ihre Ausbeute größer ist.


Blühmonate August bis September:
Kornblume, Luzerne, Buchweizen, Löwenzahn, Phacelia, Gemeines Leinkraut, Königskerze, Flockenblume, Wegwarte, Taubnessel, Rotklee, Sonnenblume, Wilde Malve, Sauerampfer, Sommerlinde, Winterlinde, Ysop

Efeu blüht erst im Alter, aber dann ist er eine wichtige Bienenweidepflanze, da er bis spät in den Herbst noch Nektar und Pollen bietet.

Blühmonate Oktober und November:
Gemeines Leinkraut, Wilde Möhre, Flockenblume, Spitzwegerich, Taubnessel, Rotklee, Hohlzahn, Efeu

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Und was ist mit "Ziergehölzen", "Zierstauden" und nicht-heimischen Beet- und Balkonblumen?
Wie oben bereits erwähnt, finde ich persönlich Nützlinge auch an so genannten Ziergehölzen wie Schmetterlingsflieder, Spierstrauch und Halbsträuchern wie dem Lavendel, außerdem an Gartenstauden wie Purpursonnenhut, Mädchenauge, Asiatische Duftnessel, und Storchenschnabel sowie an Beet- und Balkonblumen wie Zauberglöckchen, Schmuckkörbchen, Lobelien, Sonnenhut, Zinnien und vielen anderen.

Stichwort Klimawandel/Pflanzenmigration
Pflanzen, an denen sich Bienen und Schmetterlinge laben und die mit heißen, trockenen Standortbedingungen aber auch gelegentlichen Starkregenereignissen recht gut zurechtkommen, sind Dost (Origanum vulgare) und Hanfblättriger Eibisch (Althea cannabina) aus dem Mittelmeerraum, Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) aus Südamerika und Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum) aus den östlichen USA - um nur einige zu nennen (siehe auch das Video des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V., Beratung auch in guten Staudengärtnereien).

Mehr Informationen zum Thema Standortveränderungen, Klimawandel und Pflanzen:
    < li> Heimisch, alteingebürgert oder Neophyt - alles relativ (tinto bloggt)
  • Naturschutz neu gedacht (tinto bloggt)
  • Vorgärten mit Bepflanzung besser und pflegeleichter als Schotterpisten (tinto bloggt | hobbygarten.de)


    • Hummel an der Asiatischen Duftnessel (Agastache)


      Schmetterlinge (und auch Bienen) lieben Schmetterlingsflieder. Doch die Schmetterlingskinder (Raupen) benötigen andere Pflanzen zu ihrer Ernährung, die des Tagpfauenauges beispielsweise Brennesseln oder Hopfen. Außerdem benötigen sie auch Überwinterungsplätze: Das Tagpfauenauge überwintert als Falter in Hohlräumen, andere als Puppe an Pflanzen/Pflanzenresten.
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      Übrigens kultiviere ich Gemüse, Kräuter, Erdbeeren, Rosen, Schmetterlingsflieder und vieles andere in meinem Topfgarten auf der Terrasse in Töpfen und Kübeln aus frostfesten Materialien.

      Buchtipp in eigener Sache:

      Gärtnern in Töpfen:*
      Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
      Eva Schumann
      Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
      Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
      86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
      ISBN 3-8186-0635-8


      Meinungsnachtrag: Brauchen wir Regeln für HobbygärtnerInnen?

      Ich bin nicht der Meinung, dass man Menschen Vorschriften machen sollte, welche Pflanzen sie in ihrem eigenen Garten zu ihrer Freude oder Gemüseversorgung anbauen dürfen (solange durch die Pflanzen oder das Fehlen von Pflanzen nicht die Gesundheit anderer gefährdet wird). Mit Vorschriften verleidet man den Menschen den Spaß am Gärtnern und HobbygärtnerInnen sind wichtig für Stadtklima, Naturschutz, (Teil-)Selbstversorgung und vieles andere. Ich halte es für besser, mit dem Gärtnern auch die Zusammenhänge der Natur, Insekten und sonstigen Tiere zu vermitteln (wie es jetzt geschieht) und an Beispielen zu zeigen, was man für die Artenvielfalt erreichen kann und wieviel Spaß das macht, wenn man (auch oder vorwiegend) bienenfreundliche Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten wählt, immer öfter die heimische Pflanzenart (oder eine klimaveränderungsanpassungsfähige Art) wählt, wenn eine Pflanze ersetzt werden muss. Beflügeln ist besser als Vorschriften! Regeln sollte es eventuell für Architekten und andere Planer geben, die die Gartenanlagen von Wohnblocks oder anderen Wohnanlagen planen.

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      Regeln sollte es meiner Meinung nach für die Landwirtschaft geben, auch um die Landwirte zu schützen, denn seit Jahrzehnten sind die Nachteile von Monokultur, Feldzusammenlegungen, totaler Beikrautvernichtung im und neben dem Feld und das Fehlen von Feldrainen mit heimischen Wild- und Vogelnährgehölzen, die auch Wind- und damit Erosionsschutz wären, bekannt. Die Landwirte haben populistischen Politikern, Verbänden und Unternehmen (mit Eigeninteressen) geglaubt, dass all das Gedöns um Nachhaltigkeit und Naturschutz nur stört und den Bauern die Einnahmen vermiest, geholfen haben diese dem industriellen Anbau (und denen, die das nötige Zubehör verkaufen), die Kleinbauernbetriebe sind verreckt. Hier bin ich für ein besseres System, das die Macht der Lebensmittelketten, der Verbände und der Unternehmen der Agrarindustrie kontrolliert und reguliert.

      * Werbelink

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Sonntag, 8. September 2024

Herbstblüher für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlinge und viele andere

Die Prachtscharte (Liatris spicata) blüht bis September und wird von Bienen und Hummeln besucht.


Blühende Phacelia macht Bienen und
Hummeln glücklich. Damit ständig Blüten
 vorhanden sind, sät man bis August
etwa alle 2 - 3 Wochen aus. Sie
blüht etwa 5 Wochen später. Die
Gründüngungspflanze ist nicht winterhart.


Von Frühjahr bis Herbst suchen Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten nach Pollen und Nektar. Man hilft den Tieren, indem man im Garten oder auf dem Balkon auch viele einheimische Blühpflanzen, Bienenweidepflanzen und andere bei Insekten beliebte Pflanzen aussät oder anpflanzt. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht nur im Frühjahr blühende Pflanzen im Garten, Kübel oder Balkonkasten hat, sondern auch solche, die im Sommer, Spätsommer und Herbst blühen. (zuletzt bearbeitet am 8.09.2024)

Hier einige Beispiele für Pflanzen, die im Spätsommer und Herbst blühen und mit denen Sie die liebenswerten und nützlichen Gartenbesucher zu sich einladen, damit sie sich vor dem Winter stärken und/oder Vorräte – ja, auch unseren Honig - sammeln können:

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Einjährige Blühpflanzen:
Bis in den Herbst blühen Kapuzinerkresse, Bienenfreund Phacelia, Ringelblume, Steinkraut, Tagetes und Zinnie.

Blühende Heil- und Gewürzpflanzen/Gewürzkräuter:
Sehr lange im Jahr blühen auch Borretsch (aber nur wenige Pflanzen anbauen, da er ein Gift enthält), Strauchbasilikum (nicht winterhart!), Oregano, Pimpernelle, Thymian und Ysop.

Reichlich Blüten hat auch der Strauchbasilikum - ein Bienenmagnet im Sommer und im Herbst. 


 Der Strauchbasilikum hat noch im Oktober viel Besuch.


Herbstblühende Stauden:
Prachtscharte (Liatris spicata), Weiße Fetthenne (Sedum album) und Purpur-Fetthenne (S. telephium), Goldrute, Herbstanemonen, Herbstzeitlose, Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis), Phlox, Prachtkerze (Gaura lindheimeri), Schafgarbe, Stockrose, Herbstaster und Wiesenflockenblume verschönern den Garten bis in den Herbst und Bienen, Hummeln und Schmetterlinge können sich an ihnen laben.




Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) und
Prachtkerze (
Gaura lindheimeri) sind
winterharte Stauden, die bis in den Herbst blühen,


Astern sind nicht nur leuchtende Blüten, mit denen man Balkon und Garten im Herbst noch einmal aufhübschen kann, wie blühender Efeu gehören sie zu den letzten Bienenfutterpflanzen im Herbst.


Die Bienen freuen sich:
Efeu blüht erst sehr spät im Jahr.
Die Aufnahme wurde Mitte Oktober
gemacht.
Herbstblühende Gehölze/Kletterpflanzen:
Spät im Gartenjahr blühen auch Efeu und Schneebeere Symphoricarpos (Knallerbsenstrauch).



Saatgutmischungen vom Imkerverein


Manche Imkervereine bieten Hobbygärtnern Bienenweide-Saatgutmischungen für den Garten an. Diese Saatgutmischungen enthalten Samen von Kulturpflanzen und von Wildpflanzen. Durch die Versorgung der Honigbienen (und gleichzeitig teilweise der Wildbienen und anderer Insekten) mit Nektar und Pollen werden die Tiere besser versorgt werden und haben die Chance gesund und kräftig zu bleiben. Das kommt nicht nur dem Imker zugute, der dann ertragreichere, gesunde Bienenvölker hat, sondern leistet auch einen Beitrag zum Artenerhalt und zu unserer Versorgungssicherheit.

Mehr als 80 % der bei uns heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, so auch Obst und Fruchtgemüse wie Tomaten, Zucchini etc.

Bestäuben können viele verschiedene Insektenarten. Tatsächlich ist der Anteil der Wildbienen an der Bestäuberarbeit mit über 60 % sehr groß und besonders bei Früh- und Spätblühern wichtig. Einige Wildbienen-Arten fliegen schon bei niedrigen Temperaturen und sind allgemein etwas "wetterfester" als die Honigbienen. Die Honigbienen verlassen erst ab Temperaturen von 10 °C bei schönem Wetter ihren kuscheligen Bienenstock.

Die Honigbienen spielen aber insofern eine sehr wichtige Rolle, dass sie fast 80 % der Pflanzen, die eine Fremdbestäubung benötigen, bestäuben können. Doch gibt es Pflanzen, die auf Spezialisten angewiesen sind: Manchmal kann nur eine einzige Wildbienenart eine bestimmte Wildpflanzenart bestäuben.

Ernähren wir die Bienen, werden auch wir gut ernährt!

Imker sprechen von Tracht, wenn sie über die Pflanzen reden, von denen ihre Honigbienen Nektar oder Pollen sammeln können. Die erste Tracht im Jahr ist die Obstblüte- oder Frühtracht (Apfel-, Birn- und Kirschbäume, Löwenzahn und andere). Sie fällt oft zusammen mit der Rapsblüte. Für die Sommertracht sind Robinie, Himbeere, Heidel- und Preiselbeere sowie andere blühende Pflanzen wichtig. Die Waldtracht ist eine Honigtautracht, d. h., nicht Blüten liefern den Honig, sondern die Bienen sammeln die zuckrigen Ausscheidungen der Blattläuse auf den Waldbäumen.


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