Tomate 'Tigerella' in verschiedenen Reifestadien |
- Zuckergehalt (Glukose, Fructose),
- Säuregehalt (Zitronensäure, Äpfelsäure),
- Verhältnis von Zucker zu Säure (Zucker-Säure-Verhältnis),
- Duft-, Aroma- und Geschmacksstoffen,
- Wassergehalt und
- Schalendicke.
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Wie diese Faktoren bei der Tomatenernte ausfallen, hängt von diesen Einflussfaktoren ab:
Sorte
Auf die Sorte kommt es an: Es gibt inzwischen unglaublich viele verschiedene Tomatensorten mit unterschiedlichen Erbanlagen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich
- der Art zu wachsen (begrenzt wachsende Buschtomaten und Balkonkastentomaten versus "unendlich" hoch wachsende Stabtomaten),
- der Schnell- und Starkwüchsigkeit der Tomatensorte,
- ihrer Robustheit gegenüber Trockenheit, Hitze, Kälte, Krankheiten und Schädlinge sowie hinsichtlich
- ihrer Traubengröße (wie viele Tomatenfrüchte in einer Traube sind),
- Frucht-Größe der Einzelfrüchte (abhängig von der sortentypischen Zahl und Beschaffenheit der Fruchtkammern),
- Fruchtfarbe,
- Fruchtform und
- Inhaltsstoffe in der Frucht.
Insgesamt gibt es nach neuesten Erkenntnissen etwa 400 Verbindungen, die über den Geschmacks- und Geruchssinn zum Genusserlebnis beim Verzehr von Tomaten beitragen. Davon sind 33 Verbindungen besonders prägend für das Tomatenaroma, 37 für die Geschmacksintensität und weitere 28 beeinflussen beides. Wenn (neue) Sorten fade schmecken, liegt das daran, dass deren Früchte weniger Aroma bestimmende flüchtige Substanzen enthalten.
Beispiele für Tomatensorten mit sehr gutem Geschmack:
- Cherry-Tomaten:
'Sicilia', 'Praline', 'Sweet Pear Currant', 'Maglia Rosa', 'Dolce Vita' F1, 'Dasher' F1 - Normale Tomaten/Salattomaten:
'Early Yellow Stripe', 'Tigerella', 'Kasachstan Rubin', 'Harzfeuer' F1, 'Picolino' F1, 'Tirouge' F1 - Fleischtomaten:
'Green Zebra', ''Berner Rose', Beefsteak Tomate', 'Brandywine', 'Bulgarischer Rosa Riese', 'Black from Tula', 'Indigo Apple', 'Amadeo' F1, 'Marmandino' F1
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Anbau
Der Anbau bestimmt, ob sich die sortentypischen Eigenschaften auch entfalten können. Tomaten mögen einen sonnig warmen, vor Regen geschützten Standort, mit viel frischer Luft, damit sie sich optimal entwickeln. Gießen und Düngen muss dem Bedarf der jeweiligen Sorte angepasst werden - sie sollten nicht überfüttert, aber auch nicht zu knapp gehalten zu werden. Positiv wirkt sich aus, wenn die Pflanzen viele Feinwurzeln ausbilden.
Tipp:
Zu große Extreme in der Wasserversorgung sollte man vermeiden, denn das kann beispielsweise die Kalziumaufnahme stören, was dann die Blütenendfäule (schwarze Stelle am Grund der Frucht) zur Folge haben kann (die Anfälligkeit dafür ist auch sortenabhängig).
Erntezeitpunkt
Tomaten, die im Sommer nach viel Sonnengenuß geerntet werden, schmecken besser als solche, die im Dezember geerntet werden. Der optimale Erntezeitpunkt hinsichtlich Reifezustand und Geschmack ist nicht bei allen Sorten gleich. Die meisten Tomatensorten werden kurz vor oder bei Vollreife geerntet, weil man Tomaten aus eigener Ernte sofort verspeisen kann - das ist der Vorteil gegenüber Tomaten, die erst längere Transportwege haben, beispielsweise vom Gärtner zum Großmarkt und dann erst in den Verkauf kommen. Werden Tomaten kurz vor oder zu Anfang der Vollreife geerntet, ist ihr Zucker-Säure-Verhältnis optimal und die Duft- und Aromastoffe voll ausgebildet. Es gibt aber auch Sorten, deren bestes Zucker-Säure-Verhältnis schon vorher erreicht wird, die werden am besten grundsätzlich vor der Vollreife geerntet ('Maglia Rose', 'Marmandino' F1), damit sie fruchtig frisch schmecken. Mit zunehmender Reife wird nämlich der Säuregehalt abgebaut und manche Sorten schmecken dann langweilig oder mehlig.
Der optimale Zeitpunkt ist also auch Geschmacksache bzw. hängt von der Art der Verwendung/Verarbeitung ab.
Lagerung
Tomaten sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn dann verlieren sie viel von ihrem Geschmack und Aroma. Lediglich Tomaten, die schon überreif sind, für die man aber gerade keine Verwendung hat, kann man im Gemüsefach des Kühlschranks noch etwas aufbewahren, anstatt sie in wegzuwerfen - ihr Geschmack verändert sich dann kaum noch.
Und was sind Ihre Lieblingssorten und Tomatentipps?
Weitere Informationen
- Tomaten (hobbygarten.de)
- The Chemical Interactions Underlying Tomato Flavor Preferences (Tieman et al., Current Biology 2012)
- Mit den richtigen Genen zu mehr Gusto (pflanzenforschung.de)