Dienstag, 2. November 2021

Calamondinorange als Terrassen-/Balkonpflanze geeignet?

Viele wünschen sich mediterranes Flair auf dem Balkon oder der Terrasse. So gibt es Feigenstämme und Mini-Kiwis, die bei uns (in vielen Regionen) winterhart sind, außerdem Gewürze und Dattelpalmen, aber auch Zitrusgewächse, die man im Zimmer oder im frostfreien Gewächshaus überwintern kann. Viele Zitrusgewächse werden allerdings schnell recht groß, haben Dornen oder sind schwieriger zu überwintern. Als ich Anfang des Jahres 2021 die Calamondinorange bei Pötschke* (the artist formerly known as "Gärtner Pötschke") entdeckte, wurde ich neugierig. Laut Online-Shop sollte sie blühen, duften und fruchten und gleichzeitig kompakt und robust sein. Mein Interesse war geweckt und so gab ich einem Exemplar eine neue Heimat auf meiner Südseitenterrasse, um diese Zitrusart zu testen und darüber zu berichten. Erfüllt die Calamondinorange Träume von mediterranem Flair auf Balkon oder Terrasse? (Werbung wegen Markennennung, aber unbezahlt, Pflanze selbst gekauft).

Calamondinorangenbäumchen mit Blüten und Früchten im Topf


Meine Terrasse liegt vor der Südseite eines Hauses auf einem begrünten Tiefgaragendach. In heißen Sommern kann man sich dort kaum aufhalten, denn es herrscht dann regelrecht Wüstenklima. Für den Standort eignen sich am besten Pflanzen, die in Hochsommerphasen mit trockener Hitze bei voller Sonne zurechtkommen und/oder die so klein sind, dass man sie in den Schatten von anderen Kübelpflanzen stellen kann. Andererseits müssen sie auch eine Regenwetterphase und das ein oder andere Unwetter überstehen können. Pflanzen aus südlichen Gefilden mit trocken-heißem Sommer und Winterregen sind für einen solchen Standort geeignet. Solche aus dem Mittelmeerraum würden meiner Terrasse optisch etwas mediterranes Flair verleihen und möglicherweise mit ihren Düften Urlaubsgefühle und schöne Erinnerungen wecken.

Mit dem mediterranen Raum verbinde ich neben verschiedenen Gewürzen wie Rosmarin und Oregano auch größere Gehölze wie Oliven- und Feigenbaum, Zitrusgewächse, Dattelpalmen, Oleander, Pinien, Phoenizische Wacholder, Johannisbrotbaum, Tamarisken und viele andere. Doch kann ich auf meiner Terrasse natürlich nur solche unterbringen, die nicht zu schnell zu groß werden und die nicht wehrhaft sind, d. h. keine Dornen haben. Und nach Möglichkeit sollte ich sie (draußen oder drinnen) sehr platzsparend überwintern können.

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Eine winterharte Feige, sowie Rosmarin, Lavendel und Oregano habe ich bereits auf der Terrasse stehen. Sie sollten ein bis zwei mediterran anmutende Geschwister erhalten. Für ein sehr kleines Olivenbäumchen habe ich mich schnell entschieden, da die sehr langsam wachsen. Doch als zweites wollte ich gerne ein Zitrusgewächs - auch wenn diese ursprünglich aus Nordost-Indien, Myanmar und der chinesischen Provinz Yunnan stammen, waren sie bereits um 200 n. Chr. im östlichen Mittelmeerraum bekannt und wurden ab dem 9. Jahrhundert von arabischen Siedlern in den eroberten europäischen Gebieten angebaut (sind also Archaeophyten, denn erst die nach 1492 durch menschliches Zutun eingeführten Arten werden Neophyten genannt).

Die Früchte der Calamondinorange werden etwa so groß wie Tischtennisbälle.


Doch welches Zitrusgewächs sollte auf meiner Terrasse eingebürgert werden? Orangen- und Zitronenbäume symbolisieren den Süden (ich denke bei Orangen sowohl an Südeuropa, als auch an Nordafrika und sogar an Kalifornien). Ich mag sie sehr – da wo sie genügend Platz haben, denn sie haben Stacheln und sie wachsen recht schnell. Auch die Alternativen wie Kumquat und anderes, was öfter im Gartencenter angeboten wird, schieden nach und nach wegen mancher ihrer Eigenheiten aus, so dass ich mein Vorhaben schon aufgeben wollte.

Als ich die Calamondinorange bei Pötschke* im Online-Sortiment sah, wurde ich neugierig: Sie war kompakt, trug angeblich sehr reichlich Früchte, die aussahen wie Miniaturorangen, wurde als robust beschrieben und sie hatte keine Stacheln (was vor allem am einzig möglichen Überwinterungsplatz eine große Rolle spielt). Ich wollte es mit ihr versuchen.

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Steckbrief: Calamondinorange Citrus mitris calamondin

Es wird angenommen, dass sich die Calamondinorange ohne menschliches Zutun in China aus der Mandarine Citrus reticulata und der Kumquat Fortunella margarita entwickelt hat. Die Sträucher erreichen eine Höhe zwischen 2 und 8 m, wachsen meiner bisherigen Beobachtung nach aber recht langsam. Sie blühen und tragen zeitweise Blüten und Früchte gleichzeitig. Die schönen Blüten sind weiß, duften und werden von Bienen und Schmetterlingen besucht. Die Früchte sind zunächst grün, färben sich mit der Reife aber orangefarben. Sie sind nur etwa so groß wie ein Tischtennisball und ähneln von der Form und der Beschaffenheit der Schale her einer Orange/Mandarine.

Calamondinorangen werden auf den Philippinen zur Saftgewinnung angebaut, wobei die grünen, sehr sauren Früchte geerntet werden. Lässt man sie reifen, werden sie orangefarben und ein wenig süßer. Zur Herstellung von Getränken wird der Saft verdünnt und mit Sirup gesüßt. Man kann die Früchte aber auch zu Marmelade, Chutneys und Ähnlichem verarbeiten.

Von rechts: Grapefruit, Limone, Zitrone, Calamondinorangen. Aus allen kann man unter Zugabe von Wasser, Sirup und eventuell Eis ein Erfrischungsgetränk zubereiten.


Bei uns kann man die Calamondinorange als kleine Kübelpflanze kaufen. Die Pflanze ist nicht winterhart, sondern kann frostfrei oder wie eine Zimmerpflanze überwintert werden. Bei warmer Überwinterung benötigt sie einen hellen Platz oder sollte (Zusatz-)Licht bekommen. Je nach Überwinterungstemperatur und Lichtverhältnisse kann sie im Winter ihr Laub und die Früchte abwerfen (wie es auch Feigen oder Mini-Kiwis bei der Überwinterung draußen tun). Ansonsten ist die Calamondinorange robust, nur Staunässe verträgt sie nicht.

Vermehren kann man die Calamondinorange über Samen („Kerne“) oder über Stecklinge, wobei Stecklinge die bessere Wahl sind, weil sie früher Früchte tragen. Dennoch dauert es meist mehrere Jahre, bis die Pflanzen mit dem Blühen und Fruchten beginnen. Die Calamondinorange mag leicht saure Erde (pH-Wert zwischen 6 und 7) und mag auch ihr Wasser nicht zu kalkhaltig. Tipp: Sehr hartes Leitungswasser mit aufgefangenem Regenwasser verschneiden. Entspritzen hält die Pflanzen kompakt. Bilden sich während der Überwinterung überlange Triebe werden die vor dem Auswintern eingekürzt. Triebe ohne Blüte und Früchte kann man entfernen (auslichten), damit die Kraft auf die zu ernährenden Früchte konzentriert wird).

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Meine Erfahrungen mit der Calamondinorange

Meine Calamondinorange kam im Karton. Sie hatte einen 15 cm Topf und trug bereits einige grüne und orangefarbene Früchte. Als ich sie auf die Terrasse stellte, stürzten sich als erstes die Amseln auf sie (und ebenso auf die ebenfalls neuen Erdbeeren in Töpfen) und warfen den Großteil der Blumenerde aus dem Topf. Waren sie einfach nur neugierig, verspielt oder nahmen sie irgendwelche Insekten o. Ä. in der Erde wahr? Ich fand es nicht heraus. Nachdem ich die Erde der Calamondinorange dreimal zurückgefüllt und die Amseln sie wieder hinausgeworfen hatten, bedeckte ich die Erdoberfläche mit Pappe und Packpapier, die ich nur zum Gießen entfernte. Nach zwei Wochen konnte ich den Schutz ganz abnehmen, die Amseln hatten das Interesse verloren.

Das Calamondinorangenbäumchen am Tag der Ankunft nach der Bekanntschaft mit den Gartenvögeln. 


Die Pflanze bekam schnell einige neue Blätter, viele Blüten und immer mehr Früchte. Insgesamt ist sie aber in ihrem ersten Jahr jedoch relativ klein und kompakt geblieben – ihr Platzanspruch blieb also gering. Trotz des schwierigen Sommers 2021 hat sie üppig geblüht (jetzt Anfang November setzt sie übrigens wieder Blüten an) und durchgehend viele Früchte gebildet. Die Früchte blieben an der Pflanze, bis ich sie abgepflückt habe.

Die Calamondinorange war und ist optisch eine reine Freude. Wegen ihrer leuchtend orangefarbenen Früchte zieht sie den Blick auf sich und verbreitet in ihrem Umfeld mediterranes Flair – allerdings ist meine Pflanze noch klein, so dass ich sie auch nur mit kleinen Pflanzen im lichten Schatten von größeren Pflanzen kombiniere. Sie erhellt ihre Umgebung, aber in dieser Größe reicht die Strahlkraft einer einzigen Pflanze alleine natürlich noch nicht für die ganze Terrasse, doch sie ist ein sehr hübscher Farbtupfer und passt sowohl gut zu nicht blühenden Pflanzen, auch solchen mit Formschnitt, sowie zu Blühpflanzen beispielsweise mit blauen, violetten oder dunkelroten Blüten.

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Derzeit steht die Calamondinorange noch draußen, obwohl schon Frost angesagt war, doch an ihrem Platz direkt vor dem Terrassenfenster und hinter einem Rosmarinbusch ist sie noch genügend geschützt. Sie bildet jetzt Anfang November gerade Blüten und trägt noch Blätter und Früchte.

Wie es mit der Überwinterung weitergeht – geplant ist ein kühler Platz drinnen in Fensternähe – und ob sie tatsächlich die Blätter und Früchte abwirft, werde ich hier im Frühjahr ergänzen.

Tipps

Während sehr heißer Sommerphasen würde ich sie als kleine Kübelpflanze nicht in die pralle Sonne stellen, sondern in den lichten Schatten anderer Pflanzen.

Wenn man seine Calamondinorange als Zierpflanze gekauft hat, sollte man die Früchte lieber nicht essen, da Zierpflanzen in Gärtnereien anderes behandelt werden dürfen als Pflanzen für den Verzehr.


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Montag, 1. November 2021

Kann man Tomatenfrüchte mit Braunfäule essen?

Wenn Tomatenpflanzen von der Kraut- und Braunfäule, einer Pilzkrankheit, befallen werden, werden Laub, Stängel und Tomatenfrüchte braun. Kann man die Tomaten trotz brauner Flecken zu Soße verarbeiten? Was ist, wenn man die braunen Stellen ausschneidet? Was ist, wenn nur das Laub braun ist, die Früchte aber noch gut ausschauen? (aktualisiert am 4.11.2021)

Kraut- und Braunfäule - eine gefürchtete Krankheit an Tomaten

Tomaten von Pflanzen mit Kraut- und Braunfäule
sind nicht zum Verzehr zu empfehlen

Da päppelt man als Hobbygärtner oder Selbstversorger wochen- oder monatelang an seinen Tomatenpflanzen herum, freut sich, wie sie wachsen und gedeihen, doch dann - nach einer Regenphase oder nach starker Taubildung - schlägt plötzlich die tückische Kraut- und Braunfäulekrankheit zu: Es zeigen sich braune Flecken zunächst, dann an Stängeln und schließlich auch an den Früchten der Tomatenpflanzen. Bald danach fangen sie dann an zu welken und sterben ab. Je nach Empfindlichkeit der Sorte, Befallsdruck (Sporen der Krankheit in der Luft) und Witterung (Feuchte auf den Blättern), rafft es die Pflanzen in kürzester Zeit dahin.

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Sind Tomaten von kranken Tomatenpflanzen (Braunfäule) essbar?


Manchmal sehen die Tomatenfrüchte teilweise noch ganz gut aus und es stellt sich die Frage, ob man die Früchte von befallenen Pflanzen verwerten kann, wenn man die braunen Stellen ausschneidet - beispielsweise für Suppen oder Soßen.

Die Antwort ist kurz und schmerzhaft: Leider nein, das ist nicht zu empfehlen!

Der Pilz Phytophthora infestans, der die Kraut- und Braunfäule-Krankheit verursacht, kann Stoffwechselprodukte und Giftstoffe (Mykotoxine) produzieren, die die Früchte ungenießbar (bitter) oder sogar giftig machen. Diese Pilzgifte sind hitzestabil und gelten laut Deutscher Krebsgesellschaft als krebserregend.

Durch das wasserhaltige Innere der Tomatenfrüchte muss man davon ausgehen, dass sich die Bitter- und Giftstoffe in der Frucht verteilen - braune Stellen auszuschneiden würde also gar nichts helfen. Und selbst wenn eine Tomatenfrucht an einer stark befallenen Pflanze symptomfrei ist, kann man sicher sein, dass sie toxinfrei ist?

Ein Verzehr von befallenen Tomaten oder auch noch gut aussehende Tomaten von befallenen Pflanzen;- egal ob roh oder gekocht - scheint mir persönlich nicht empfehlenswert.

Nachtrag: Darin, dass Tomatenfrüchte mit Symptomen nicht gegessen oder verarbeitet werden sollten, sind sich alle einig. Das fällt auch nicht schwer, da sie nicht schmecken. Allerdings gibt es Veröffentlichungen, nach denen der Verzehr und die Verarbeitung von Früchten ohne sichtbaren Befall WAHRSCHEINLICH unbedenklich ist (so wird beispielsweise Dr. Margaret McGrath, Pathologin an der Cornell Universität, in einem Artikel der Universität Wisconsin zitiert). Ich persönlich denke, dass man, nur weil eine Tomate noch keine sichtbaren Anzeichen zeigt, nicht grundsätzlich von einer Ungiftigkeit ausgehen sollte, schließlich ist jedes Blatt, jede Blüte und jede Frucht über Leitungsbahnen mit der gesamten Pflanze verbunden und im Austausch. Es scheint mir eine Ermessenssache: Hat eine Pflanze nur erste Symptome an einigen Blättern und sind die Früchte noch ohne sichtbaren Befall, würde ich die Früchte möglicherweise noch verwenden. Ist eine Pflanze aber bereits dem Zusammenbruch nahe und es hängen nur einzelne symptomfreie Früchte zwischen lauter Früchten mit braunen Flecken, würde ich sie nicht mehr verzehren oder verarbeiten.

Früchte von befallenen Früchten/Pflanzen sollten auch nicht an Tiere verfüttert werden. Und wegen der Gefahr der Neuinfektion im nächsten Jahr gehören Tomatenpflanzen und Tomatenfrüchte, die Kraut- und Braunfäule haben, sicherheitshalber nicht auf den Kompost, sondern werden besser in die Biotonne.

Die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen Kraut- und Braunfäule ist ein sonniger, offener Standort, an dem die Luft zirkulieren kann, mit Regenschutz. Mehr Tipps zur Verhinderung der Kraut- und Braunfäulekrankheit finden Sie hier:

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Mittwoch, 15. September 2021

Stauden vermehren im Herbst

Stauden vermehren - Sonnenhut Echinacea
Wer auch im nächsten Jahr einen schönen Garten haben möchte, der sollte das schon am Ende der diesjährigen Gartensaison in Angriff nehmen. (letzte Aktualisierung 16.9.2022)

Im Herbst gibt es für Gärtner und Hobbygärtner viel zu tun, denn nicht nur müssen Blumenzwiebeln gepflanzt werden, die im kommenden ausklingenden Winter (Spätwinter) und Frühjahr blühen sollen, sondern der Herbst ist auch die optimale Pflanz- und Vermehrungszeit für viele Stauden.

Stauden sind krautige, ausdauernde Pflanzen, die sich im Winter meist unter die Erde zurückziehen und im nächsten Jahr aus unterirdischen Pflanzenteilen/Speicherorganen wieder austreiben.

Bei guter Pflege kann man viele Jahre, sogar Jahrzehnte an ihnen Freude haben - nicht nur im Gartenbeet, sondern auch in Töpfen, Kübeln und anderen Pflanzgefäßen auf Balkon und Terrasse.

Wer noch keine oder wenig Erfahrung mit Stauden im Garten hat, der kauft seine Stauden-Pflanzen am besten beim Fachmann oder bei der Fachfrau. In einer guten Staudengärtnerei wird er von ausgebildeten Gärtnern und Gärtnerinnen fachmännisch beraten, beispielsweise welche Art und Sorte an einen gegebenen Standort passt, der geeigneten Gesellschaft mit anderen Stauden, Wachstumsverhalten, Pflanzung und Pflege.

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Zusätzlich oder alternativ kann man bei den Nachbarn aschauen, was regional funktioniert und was nicht, oder sich mit guten Fachbüchern schlaumachen - wobei man sich einerseits Pflanzenkenntnisse aneignen und andererseits gestalterische Inspiration holen kann. Viel lernen kann man auch bei einem Besuch im Sichtungsgarten für Stauden und Gehölze in Weihenstephan.

Erfahrenere Hobbygärtner vermehren ihre Stauden selbst - und was sie an Stauden zu viel haben, das wird mit anderen Staudenbegeisterten getauscht.

Stauden vermehren im Herbst

Stauden lassen sich grundsätzlich über Aussaat und über die vegetative Vermehrung (Teilen, Stecklinge, Ausläufer abtrennen und Ähnliches) vermehren. Besonders das Stauden-Teilen spielt im Herbst eine große Rolle - nicht nur, um die Pflanzen zu vermehren oder zu verjüngen, sondern auch, um dominante Pflanzen einzudämmen und anderen mehr Raum zur Ausbreitung zu geben.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, welche Stauden im Herbst und auf welche Weise vermehrt werden können.

Stauden vermehren im Herbst (Übersicht)

Name Wie Wann Mehr
Aster
(Stauden-Aster)
Teilen Oktober bis März
Bergenie Bergenia Teilen Oktober bis März Teilung ist auch
nach der Blüte im Juli möglich
Duftveilchen Viola Aussaat Oktober bis November benötigt Kälteeinwirkung zum Keimen
Eisenhut Aconitum Teilen Oktober bis März  
Enzian (Herbstenzian) Gentiana Teilen im Herbst nach der Blüte  
Fetthenne Sedum Teilen Herbst  
Flockenblume Centaurea Teilen oder Wurzelschnittlinge Oktober bis März
Hornveilchen Viola Teilen September bis März
Küchenschelle Pulsatilla Aussaat Oktober bis März benötigt Kälteeinwirkung zum Keimen
Lichtnelke Lychnis Teilen Herbst Teilung ist auch im Frühjahr noch möglich
Mädchenauge Coreopsis Teilen Herbst oder zeitiges Frühjahr
Nelke (Staudennelke)Dianthus Abriss-Stecklinge Herbst  
Pfingstrose Paeonia Teilen September bis März Blüht erst ein bis zwei Jahre nach dem Umpflanzen
Prachtscharte Liatris Teilen November bis März
Rittersporn (Stauden-Rittersporn) Delphinium Teilen September bis März oder Basalstecklinge mit Holzansatz im Frühjahr
Schafgarbe Achillea Teilen Oktober bis März  
Schleifenblume Iberis Stecklinge im Spätsommer und Herbst
Sonnenbraut Helenium Teilen ab Oktober  
Sonnenhut Echinacea Teilen Oktober bis März  
Staudenmohn Papaver Wurzelschnittlinge August bis März  
Trollblume Trollius Teilen
Stecklinge
Oktober bis April
Herbst
 
Veronika Veronica Teilen Oktober bis März  



Stauden teilen - so geht's
Stauden vermehren - Pfingstrose Paeonia
An einem Tag, an dem der Boden nicht zu nass ist, wird die zu teilende Pflanze mit dem gesamten Wurzelballen ausgegraben und dann geteilt.

Bei großen, alten Wurzelstöcken nimmt man zwei Grabgabeln, um sie zu teilen. Kleinere Wurzelstöcke junger Stauden können vorsichtig auseinandergerissen oder
-geschnitten werden. Beschädigte und abgestorbene Wurzelteile werden entfernt. Die neuen Teilstücke können anschließend gleich eingepflanzt und angegossen werden.


Viel Freude mit Stauden!

Tipps zur Gartengestaltung mit Stauden erhalten Sie auch hier
-> Gartengestaltung mit Stauden











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