Samstag, 17. Februar 2024

Die Frühlingsboten: Pflanzen aus Blumenzwiebeln, Knollen und anderen unterirdischen Pflanzenorganen

Nach der kalten, lichtarmen Herbst- und Winterzeit werden sie sehnsüchtig erwartet: Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse. Diese Spätwinter- und Vorfrühlingsblüher sind die ersten kleinen Farbtupfer im Beet und auf dem Balkon und sie versprechen uns, dass die trüben Zeiten bald vorbei sein werden und dass das wundervolle Sprießen, Ergrünen und Erblühen des Frühlings unmittelbar bevorsteht. Sie sind auch die ersten Nahrungsquellen für Honigbienen, Hummeln und andere Bestäuberinsekten, die ab etwa 10 °C fliegen und sich auf die Suche nach Nektar und Pollen machen. Vorfrühlings- und Frühlingsblüher kurz vorgestellt (zuletzt bearbeitet am 17.2.2024).

Winterlinge und Schneeglöckchen sind meist die ersten Frühlingsboten im Beet, aber die frühen Krokusse sind ihnen dicht auf den Fersen.

In manchen Jahren und abhängig von der Region liegt die Vegetation im Februar noch völlig unter Eis und Schnee versteckt, in anderen Jahren oder in anderen Gegenden freut man sich dann schon an den ersten Schneeglöckchen und Frühlingsboten.

Standort und Wetter
Es gibt Standorte, an denen sich die ersten Vorfrühlings- und Frühlingsblüher regelmäßig als erstes zeigen - das hat mit der dem örtlichen Klima und Kleinklima, der Höhenlage und dem Sonnenlauf (Nord- oder Südseite vom Haus, Neigungsrichtung bei Hängen) zu tun. In manchen Jahren sieht man, dass die Großwetterlage aber auch alles umkehren kann. Beispielsweise lag Nordrhein-Westfalen 2017 noch einmal unter einer Schneedecke, während man in Teilen Bayerns schon im Garten aktiv werden konnte. Normalerweise ist das eher umgekehrt. Aber auch in Bayern hatte sich in dem Jahr einiges verkehrt: Normalerweise blüht bei mir alles zwei bis drei Wochen früher als bei meiner Mutter, denn ich wohne nördlich von München, 448 m über Normalhöhennull (ü. NHN), während meine Mutter nahe der Alpen in höherer Lage bei 539 m ü. NHN wohnt. Und trotzdem blühten bei ihr beispielsweise 2017 schon die ersten Schneeglöckchen, während bei mir noch keinerlei Anzeichen von Frühlingsboten zu erkennen waren. (Vermutlich lag es daran, dass sich der Fön am Alpenrand besser durchgesetzt hatte, während wir nördlich von München oft den ganzen Tag - aber zum Glück nicht jeden Tag - im Nebel gefangen blieben.

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Vorfrühlings- und Frühlingsblüher

Es gibt zwar einige winterblühende Gehölze wie der rosarot blühende, duftende Winterschneeball und die gelbrot blühende Zaubernuss und sogar winterblühende Stauden wie die Christrose, aber unter Frühlingsboten versteht man vor allem die Vorfrühlings- und Frühlingsblüher aus der Pflanzengruppe der Stauden - diese Pflanzen überwintern meist unterirdisch, beispielsweise als Blumenzwiebeln (Schneeglöckchen, Krokusse etc.), Knolle (Winterlinge) oder anderen Wurzelspeicherorganen (Primeln etc.) und treiben im Frühjahr aus. Ebenfalls früh blühen manche Hornveilchensorten, wenn der Winter nicht allzu kalt war und sie ihn draußen überlebt haben. Wenn ihnen ein Standort behagt, säen sie sich auch selbst aus.

Manche Hornveilchen(Viola cornuta) sind ebenfalls frühblühend, auch abhängig von der Aussaat oder Pflanzzeit im Vorjahr. Meine Hornveilche haben sich selbst im Rasen um meine Terrasse ausgesät und blühten 2024 bereits Mitte Februar. Zu der Zeit gibt es im Handel auch vorgetriebene, blühbereite "Ice Babies" im Topf zu kaufen, bespielsweise bei Gärtner Pötschke*.
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Wann werden Stauden und die früh blühenden Blumenzwiebeln und Knollen gepflanzt?
Die Hauptpflanzzeit für die Spätwinter- und Frühlingsblüher sind September und Oktober, sommerblühende Blumenzwiebelpflanzen werden zu anderen Zeiten ausgepflanzt, siehe auch Blumenzwiebeln bei hobbygarten.de.
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Solange es im Herbst noch mild ist, verändern sich diese Blumenzwiebeln und Knollen kaum, denn sie haben beim Einziehen keimhemmende Stoffe ausgebildet, die verhindern, dass sie treiben, bevor der Winter da war. Erst wenn sie eine bestimmte Zeit lang niedrigen Temperaturen ausgesetzt werden, bauen sich diese austriebshemmenden Stoffe ab und sie reagieren auf Wärme mit dem Austrieb. Jede Blumenzwiebelart und Sorte benötigt eine bestimmte Wärmeeinwirkung, damit sie mit dem Austrieb beginnt - die Vorfrühlingsblüher wie Schneeglöckchen weniger als Frühlingsblüher wie Tulpen.

Wann ist eigentlich Frühlingsanfang?
Für den Frühlingsanfang gibt es verschiedene Definitionen: Für die Metereologen beginnt der Frühling auf der Nordhalbkugel der Erde am 1. März eines jeden Jahres. Die Astronomen legen den Frühlingsanfang auf den Zeitpunkt der ersten Tag-und-Nachg-Gleiche des Jahres, kalendarisch fällt das bei uns je nach Jahr auf den 20. oder 21. März. Dieses Jahr wird die Tag-und-Nachtgleiche auf den 20. März 11:28 MEZ fallen. Biologen und Ökologen dagegen haben keine Sternenkonstellation und auch kein festes Datum, an denen sie sich orientieren, sie unterteilen den Frühling in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling und die sind da, wenn man bestimmte Phänomene in der Natur feststellen kann: Die Blüte von Schneeglöckchen und Haselnuss läuten den Vorfrühling ein. Der Erstfrühling beginnt mit der Forsythienblüte, der Vollfrühling mit dem Blühbeginn von Apfelbäumen. Phänologisch gesehen beginnt der Frühling an jedem Standort und in jedem Jahr zu einem anderen Zeitpunkt. Mehr zu den → Jahreszeiten

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Nach der Blüte werden Samen ausgebildet und die Nährstoffe aus den Blättern und Stängeln werden in die Zwiebel/Knolle umgelagert. Am Ende sieht man oberirdisch nur noch die dürren Reste.

Was tun, wenn man im Herbst keine Blumenzwiebeln gepflanzt hat: Instant Gardening

Im Spätwinter und Frühjahr werden von manchen Gärtnereien auf dem Markt, in Gartencentern und Baumärkten sowie in Online-Shops wie Gärtner Pötschke* und auf Händler-Plattformen wie Amazon.de* blühbereite Frühlingsboten als Pflanzen in Töpfen angeboten.
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Wer die Pflanzung im Herbst verpasst hat, kann im Vorfrühling und Frühling vorgetriebene Blumenzwiebelpflanzen und andere blühreife oder blühende Stauden kaufen. Man muss sie dann nur noch in größere Gefäße oder ins Gartenbeet pflanzen. Allerdings sollte man beim Kauf fragen, ob die vorgetriebenen Pflanzen abgehärtet genug für draußen sind, falls noch Fröste angesagt sind und keine Zeit zum Abhärten bleibt. Beim Auspflanzen muss man vorsichtig vorgehen: Die Wurzeln dürfen nicht beschädigt werden, Pflanzgefäße müssen ein Abzugsloch haben, auf Untersetzer sollte man bei Regen verzichten (Staunässegefahr).

Man kann die verblühten Blumenzwiebelpflanzen nach der Blüte einlagern oder ins Beet pflanzen. Mehrjährige Stauden werden ins Beet gepflanzt, wenn man sie nach der Blüte nicht mehr in der Schale haben mag.

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Frühlingsboten kurz vorgestellt


Manchmal trifft beides zusammen: Schnee und Schneeglöckchen.

Schneeglöckchen (Galanthus) sind die Frühlingsboten schlechthin, deshalb werden sie auch Frühlingsglöckchen und Schnee-Durchstecher genannt. Die Wildarten stehen unter Artenschutz, aber es gibt etwa 800 gezüchtete Schneeglöckchensorten. Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind giftig und sollten nicht gegessen werden.

Leuchtend gelb lachen die Blüten dieser Knollenpflanze Winterling ab Februar/März
über ihrem grünen Laub - übrigens nur bei Sonnenschein.
Der Winterling (Eranthis hyemalis) wird am besten als Knolle im Herbst gepflanzt, denn bei einer Aussaat müsste man einige Jahre bis zur ersten Blüte warten. Qualitäts-Knollen (wie auch -Blumenzwiebeln) haben bereits eine Mindestgröße erreicht, dank der sie dann nach dem Winter blühfähig sind. Am besten gedeiht der Winterling auf nährstoff- und humusreichem Lehmboden im lichten Schatten. Vorsicht: Alle Pflanzenteile sind giftig und nicht zum Verzehr geeignet!

Ausgebüxte Primel
Primeln sind Stauden, die jedes Jahr aus den Wurzeln wieder austreiben - jedenfalls, wenn man sie an einen geeigneten Standort in den Garten pflanzt. Zu den früh blühenden Arten gehört die Karnevalsprimel Primula vulgaris ssp. sibthorpii, die Kissenprimel Primula vulgaris, die Wald-Schlüsselblume Primula elatior und die Kugel-Primel Primula denticulata.

Primeln büxen gerne aus (Bild rechts): Hier sind Samen vom anliegenden Garten auf die Straße gelangt und haben in einer Ritze gekeimt.

Manche Primelarten wie die Echte Schlüsselblume werden als Heilpflanze, beispielsweise als Tee gegen Erkältungskrankheiten, genutzt. Doch Vorsicht: Andere Arten können allergische Hautreaktionen (beispielsweise Alpenaurikel und Becherprimel), Vergiftungserscheinungen oder andere Symptome auslösen.

Krokus 'Ruby Giant'
Krokusse blühen ab etwa Februar. Sie gehören zu den Schwertliliengewächsen. Zu den frühesten Arten gehört der weiß blühende Crocus chrysanthus, besonders lange blüht der gelbe Taschkent-Krokus Crocus korolkowii.

Der Elfen-Krokus Crocus tommasinianus 'Ruby Giant' (Bild links) blüht ab Februar und ist mit seinen großen Blüten besonders auffällig.

Der Safran-Krokus Crocus sativus, aus dem das kostbare Gewürz gewonnen wird, ist übrigens kein Frühblüher, sondern ein im Herbst blühender Krokus (Vorsicht: nicht mit der sehr giftigen Herbstzeitlose verwechseln).
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Traubenhyazinthen schwärmen gerne aus.
Traubenhyazinthen (Muscari) gehören zu den Spargelgewächsen, es gibt sie weiß und blau blühend. Sie verbreiten sich gerne im gesamten Garten und in der weiteren Umgebung.

Unter dem dichten Laub von Traubenhyazinthen (Bild rechts) bleibt es feucht, weshalb sich dort gerne Nacktschnecken verstecken. Falls man Pflanzen in der Nähe hat, die gerne von Schnecken gefressen werden, sollte man sie hier regelmäßig absammeln.

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Weitere Frühlingsboten sind Alpenveilchen, Märzbecher und die kleine Iris (Iris danfordiae). Ab März blühen dann schon die ersten Narzissen und Tulpen, je nach Sorte, Standort und Witterung etwas früher oder später.

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Freitag, 16. Februar 2024

Ode an das Gänseblümchen - im Rasen und am Wegesrand

Das Gänseblümchen hat eine Ode verdient. Es ist Frühlingsbote, Nützlings- und Tierfutter, Heilkraut, Orakel, Bestandteil von Blumenkränzen, Tischdekoration sowie Salatgarnitur und –bestandteil. (zuletzt aktualisiert am 16.02.2024)

Gänseblümchen im Rasen
Auszeichnung des Gänseblümchens
Das Gänseblümchen Bellis perennis wurde vom Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise (NHV) Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2017 gekürt.

Während meiner Reisen in jüngeren Jahren hatte ich Augen für jedes Blümchen und versuchte, möglichst viel über es herauszufinden – egal wie unscheinbar es war und wo es stand: am Straßenrand, auf einer Geröllhalde, zwischen Felsen oder im Sand. Und irgendwann fragte ich mich, warum ich mich zuhause nur den auffälligen Gartenblumen widmete, statt auch da das Besondere im Kleinen und ganz Normalen zu suchen. Und änderte meine Art zu schauen.

Klein und normal, aber doch eine Besonderheit ist das Gänseblümchen, botanisch Bellis perennis. Da es sehr verbreitet ist, hat es neben den Namen Gänseblümchen, Maßliebchen und Tausendschön unzählige regional gebräuchliche Namen wie Magdelief in Hamburg oder Wandeleien in Sachsen.

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Seine Blüte ist eigentlich eine Scheinblüte - ein Körbchen von gelben Röhrenblüten umhüllt von weißen Zungenblüten. Das Körbchen sitzt auf einem Krönchen aus grünen Hüllblättern, das wiederum auf einem Stängel thront, der die Blattrosette etwa 6 bis 10 cm überragt.

Man kann das Gänseblümchen fast das ganze Jahr über im Rasen finden. Bei schlechtem Wetter hält es die Blütenkörbchen geschlossen, bei schönem dreht es sie weit geöffnet zur Sonne.

Im Frühjahr vor dem ersten Rasenschnitt zeigt es sich am üppigsten – jedenfalls, wenn man sich mit dem ersten Rasenschnitt etwas Zeit lässt.

Nützlinge und andere Insekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen besuchen es gerne, auch wenn die Mengen an Nektar und Pollen, die es liefert, nicht so riesig sind – es ist dafür aber fast überall zu finden.

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Kinder flechten Blumenkränze daraus und dekorieren den Tisch damit zu besonderen Gelegenheiten, Verliebte versuchen mittels Gänseblümchen etwas über die Gefühle des Angebeteten herauszufinden … er liebt mich, er liebt mich nicht

Da das Gänseblümchen essbar ist, eignet es sich zur Garnierung von Speisen und hat auch dem Gaumen etwas zu bieten: Sowohl die jungen inneren Blätter als auch die Blüten geben dem Salat das besondere Extra – wobei die nur leicht geöffneten Blüten etwas milder, die weit geöffneten etwas bitterer schmecken. Wer gerne experimentiert, kann die geschlossenen Blütenknospen sauer einlegen und wie Kapern zur Soßenverfeinerung verwenden.

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In der Volksheilkunde wird das Gänseblümchen seit Jahrhunderten innerlich (beispielsweise zur Hustenlösung sowie bei Schlaflosigkeit) und äußerlich (Hautkrankheiten) angewendet.

Das Gänseblümchen in einem Kissen aus Ehrenpreis
Das Gänseblümchen wird auch als Tierfutter verwendet – man kann die Blüten sogar getrocknet kaufen, um sie beispielsweise ins Heu zu mischen, damit es heumüden Kaninchen wieder besser schmeckt.

Das kleine Gänseblümchen hat also ganz schön viel zu bieten und ist einen zweiten und dritten Blick wert..

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Dienstag, 26. Dezember 2023

Was machen Hobbygärtner und Hobbygärtnerinnen im Winter?

Im Gartenkalender findet man zwar auch für die Monate Dezember, Januar, Februar und Anfang März Anregungen zu Gartenarbeiten, aber es gibt - besonders in der kühlen Jahreshälfte - Phasen, in denen man draußen gar nichts tun kann, nämlich, wenn es stürmt und schneit. (zuletzt aktualisiert am 26.12.2023)

Wenn es stürmt und schneit, ist draußen Winterpause.
In solchen Zeiten sortiert man Pflanzenfotos, Garten-Videoschnipsel, wenn man welche während des Gartenjahres gemacht hat, schwelgt in Erinnerungen und schreibt vielleicht einen Rückblick auf das vergangene Gartenjahr, teilt Ideen und Fotos bei Facebook, Instagram und Pinterest oder schneidet aus Bildern und/Videoschnippseln ein kleines Gartenvideo und veröffenlicht es bei TikTok, YouTube oder ähnlichen Plattformen.

Die Zeit kann man auch nutzen, seine Gartenausbeute, die man vielleicht in der geschäftigen Herbstzeit nur provisorisch eingefroren hat, zu verarbeiten - beispielsweise Obst zu Marmelade, Kompott oder Fruchtwein, scharfe Schoten zu Grillsoßen oder Tomaten zu Tomatensoßen, die man bei Bedarf für Spaghetti, gefüllte Paprikaschoten oder Anderes nur aus der Vorratskammer holen muss.

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Natürlich werden unwirtliche Tage auch für die Planung des nächsten Gartenjahres genutzt: Soll an der Struktur des Gartens etwas geändert werden, vielleicht ein Sichtschutz für die Terrasse gepflanzt werden? Welches Gemüse soll wohin gesät oder gepflanzt werden? Was muss wann an Samen und Pflanzen gekauft und/oder aus vorhandenen Samen oder aus Ablegern vorgezogen werden (Wo gibt es samenfeste Sorten)?

Im Januar werden die Saatgutbestände geprüft, eventuell Keimfähigkeitsprüfungen durchgeführt und Sorten für die nächste Saison bestellt.

Vielleicht macht man auch schon die ein oder andere Keimfähigkeitsprüfung. Und wenn die Tulpen, Narzissen und andere Blumenzwiebelpflanzen in den Vorjahren immer weniger wurden, notiert man sich, dass man ans Düngen mit Kompost o. A. denken will (siehe Woran liegt es, wenn Blumenzwiebeln immer weniger blühen?).

Anregungen holt man sich auch aus Gartenbüchern, die man vielleicht im letzten Jahr geschenkt bekommen hat, aber für die man noch nicht die gebührende Zeit hatte. GartenbloggerInnen wie ich schreiben in dieser Zeit auch gerne Rezensionen zu neu erschienenen Garten- und Pflanzenbüchern

Wer wie ich das Glück hat, eine Südseitenterrasse oder einen sonnigen Balkon zu haben, kann an klaren Tagen die Mittagsstunden zum Sonnenbaden nutzen und dabei Kataloge durchblättern oder einfach mit einem Buch entspannen - das geht natürlich nicht im Bikini, aber mit Wolldecke auch bei Minusgraden! Sonnenlicht ist ein Stimmungsaufheller und wichtig für die Vitamin-D-Synthese. Wer außer Haus arbeitet, nutzt die Mittagspause für einen Spaziergang.

Mit frischer Luft und Sonne, wann immer es geht, übersteht man den Winter.
Irgendwann sind die Gartenbücher und Gartenkrimis gelesen, die Kataloge durchgeblättert, die Gartenblogs von anderen HobbygärtnerInnen auf der Suche nach neuen Ideen durchgestöbert und die nächste Saison durchgeplant - soweit man sich nicht lieber Raum für Spontaneität lässt. Aber der Frühling ist immer noch nicht da. Was tun?

Rukola wächst auch
auf der Fensterbank
In solchen Zeiten kann man sich seinen Zimmerpflanzen widmen oder vitaminreiche Keimlinge, Grünkraut wie Erbsengrün und Ähnliches auf der Fensterbank ziehen.




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Mehr Möglichkeiten als ein Beet oder ein Topfgarten im Freien bietet ein Kleingewächshaus (Gewächshaus im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon). Wer beispielsweise ein warmes Kleingewächshaus hat, kann dort schon im Januar mit der Jungpflanzenanzucht für den Garten beginnen, ins unbeheizte Gewächshaus kann man im Februar schon einiges vorbereiten, um dann ab Ende Februar auch schon Gemüse, beispielsweise Kohlrabi und Salat, pflanzen zu können. Siehe auch mein Buch Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat: säen – pflanzen – pflegen – ernten. Der beste Zeitpunkt für jeden Handgriff.*

Ab Ende Februar können erste Gemüse ins Gewächshaus gepflanzt werden.


Sobald der Schnee geschmolzen ist, wird geschaut, wie der Garten über den Winter gekommen ist. Die Wühlmaushügel hat man teilweise schon im Schnee gesehen. Bei vielem anderen muss man sich aber überraschen lassen, denn manche Stauden geben ihr erstes alljährliches Lebenszeichen erst sehr spät.

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Man kann in dieser Zeit zwar schon einiges im Garten tun - beispielsweise an frostfreien Tagen Obstgehölze schneiden, aber den Boden im Gemüsegarten sollte man erst bearbeiten und bepflanzen, wenn er einigermaßen abgetrocknet ist. Wann das genau ist, hängt von der Lage und vom Boden ab. Bei uns liegen alleine zwischen Nord- und Südseite des Hauses zwei Wochen Unterschied.

Wenn die Frühlingsblüher da sind, ist der schlimmste Winter überstanden. In der Regel. Denn manchmal kommt es anders ...
Aber wenn dann die Spätwinter- und Frühlingsblüher wie Krokus, Schneeglöckchen und Winterlinge durchbrechen, haben wir den Winter überstanden und können endlich wieder säen, pflanzen und pflegen.

Buchtipps in eigener Sache

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Ulmer Verlag, Stuttgart
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Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Taschenbuch, 128 Seiten
ISBN 3-8186-1047-9
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