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Dienstag, 27. April 2021

Stangenbohne 'Blauhilde' bietet Sichtschutz, Sonnenschutz und leckere Ernten - auch auf Balkon und Terrasse

Wer wenig Platz hat, beispielsweise der Gärtnerleidenschaft nur auf der Terrasse oder dem Balkon frönen kann, muss sich etwas einfallen lassen. Die samenechte Stangenbohne 'Blauhilde' wächst auch im Kübel oder Pflanzgefäß schnell zu einem Sichtschutz oder grünen Schattenspender heran und dann lassen sich von ihr auch noch leckere Bohnen ernten – fast ohne Bücken. (aktualisiert 27.4.2021)

Wer eine Pflanze sucht, die wenig Standfläche benötigt, findet in der Stangenbohne 'Blauhilde' die Lösung: Dieser Linkswinder wächst sehr schnell über 2 m hoch und dazu reicht ihr auch ein Terrakottakübel oder ein anderes Pflanzgefäß und eine Kletterhilfe, beispielsweise ein Rankgitter.

Aussäen kann man sie von Anfang Mai bis Ende Juni. Die Ernte beginnt etwa im August und dauert etwa bis Mitte Oktober. Die rosavioletten Blüten sind sehr niedlich. Aus ihnen werden attraktive blauschwarze Bohnen, die später beim Kochen grün werden und sehr gut schmecken.

Meine Stangenbohnenpflanzen der Sorte 'Blauhilde' teilen sich dieses Jahr einen Kübel mit zwei Zucchinipflanzen der Sorte 'Atena Polka' F1

Stangenbohnen gehören genauso wie die niedrig bleibenden Buschbohnen zu den Gartenbohnen Phaseolus vulgaris, die wiederum der Familie der Hülsenfrüchtler und der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler angehören. Bohnen spielen seit Jahrtausenden in der Ernährung eine wichtige Rolle, vor allem die reifen, trocknen Bohnen als Eiweißlieferanten. Die ältesten Funde der Gartenbohne stammen aus einer Höhle in Peru und werden auf 6000 v. Chr. datiert.

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Der Vorteil von Stangenbohnen gegenüber Buschbohnen: Sie benötigen weniger Standfläche und man muss sich zum Ernten kaum bücken – ein Segen für Rückengeplagte.

An der niedlichen Blüte der 'Blauhilde' erkennt man die Zugehörigkeit zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler
Die Hülsen der 'Blauhilde' zeigen die Zugehörigkeit zur Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosen). Diese Hülsen werden bei uns unreif geerntet, gekocht und beispielsweise als Bohnengemüse, Bohnensalat oder als Grüner-Bohneneintopf geliebt.

Wichtig zu wissen: Bohnen darf man nicht roh essen, da das enthaltene giftige Phaseolin nur durch Kochen (Erhitzen über 70 °C) zerstört werden kann.

Stangenbohnen und andere Gartenbohnen sind nicht winterhart, sondern einjährige, krautige Pflanzen, die man im nächsten Jahr wieder neu säen muss, wenn man sie wieder als Sichtschutz oder zum Beernten haben möchte.

Wie sich die Stangenbohne 'Blauhilde' mit Mitbewohnern im Kübel verträgt

Ich habe die 'Blauhilde' aus Platzmangel in den letzten Jahren mit anderen Pflanzen zusammen in einen großen Kübel gesät. Hier ein paar Beobachtungen, die ich auf meiner heißen und trockenen Terrasse gemacht habe:

2014 stand die Stangenbohne 'Blauhilde' mit einer kalifornischen Buschtomate 'Maglia Rosa' sowie Kapuzinerkresse in einem Kübel. Die Stangenbohne hatte ich am 19. Mai ausgesät. Schon 11 Wochen später konnte ich die ersten Bohnen ernten. Mein Eindruck war, dass die drei Pflanzenarten gut miteinander harmonierten. Allerdings habe ich der Tomate bei extremem Sommerwetter über Mittag gelegentlich einen Sonnenschirm aufgespannt, da diese Sorte zarte Blätter hat und höhere Luftfeuchtigkeit gewohnt ist, als das Wüstenklima auf meiner Terrasse im Hochsommer hergibt.

Die drei waren ein gutes Team: Stangenbohne 'Blauhilde', Tomate 'Maglia Rosa' und Kapuzinerkresse


2015 habe ich die Stangenbohne 'Blauhilde' mit einer anderen Tomate, der 'Tigerella', kombiniert. Beider Samen habe ich am 20.4.2015 gelegt. Erste Bohnen konnte ich bereits am 18.7.2015 ernten. Auch diese Kombination passte. Später im Sommer bekam die Stangenbohne jedoch Spinnmilben (die mögen trockenes Klima) und sah dann nicht mehr so schön aus, da ich nichts dagegen unternommen habe.

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2017 habe ich die restlichen 'Blauhilde'-Samen (Saatgut gekauft im Frühjahr 2014, es war immer noch sehr gut keimfähig) zusammen mit Zucchinisamen am 17.5.2017 in einen Kübel gesät, siehe Bild ganz oben. Die ersten Bohnen habe ich am 23.7.2017 geerntet.

Interessante Beobachtungen bisher: Zuerst hatten die Zucchinipflanzen die Vormacht im Kübel, sie entwickelten rasend schnell riesige Blätter und viele Zucchini-Blüten und –Vorfrüchte. Doch nach der ersten Zucchiniernte (Mitte Juli) schlug das Kräfteverhältnis um: Die Bohnen gruben den zwei Zucchinipflanzen zunehmend Nährstoffe und Wasser ab, sie explodierten förmlich und trugen sehr viele Bohnen, während die Zucchinipflanzen langsamer wurden. Schon 2015, als ich die runde Zucchinisorte 'Floridor' mit einer Süßkartoffel kombiniert habe, war mein Eindruck, dass sich die so kräftig wirkenden Zucchinis in einer Konkurrenzsituation und bei schwierigen Verhältnissen wie trockener Hitze auf einer Terrasse nicht gut durchsetzen können – sie sind anscheinend keine Kämpfer, im Gegensatz zur Stangenbohne 'Blauhilde'. Man muss den Zucchini also entweder einen eigenen Kübel beziehungsweise einen Platz im Beet geben oder immer hinterher sein und darauf achten, dass sie bei Konkurrenz genug Wasser und Nährstoffe abbekommen. Die Konkurrenzkraft der Bohnen dürfte auf die starke Wurzelverzweigung von Leguminosen zurückzuführen sein. Dies schützt sie vor kurzzeitiger Trockenheit. Außerdem werden an ihren Seitenwurzeln von Knöllchenbakterien so genannte Wurzelknöllchen gebildet, die Stickstoff aus der Luft fixieren können. Auch das ist ein Vorteil gegenüber Konkurrenten – und eine Eigenschaft, die Leguminosen zu sehr guten Vorfrüchten/Gründüngungspflanzen macht.

Die Stangenbohne 'Blauhilde' bringt nicht nur frisches Grün, hübsche Blüten und dunkle Bohnen auf die Terrasse, sie verringert – wenn wie hier gewünscht - auch den Sonneneinfall durchs Fenster und damit die Hitze in der Wohnung.

Stangenbohne ‚Blauhilde‘ ernten, kochen (!) und genießen

Der erste Bohnen-Erntetag war heuer bei mir der 23.7.2017. Eine Woche danach konnte ich noch einmal so viele ernten. Vorsicht: Bohnen sind kein „Naschgemüse“, das man pflückt und in den Mund steckt. Bohnen müssen vor dem Verzehr gekocht werden!
Meine knackig frischen, blauen Bohnen wurden in Salzwasser gekocht, wobei sie sich, wie erwartet, grün färbten, und wurden dann weiter zubereitet. Sie waren aromatisch und völlig fadenlos! Ein Genuss.

Rezepte für Bohnen gibt es viele: Man kann sie typisch deutsch mit Zwiebeln, Butter und Bohnenkraut als Beilage zubereiten oder griechisch in einer Olivenöl-Tomatensoße mit Petersilie (noch besser schmeckt es mir mit Dill) kochen und mit ein paar Scheiben Baguette genießen.

Die ursprünglich blauen Bohnen wurden nach dem Kochen in Wasser in der Pfanne mit Olivenöl, Knoblauch und Tomaten geschmort, mit Salz, Pfeffer und Dill abgeschmeckt, auf Brot angerichtet und mit Schafskäse serviert.

Ein anderes Rezept (Quelle weiß ich nicht mehr) schlägt vor, die Bohnen in einem Sud mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und eventuell anderen Gewürzen zu kochen, in Speck einzuwickeln und im Ofen zu backen.

Man kann aber auch die eigene Fantasie spielen lassen und beispielsweise die Bohnen mit Champignons zusammen in einer Thymian-Sahnesoße zubereiten und mit Pasta anrichten. Guten Appetit!

Nachtrag:
Die letzten Bohnen der 'Blauhilde' habe ich in diesem Jahr am 14. September geerntet. Beim Schnippeln musste ich bei den größeren einige Fäden ziehen, nach dem Kochen waren sie aber alle wieder wunderbar zart (und natürlich grün). Ich habe sie nach dem Weichkochen mit einer Art Béchamelsoße zubereitet (Mehlschwitze mit Gemüsebrühe und Kaffeesahne abgelöscht und noch einmal aufgekocht). Dazu gab es Lachs (nur in Butter und Zitronensaft in der Pfanne gebraten, gesalzen und gepfeffert) sowie Kartoffelstampf. KÖSTLICH! Ein Gericht, mit dem man sicher auch Gäste überzeugen kann.

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Knollenfenchel selbst anbauen und genießen

Knollenfenchel (Gemüsefenchel) ist ein wunderbares Gemüse, das bei uns oft noch nicht die Wertschätzung erfährt, die es eigentlich verdient: Weil die Pflanzen im Rohzustand nach Anis riechen, werden sie von manchen von vorneherein aus der Küche verbannt, allenfalls als Fenchelsamentee gegen Magen- und Darmprobleme erhält der Fenchel Gnade und verschafft Betroffenen Linderung. Dabei sind die weißen Knollen des Knollenfenchels leicht anzubauen und gebraten, gedünstet, gegrillt oder gebacken ein zartes, saftiges Gemüse, das vitamin- und mineralstoffreich und auch überaus bekömmlich ist. (aktualisiert am 08.06.2021)

Knollenfenchel braucht genügend Platz, Wärme, Wasser und Nährstoffe

Pflanzensteckbrief 
Fenchel Foeniculum vulgare gehört zur Familie der Doldenblütler. Die Gemüse-, Gewürz und Heilpflanze stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und ist deshalb auch frostempfindlich. Die Pflanzen enthalten viel Vitamin C, sekundäre Pflanzenstoffe wie Karotin sowie Mineralstoffe.

Der Knollenfenchel Foeniculum vulgare var. azoricum ist eine Kulturform des wilden Fenchels und bildet im unteren Bereich eine Knolle aus – sie wird aus den fleischig verdickten Blattscheiden geformt, ist also eine Sprossknolle, keine Wurzelknolle. Tatsächlich wird der Gemüsefenchel zum Stielgemüse gezählt.

Fenchel ist eine Langtagspflanze, die bei der Frühjahrsaussaat mit der Kombination aus länger werdenden Tagen und Wärme in die Blütenbildung geht – was beim Knollenfenchel die Knollenbildung verhindert und daher unerwünscht ist (nur die Bienen freuen sich). Auch Trockenstress kann zu einer vorzeitigen Blütenbildung führen und die Knollenbildung verhindern.

Fenchel - die richtige Sorte je nach Jahreszeit


Die ursprünglichen Knollenfenchelsorten konnten erst ab Juli ausgesät werden, weil sie bei einer früheren Aussaat wegen der zunehmenden Tageslänge schossten, also keine Knolle bildeten, sondern in die Blüte gingen.

Inzwischen gibt es für die frühe Aussaat tagneutrale Sorten von Knollenfenchel wie 'Zefa Fino', 'Fino', 'Finale'.

Jungpflanzenanzucht von Knollenfenchel


Die Vorkultur an einem geschützten Ort ermöglicht nicht nur eine frühere Ernte, sie spart auch Platz im Beet und die Pflanzen haben im Beet einen Vorsprung gegenüber keimendem Unkraut. Gesät wird in Schalen mit Aussaaterde, der Samen wird angedrückt, leicht mit Erde bedeckt (doppelte Samendicke) und mit weicher Brause angegossen. Nach etwa 8 bis 21 Tagen (je nach Temperatur und Sorte) erscheinen die Pflänzchen. Optimal sind ca. 22 °C.

Frühe Sorten werden in einem Anzuchtgewächshaus etwa ab der zweiten Januarhälfte oder Anfang Februar vorgezogen für die Pflanzung im März in ein Gewächshaus.

Für die erste Pflanzung gegen Ende Mai ins Freiland beginnt man mit der Vorkultur im Anzuchtgewächshaus im April.

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Bei der eigenen Jungpflanzenanzucht wird der letzte Satz etwa Mitte/Ende Juli ausgesät. Sommer- und Herbst-Sorten wie die 'Rondo' F1-Hybride werden meist im Juni bis Mitte Juli vorgezogen (um Platz im Beet zu sparen). Die letzte Pflanzung sollte vor Mitte August erfolgen.

Sobald die jungen Pflänzchen mit den Fingern zu greifen sind, werden sie in Schalen mit Erdpresstöpfen oder in kleine Töpfe mit Pikiererde vereinzelt. Vor den Eisheiligen dürfen sie ins Gewächshaus oder Früchbeet, nach den Eisheiligen ins Freilandbeet gepflanzt werden.

Anbau von Knollenfenchel


Fenchel wird in der Regel vorgezogen, kann aber ab Ende Mai auch direkt an den endgültigen Standort gesät werden. Sicherer ist die Pflanzung vorgezogener Jungpflanzen, die man entweder selbst vorkultiviert oder bei einem Gärtner gekauft hat.

Tagneutrale Sorten können ab März ins Gewächshaus und ab April bereits ins Frühbeet gepflanzt werden - zum Schutz gegen Nachtfröste und zur Ernteverfrühung werden sie mit ein bis zwei Lagen Vlies abgedeckt.

Knollenfenchel wird im Allgemeinen im Gartenbeet angebaut, beispielsweise in Mischkultur mit anderen Gemüsepflanzen (Bild oben), in Hügelbeeten und im Hochbeet. Werden mehrere Reihen Knollenfenchel in einem Beet angebaut, sollte der Endabstand etwa 30 x 25 cm betragen.

Knollenfenchel kann problemlos auch in Pflanzgefäßen angebaut werden. Ich habe (vorgezogenen) Knollenfenchel in der Weihenstephaner Kleingartenanlage sogar in gemischt bepflanzten Balkonkästen gut gedeihen sehen.

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Der letzte Fenchel im Jahr sollte vor Mitte August gepflanzt und vor den ersten Frösten abgeerntet werden.

Fenchel mag gerne humosen, durchlässigen Boden, der mit Kompost vorbereitet wurde, beziehungsweise entsprechendes Substrat. Er braucht warme, sonnige Lagen, sonst kann es Probleme mit Pilzkrankheiten oder Bakterienfäule geben. Um Fenchelpflanzen vor zu nassen Füßen zu schützen, kann man sie auch auf kleine Erdwälle pflanzen. Andererseits hat Knollenfenchel aber einen hohen Wasser- und Nährstoffbedarf.

Fenchelknollen lagern


Gelagert wird Fenchel am besten im Kühlschrank bei Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt und bei hoher relativer Luftfeuchte. Spät ausgesäten und spät geernteten Knollenfenchel kann man auch in einem kühlen Raum in einem Behälter mit feuchtem Sand einlagern oder im kalten Gewächshaus in Erde eingraben. Länger als 6 bis 8 Wochen sollte die Lagerzeit aber nicht dauern.

Pflanzengesundheit


Wie oben bereits erwähnt, sollte man Pilz- und Bakterienkrankheiten vorbeugen, indem man nasse Füße verhindert und jeder Pflanze einen Raum von etwa 25-30 cm zu allen Seiten bietet. Probleme machen manchmal Kaninchen (in gefährdeten Gebieten Kaninchenzaun oder Fernhaltemittel* ums Beet), Blattläuse oder Schnecken bereiten.

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Zubereitung


Schaut man im Internet nach "Fenchel Rezepte" findet man eine Vielzahl an Rezepten. Natürlich kann man Fenchel auch als Rohkost essen, aber ich persönlich mag ihn am liebsten in Olivenöl gebraten (Bestandteil vom italienischen Vorspeisenteller), gebacken auf einem Quiche oder gedünstet in Eintöpfen oder in einem Risotto.

Mein Lieblingsrezept:

Risotto aus Zwiebeln, Fenchel, Hähnchenfilet und Reis 


Einen Fenchel-Risotto habe ich in jungen Jahren zum ersten Mal in der Toskana gegessen, gekocht hatte das Gericht aber eine Deutsche. Vor ein paar Jahren habe ich mich daran erinnert und mit diesem Rezept komme ich dem Risotto in meiner Erinnerung recht nahe.

Zutaten:
Zwiebeln, Fenchelknolle, Hähnchenfilet, Reis (ich nehme soßenfreundlichen Langkornreis, aber es geht auch Risottoreis oder Naturreis), Gemüsebrühwürfel, Olivenöl, Butter, Salz und Pfeffer, eventuell ein wenig Zucker
(schmeckt auch gut ohne Fleisch - also vegan/vegetarisch zubereitet -)

Ausschlaggebend, wie gut das Gericht hinterher schmeckt, ist meiner Meinung nach wie so oft die Gemüsebrühwürfelsorte. Das gilt für jede Art von Soße, Risotto oder Eintopfgericht. Ich persönlich mag gerne die Gemüsebrühwürfel von Bio Zentrale (#noad) - nicht zu salzig, harmonisch würzig und "passt sich immer gut an".

Zubereitung:
Den Reis in einem Topf ankochen oder andämpfen (ich gebe zu einer Tasse Reis zwei Tassen Wasser in einen Topf und lasse den Reis kurz aufkochen, schalte ihn dann aus).
Währenddessen die Fenchelknolle (Fenchelgrün zur Seite legen) in Stücke, die Zwiebel in feine Würfel und das Hähnchenbrustfilet in Streifen schneiden. Zuerst den Fenchel in eine große Pfanne mit heißem Pflanzenöl geben, dann diesen etwas an die Seite schieben und das Hähnchenfilet sowie die Zwiebel ebenfalls anbraten. Nach etwa der Hälfte der Quellzeit den Reis samt des noch nicht verbrauchten Wassers in die Pfanne zum Fleisch und dem Gemüse geben, etwas zerbröselten Gemüsebrühwürfel darüber streuen, umrühren, Herd runterschalten. Die Pfanne mit einem Deckel bedecken und alles ziehen lassen, bis der Reis gar ist - das kann man auch in einen Backofen verlegen, wenn man eine entsprechende Pfanne mit abnehmbaren Stiel oder einen Brattopf hat. Insgesamt sollte das Fleisch maximal 15 bis 20 Minuten erhitzt werden, damit es nicht zäh wird.
Mit Salz, Pfeffer und eventuell Zucker abschmecken. Am Schluss etwas Butter hinzufügen und unterrühren, während sie schmilzt. Auf Teller verteilen oder in eine Servierschüssel geben und das gehackte Fenchelgrün darüber streuen. Fertig und "Guten Appetit".

Hier meine "Sonntagsversion" mit Bio-Hähnchenbrustfilet und etwas Butter. Leider hatte ich kein Fenchelgrün, das sonst, fein gehackt drüber gestreut, das Erscheinungsbild etwas pimpt.


Buchtipps


Gewächshaus und Frühbeet
erfolgreich nutzen für den eigenen Gemüseanbau
*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 2. Auflage (2020)
Taschenbuch, 128 Seiten
ISBN 3-8186-0947-0



Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8

Auch ohne Garten kann man sein ganz persönliches Pflanzenparadies schaffen, indem man in Töpfen, Kübeln und anderen Pflanzgefäßen anbaut - vom Selbstversorgerbalkon, Schmetterlingsparadies oder Blumenmeer bis hin zu einer stilvollen Terrassenbepflanzung. Finden Sie sich selbst und nutzen Sie die praktischen Tipps und Pflanzenlisten.


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Donnerstag, 14. Januar 2021

Gemüsesorten richtig auswählen

Aussaat SortenOb die Gemüseanzucht und die Arbeit im Gemüsebeet am Ende mit reicher Ernte belohnt wird, hängt nicht nur vom Boden, dem Wetter und der Pflege ab, sondern auch von der gewählten Gemüsesorte. Worauf man achten sollte, wenn man eine Gemüsesorte, beispielsweise eine Tomaten-, Gurken-, Feldsalat- oder Fenchelsorte, auswählt.

Im folgenden finden Sie einige wichtige Kriterien zur Auswahl von Gemüsesorten:

Freiland- oder Gewächshaussorte
Es gibt von vielen Gemüsearten Sorten für das Freiland und solche für das Gewächshaus. Manche Früh-/Spät-Gemüsesorten von Salat, Rettich, Radieschen für das Gewächshaus sind für den frühen oder späten Anbau im Gewächshaus besser geeignet, als Freilandsorten, die eine kürzere Saison während der lichtreicheren Monate haben. Gewächshaussorten von Sommergemüsen sind temperaturempfindlicher als Freilandsorten, beispielsweise eignen sich wärmebedürftige Gewächshaus-Schlangengurkensorten eher weniger für das Freiland.

Im Gewächshaus treten auch andere Krankheiten und Schädlinge auf als im Freiland, beispielsweise bei Kopfsalat und Tomaten, und die Sorten sind dementsprechend selektiert und gekennzeichnet.


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Im Gewächshaus werden teilweise andere Wuchsformen/Erziehungsmaßnahmen angewendet, beispielsweise werden im Erwerbsgartenbau Gurken, Tomaten, Paprika oder Auberginen im Gewächshaus ein- bis dreitriebig an Schnüren aufgeleitet, damit der teure Platz im Gewächshaus optimal genutzt wird - viele Gewächshaussorten sind entsprechend.


Problem Schossen
Bei manchen Pflanzen wird die Blütenbildung durch äußere Bedingungen (beispielsweise durch die Tageslänge und/oder niedrige oder hohe Temperaturen) ausgelöst. Wird ein Gemüse mit dieser "Veranlagung" zur falschen Zeit angebaut, dann werden keine Köpfe oder Knollen gebildet sondern Blüten - das nennt man "Schossen". Damit man diese Gemüse trotzdem anbauen kann, wurden über Auslese Sorten gezüchtet, die dieses Verhalten nicht haben. Die zur Jahreszeit passende Sorte (Frühsorte, Sommersorte oder Spätsorte) zu wählen ist beispielsweise bei Fenchel, Kopfsalat und Rettich wichtig.

Gemüse im Beet
Vielfalt durch Mischkultur im Gemüsebeet
Robustheit
Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen kann ein wichtiges Auswahlkriterium sein. Wer beispielsweise Tomaten im Freiland ohne Überdachung anbauen will und in den Jahren davor schon mehrmals Probleme mit der Kraut- und Braunfäule-Krankheit hatte, sollte es vielleicht einmal mit einer robusten Tomatensorte probieren (und/oder die Tomaten in Zukunft überdachen, an einem anderen Standort und/oder im Pflanzbehälter statt im gewachsenen Boden anbauen).

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Frosthärte
Die Frosthärte spielt bei frühen, späten und überwinternden Sorten eine besondere Rolle. Beispielsweise ist nicht jede Feldsalat- oder Spinatsorte an jedem klimatischen Standort winterhart - beispielsweise ist die Feldsalatsorte "Holländischer Breitblättriger" in Bayern und anderen Regionen mit härterem Winter weniger zur Überwinterung geeignet (auch wenn man in manchen Jahren an manchen Standorten inzwischen Glück haben kann).

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Vorlieben und Verwendung
Der eine mag seinen Feldsalat kleinblättrig, der andere breitblättrig in dicken Rosetten. Der eine mag seine Cocktailtomaten süß, der andere bevorzugt einen "normalen" Tomatengeschmack. Dem einen ist wichtig, dass die Tomaten lange lagerbar sind, den anderen stört eine feste Schale - er möchte in seinem Garten dünnschalige Sorten für den sofortigen Verzehr oder die Verarbeitung ernten.

Sorten zur Saatgutgewinnung
Wer nicht nur Gemüse, sondern auch Samen (für die Aussaat im nächsten Jahr) ernten möchte, der sollte samenechte Sorten wählen - zumindest wenn er/sie möchte, dass die Pflanzen aus den gewonnenen Samen die gleichen Eigenschaften wie die Eltern haben und einheitlich sind.
Zwar kann man auch Samen aus Hybridsorten aussäen, aber die Pflanzen aus diesen Samen sind nicht einheitlich, sondern alle verschieden. Das liegt daran, dass sich die Eigenschaften der beiden Elternlinien, die für die Gewinnung des Hybridsaatguts kombiniert wurden, in der nächsten Generation wieder aufspalten - und zwar in alle möglichen Eigenschaftenkombinationen. So ist jede Nachkommenpflanze anders als die andere - das kann aber für Hobbygärtner auch sehr spannend sein, beispielsweise für eigene Kreuzungsversuche.

Ablehnen bestimmter Züchter
Wer Sorten bestimmter Züchter vermeiden will, kann die Züchter fast aller Sorten in einer EU-Datenbank abfragen. Hier steht, wie es geht: Monsanto als ungebetener Gast im Garten (mit Anleitung).

Öko-/Bio-Kriterien
Wer Wert auf ökologisch zertifiziertes Saatgut legt, wird Saatgut kaufen, das nach den Richtlinien der Anbauverbände von Demeter oder Bioland angebaut wurde. Man erhält ökologische Saaten beispielsweise über Bingenheimer Saatgut oder Dreschflegel Bio-Saatgut.

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Samstag, 21. Dezember 2019

Meine Ode an den Feldsalat: Wissen, Anbau, Zubereitung

Feldsalat - vorgezogen und dann im
Garten-Gewächshaus in kleinen Büscheln ausgepflanzt
vgwort Feldsalat - Valerianella locusta
Familie der
Baldriangewächse

-> Feldsalat mit gebratenen Pilzen

Feldsalat war früher ein Wildkraut

Feldsalat ist eine in Europa heimische Pflanze, die früher als Wildkraut gesammelt wurde. Andere Namen für den Feldsalat sind Ackersalat, Rapunzel, Nüssl, Nisselsalat, Vogerlsalat etc.

Zwar wird Feldsalat seit Beginn des 20. Jahrhunderts kommerziell angebaut, doch richtig in Mode gekommen ist er erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren, was seinem mild nussigen Geschmack und dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein - Feldsalat enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe - zu verdanken ist.

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Feldsalat ist "umweltschonend"

Feldsalat ist einer der wenigen Salate, die auch bei uns im Winter frisch geerntet werden können. Bei Feldsalat entfallen daher lange Transportwege aus dem Süden, was Energie spart und frischeste Ware für den Verbraucher ermöglicht, wenn dieser Feldsalat auf dem Wochenmarkt oder beim heimischen Gärtner kauft. Den frischesten Feldsalat haben allerdings Hobbygärtner, die Feldsalat selbst anbauen und kurz vor dem Verzehr ernten.

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Feldsalat ist gesund

Ernährungsphysiologisch ist Feldsalat ein äußerst wertvolles Gemüse - besonders seine Gehalte an Vitamin A in der Vorstufe Betakarotin, Vitamin B6, Vitamin C, Kalium, Eisen und Folsäure sind herausragend. Vitamin A beispielsweise ist wichtig für die Augen, die Haut und die Schleimhäute. Vitamin C ist unter anderem wichtig für das Immunsystem. Das Karotinoid Lutein, das man mit dem Feldsalat zu sich nimmt, sowie das Betakarotin, die Vitamine A und E schützen die Zellen durch ihre antioxidativen Eigenschaften.

Feldsalat gehört zu den Baldriangewächsen und enthält Baldrianöl, welches eine magenberuhigende Wirkung hat und auch die Nerven stärkt.

Feldsalat-Gesundheitswirkungen im Überblick:

  • Magenberuhigend
  • Nerven stärkend
  • Aufbauend für Haut und Schleimhäute
  • Verbesserung der von Vitamin-A-Mangel hervorgerufenen Sehschwäche (Nachtblindheit)
  • Stärkung des Abwehrsystems
  • Herz und Kreislauf schützend
  • Die Blutbildung unterstützend
  • Schutzwirkung gegen freie Radikale
  • Zellschutz, Krebsschutz

Feldsalat ist gut für die schlanke Linie

100 g essbarer Anteil des Feldsalats enthalten nur 14 kcal. Bei einem durchschnittlichen Tagesbedarf von 1.700 bis 2.500 kcal eines Erwachsenen kann man also jede Menge Feldsalat zu sich nehmen, ohne sich Sorgen um die Figur  machen zu müssen. Da sich Feldsalat gut mit anderen schlanken Zutaten kombinieren lässt, ist er sehr hilfreich für eine figurbewusste Ernährung. Lediglich bei der Salatsoße muss man dann eventuell noch aufpassen und auf die fette Sahne möglicherweise verzichten bzw. entsprechend dosieren.

Feldsalat - Zubereitung

Je frischer der Feldsalat ist, umso besser. Eventuelle Wurzelreste oder längere Stiele werden mit dem Messer abgeschnitten und gelbe bzw. kranke Blättchen entfernt. Anschließend wird der Feldsalat sorgfältig gewaschen, vor allem um eventuelle Sandkörnchen zu entfernen. Danach lässt man ihn gut abtropfen oder schleudert ihn in einem sauberen Handtuch oder in der Salatschleuder.

Feldsalat kann man beispielsweise anrichten/mischen mit
  • gebratenen Pilzen (Champignons, Austernpilze etc.),
  • anderen rohen Salatzutaten (Radieschen, Sprossen, Kräutern etc.),
  • gebratenen Gemüsen (gebratene Zucchinischeiben, Paprikastücke),
  • gebratenem oder gegrilltem Fleisch (Hähnchenfilet, Putenfilet, Schweinefilet),
  • Meeresfrüchten und/oder
  • Kombinationen aus den vorher genannten Zutaten.

Die Salatsoße/Vinaigrette richtet sich nach den sonstigen Zutaten, dem persönlichen Geschmack und danach, wie viele Kalorien man zu sich nehmen möchte - von der einfachen Zitronensaft-Öl-Vinaigrette, über eine verfeinerte Joghurt-Salatsoße bis zu einer würzigen Blauschimmel-Sahne-Salatsoße ist alles möglich.

Feldsalat - Rezept

Feldsalat mit gebratenen Pilzen (Champignons)

Zutaten für 4 Personen

ca. 300 g Feldsalat
1 großer Bund Radieschen
1/2 Bund Frühlingszwiebeln
200 g braune Champignons
1 EL Balsamico-Essig °
1 EL Zitronensaft
3 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer

°ohne Zusatzstoffe für Clean Eating

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Zubereitung

  1. Feldsalat, Radieschen, Frühlingszwiebeln und Pilze waschen und putzen.
  2. Radieschen in Scheiben oder Stifte, Frühlingszwiebel in Röllchen schneiden.
  3. Feldsalat, Radieschen und Frühlingszwiebeln abtropfen lassen und auf große Salatteller verteilen.
  4. Pilze vorbereiten: Champignons feinblättrig aufschneiden/Austernpilze in mundgerechte Stücke reißen.
  5. Für die Vinaigrette Essig, Zitronensaft, Kräuter, Salz und Pfeffer sowie 2 EL Olivenöl in ein Schraubglas geben und gut durchschütteln.
  6. 1 EL Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Pilze darin anbräunen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  7. Vinaigrette über den Salat gießen, danach die warmen Pilze darüber verteilen.
Dazu passt Baguette.

Feldsalat anbauen im Garten und Gewächshaus

Feldsalat kann man im eigenen Garten beziehungsweise im Gewächshaus selbst anbauen. Es ist nicht nur ein wohlschmeckendes, gesundes Gemüse, sondern wirkt wegen seiner reichen Wurzelmasse auch noch als Bodenverbesserer - weshalb Feldsalat auch als Gründüngung ausgesät werden kann. Da Feldsalat einer ansonsten wenig im Garten genutzten Pflanzenfamilie - nämlich die der Baldriangewächse - angehört, ist er auch sehr gut geeignet, die Fruchtfolge abwechslungsreicher zu gestalten oder als Untersaat (z. B. für Tomaten) verwendet zu werden. Auch für die Mischkultur mit Radies und Porree/Lauch ist Feldsalat zu empfehlen.

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Die meisten Feldsalatsorten sind bei uns winterhart. Ausgesät wird im August für die Herbsternte und ab Mitte September bis Anfang Oktober für die Ernte im nächsten Jahr (siehe auch -> Gartenkalender) solange die Temperaturen über 5 Grad Celsius liegen im Garten oder im Gewächshaus. Inzwischen gibt es aber auch Sorten, die für den ganzjährigen Anbau geeignet sind.

Vorteil Gewächshaus: Im Gewächshaus wächst der Feldsalat schneller und kann auch im Winter leichter geerntet werden.

Bei flächiger Aussaat (z. B. für die Gründüngung) werden 2 bis 2,5 g Saatgut pro Quadratmeter breitwürfig gesät (bzw. Menge nach Packungsangabe, da das Tausendkorngewicht auch sortenabhängig ist). Ansonsten wird eher in Reihen gesät (Reihenabstand 10 cm, Abstand der Samenkörner in der Reihe 1 cm) oder die Pflanzen zunächst vorgezogen und später in kleinen Büscheln gepflanzt bei Reihenabstand 10 cm und Abstand in der Reihe auch 10 cm. Vorteil der Reihensaat bzw. der Pflanzung, sind das vereinfachte Unkrautjäten (mittels Unkrauthacke und etwas Handarbeit) - bei der breitwürfigen Saat kann man keine Unkrauthacke benutzen, so dass das Jäten sehr zeitaufwändig und unerfreulich für den Rücken und die Knie werden kann. Das Vorziehen hat außerdem den Vorteil, dass die Anzucht platzsparend ist und andere Gemüse länger auf dem Beet oder im Gewächshaus stehen bleiben können.

Feldsalat - Sorten

Bei der Wahl der richtigen Gemüsesorten muss man immer auch auf die Eignung für eine bestimmte Jahreszeit achten. Feldsalatsorten für den Hausgarten sind beispielsweise:

  • 'Favor'
    für den ganzjährigen Anbau geeignet
  • 'Fit'
    eignet sich für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung
  • 'Juwabel'
    für die Aussaat August bis September sowie zur Überwinterung

Buchtipp

Dieses Buch enthält Technik- und Gärtnerwissen sowie praktische Anleitungen zur Anzucht, zu Pflanzensammlungen und zu den Gemüsekulturen im Gewächshaus:

Das Kleingewächshaus*
Technik und Nutzung
Eva Schumann/Gerhard Milicka
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2019
ISBN 3-8186-0822-9




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Donnerstag, 30. Mai 2019

Tomate 'Maglia Rosa' im Topfgarten-Test

Tomate 'Maglia Rosa'.
Die Früchte sind etwa so groß wie eine Zwetschge.
Ich liebe Tomaten - als Pflanzen und als Gemüse. Und obwohl ich nur wenig Platz für den Gemüse- und Kräuteranbau auf meiner Terrasse habe, baue ich jedes Jahr auch Tomaten an - mal die kleinwüchsigen Balkontomaten im Topf, mal höhere Stabtomaten im Kübel. 2014 Jahr hatte ich mich für eine, mir bis dahin unbekannte Buschtomaten-Sorte entschieden: Tomate 'Maglia Rosa'. (Artikel von 2014 aktualisiert)

Ich habe die Tomate damals als Jungpflanze im Internet bestellt. Schon bei ihrer Ankunft wirkte sie zarter, als ich es gewohnt bin, aber sie war gesund. Ich pflanzte sie in den vorderen Teil eines großen Kübels, dahinter säte ich Stangenbohnen 'Blauhilde' aus, die an einem Spalier hochranken sollten. Unvorhergesehenerweise tauchte auch noch eine Kapuzinerkresse im Kübel auf.

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Tomate, Stangenbohnen und Kapuzinerkresse wuchsen auf meiner Südseitenterrasse gemeinsam im Kübel sehr gut, sie haben zusammen aber auch einen hohen Nährstoff- und Wasserbedarf.

Tomate 'Maglia Rosa' wenige Wochen nach der Pflanzung

Die Tomate 'Maglia Rosa' wurde zwar nicht, wie in ihrem Porträt angegeben, bis zu 1,50 m hoch, sondern sie stoppte ihr Längenwachstum bei etwa 90 cm. Aber sie bildete viele Nebentriebe und sehr viele ihrer kleinen, länglichen Früchte.

Die Blätter der 'Maglia Rosa' sind weicher und zarter als die der Tomatensorten, die ich bis dahin ausprobiert hatte. Meinem Eindruck nach konnte ihnen direkte Sonneneinstrahlung und Hitze durchaus zusetzen, weswegen ich der Tomatenpflanze (und mir) während der Hitzetage im Juli einen Sonnenschirm aufspannte.

Während der nachfolgenden Regenfälle wurde die Pflanze oft nass und die Feuchtigkeit hielt sich über Stunden auf den Blättern. Aber obwohl ein Kartoffelfeld südwestlich von der Terrasse liegt, wurde sie bis heute (Stand: Mitte August) nicht krank. Ich bin gespannt, ob sie ganz oder wie lange sie von der Kraut- und Braunfäule verschont bleibt.

Die Buschtomate 'Maglia Rosa' trägt reichlich Früchte.
Inzwischen beginnen die Früchte der 'Maglia Rosa'-Tomate mit der Reifefärbung und diese Woche konnte ich sogar die ersten ernten (Bild oben rechts).

Die Fruchtfarbe der reifen Frucht ist ein helles Rot mit einer leichten hellen Flammung. Den Geschmack der 'Maglia Rosa' stufe ich persönlich bei gut bis sehr gut ein. Früh geerntet empfand ich das Frucht-Süße-/Säure-Verhältnis als sehr angenehm, mit zunehmender Vollreife wird sie milder im Geschmack und ein klein wenig mehlig.

Die Tomate 'Maglia Rosa' eignet sich meiner Meinung nach als Snack- und Salattomate. Zum Kochen ist sie fast ein wenig zu schade.


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Nachtrag:
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die Tomatensorte 'Maglia Rosa' von Fred Hempel in Sunol/Kalifornien gezüchtet wurde. Vertrieben wird sie in den USA von Artisan Seeds, dem zu seiner Baia Nicchia Farm gehörigen kleinen Züchtungsunternehmen. Die Sorte 'Maglia Rosa' ist samenecht. Samen und Jungpflanzen kann man auch über Tauschbörsen und Saatgut/Pflanzen-Shops in Deutschland im Internet kaufen - einfach eine der vielen Suchmaschinen benutzen.

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Donnerstag, 11. Juni 2015

Tomaten vom Balkon oder der Terrasse - die 10 besten Tipps

Leckeres Sommergemüse kann man auch vom Balkon oder der Terrasse ernten. Hier eine Anleitung, wie man Tomaten auf dem Balkon oder der Terrasse pflanzt, pflegt und erntet.

Balkon-Tomaten: Anleitung als Video bei YouTube


Tomatenanbau auf Balkon oder Terrasse ("Topfgarten") - die 10 wichtigsten Tipps:
  1. Die Tomaten-Jungpflanzen sollten gesund und kräftig sein.
    Das ist die beste Voraussetzung für gutes Wachstum und reiche Ernte. Wer keinen optimalen Standort für die Anzucht hat, sucht sich beim Gärtner die schönsten Pflanzen aus.
  2. Für Balkonkästen oder größere Töpfe nimmt man kleine, buschige Tomaten-Sorten wie 'Totem' oder 'Tumbling Tom'. In größere Kübel kann man höhere Buschtomaten wie die 'Maglia Rosa' oder hoch wachsende Stabtomaten wie die 'Tigerella' pflanzen. 
Kleine Balkontomate für Töpfe und Balkonkästen
  1. Wer von seinen Tomaten Samen für das nächste Jahr sammeln möchte, nimmt samenfeste Sorten, denn Hybridsorten würden in der nächsten Generation aufspalten, das bedeutet jede Pflanze aus den geernteten Samen hätte andere genetische Eigenschaften.
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  2. Wichtig ist, den Tomaten einen hellen und am besten auch regengeschützten Platz zu geben. Dann bleiben sie meist verschont von der Kraut- und Braunfäule und anderen Krankheiten. An extrem heißen Tagen sind viele Tomatensorten dankbar, wenn man ihnen einen Sonnenschirm aufspannt. 
  3. Höhere Tomatenpflanzen oder solche, die nicht selbst stehen können, benötigen eine Stütze – sie werden an Schnüren, Stäben oder Spiralstäben nach oben geleitet. 
Höhere und nicht selbststehende Sorten anbinden
  1. Tomaten gießt man am besten in den Wurzelbereich, nicht über die Blätter. Auch das hilft gegen Krankheiten vorzubeugen.
  2. Etwa drei Wochen nach der Pflanzung kann man mit etwas Kompost und Hornspänen oder einem organischen oder organisch-mineralischen Volldünger (fest der flüssig) düngen. Bei Bedarf wird das Düngen (mehrmals) wiederholt. Ein dringendes Anzeichen für Hunger sind helle Blätter und schwaches Pflanzenwachstum trotz optimalem Wachstumswetter. Ende August hört man mit dem Düngen auf. Stabtomaten werden dann auch oberhalb der 6. oder 7. Traube eingekürzt.
  3. Bei Stabtomaten werden die Seitentriebe (Geiztriebe) entfernt (siehe auch Ausgeizen - so geht's). 
  4. Die Befruchtung kann man durch vorsichtiges Schütteln der Pflanze am späten Vormittag verbessern. Bessere Befruchtung sorgt für mehr und größere Früchte.
  5.  Erntereif sind Tomaten, wenn sie sich an der Sollbruchstelle durch Gegendrücken leicht lösen lassen. 

Buchtipp: 
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