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Freitag, 25. April 2014

Blattläuse an Pflanzen - kleine Lösungen bringen oft mehr

Blattlausbefall an einer Dahlie - eine solch begrenzte Kolonie
kann man zerdrücken oder mit Wasser wegspritzen
- aktualisiert -
Die große Pflanzenschutzkeule gegen Schädlinge - sprich: der flächige Gifteinsatz - bringt an Pflanzen im Garten, auf dem Balkon, der Terrasse und im Zimmer in der Regel nicht viel. Vor allem langfristig, denn meistens gehen die natürlichen Feinde der Schädlinge auch drauf und dann ist der Weg frei für die nächste Schädlingsinvasion - die dann völlig freie Bahn hat. So auch bei der Bekämpfung von Blattläusen.


Zur Natur gehören alle Arten von Lebewesen, allerdings will man nicht alle diese Arten auch im Garten, auf dem Balkon oder im Zimmer an seinen Pflanzenlieblingen haben. Zu den beim Gärtner und Hobbygärtner wenig beliebten Lebewesen gehören Blattläuse, Spinnmilben, Thripse, Schnecken und viele andere.

Zum Beispiel Blattläuse:
Blattläuse treten überall auf - beim Gemüseanbau, im Blumenbeet, im Kräutertopf und an Zimmerpflanzen. Bei starkem Befall mit Blattläusen verkrümmen und verkrüppeln die Jungtriebe und jungen Blätter. Die Läuse scheiden Honigtau aus, der die Knospen verklebt, die sich dann oft nicht mehr entfalten können. Und dieser Honigtau wird oft von schwarzem Russtau überzogen - nicht schön anzuschauen und dieser Schwärzepilz behindert auch die Photosynthese, die Nutzung des Sonnenlichtes. Blattläuse können auch Pflanzenkrankheiten beispielsweise Viruskrankheiten übertragen. Zu allem Übel locken Blattläuse Ameisen an, welche die Blattläuse dann auch noch verteidigen und pflegen wie Weidevieh.

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Neudosan AF Neu Blattlausfrei (Kaliseife)


Es gibt also gute Gründe für die Abneigung der Garten- und Pflanzenpfleger gegen Blattläuse. Die meisten der genannten Symptome treten allerdings erst bei starkem Blattlausbefall auf. Und der ist vor allem dann möglich, wenn die Blattläuse keine natürlichen Gegenspieler haben.

Marienkäfer lieben Blattläuse -
am liebsten gleich frisch von der Pflanze
Statt wegen ein paar Blattläusen an einzelnen Pflanzen gleich die Spritze und das Gift herauszuholen, um diese zu bekämpfen, sollte man erst einmal gucken, ob natürliche Gegenspieler aktiv sind. Natürliche Gegenspieler von Blattläusen sind beispielsweise Florfliegen, Schwebfliegen, Gallmücken, Marienkäfer, Schlupfwespen und/oder deren Larven.

Wer Pflanzenschutzmittel sprüht, schädigt auch diese Nützlinge. Alle Pflanzenschutzmittel töten nicht nur Schädlinge, sondern viele bis alle Nützlinge - das tun nicht nur stark giftige, chemisch hergestellte Pflanzenschutzmittel, sondern auch solche mit natürlichen und sogar pflanzlichen Wirkstoffen wie Natur-Pyrethrum oder Kaliseife. Selbst so definierte "nützlingsschonende" Pflanzenschutzmittel töten bis zu einem Viertel der Nützlinge.

Bei der Beurteilung der Nützlingsschädlichkeit von Pflanzenschutzmitteln kommt es aber nicht nur auf die Sofortwirkung, sondern auch auf die Langzeitwirkung auf die Nützlinge an. Kaliseife-Präparate haben nur eine abtötende Wirkung auf die Insekten oder Milben, die direkt getroffen werden. Gefährlichere Wirkstoffe verhindern aber wochenlang eine Neuansiedelung wichtiger Nützlinge - was einen gezielten Nützlingseinsatz zur biologischen Blattlausbekämpfung nach einer solchen Anwendung unmöglich machen würde.

Apropos: Im Gewächshaus kann man Nützlinge gezielt aussetzen - es gibt Schlupfwespen, Florfliegenlarven, Gallmückenlarven und andere bei Nützlingsproduzenten zu kaufen, im Freien macht der gezielte Nützlingseinsatz wegen der Temperatur bei den meisten nur im Sommer und nur bei Ausbringung nicht fliegender Nützlinge Sinn.

Nützlingseinsatz auf der Fensterbank ist möglich, aber nicht ganz billig - jedenfalls, nicht, wenn man nur eine kleine Fensterbank und wenige Pflanzen hat.

Je gezielter eine Pflanzenschutzmaßnahme und je geringer die (Langzeit-) Nebenwirkung auf Nützlinge, Tiere und Menschen ist, desto besser. Deshalb ist das Wichtigste das genaue Hinschauen:

Wenn man zwischen den Blattläusen Marienkäfer, Marienkäferlarven, Florfliegenlarven oder Schwebfliegenlarven beobachtet, bereits ausgesaugte Blattläuse findet und/oder glänzende aufgedunsene, weil parasitierte Blattläuse sieht, dann sind die Nützlinge bereits bei der Arbeit und man sollte sich erst einmal aufs weitere Beobachten verlegen. Wenn die Blattläuse weniger werden, werden auch die Nützlinge wieder weniger. Sie wandern dann zu besseren Weidegründen ab. Am besten, es pendelt sich ein Gleichgewicht ein, damit immer noch ein bisschen Futter für die Nützlinge da ist, damit sie vor Ort sind, wenn es eine (jahreszeitlich bedingte) Blattlausinvasion geben sollte.

Wenn es sich bei dem Befall mit Blattläusen um nur einige wenige Pflanzen handelt, reicht es sogar, die Blattläuse zu zerdrücken (Gummi-Handschuhe anziehen) oder sie mit einem Wasserschlauch wegzuspritzen oder abzuschwemmen.

Nur wenn es viele Pflanzen sind, die stark von Blattläusen befallen sind, ohne dass Nützlinge aktiv wurden, so dass beispielsweise ein Ernteausfall droht, kann man erwägen, mit einem aktuell zugelassenen, nicht allzu (lange) schädlichen Mittel (zum Beispiel mit einem Mittel auf Basis von Kaliseife, Rapsöl oder Ähnlichem) zu spritzen. Welche Wirkstoffe und Präparate aktuell für den Haus- und Kleingarten zugelassen sind, findet man in der Online-Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Die natürlichen Gegenspieler wie Marienkäfer, Florfliegen und viele andere werden es uns danken und unsere Pflanzen langfristig immer besser vor einem zu starken Befall mit Blattläusen schützen.

Mehr Gartentipps



Buchtipp zum Thema "Gesunde Pflanzen":


Gartenprobleme - was tun?
Eva Schumann
Obst und Gartenbauverlag, München
ISBN 3-8759-6109-9
Taschenbuch (in D: 11 Euro)

Das Buch ist als 1. Auflage
von 1997 gelistet, weil bei der
Aktualisierung von 2011
die ISBN behalten wurde.

 

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Donnerstag, 4. Juli 2013

Bienen, Hummeln und andere Nützlinge - gesucht und gefunden

Ackerhummel Bombus pascuorum
an einer Salbeiblüte
Ende Juni hatte ich mich auf die Suche nach Bienen, Hummeln und anderen Insekten gemacht, denn mir war aufgefallen, dass an den Blüten der Pflanzen auf meiner Terrasse keine zu finden waren. In der Nachbarschaft wurde ich dann zwar in einem Klatschmohnbeet fündig, aber mein Eindruck war dennoch, dass zu dem Zeitpunkt wenig Bienen, Hummeln, Schwebfliegen oder andere Nützlinge/Insekten, die ich kenne, unterwegs sind. Ein paar Tage später habe ich mich noch einmal auf Fotosafari gemacht und siehe da, ich fand sie wieder: Die Schwebfliegen, Bienen und Hummeln waren teilweise an Wildpflanzen unterwegs, aber auch an Gartenpflanzen. Besonders beliebt sowohl bei Bienen als auch bei Hummeln scheinen - neben dem schon im anderen Post erwähnten Klatschmohn - Bienenfreund und Spierstrauch zu sein.

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Nur an den Pflanzen auf meiner Terrasse sehe ich nach wie vor kaum welche und ich frage mich, woran das liegen kann. Sicher, ich habe nicht nur Wildblüten wie den Thymian oder Bio-Gemüse wie meine Tomate, sondern auch Zierpflanzen wie Stiefmütterchen, Zauberglöckchen, Schwarzäugige Susanne und viele mehr. Aber normalerweise sehe ich sehr wohl Bienen und Hummeln an den Pflanzen auf meiner Terrasse, nur eben aktuell nicht.

Eine Große Schwebfliege Syrphus ribesii an einer Habichtskraut-Blüte.
Schwebfliegen haben keine Wespentaille. Die raupenartigen
Larven der Großen Schwebfliege ernähren sich von Blattläusen.

Meine Erklärungsversuche gehen in alle möglichen Richtungen:
Erdhummel Bombus terrestis
im Anflug auf Phacelia
  • Die Temperaturen sind zu niedrig.
    Das war mein Erklärungsversuch von letzter Woche. Insekten fliegen erst ab einer bestimmten Temperatur und vor einer Woche war es bis kurz vor Mittags bei uns ziemlich kühl.
  • Sie mögen meinen Dünger nicht.
    Mein organischer Dünger übertönt möglicherweise den Duft der Blüten und schreckt die Bienen, Hummeln und andere Nützlinge ab.
  • In unserem Garten sind möglicherweise zu viele Vögel.
    Sie hüpfen morgens auf dem Rasen herum und fliegen an manchen Tagen sehr tief. Vielleicht fressen sie nicht nur Mücken, sondern auch Bienen und Hummeln?
  • Meine Terrasse ist zu isoliert
    und nachdem unser Rasen gemäht und die Blüten der Rasenunkräuter weg waren, fehlten den Bienen und Hummeln die "Wegweiser", dass es sich lohnt, meine Pflanzen und mich zu besuchen.
  • Andere Pflanzen sind interessanter.
    Auf der anderen Seite des Hauses stehen jede Menge Spiersträucher, dort scheinen sich die Bienen und Hummeln richtig wohl zu fühlen, denn da summt und brummt es seit ein paar Tagen. Vielleicht haben meine Blüten derzeit einfach zu viel Konkurrenz?
Ich weiß nicht, ob irgendeiner meiner Erklärungsversuche zutrifft. Aber ich werde die Bienen-/Hummel-/Nützlingslage weiter beobachten.

Honigbiene an Blüten des Spierstrauchs (Spirea). Man gewinnt den Eindruck,
dass es gar nicht so einfach ist, sich zwischen den ganzen Staubgefäßen zu bewegen.
Welche Bienen, Hummeln und andere Nützlinge findet ihr derzeit bei euch im Garten und welche Blüten werden besonders oft besucht? Und sind es weniger oder mehr wie in anderen Jahren?


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Mittwoch, 19. Juni 2013

Mini-Petunien: zauberhafte Zauberglöckchen für Terrasse und Balkon

Mini-Petunie Calibrachoa × Hybriden 'Lemon Slice'
- erfrischend wie Zitroneneis - nur für die Augen
Ein Mini-Pflanzenporträt des Zauberglöckchen Calibrachoa

Beim Durchschauen der Fotos, die ich in den letzten Jahren auf meiner Terrasse gemacht habe, fällt mir auf, dass ich Petunien - und besonders Mini-Petunien - nicht widerstehen kann. Dabei denke ich jedes Frühjahr, dass ich ganz neue Sommerblumen für meinen bunt gemischten Topfgarten ausgesucht habe. Schließlich möchte ich experimentieren und neue Bilder machen können. Aber die Fotos beweisen es: Die Mini-Petunien sind immer dabei!

Die schöne Blütenform, der Blütenreichtum, aber vor allem die Farben der Petunien- und Mini-Petunien-Blüten faszinieren mich - und jedes Jahr gibt es so viele schöne neue!

Dieses Jahr habe ich eine zweifarbige (weiß und gelb), eine pinkfarbene und eine orangefarbene Mini-Petunie (- von letzterer hatte ich zwei, aber die Schnecken waren verdammt schnell). Und was mir auffällt: In jedem Licht und mit jedem Hintergrund leuchten die kleinen Glöckchenblüten anders - sie sind einfach eine Freude. Andere Namen für Mini-Petunien sind übrigens Zauberglöckchen, Millionbells, Superbells® und Calibrachoa - letzterer ist der botanische Gattungsname.

Die starken Niederschläge vorletzter Woche und die aktuelle Hitzewelle haben meine Mini-Petunien überraschend gut weggesteckt. Letztes Jahr habe ich feststellen müssen, dass man wachsam sein muss: Nach ausgeprägtem Trockenheitsstress (mea culpa!) im Hochsommer hat sich mein pinkfarbenes Zauberglöckchen, das vorher unglaublich schnell überreiche Blütenkaskaden gebildet hatte, nicht mehr richtig erholt - im Gegensatz z. B. zum Basilikum, der sich nach dem Motto "Totgeglaubte leben länger" wieder aufrichtete und praktisch wie neu wurde.
Mini-Petunie Calibrachoa × Hybriden 'Orange'
Die 31 °C gestern und heute haben meine diesjährigen Mini-Petunien jedenfalls sehr gut überstanden (im Gegensatz zu den Rosenblüten, die jedesmal bei Sonnenschein arg schlaff wirken). Beeindruckt hat mich diesbezüglich besonders die Mini-Petunie Calibrachoa × Hybriden 'Orange', die in der kleinen Schale in der prallen Sonne auf dem Tisch einer Südseitenterrasse stand und die ich gestern nur am Morgen hatte gießen können.

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Mini-Petunien und ihre Verwandten

Die Mini-Petunien Calibrachoa gehören zu den Nachtschattengewächsen. Die Blüten mancher Arten lassen die Verwandtschaft mit dem Tabak erahnen. Doch auch Enzianstrauch, Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Auberginen gehören zu ihren zahlreichen Verwandten.

Viele der Mini-Petunien Calibrachoa sind übrigens Hybridsorten - das erkennt man an dem "×" im Namen - z. B. bei Calibrachoa × Hybriden 'Orange' oder Calibrachoa × Hybriden 'Lemon Slice' - die letztere wird übrigens auch unter den Namen Zauberglöckchen Superbells® 'Lemon Slice' und Zauberglöckchen 'Bella Limoncella' verkauft; sie wurde in Bayern zur Balkonblume 2013 gekürt.

Pflege der Mini-Petunien

Mini-Petunie Calibrachoa in Pink mit gelbem Schlund
Die Pflege der Mini-Petunien ist einfach: gießen nach Bedarf (keine Staunässe und keine längere Trockenheit) und während der Wachstumszeit düngen - entweder mit einem Flüssigdünger, den man dem Gießwasser beimengt, oder aber mit einem Festdünger, den man vor dem Gießen auf die Erde streut. Ich verwende dieses Jahr für alles einen organischen Tomatendünger (7 % Stickstoff, 3 % Phosphat und 10 % Kalium), den ich während Warmwetter-Wachstumsperioden alle zwei bis drei Wochen auf die Topferde streue. Ansonsten muss man vorsichtig mit ihnen umgehen, denn die Triebe brechen leicht.

Bisher gedeihen alle Pflanzen prächtig, was auch die Schnecken finden: Sie machen sich nicht nur an Auberginen und Paprika heran, sondern lassen sich auch die saftigen Blättchen und zarten Blüten der Mini-Petunien schmecken. Ich habe festgestellt, dass, wenn man verschieden Pflanzen nebeneinander pflanzt, die Calibrachoa als erstes abgefressen werden - und sich erfahrungsgemäß davon nicht mehr richtig erholen. Man pflanzt die Mini-Petunie Calibrachoa daher am besten in Töpfe, Kästen oder Schalen und stellt sie an einen für Schnecken unerreichbaren Platz oder trifft andere Vorkehrungen gegen Schnecken. Doch ich habe gemerkt: Schnecken gehen weit für eine Mini-Petunie, sogar mehrere Meter über einen trockenen Terrassenboden. Am sichersten sind sie in einem Regal, im aufgehängten Balkonkasten oder auf einem Tisch.

Noch eine Beobachtung, die ich gemacht habe: Wenn man die Mini-Petunien mit anderen Pflanzen in einen Kübel zusammenpflanzt, lassen sie sich von den anderen schnell das Wasser abgraben und vertrocknen. Man muss also entweder besonders sorgfältig und bei Bedarf mehrmals täglich an die Wurzeln der Mini-Petunien gießen oder den Calibrachoa-Pflanzen einen eigenen Topf spendieren.

2021 gediehen die Zauberglöckchen besonders schön. Sie mussten sich den Kübel neben der Terrassentür mit einer Zitronengeranie und einer Mini-Dahlie teilen, letztere ist allerdings am Ende eingegangen, während Zauberglöchchen und Zitronengeranie bis in den Herbst noch schön waren.


Neue Hybridsorten versus samenechte Sorten

Ich bin übrigens nicht auf Sommerblumen-Neuzüchtungen fixiert, sondern ich liebe auch herkömmliche samenfeste Sorten - beispielsweise von Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Schmuckkörbchen und vielen anderen Arten - mindestens genauso sehr wie meine Mini-Petunien-Hybridsorten. Sommerblumen und Kräuter, von denen man Samen ernten und im nächsten Jahr wieder aussäen kann, machen besonders viel Spaß, weil man hierbei den ganzen Zyklus des Pflanzenlebens begleiten kann - besonders auch für Kinder sehr lehrreich. Bei Hybriden sind die Nachkommen aus deren Samen alle verschieden. Doch ich bin nicht dogmatisch, ich mag sowohl die samenechten Sorten und ich mag manche Hybridsorten.

Bei der Pflanzenauswahl für Balkon, Terrasse und Garten achte ich aber grundsätzlich darauf, gute Futterpflanzen für Nützlinge dabei zu haben - z. B. blühende Heil- und Gewürzkräuter wie Thymian (wie ich gerade sehe, fliegen die Bienen ihn auch bei 31 °C an), Dill, Borretsch, Ringelblumen und andere. Daran laben sich nicht nur die Nutzinsekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen, sie sind auf ihre zurückhaltene Art auch sehr schön, sie bereichern unsere Küche und tun auch unserer Gesundheit gut..

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Nachtrag 2014:
Das pinkfarbene Zauberglöckchen mit dem gelben Schlund hat den Winter draußen überlebt und wurde im nächsten Jahr noch schöner als im ersten!

Freitag, 25. Januar 2013

Urbane Gärten, urbane Landwirtschaft - Mitmachen erwünscht!

Weltweit sprießen neue urbane Gärten aus dem Boden und es entwickeln sich Initiativen zu urbaner Landwirtschaft und Stadtökologie. Urban Gärtnern kann jeder - im Grunde reicht schon ein Blumentopf, um dabei zu sein. Doch die urbanen Gärtner werden schnell süchtig und wollen mehr - nicht nur hinsichtlich des Gärtnerns, sondern oft auch des sozialen und/oder politischen Engagements.

Gärtnern in der Stadt hat viele Ausprägungen. Im Grunde ist man schon mit einem
Blumentopf auf dem Balkon dabei. Doch der moderne "Urban Gardener" sucht das Gemeinschaftserlebnis.
Bei dem neuen "Gärtnern in der Stadt" (Neudeutsch: "Urban Gardening", "Urban Farming", "Urban Horticulture" etc.) geht es den meisten aber nicht nur darum, den eigenen Balkon mit ein paar Blümchen aufzuhübschen, die Dachterrasse möglichst "stylish" zu gestalten oder Radieschen und Salat aus dem eigenen Anbau zu ernten, sondern um das Verhältnis zu Natur und Pflanzen an sich, um den Anbau von Lebensmitteln - oft nach den eigenen, meist ökologischen Maßstäben -, um Selbermachen, Tauschen und Austauschen mit anderen Menschen; kurz: Es geht um eine neue Art Leben und Zusammenleben in der Stadt, um
(Teil-)Selbstversorgung und um ein ökologisches Bewusstsein als Städter. Für den Autor und Journalisten Martin Rasper ("Vom Gärtnern in der Stadt - tinto-Rezension") ist Gärtnern nicht nur Hobby oder Beruf, sondern sogar eine politische Haltung.

Urbane Gärten in Deutschland

Urbane Gärten als Orte der Begegnung - mit anderen und mit sich selbst

Viele urbane Gärten tragen als Gemeinschafts- oder interkulturelle Gartenprojekte innerhalb einer Nachbarschaft/Siedlung dazu bei, dass Menschen die Anonymität und die Isolation, die das städtische Leben oft mit sich bringt, überwinden. Menschen verschiedener Generationen und/oder kultureller Herkünfte treffen sich im Garten, arbeiten zusammen und tauschen sich aus, sie lernen miteinander und voneinander und feiern auch mal gemeinsam ein Gartenfest. Zu dieser Art urbaner Gärten gehören neben den Gemeinschaftsgärten des genossenschaftlichen Wohnungsbaus und den interkulturellen Gärten auch Stadtteilgärten, Mietergärten, Generationsgärten, Frauengärten, Jugendgärten, Kinderbauernhöfe, Schulgärten, Studierendengärten, therapeutische Gärten oder Gärten anderer Initiativen. Leider gibt es all diese verschiedenen urbanen Gärten noch nicht überall - aber einige deutsche Großstädte wie München und Berlin haben diesbezüglich doch einiges zu bieten.

Brachen zu Gärten

Manche urbanen Gärten entstanden durch engagierte Bürger, die Brachflächen in lebendige Nutzgärten verwandelten. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist der Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg. Auf einer Fläche, die 60 Jahre lang brachlag, gärtnern heute Menschen zusammen - sozial und ökologisch. Da die Nutzung mancher Brachflächen langfristig nicht gesichert ist oder manche Böden auch belastet sind, muss beim Gärtnern in der Stadt manchmal auf eine "mobile Anbauweise" zurückgegriffen werden: Es wird nicht direkt in den Boden gesät und gepflanzt, sondern in Hochbeete, Kisten, Säcke und andere Behälter mit Bioerde oder anderen Erden/Substraten.

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Krautgärten

Mietgärten vor der Stadt, von Städtern genutzt

Zu den urbanen Gärten werden auch die Krautgärten gezählt - die liegen zwar mehr am Stadtrand als in der Stadt selbst, werden aber von den Städtern zum Anbau von Gemüse und Sommerblumen genutzt. Die Krautgärten-Flächen gehören der jeweiligen Stadt oder den Landwirten am Stadtrand. Sie verpachten Parzellen auf einem Feld meist jeweils für ein Jahr an anbauwillige urbane Gärtner. In der Regel werden die Parzellen schön vorbereitet, oft sogar der erste Satz Gemüse gepflanzt, sodass sich auch unerfahrene Hobbygärtner ins Vergnügen stürzen können: Unkrautjäten, Düngen (organisch!), Gießen u. a. Pflegearbeiten. Und am Ende der Kultur steht das Ernten. Und ist der erste Satz Salat oder Kohlrabi geerntet, kann sich der frischgebackene urbane Gärtner an seine eigene erste Aussaat oder Pflanzung wagen: Tomaten, Chili, noch mehr Salat usw. Auch Kinder sind oft mit Begeisterung beim Gärtnern dabei.

Kleingärten

Gartenparzellen in Kleingartenanlagen mit meist langfristigen Pachtverträgen

Kleingärten (synonym: Schrebergärten, Lauben) sind Gärten, die Teil von Kleingartenanlagen (synonym: Gartenkolonien, Laubenkolonien) sind. Diese Kleingartenanlagen werden von verschiedenen Gartenvereinen/-verbänden verwaltet. Die Dachorganisation der deutschen Kleingärtner ist der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. mit 20 Landesverbänden und 15.000 Kleingartenvereinen. Was ein Kleingarten genau ist und wie er genutzt werden darf, ist im Bundeskleingartengesetz geregelt. In Deutschland gibt es ca. 1 Million Kleingärten.

Wer einen Kleingarten pachten möchte, muss sich bei seinem regionalen Kleingartenverband registrieren lassen und landet dann auf einer Warteliste. Wichtig: Man darf sich nur bei EINER Anlage anmelden und man muss den Hauptwohnsitz im Einzugsbereich der jeweiligen Anlage haben. Übrigens hat jeder Kleingartenverein eine Satzung, in die man vorab einen Blick werfen sollte.

Hat man einmal eine Parzelle ergattert, dann besteht der Pachtvertrag in der Regel bis zum Tod - außer der Pächter kündigt vorher. Befindet sich auf der eroberten Parzelle ein Gartenhaus, dann muss man dafür meistens Ablöse zahlen - und umgekehrt, wenn man kündigt, bekommt man auch eine Ablöse für sein Gartenhaus/Laube. Der Verpächter kann übrigens nur unter bestimmten Umständen kündigen, die im Pachtvertrag, in Kleingartenvereinssatzung und/oder dem Bundeskleingartengesetz festgelegt sind.

Auch die Bahn Landwirtschaft e.V. mit ihren deutschlandweiten Bezirken, verpachtet Grundstücke zur kleingärtnerischen Nutzung an ihre Mitglieder. Die Verwaltung bis zur Gartenvergabe solcher Kleingartenkolonien erfolgt ehrenamtlich durch Mitglieder.

Buchtipp:
Tomaten, Paprika & Co. für Garten und Balkon: *
Richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 16. Januar 2020
ISBN: 3-8186-1047-9




Urbane Gärten international

Urbane Gärten sind kein deutsches Phänomen. Urbane Gärten gibt es überall: in den Armensiedlungen (Favelas) von Rio de Janeiro/Brasilien, in den Slums afrikanischer Städte und mitten in New York Stadt. Und je nachdem, wo sie liegen - nicht nur geografisch, sondern abhängig von der örtlichen Armuts-/Wohlstandssituation -, haben die urbanen Gärtner andere Prioritäten und Anliegen - bei den einen sind die urbanen Gärten wichtigster Bestandteil im Kampf ums Überleben, bei den anderen das Mittel zu mehr Miteinander und ein Faktor im Kampf gegen Umweltzerstörung und für den Erhalt der Artenvielfalt. Oft aber auch alles zusammen.

Manche Initiativen, wie NYC Parks Green Thumb, existieren schon seit Jahrzehnten, andere sind erst in den letzten Monaten aus der Not heraus entstanden. Tatsächlich begann die NYC Parks Green Thumb Initiative mit Guerilla-Gardening-Aktivitäten in den 1970er Jahren: Leute wie Liz Christy warfen Samenbomben (Gemenge aus Erde und Samen) über die Zäune verwaister Grundstücke. Die Stadt erkannte bald, welche positiven Effekte gemeinschaftlich organisierte urbane Gärten haben können, und unterstützte die Bürger bei ihren Begrünungs- und Gemeinschafts-/
Selbstversorgungsprojekten.

Urbane Gärten und Natur-/Umweltschutz

Nicht jede urbane Gartenfläche wird nach rein ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet, doch geht der Trend eindeutig in diese Richtung. Selbst die Kleingärtner in den eher traditionellen Kleingartenanlagen halten Natur- und Umweltschutz für sehr wichtig - beispielsweise nutzen lt. Wikipedia 97 Prozent Regenwasser zum Bewässern und 96 Prozent kompostieren ihre Gartenabfälle. In den neuen Urban-Gardening-Initiativen spielt der Anbau nach ökologischen Gesichtspunkten erst recht eine große Rolle: Es wird organisch gedüngt, Schädlinge werden biologisch bekämpft und auch an Bienen und Vögel wird gedacht und entsprechend Bienenweidepflanzen oder Schutzplätze geboten.

In den neuen Urban-Gardening-Projekten ist Nachhaltigkeit das wichtigste Grundprinzip. Und hier beginnt auch die politische Dimension. Die Unternehmen der Agrarindustrie arbeiten überwiegend nicht nachhaltig, denn ihr Interesse ist es, ihre Produkte zu verkaufen - sie werden daher verantwortlich gemacht für Monokulturen, Landzerstörung durch Abholzung und nicht nachhaltige Bewirtschaftung, (indirekte) Zerschlagung kleinbäuerlicher Strukturen, den Verlust regionaler und bewährter Sorten durch Saatgutmonopole und gentechnisch veränderte Organismen (Stichwort Monsanto), übermäßigen Einsatz von Pestiziden, Bienensterben und vieles mehr. Dem Treiben der Agrarindustrie will der neue Urban Gardener (wie auch der alte Öko-Anbauer) etwas entgegensetzen und das urbane Gärtnern ist ein Teil des politischen Engagements gegen die Agrarindustrie und für Natur- und Umweltschutz sowie eine andere Art der Landwirtschaft und des menschlichen Miteinanders.

Urbane Gärten sind mehr als ein Trend

Ein vorübergehender Trend ist vielleicht, dass nun alle Zeitschriften und Magazine über die gärtnernden Städter schreiben. Aber urbane Gärten gibt es eigentlich seit Jahrzehnten und der Trend verstärkt sich gerade und bekommt zunehmend politische Dimensionen.

Oft entstehen urbane Gärten in Notzeiten oder in Gegenden, in denen Not herrscht. Dort ist ihre Hauptfunktion, dass sie den Bürgern bei der Versorgung mit Lebensmitteln helfen. Aber auch im relativen Wohlstand sind Urban-Gardening-Projekte wichtig: Sie tragen zur Verbesserung des Stadtklimas (im doppelten Sinn) und der Artenvielfalt bei (Bienen überleben wenigstens in den Städten). Die Freude an der Gartenarbeit und am Wachsen und Gedeihen von Pflanzen allgemein und die eigene Erzeugung von Nahrungsmitteln im Speziellen tun dem Menschen gut. Kinder lernen die Zusammenhänge von Natur, Anbau und Nahrung kennen. Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt von Nachbarschaften oder Gleichgesinnten werden gefördert und manch einer findet über die urbanen Gärten sogar in einen (neuen) Beruf - den des Gärtners.

Durch die Beschäftigung mit Erde, Saatgut, Pflanzenanbau und Nahrungsmittelproduktion und die daraus gewonnenen Erfahrungen werden die neuen Gärtner in der Stadt immer sensibler für aktuelle Fragen und Probleme der Landwirtschaft, der internationalen Entwicklungszusammenarbeit sowie des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes. Sie stellen vor allem zunehmend die Agrarindustrie und die Politik, die sie unterstützt, infrage. Sie wollen Sortenvielfalt und regionale Sorten statt wenige, teure (genmanipulierte) Sorten in den Händen von Mega-Biotech-Unternehmen und die daraus resultierende Abhängigkeit eines jeden, der Pflanzen anbaut - abgesehen von den Folgen für Natur, Mensch und Umwelt. Sie glauben nicht daran, dass man der Welternährung hilft, wenn man mit subventionierten Lebensmittelexporten in Entwicklungsländer die dortige Wirtschaft kaputtmacht oder durch Land Grabbing und Monokulturen mit hohem Technikeinsatz vorhandene kleinbäuerliche Strukturen zerstört - um nur einige Beispiele zu nennen. Dank Internet verbünden sich die verschiedenen Initiativen miteinander - man braucht nur mal bei Facebook "Millions against Monsanto" einzugeben und weiß, dass "Urban Gardener" zusammen mit den Öko-Landwirten und den Naturschützern nicht nur in Deutschland, sondern auch international eine wachsende Macht sind.

Aber egal, ob man sich nur gärtnerisch oder sozial und/oder politisch einbringen will: Mitmachen ist erwünscht!

Bücher zum Thema Urbane Gärten

Vom Gärtnern in der Stadt*
Die neue Landlust zwischen Beton und Asphalt
Martin Rasper

Urban Gardening: Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt*
Christa Mueller

Jedem sein Grün!: Urbane Permakultur: Selbstversorgung ohne Garten*
Judith Anger, Immo Fiebrig, Martin Schnyder

Buchtipp:
Flexibel und mobil gärtnern: Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen, Kübeln, Kisten, Säcken und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8 







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Quellen und weitere Informationen

Montag, 23. Juli 2012

Wildblumen-Fotosafari - Fortsetzung

Mein morgendlicher Fitness-Walk an der Isar artete wieder in einer kleinen Wildblumen-Fotosafari aus, denn ich hatte "sicherheitshalber" eine Digitalkamera dabei. Und tatsächlich waren seit meiner letzten Wildblumen-Fotosafari an der Isar vor knapp 2 Wochen ein paar Pflanzenschönheiten dazugekommen bzw. habe ich sie vielleicht auch erst heute entdeckt.
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Diese Blumen standen an einer vollsonnigen Hanglage an der Isar:

Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)


Die Wiesen-Flockenblumen wird von vielen Nützlingen wie Bienen und Schwebfliegen geschätzt. Sie wächst auf Wiesen und an Wegrändern. Verbreitet wird sie über Weidetiere und Ameisen verbreitet.

Platterbse (Lathyrus)



Zu den Platterbsen gehören viele Nahrungs-, Futter- und Bodenverbesserungs-/Gründüngungspflanzen. Auch die "Duftwicken" sind eigentlich Platterbsen (Lathyrus oderatus).

Sichelklee (Medicago sativa subsp. falcata)



Der Sichelklee ist eine Unterart der Luzerne und blüht von Mai bis August an Wegrändern, Böschungen und auf Wiesen.

Feinstrahl (Erigeron)



Der Feinstrahl kommt aus Nordamerika und hat sich hier verbreitet - aber anscheinend ohne zu einer größeren Plage zu werden. Er mag Auwälder und feuchte Wiesen, ist aber auch Pionierpflanze - d. h. er erschließt Boden, der bisher unbewachsen ist und macht ihn so auch für andere Pflanzen besiedelbar. Erstaunlicherweise bildet er lt. Wikipedia Samen ohne vorherige Befruchtung!

Vogelwicke (Vicia cracca)


Die Vogelwicke wächst auf Wiesen, an Wegrändern, Spalieren, Äckern und in lichten Wäldern. Die Imker schätzen sie als Bienenweidepflanze, die von Mai bis Ende August blüht und reichlich Nektar und Pollen bietet.

Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)


Das drüsige Springkraut fand ich an einer beschatteten Stelle am Isardamm. Es wird auch Indisches Springkraut genannt - denn vom Indischen Kontinent stammt es. Wo sich diese bis 2 m hohe Pflanze ausbreitet, können sich heimische Pflanzen teilweise nicht mehr behaupten, doch auf die sind heimische Insekten und andere Tiere angewiesen. Um die Ausbreitung des Indischen Springkrautes einzugrenzen, gibt es Aktionen von Naturschutzorganisationen, bei denen das Springkraut durch Ausreißen oder Abmähen vor der Samenbildung entfernt wird.





Hinweis: Für die Richtigkeit der Namensangaben übernehme ich keine Haftung. Wer Pflanzen als Wildgemüse oder Wildkräuter sammelt, sollte ein guter Pflanzenkenner sein, denn bei einigen Pflanzen droht Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen.

Dienstag, 24. April 2012

Frühlingsblüher - nicht nur schön, sondern auch nützlich

Frühlingsblüher SchleheDas neue Gartenjahr ist in vollem Gange. Wenn man aus dem Fenster oder vom Balkon blickt oder in den Garten geht, ist das eine Freude: Die Frühlingsblüher sind in schönster Blüte, die Vögel jubilieren, die Bienen und Hummeln brummen in den Blüten und die Menschen putzen, buddeln und pflanzen.

Frühlingsblüher sind wichtige Nahrungsquelle für Nützlinge


Frühblühende Pflanzen sind wichtig für Nützlinge wie Hummeln, Bienen, Marienkäfer und viele andere. Nützlinge heißen diese Insekten, weil sie entweder für die Bestäubung unserer Obstbaumblüten sorgen, Honig sammeln oder Schädlinge in Schach halten.

Für diese Nützlinge sind die frühblühenden Pflanzen die erste Nahrungsquelle im neuen Jahr. Auch die Nützlinge, die sich später von Blattläusen, Thripsen, Spinnmilben und anderen Schädlingen ernähren - wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, räuberische Blumenwanzen, Raubmilben etc. -, laben sich am Pollen und Nektar der Frühjahrsblüher und halten sich dadurch fit, bis die Schädlinge auftauchen bzw. sind es oft nicht die erwachsenen Tiere, sondern deren Nachkommen, die dann räuberisch leben und uns so bei der biologischen Schädlingsbekämpfung unterstützen.

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Frühlingsblüher RibesFrühlingsblüher locken diese wichtigen Gartenhelfer in den Garten - so dass Blattläuse, Spinnmilben und andere Schädlinge sich nicht so leicht ausbreiten können.

Die ersten Farbtupfer nach dem Winter bringen die Spätwinter- und Frühlingsblüher in den Garten: z. B. Christrose, Schneeglöckchen, Krokusse, Märzenbecher, Wildtulpen, Zaubernuss und Forsythien. Aber jetzt im April ist es ein rauschendes Fest: Da bezaubern die frühblühenden Schlehen und (Zier)Kirschen, protzen Tulpen, Narzissen und Kaiserkronen, verlustieren sich Veilchen in der Wiese und leuchten Löwenzahn, Gänseblümchen und Schlüsselblumen. Ein Festmahl für unsere Augen und für die Mägen der Nützlinge.

Die besten Pflanzen für Nützlinge sind allerdings nicht immer die exotischen mit den auffälligen Blüten, sondern oft die Wildsorten/Wildarten bzw. heimische Arten und Sorten, auf die sie eingestellt sind. Auch aus diesem Grunde sollten diese auch einen Platz im Garten erhalten - wenn man nicht sowieso schon einen eher naturnahen Garten(bereich) hat.

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