Donnerstag, 13. März 2014

Frühlingsblumen

Lust auf Frühling? Hier zeige ich ein paar Frühlingsbilder von meinen kleinen "Fotosafaris". Es ist verblüffend, wie unterschiedlich schnell sich die Vorfrühlingsblüher und Frühlingsblumen abhängig vom Standort entwickeln.

Wie verzaubert wirkt diese Blumenwiese mit Märzenbechern und
Schneeglöckchen am Morgen, wenn die Sonne den Reif taut.
Dieser Vorfrühling (nach dem astronomischen Kalender beginnt der Frühling erst am 20. März) macht Freude: Die Sonne scheint und wärmt unser Gemüt und die Vorfrühlingsblüher und Frühlingsblumen pinseln Frühlingsfarben in die Gärten. Um einen Grund zu haben, meinen Schreibtisch zu verlassen, unternehme ich manchmal kleine Fotosafaris mit dem Ziel, den Frühling in Bilder zu packen. Wer weiß, wann man die schönen Erinnerungen mal wieder zur Stimmungsaufhellung gegen den Winterblues braucht.

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Die Neugier lässt mich gelegentlich auch über den Zaun gucken. Bei einem unserer Nachbarn blühten diese Woche noch Schneeglöckchen Galanthus nivalis und Märzenbecher Leucojum vernum üppig in einer Obstwiese, da dieser Garten am Morgen von Bäumen und Mittags durch ein Wohnhaus beschattet wird.

Krokusse blühen auf der Nordostseite später.
und länger.
Die geheimnisvollen Zwergirisblüten leuchten
gleichzeitig mit den Krokussen.
Auch auf der Nordseite unseres Mehrfamilienhauses schleicht der Frühling eher langsam vorwärts. Hier blühen noch die ersten Krokusse und Zwergiris Iris reticulata.

Die blühenden Narzissen im Topfgarten auf der
Südseite lassen schon an Ostern denken.
Ganz anders bei mir auf der Südseite des gleichen Hauses: Die Krokusse waren die ersten, die das sonnige Wetter begrüßten, aber das ließ ihre Schönheit leider auch schnell verblühen.

Inzwischen lachen hier schon die Mini-Narzissen im Topfgarten und die Küchenschellen Pulsatilla im Staudenbeet. Vor allem die gelben Narzissen wecken bei manchen schon Gelüste auf Schokoladen-Osterhasen.

Küchenschellen/Kuhschellen Pulsatilla reticulata sind in
 meinem Staudenbeet die Nachfolger der Krokusse.
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Sowohl im Topfgarten als auch im Staudenbeet spitzen auch schon die Blätter der Tulpen, verschiedener Zierlaucharten Allium und Stauden aus der Erde. Da lacht das Herz der Gärtnerin, wenn ihre Schützlinge wieder gut über den Winter gekommen sind.

PS: Die Gärtnerin schaut aber auch schon etwas besorgt wegen verschiedener Schleimspuren ...

Freitag, 21. Februar 2014

Lounge-Style-Gartenmöbel - welche Pflanzen passen dazu?


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Draußen ist das neue Drinnen, schrieb ich Anfang des vergangenen Jahres in einem Artikel über Gartentrends für ein Kundenmagazin. Die Terrasse wird im Sommer zunehmend zum zweiten Wohnzimmer. Die Möbel werden immer bequemer und imposanter ("Lounge-Style"), und stabile, wenn möglich regenfeste Überdachungen sind auch immer mehr gefragt.

Auf einer solchen "Wohnzimmer"-Terrasse kann man im Privaten lümmeln, aber auch Gäste empfangen. Doch mir scheint, dass hier kaum noch Platz für Pflanzen vorgesehen ist, und viele Designer scheinen Pflanzen auch eher als störend zu sehen, sie wollen klare Linien und eine elegante Sachlichkeit, für die auch die modernen Lounge-Style-Gartenmöbel aus Polyrattan stehen.

Leider sind nun auch in den aktuellen Versandhändler-, Gartencenter- und Baumarkt-Prospekten im Umfeld dieser Lounge-Gartenmöbel selten Pflanzen zu sehen, wenn, dann nur ein paar streng geschnittene Formgehölze oder ausnahmsweise mal eine Kübelpflanze im Hintergrund. Was ich sehr schade finde - einerseits für die Sommerblumen-Gärtner, aber auch für Menschen wie mich: Mir sind meine Topfgarten- und Pflanzenexperimente auf meiner Terrasse immer noch wichtiger als der Gartenmöbel-Stil und wenn ich beide nicht kombinieren kann, dann gewinnen die Pflanzen und ich bleibe bei den alten Gartenmöbeln.

Calibrachoa - Zauberglöckchen
Wer einen großen Garten und viel Platz hat, der hat wohl dieses Gestaltungsproblem eher nicht, der realisiert "blumige Heimeligkeit und Gärtnerglück" möglicherweise einfach an einem lauschigen Plätzchen woanders im Garten. Aber viele Balkon-, Terrassen- und auch Kleingärtner mit wenig Platz haben kaum Ausweichmöglichkeiten.

Deshalb meine Frage: Welche Pflanzen würdet ihr, liebe BlogleserInnen, zu solchen modernen Lounge-Style-Gartenmöbeln dekorieren bzw. anbauen? Haben Sommerblumen hier noch einen Platz - vielleicht als Blumenampeln oder Blumenspindel?

Und wie ist es mit Gemüse- und Kräuteranbau auf der (Dach-) Terrasse - einfach nicht von den Lounge-Style-Gartenmöbeln irritieren lassen und garteln wie bisher oder tatsächlich das Garteln in eine andere Ecke oder an die Wand ("vertikaler Garten") auslagern?

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Mittwoch, 1. Januar 2014

Angriff der Wühlmäuse

Das Gartenjahr geht ja gut los.

Hier nähert sich eine Wühlmaus in Zickzacklinie meinem neuen Staudenbeet mit den Blumenzwiebeln und Stauden, auf deren Erscheinen und Blühen ich mich schon so sehr freue. (Das Beet selbst ist nicht auf dem Bild, sondern befindet sich hinter mir, der Fotografin).

Dass sich die Wühlmäuse verbreiten, ist ja typisch für den Januar, aber auf unserem begrünten Tiefgaragendach habe ich mit ihnen nicht gerechnet. Glück für mich und Pech für die Wühlmäuse, dass derzeit kein Schnee liegt und die Wühlmaus-Aktivitäten gut zu sehen sind.

Noch sind die Nagetiere mit ihren scharfen Zähnen ein paar Meter von meinem Staudenbeet entfernt und wir versuchen sie mit Trampeln, Zerstören der Haufen und Gänge in die Flucht zu schlagen. Sollte das nicht fruchten, müssen schärfere Geschütze aufgefahren werden.
-> Wühlmäuse bekämpfen

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Donnerstag, 10. Oktober 2013

Beet- und Balkonbepflanzung für weniger Geld und ressourcensparend

Wer im Beet, Topf, Kübel oder Balkonkasten Pflanzen nur für eine Gartensaison oder kürzer ("Osterbepflanzung", "Sommerbepflanzung", "Herbstbepflanzung") anbaut, der kann seine Pflanzenpracht nicht lange genießen und muss spätestens im nächsten Jahr alles neu kaufen. Einerseits ist das teuer, andererseits fühlt es sich für die meisten Menschen nicht gut an, Pflanzen wie "Wegwerf-Deko" zu benutzen.

Hier gibt es ein paar Beispiele, wie man Beete oder den Balkon für weniger Geld und gleichzeitig etwas ressourcensparender bepflanzen kann.

Mehrjährige Pflanzen statt Einjahresblumen


Stauden zum draußen Überwintern

Meine kleine Topf-Aster vom Vorjahr wurde im Staudenbeet zu einem großen Astern-Busch
Letztes Jahr habe ich mir im September zum Aufhübschen meiner Terrasse eine Aster im Topf gekauft. Sie war weniger als 30 cm hoch und recht kompakt. Als sich die Gartensaison dem Ende näherte, kurz vor den tiefen Frösten, habe ich sie in mein Staudenbeet neben die Terrasse gepflanzt. Und tatsächlich: Sie hat nicht nur den Winter überlebt, sondern sich zu einer stattlichen Aster von über einem Meter Höhe und Breite entwickelt, die seit Anfang Oktober kräftig lilafarben blüht.

Was lernt man daraus: Wenn man beim Kauf einer Pflanze darauf achtet, dass sie mehrjährig und winterhart ist, dann kann man mit ein bisschen Glück viele Jahre daran Freude haben. Zierpflanzen können allerdings mit Pflanzenschutz- oder Stauchemittel behandelt sein, damit sie klein und gedrungen bleiben - sie werden also in späteren Jahren möglicherweise viel größer. Außerdem entspricht die Blütezeit und Blütenfarbe beim Kauf nicht unbedingt der natürlichen Blütezeit oder Blütenfarbe im Freien.

Pflanzen, die oft als "Saison-Schmuckpflanzen" angeboten werden, aber mehrjährig sind:
  • Blumenzwiebel-Pflanzen (Narzissen, Tulpen, Cyclamen etc.), 
  • Astern (frühlingsblühende, sommerblühende, herbstblühende), 
  • Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica), 
  • Herbst-Chrysanthemen (Chrysanthemum indicum-Hybriden), 
  • Flockenblume (Centaurea montana), 
  • Freiland-Fuchsien (Fuchsia magellanica), 
  • Stauden-Sonnenblumen (Helianthus atrorubens und andere Arten), 
  • Lavendel 
  • und viele andere.
Falls man sie im Balkonkasten oder im Topf kultiviert hat, kann man sie im Winter entweder darin belassen oder sie im Herbst in ein Beet pflanzen. Falls man sie im Kasten oder Topf überwintern möchte (oder mangels Gartenbeet darin überwintern muss), zieht man die Gefäße nahe an die Hauswand und schützt sie eventuell zusätzlich mit Topfschutzhüllen o. ä. Im Winter, aber vor allem im Frühjahr, müssen Pflanzen mit oberirdischen Pflanzenteilen bei Sonnenschein vorsichtig gegossen werden, auch wenn die Erde noch gefroren ist.

Mehr Informationen zur -> Balkon- und Terrassenbepflanzung mit mehrjährigen Pflanzen und zur -> Gartengestaltung mit Stauden

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Mehrjährige Gehölze zum drinnen Überwintern (Kübelpflanzen)

Fuchsien kann man frostfrei überwintern.
Sie werden von Jahr zu Jahr größer und schöner.
Pflanzen, die in einem etwas wärmeren Klima mehrjährig sind, aber bei uns im Freien erfrieren würden, kultiviert man am besten als Kübelpflanzen - d. h. im Sommer stellt man sie ins Freie, vor dem Frost holt man sie an einen geschützten Platz (Gewächshaus, Wintergarten, kühler Raum etc.).

Pflanzen, die man an einem hellen Fenster in einem ungeheizten Raum überwintern kann, sind beispielsweise:
  • Fuchsien, 
  • Geranien, 
  • Margeriten 
  • und viele andere.
Mehr Informationen zur -> Überwinterung von Kübelpflanzen

Blumen, die Samen bilden

Die Kapuzinerkresse hat sich im vorigen Herbst
selbst ausgesät und verschönt mit ihren
orangefarbenen Blüten die Terrasse.


Sommerblumen und Stauden, die sich selbst aussäen oder von denen man Samen für die nächste Aussaat ernten kann, sind beispielsweise:

  • Akelei, 
  • Duftsteinrich/ Alyssum (Lobularia maritima), 
  • Schmuckkörbchen/ Kosmeen (Cosmos bipinnatus), 
  • Kapuzinerkresse
  • Hornveilchen (Viola cornuta)
  • Goldmohn/ Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica),
  • Jungfer im Grünen (Nigella), 
  • Löwenmäulchen, 
  • Ringelblumen, 
  • Gartenmohn, 
  • Sonnenblumen, 
  • Tagetes, 
  • Wicken
  • und viele andere.

Wer nicht möchte, dass aus geernteten Samen lauter unterschiedliche Pflanzen werden, der sollte nur von samenechten Sorten (also nicht von Hybridsorten) sammeln, da sich bei Hybridsorten die nächste Generation in lauter verschiedenartige Pflanzen aufspaltet.

Jungfer im Grünen sät sich selbst aus.

Die richtige Mischung finden

Für die meisten Freizeitgärtner ist eine Mischung aus Alt und Neu die richtige Lösung für Beet, Terrasse und den Balkon, denn in der Gartenpraxis überlebt nicht jede Pflanze und auch nicht jede Aussaat gelingt. Außerdem möchte man als Freizeitgärtner auch mal etwas Neues ausprobieren.

Also wird man beides tun: geeignete Pflanzen überwintern, von anderem Pflanzen die Samen ernten und diese selbst aussäen, und jährlich ein paar Pflänzchen neu dazu kaufen, um etwas Abwechslung zu haben und neue Erfahrungen sammeln zu können.
Schoten und Samen vom Kalifornischen Mohn Eschscholzia californica

Das könnte Sie auch noch interessieren: -> Gemüse vom Balkon
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Montag, 23. September 2013

Erste Kübelpflanzen ins Winterquartier

Zimmerpflanzen und Kübelpflanzen aus wärmeren Zonen
werden Ende September eingeräumt.
Keine Angst: Die Zeit, in der alle Kübelpflanzen ins Winterquartier müssen, ist noch nicht gekommen. Aber einräumen sollte man bereits Zimmerpflanzen, die in der Sommerfrische waren, sowie wärmeliebende Topf- und Kübelpflanzen. Die 6 °C Nachttemperatur, die wir aktuell z. B. in Oberbayern haben, mögen diese Pflanzen nicht.

Zu den Arten, die man jetzt Ende September bereits in geschützte Räume holt, gehören:

Bougainvillea, Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis), kälteempfindliche Kakteen- und Palmenarten (z. B. Kokospalme, Fischschwanzpalme), Palisander, Zierbanane, Zwergdattelpalme, Großblütige Thunbergie und andere.

Als Überwinterungsplatz eignen sich beheizbare Kleingewächshäuser, Wintergärten oder andere helle Räume mit Temperaturen zwischen
12 und 17 °C.

Die meisten Kübelpflanzen, wie die rot blühende Erythrina, müssen
erst kurz vor den ersten Frösten ins Winterquartier. 
Die anderen Kübelpflanzen folgen dann je nach Frosthärte und Wetterlage im Oktober, manche möglicherweise erst im November.
Diese weniger kälteempfindlichen Kübelpflanzen-Arten können bei niedrigeren Temperaturen überwintert werden.

Mehr zum Thema Kübelpflanzen-überwinterung siehe bei Kübelpflanzen überwintern.








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Freitag, 13. September 2013

Das Staudenbeet entwickelt sich weiter

Herbstzeit ist Staudenpflanzzeit. Im letzten Herbst habe ich ein Staudenbeet angelegt. Jetzt ist die Zeit für ein Fazit sowie für ein paar Nacharbeiten gekommen.
Stauden: Purpur-Sonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus' und Kugellauch Allium sphaerocephalum
Sommerblühende Stauden: Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus'
Kugellauch Allium sphaerocephalum und Salvia nemorosa 'Ostfriesland'

Tulpen 'Purple Flag' und 'Peer Gynt' Mitte April

Frühblühende Staude: Kugelprimel Primula denticulata Ende April
Alle Pflanzen gedeihen am besten an Standorten, die ihnen ähnliche Bedingungen bieten, wie ihre natürlichen Standorte. Das gilt auch für Stauden - bei ihnen ist es sogar besonders wichtig, denn mit Stauden möchte man viele Jahre lang Freude (und wenig Arbeit) haben.

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Die Herausforderung bei der Planung meines Staudenbeets bestand darin, dass das Beet auf dem Tiefgaragendach liegt und den Pflanzen nur eine 15 bis 20 cm hohe Erdschicht zur Verfügung steht. Außerdem ist es ein schmales Beet direkt vor einer Südwand - das Klima ist also auch noch sehr heiß und trocken.

Frühblühende Staude: Pulsatilla vulgaris Ende April
Ich wählte daher für mein Staudenbeet vorwiegend Pflanzen, die an ihrem Naturstandort auch mit Trockenheit zurechtkommen müssen - vorwiegend Gräser und Blütenstauden für sogenannte Steppen- und Prairiegärten wie Purpursonnenhut, Kugellauch und Purpurkugellauch, Steppensalbei und andere (siehe auch (Frisch gepflanzt: Mein Staudenbeet auf dem Tiefgaragendach).

Allerdings haben diese Stauden in den Prairien und Steppen viel tiefere Böden zur Verfügung und ihre Wurzeln und Speicherorgane reichen dort weit hinab. Das musste ich während der extrem heißen Sommerphasen mit Bewässerung ausgleichen, sonst wären sie wohl vertrocknet. Da mein Tiefgaragendachboden eher steinig und nährstoffarm ist, habe ich die Stauden während der Wachstumsphasen im Frühjahr und Sommer außerdem mit einem organischem Dünger gedüngt.

Noch zur Pflanzenauswahl: Weitere Kriterien bei der Staudenwahl waren, dass die Stauden miteinander harmonieren und zur Farbe des Hauses und allgemein zur (Pflanzen-) Umgebung passen sollten.

Staudenbeet Mitte Mai: ein Meer von
Purpur-Kugellauch Allium aflatunense 'Purple Sensation'
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung meines Staudenbeetes. Alle Stauden sind in ihrem ersten Herbst und Winter sehr gut angewachsen und gediehen auch in der folgenden Gartensaison prächtig.

Von Frühjahr bis jetzt blühte fast ständig etwas in meinem Staudenbeet - zuerst die frühblühenden Blumenzwiebeln und Stauden wie Krokusse, Tulpen, Kugelprimel und Kuhschelle (die beiden Letzteren hatte ich im Frühjahr nachgepflanzt), danach der wunderschöne Purpur-Kugellauch und bald darauf die anderen Stauden wie Steppen-Salbei, Kugellauch und Purpursonnenhut.

Demnächst sollte auch eine Aster zu einer purpurnen Wolke werden - das versprechen jedenfalls die zahlreichen Knospen. Sie ist eine von zwei Topf-Astern, die ich zum Aufhübschen der Terrasse im vergangenen Herbst angeschafft und später ausgepflanzt habe, von denen sich aber nur eine als winterhart erwies und diese wuchs zu einem riesigen "Asternbusch" heran.

Nicht nur ich, auch die Nützlinge wie Hummeln, Bienen und Schwebfliegen freuen uns an den Stauden und lieben das Beet.

Trotzdem gibt es ein wenig Nachbesserungsbedarf: An manchen Stellen im Staudenbeet sind kleine Lücken, an anderen entwickelten sich Pflanzen üppiger als erwartet. Ich musste und muss noch ein bisschen nachpflanzen und umsetzen. Vielen Dank an die Blumenbilder-Gärtnerin Fiona, die mir zum Lückenfüllen Ableger von Taglilien und Prachtkerze Gaura geschickt hat - die übrigens mitten im August ausgezeichnet angewachsen sind!

Ein paar kleine freie Ecken und zeitliche "Blühlücken" habe ich noch und die möchte ich diesen Herbst mit spätblühenden Blumenzwiebeln und Stauden (mehr blauer Steppen-Salbei, außerdem purpurne Duftnesseln und orangefarbene Schafgarbe) auffüllen.

Im Juni wurde die Wartezeit auf die nächsten Blüher etwas lang. Hier noch im Jungpflanzenstadium: Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus', Kugellauch Allium sphaerocephalon und (hinten) Frauenmantel Alchemilla
Apropos Blumenzwiebeln: Die Tulpen vom letzten Jahr haben sich als Überraschungseier entpuppt - die Farben fielen anders aus als erwartet. Ähnliche Überraschungen erlebte ich auch bei anderen Pflanzen: Das bestellte rotblättrige Lampenputzergras hatte grünes Laub mit weißen Streifen, der Purpursonnenhut Echinacea purpurea 'Magnus' fiel bei jeder der drei bestellten Stauden hinsichtlich Pflanzenhöhe und Blüte anders aus. Und so weiter.

Jede Purpursonnenhut-Staude hatte andere Blüten und
auch von der Höhe her waren sie verschieden. Aber alle
waren schön. 
Aber warum ärgern: Das Staudenbeet war und ist trotzdem schön - jetzt im September blühen noch Purpursonnenhut, Steppensalbei und (zaghaft) auch die neu gepflanzte Prachtkerze. Alle Pflanzen haben nicht nur den ersten Winter, sondern auch einen heißen Sommer an einem schwierigen Standort sehr gut überstanden.

Nach einem Jahr Staudenbeet auf dem heißen Tiefgaragendach kann ich also einen Erfolg vermelden: Wenn man mit ein wenig Pflege nachhilft, gedeihen die genannten Stauden auch am Problemstandort wunderbar.





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Freitag, 16. August 2013

Einfach ernten und genießen

Ab August kann man "die Ernte einfahren" und die Früchte der Gartenarbeit genießen - das gilt gleichermaßen für Balkongärtner wie für Gartenbesitzer und "Urban Farmer" im Gemeinschafts-Gartenprojekt.

Die ersten Tomaten, Auberginen, Tomatillos und Chilis aus eigener Ernte in diesem Jahr
Kräuter, Rettich, Kohlrabi und andere Frühjahrsgemüse kann man zwar schon seit dem Frühjahr ernten, aber jetzt im August beginnt die Haupterntezeit für die Sommergemüse - die Fruchtgemüse der mediterranen und südamerikanischen Küche wie Tomaten, Auberginen, Tomatillo, Chili, Paprika & Co.
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Die Sommergemüse wurden wie immer erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt- bei mir in Töpfe und Kübel. Je nach Standort und Höhenlage mussten sie in diesem Jahr trotzdem ein paar Mal vor tiefen Temperaturen geschützt werden, als außerplanmäßige Nachtfröste drohten. Während der intensiven Regenperiode verteidigten wir die Pflanzen gegen Ertrinken und gegen Schnecken. Und während der verschiedenen Hitzeperioden schleppten wir kannenweise Wasser heran. Wir hegten und pflegten sie, wir düngten (auch Kompost ist ein Dünger!), rupften unerwünschtes Beikraut heraus, lockerten den Boden bzw. die Erde im Topf und pinselten oder spritzten (mit Wasserpistole oder dem Schlauch) Läuse von Blättern und Trieben ab.

Habanero-Chili-Pflanzen unter den Rock geschaut

Wann sind Fruchtgemüse erntereif?

Und nun werden wir belohnt: Saftige Tomaten, knackige Chilis, würzige Tomatillos und frische Auberginen aus dem eigenen Garten, Kleingarten, Gemeinschaftsgarten, von der Mietparzelle, dem Balkon, der Terrasse oder anderen Orten des urbanen Gartenbaus bzw. urbanen Freizeitgartenbaus. Gemüse kann nämlich fast überall wachsen: im Gartenbeet, im Hochbeet oder Hügelbeet, im Topf und im Kübel, im Balkonkasten oder in einer Hängeampel.

Tomaten sind erntereif, wenn die äußere Fruchtfarbe die Reifefarbe angenommen hat und sich die Früchte an der "Sollbruchstelle" von der Traube lösen lassen. Auberginen sind erntereif, wenn die Früchte nicht mehr durch und durch hart sind, sondern auf Druck leicht nachgeben. Das Fruchtfleisch innen sollte nicht mehr grün, sondern weiß sein - die Samen jedoch noch nicht braun gefärbt sein (ist aber nicht schlimm, wenn doch).

Tomatillos sind erntereif, wenn sie ihre
Hülle ausfüllen oder sprengen
Chili und Paprika kann man grün (unreif) oder nach Ausbildung der Fruchtfarbe (je nach Sorte gelb, rot, orange) ernten. Es gibt auch Sorten, die von Hellgelb über Orange nach Rot abreifen. Je reifer die Chili oder Paprika, desto aromatischer und süßer schmeckt sie.

Tomatillos sind reif, wenn sie die Hülle ausfüllen und diese aufplatzt.

Nun muss man sich nur noch überlegen, zu welchen Köstlichkeiten man seine Ernte verarbeiten möchte. Bei mir gibt es heute wohl ein Mischgemüse aus Auberginen, Tomaten, Tomatillo, Chili und Knoblauch mit Reis. Und darüber wird etwas Schafskäse gebröckelt.



Garten-Know-how 


Donnerstag, 25. Juli 2013

Blumenerden - torffreie sind anders

Blumenerden speichern Wasser und Nährstoffe
Es gibt gute Gründe, keine oder nur in Ausnahmefällen Blumenerden auf Basis von Torf zu verwenden. Im Laufe der Zeit habe ich verschiedene torffreie Blumenerden im Einsatz gehabt und stelle fest: Sie sind anders! 

Eine gute Blumenerde soll Wasser und Nährstoffe speichern können, aber gleichzeitig auch genügend Luft ins Substrat lassen, damit die Wurzeln gesund bleiben und ihre Arbeit tun können - nämlich Wasser und Nährstoffe aufnehmen und zu den oberirdischen Pflanzenteilen leiten. Torf war in dieser Hinsicht ein sehr gutes Substrat-Material, dazu auch noch nährstoffarm. Der Torf konnte von den Herstellern wie nach Rezept für jeden Zweck aufgekalkt und mit Nährstoffen organischer oder mineralischer Herkunft bevorratet werden.

Allerdings zerstört der industrielle Torfabbau die Moore und das sind schützenswerte Naturräume, die gleichzeitig enorme Wasser- und Kohlendioxid-Speicher sind. Deshalb macht es Sinn, statt torfhaltiger lieber torffreie Blumenerden zu kaufen, die inzwischen von vielen Substratherstellern angeboten werden.

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In den neuen torffreien Blumenerden und torffreien Bioerden für Pflanzen in Töpfen und Balkonkästen wird Torf durch Mischungen aus verschiedenen Materialien wie Rindenhumus, Holzfasern, Holzmehl, Grüngutkompost, Kokosfasern und Ähnlichem ersetzt. Wer die herkömmliche Blumenerde, Einheitserde oder andere Torfkultursubstrate auf Torfbasis gewohnt ist, wird allerdings feststellen, dass sich die torffreien Blumenerden von diesen unterscheiden - und jede einzelne Marke unterscheidet sich von der anderen, je nachdem welche Ausgangsmaterialien in welcher Zusammensetzung verwendet werden. Oft unterscheiden sie sich sogar von Sack zu Sack - je nachdem wie die Säcke gelagert wurden und ob sie vielleicht beschädigt wurden und daher bei Regen mit Wasser übersättigt wurden (das Problem gab es aber auch schon bei den Torferden).

Manche torffreien Blumenerden enthalten mehr grobe Materialien und sind daher sehr besonders wasserdurchlässig - wenn überschüssiges Wasser ablaufen kann, ist das nicht unbedingt ein Nachteil, aber Pflanzen in solchen Erden muss man öfter in kleinen Mengen gießen, ähnlich wie bei Erden mit hohem Sandanteil. Solche grobstrukturigen Erden eignen sich besonders gut für Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln. Andere torffreie Blumenerden enthalten sowohl grobe, als auch feinere Bestandteile (beispielsweise Ton beziehungsweise - bei eigenen Mischungen - Gartenerde mit Tonanteilen) und sind im Wasser- und Nährstoffhaltevermögen ähnlich wie Erden/Substrate aus Torf. Allerdings sieht man ihnen das nicht unbedingt an, denn sie wirken oberflächlich manchmal trocken und fühlen sich auch so an (denn oben liegen die groben Bestandteile), obwohl sie im Inneren und unteren Bereich des Topfes noch genügend Feuchtigkeit gespeichert haben (weil die feineren Bestandteile dorthin geschwemmt wurden, und die feineren Bestandteile sind die besseren Wasserfesthalter).

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Torffreie Bio-Erde

Bei torffreien Blumenerden heißt es daher, bis man ein Gespür für die neue Erde bekommen hat: Vor dem Gießen richtig tief mit dem Finger in der Erde nach Feuchtigkeit bohren (oder ersatzweise einen Feuchtefühler/Tensiometer in den Kübel zu stecken), um die wahre Feuchtigkeit festzustellen, bevor man gießt. Kleinere Töpfe kann man auch hochheben, um anhand des Gewichtes abzuschätzen, wie viel Wasser noch im Substrat ist. Nach ein paar Mal Gießen bekommt man aber ein Gefühl dafür, wie die jeweilige Blumenerde auf das Gießen reagiert und wie oft man die darin befindliche Pflanze bei welchem Wetter gießen muss.

Auch Nährstoff-Haltevermögen und Nährstoff-Freisetzung können in einer neuen Blumenerde anders als in der gewohnten sein. Das ist aber kein Problem: Wenn man seine Pflanzen beobachtet - wie sie wachsen, wie Blätter und Blüten ausgebildet werden - sieht man, ob sie zu viel oder zu wenig Nährstoffe haben. Genau beobachten musste man seine Pflanzen auch schon bei den alten Blumenerden beziehungsweise beim Einsatz von organischen Düngern*, denn schon immer ist die Umsetzung von organischen Stoffen und damit die Nährstofffreisetzung/-verfügbarkeit von der Temperatur und der Feuchtigkeit der Pflanzenerde abhängig - und das Wetter macht, was es will; nur in einem fensterlosen Anbaucontainer/Pflanzenfabrik mit totaler Licht-, Klima-, Wasser- und Düngersteuerung wären Vorhersagen theoretisch möglich.

Zum grünen Daumen gehörte schon immer eine gute Beobachtungsgabe. Und das hat sich mit torffreien Blumenerden nicht geändert.

* Werbelink

Weitere Informationen


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Montag, 22. Juli 2013

Eingefangenes Gartenglück: Mein wundervoller Sommermorgen

Gartenglück am Sommermorgen - bevor die große Hitze kommt
Mein Beitrag zur Blogparade mit dem wunderschönen Thema Den Sommer einfangen

Heute hatte ich den perfekten Sommermorgen. Ich wachte ein bisschen später auf als sonst, denn ich hatte mir nach einem durchgearbeiteten Wochenende freigegeben. Verschlafen zog ich die Rollläden hoch und blinzelte in einen blauen Himmel. Ich öffnete Türen und Fenster und ließ den Sommermorgen herein.

> Noch vor dem Frühstück trank ich eine Cola light, denn Cola symbolisiert für mich Urlaub - Cola musste bei meinen ersten Reisen ohne Eltern als Allheilmittel herhalten: Ersatz für sauberes Wasser, Gurgelmittel gegen Halsschmerzen und Durstlöscher mangels anderer alkoholfreier Getränke.

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Gartenglück im Morgenlicht:
Verbene zwischen Lampenputzergras
Ich goss also die Balkonpflanzen meiner Nachbarn, dann meine eigenen Sommerblumen, Gemüse, Kräuter und Stauden auf der Terrasse, sprengte dann noch mein Staudenbeet und den Rasen auf dem Tiefgaragendach - obwohl ich Letzteres nicht sollte, aber das Gras tat mir eben leid, weil es da, wo der Feuerwehrweg ist, nur 2 cm Erde hat und schon recht braun ist. Und plötzlich stand ich da und dachte: Es gibt keinen Ort, wo ich jetzt lieber wäre, und es gibt nichts, was ich jetzt lieber täte, als hier im Garten an einem Morgen vor einem heißen Tag mit dem Gartenschlauch stehen und die Pflanzen gießen.

Morgenlicht auf dem Purpur-Sonnenhut
Echinacea purpurea 'Magnus'
Und weil ich heute ja eigentlich freihabe, holte ich mir anschließend einen großen Becher Kaffee nach draußen, setzte mich an den Terrassentisch und legte die Füße auf den anderen Stuhl, während ich den Anblick von Purpur-Sonnenhüten über Regenbogenschwingel-Gras und Zierlauch-Kugeln und den Duft von Lavendel und Schmetterlingsflieder genoss.

So schön wie heute waren die Stauden in meinem neuen Staudenbeet noch nie, dachte ich - wie fast jeden Tag der letzten Woche - und holte von drinnen die Kamera - wie fast jeden Tag dieser Woche. Doch so schön manche Bilder auch werden, zeigen sie doch nie das, was ich sehe, wenn ich auf mein kleines, mit Liebe angelegtes Staudenbeet schaue.

Da der Terrassentisch noch im Schatten lag, holte ich auch mein Notebook nach draußen - anders als sonst, wo ich mich gleich nach dem Gießen und Fotografieren hinter dem Schreibtisch verschanze. Ich checkte meine E-Mails und beantwortete Fragen auf meiner Garten-Seite bei Facebook, während zwei Amseln um mich herumhüpften und Verstecken oder so was spielten.

Im Morgenlicht: Chili 'Cayenne' - noch grün
Als schließlich die Sonne um die Ecke kam und ich meinen Platz auf der Terrasse eben räumen wollte, las ich gerade noch die Einladung zur Blogparade Den Sommer einfangen meiner Texttreff-Kollegin Katrin Zinoun und ich dachte, dass ich zwar keine Früchte zu Marmelade verarbeiten werde, um den Sommer in den Winter zu retten, aber dass ich den Moment meines heutigen Gartenglücks einfangen möchte.

Und so schrieb ich diesen Blogbeitrag, der mich im Winter daran erinnern soll, wie schön es war und vielleicht im nächsten Jahr wieder sein wird.






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