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Mittwoch, 10. April 2013

Samen und Pflanzen kaufen - was ist uns wichtig?

Wo kaufen Kleingärtner, Balkongärtner, Urban Gardener, Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber ihre Samen und Pflanzen - im Baumarkt, Gartencenter, auf Gartenmärkten, in Pflanzenbörsen, über den Versandhandel oder wo? Und spielt beim Kauf der Züchter eine Rolle (also nicht der Gärtner, der die Pflanze aus dem Samenkorn herangezogen hat, sondern der, der die Sorte gezüchtet hat und die Samen in den Handel bringt)? Und wie wichtig ist Hobbygärtnern beim Samen-und-Pflanzen-kaufen "Bio"?

Um das und mehr herauszufinden, hatte ich eine eine kleine Umfrage "Einkauf von Saatgut und Pflanzen für Garten und Balkon" gestartet (10 Fragen, ca. 5 Minuten, natürlich anonym). Vielen Dank allen, die mitgemacht haben.

Weiter unten finden Sie die Ergebnisse (Stand Anfang April 2013, 64 Teilnehmer).

Hintergrund zur Umfrage über das Samen-und-Pflanzen-kaufen

Was mich zu der kleinen Umfrage "Einkauf von Saatgut und Pflanzen für Garten und Balkon" antrieb, war zum einen die Neugier. Mir ist aufgefallen, dass es so viele gegenläufige Trends rund um Garten und Pflanzen gibt. Die einen Hobbygärtner freuen sich an neuen Sorten - manche, weil neue Sorten oft besonders schön sind und sie etwas Neues ausprobieren möchten, andere, weil sie Sorten suchen, die widerstandsfähig gegen bestimmte Krankheiten sind, die bei ihnen im Garten schon öfter für Ausfälle gesorgt haben (wie robuste Tomaten-Sorten gegen Kraut- und Braunfäule). Beide finden ihre Wünsche oft über Hybridsorten erfüllt. Andererseits gibt es solche Hobbygärtner, die (vor allem bei Gemüse und Obst) grundsätzlich alte Sorten besser finden. Anderen Gartlern wiederum ist es wichtig, dass sie die Sorten, die sie kaufen, hinterher selbst weitervermehren können. Oft wollen sie helfen, alte Sorten zu erhalten - Hobbygärtner dieser Gruppe wollen also grundsätzlich kein Hybrid-Saatgut, denn das kann man nicht selbst weitervermehren.
Mich hat außerdem interessiert, wie viele Menschen, die Samen und Pflanzen kaufen, Wert auf Bio/ökologische Erzeugung legen und ob die Diskussionen um Monsanto (siehe "Monsanto als ungebetener Gast im Garten?") und andere in der grünen Gentechnik (Agrogentechnik) aktiven Konzerne Einfluss auf das Kaufverhalten haben.

Aber es ist nicht nur die Neugier, die mich trieb, die Umfrage über das Samen-und-Pflanzen-kaufen zu starten, sondern auch praktische Aspekte: Da ich gerade an einem Gartenbuch arbeite, hilft mir die Umfrage dabei, meine Schwerpunkte besser an die Interessen von Kleingärtnern, Balkongärtnern, Urban Gardener, Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber auszurichten. Und auch den Gartenhandel dürften die Ergebnisse interessieren, so dass ich die Ergebnisse der Umfage möglicherweise in einem entsprechenden Artikel für ein Fachmagazin unterbringen werde. Und natürlich sollen auch alle, die mitmachen, etwas davon haben: Das Wichtigste werde ich also auch in meinen Gartenblogs veröffentlichen und auf Garteninformationsseiten einfließen lassen.

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Erste Ergebnisse der Umfrage über das Samen-und-Pflanzen-kaufen

Bis jetzt haben 64 Personen mitgemacht - alle über das Internet (ich überlege, zusätzlich auch offline Befragungen durchzuführen). Es waren 27 Männer und 38 Frauen - bei beiden sind etwa 60 % in der Altersgruppe 41 bis 60 Jahre. Auffällig ist, dass bei beiden kein einziger Teilnehmer 25 Jahre oder weniger alt war.

11 der 64 Teilnehmer (ca. 17 %) gaben an, hauptsächlich auf dem Balkon oder der Wohnung zu garteln, 14 (knapp 22 %) der Teilnehmer hauptsächlich auf der Terrasse, 40 der Teilnehmer (62,5 %) im Garten am Haus/Reihenhaus, 1 Teilnehmer im Gemeinschaftsgarten, 5 Teilnehmer im Schrebergarten/Kleingarten. Bisher war lediglich 1 Teilnehmer dabei, der (allerdings "selten") auf einer gemieteten Parzelle in einem Mietgarten am Stadtrand gartelt.

39 der 64 Teilnehmer (61 %) gaben an, dieses Jahr Gemüsesamen zu kaufen/haben gekauft. 3 Personen (4,7 %) gaben an, Gemüsesamen ausschließlich zu tauschen und gar nicht zu kaufen. Bei Gemüsepflanzen war es fast genauso.

40 der 64 Teilnehmer (62,5 %) kaufen dieses Jahr Blumensamen bzw. haben sie schon gekauft. 6 Personen (9,4 %) tauschen Blumensamen ausschließlich mit anderen und kaufen nicht. 50 der 64 Teilnehmer (78 %) kaufen Zierpflanzen (Sommerblumen, Stauden etc.) für den Garten, 2 Personen
(3 %) tauschen ausschließlich mit anderen und kaufen gar nicht.

Wo werden Saatgut, Steckzwiebeln und Blumenzwiebeln gekauft?
15 Personen (23 %) der 64 Teilnehmer teilten mit, hauptsächlich beim Gärtner zu kaufen, 14 weitere (nochmal knapp 22 %) kaufen zumindest oft beim Gärtner. Ähnlich schnitten auch Gartencenter und Internet-Versandhandel ab.

8 Personen (12,5 %) gaben an, Samen und Pflanzen hauptsächlich im Baumarkt zu kaufen, weitere 7 Personen (11 %) tun das nach eigenen Angaben oft.

Für den Katalog-Versandhandel gaben 11 Personen (17 %) an, dort hauptsächlich oder oft Saatgut, Steckzwiebeln und Blumenzwiebeln zu kaufen, bei den Gartenmärkten waren es 14 (22 %) und bei Pflanzenbörsen 7 Personen (11 %).

Wo werden Jungpflanzen/Pflanzen gekauft?
Hier liegen die Gärtner vorne: 26 Personen (ca. 40 % bezogen auf 64 gesamte Teilnehmer) kaufen hauptsächlich, weitere 9 Personen (14 %) oft beim Gärtner.

Die Gärtner werden dicht gefolgt von den Gartencentern: 15 von den 64 Teilnehmern (23 %) kaufen hauptsächlich, weitere 14 Personen (22 %) oft im Gartencenter.

Schon an dritter Stelle liegt der Internet-Versandhandel mit 12 Personen (19 %), die hauptsächlich und 13 Personen (20 %), die Jungpflanzen und Pflanzen oft im Internet-Versandhandel kaufen.

Interessieren die Sortenzüchter beim Saatgutkauf?
15 der 64 Befragungsteilnehmer (23,4 %) gaben an, beim Saatgutkauf immer auf den Züchter zu achten. 18 Personen (28,1 %) tun das manchmal, 6 Personen (9,4 %) tun das bei Gemüse, 15 Personen (23,4 %) selten, 10 (15,6 %) überhaupt nicht.

Interessieren die Sortenzüchter beim Pflanzenkauf?
18 der 64 Befragungsteilnehmer (28,6 %) gaben an, beim Pflanzenkauf immer auf den Züchter zu achten. 20 Personen (31,7 %) tun das manchmal, 4 Personen (6,3 %) tun das bei Gemüse ausschließlich, 1 Person (1,6 %) bei Blumen ausschließlich, 10 Personen (15,9 %) selten, 10 (15,9 %) überhaupt nicht.

Zustimmung oder Ablehnung von Hybridsorten
Immerhin 22 Teilnehmer finden die Aussage, dass Hybridsorten oft besonders reich tragend oder attraktiv sind zutreffend (von den 64 Teilnehmern haben 49 diese Frage beantwortet). 18 stimmen der Aussage zu, dass Hybridsorten oft widerstandsfähige Sorten sind (51 Personen hatten diese Aussage bewertet). 10 Personen lehnen Hybridsorten für ihren Garten oder Balkon ab (47 Personen von 64 haben diese Frage beantwortet).

Beeinflussen die Diskussionen um Gentechnik und Monsanto die Hobbygärtner?
Alle 64 Teilnehmer haben hier Stellung bezogen: 19 Personen (29,7 %) gaben an auf gar keinen Fall Sorten aus dem Monsanto-Konzern oder von ähnlichen Konzernen zu kaufen, sondern ausschließlich Saatgut von Demeter, Bioland o. ä. Siegeln zu verwenden bzw. mit anderen "Bio-Hobbygärtnern" zu tauschen. Weitere 30 Personen (46,9 %) gaben an, auf keinen Fall Sorten zu kaufen, die aus dem Monsanto-Konzern o. ä. Konzern kommen. In den Kommentaren wurde mehrmals auf die Schwierigkeit hingewiesen, das erkennen zu können. 
Frage/Antworten zu Monsanto u. a. Agrargentechnik-Konzernen, Stand April 2013, 64 Teilnehmer

5 Personen (7,8 %) würden Saatgut von einem Monsanto-Unternehmen oder einem anderen Unternehmen, das Saatgut gentechnisch verändert, kaufen, wenn der Aufwand etwas anderes zu bekommen, zu groß ist. 7 Personen (10,9 %) ist es egal, ob die Sorten, die sie kaufen, von einem Züchtungsunternehmen des Monsanto-Konzerns o. ä. Agrarkonzern, der (außerhalb Deutschlands) gentechnisch verändertes Saatgut verkauft, kommen. 3 Personen (4,7 %) sagen, sie würden auch gentechnisch veränderte Sorten kaufen, wenn man das bei uns könnte.

Wie wichtig ist den Hobbygärtnern "Bio" beim Samen-und-Pflanzen-kaufen
Bei Gemüsesamen, Gemüsejungpflanzen, Kräutersamen und Kräuterpflanzen sind es jeweils um die 20 %, die nur Bioware kaufen. Weiteren 50 bis 60 % ist die ökologische Erzeugung immerhin wichtig. Die Antworten "unwichtig" oder "keine Meinung" waren in der Minderheit.

Weniger streng achten die Teilnehmer auf die ökologische Erzeugung bei Blumensamen, Blumenzwiebeln und Blumen (Pflanzen). Doch immerhin ca. 40 % kaufen auch hier entweder Bio oder fanden die ökologische Erzeugung wichtig. Etwa die Hälfte der Befragten fanden die ökologische Erzeugung hier unwichtig.

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Fazit

Die obigen Ergebnisse geben einen kleinen Eindruck, aber sind nicht repräsentativ, da nur Hobbygärtner, die im Internet über Gartenblogs, Facebook, Twitter und Google+ vernetzt sind, teilgenommen haben. Und natürlich könnte man so eine Umfrage noch wesentlich länger und detaillierter gestalten - schließlich gäbe es noch so viele interessante Aspekte zu erforschen. Doch erstens ist das mit einem kostenlosen Umfragetool, wie ich es genutzt habe, nicht ganz optimal und außerdem würde viele potenzielle Teilnehmer der Zeitaufwand abschrecken. Doch schon mit dieser kleinen Umfrage konnte ich einige Tendenzen aufspüren bzw. relativieren.


Freitag, 25. Januar 2013

Urbane Gärten, urbane Landwirtschaft - Mitmachen erwünscht!

Weltweit sprießen neue urbane Gärten aus dem Boden und es entwickeln sich Initiativen zu urbaner Landwirtschaft und Stadtökologie. Urban Gärtnern kann jeder - im Grunde reicht schon ein Blumentopf, um dabei zu sein. Doch die urbanen Gärtner werden schnell süchtig und wollen mehr - nicht nur hinsichtlich des Gärtnerns, sondern oft auch des sozialen und/oder politischen Engagements.

Gärtnern in der Stadt hat viele Ausprägungen. Im Grunde ist man schon mit einem
Blumentopf auf dem Balkon dabei. Doch der moderne "Urban Gardener" sucht das Gemeinschaftserlebnis.
Bei dem neuen "Gärtnern in der Stadt" (Neudeutsch: "Urban Gardening", "Urban Farming", "Urban Horticulture" etc.) geht es den meisten aber nicht nur darum, den eigenen Balkon mit ein paar Blümchen aufzuhübschen, die Dachterrasse möglichst "stylish" zu gestalten oder Radieschen und Salat aus dem eigenen Anbau zu ernten, sondern um das Verhältnis zu Natur und Pflanzen an sich, um den Anbau von Lebensmitteln - oft nach den eigenen, meist ökologischen Maßstäben -, um Selbermachen, Tauschen und Austauschen mit anderen Menschen; kurz: Es geht um eine neue Art Leben und Zusammenleben in der Stadt, um
(Teil-)Selbstversorgung und um ein ökologisches Bewusstsein als Städter. Für den Autor und Journalisten Martin Rasper ("Vom Gärtnern in der Stadt - tinto-Rezension") ist Gärtnern nicht nur Hobby oder Beruf, sondern sogar eine politische Haltung.

Urbane Gärten in Deutschland

Urbane Gärten als Orte der Begegnung - mit anderen und mit sich selbst

Viele urbane Gärten tragen als Gemeinschafts- oder interkulturelle Gartenprojekte innerhalb einer Nachbarschaft/Siedlung dazu bei, dass Menschen die Anonymität und die Isolation, die das städtische Leben oft mit sich bringt, überwinden. Menschen verschiedener Generationen und/oder kultureller Herkünfte treffen sich im Garten, arbeiten zusammen und tauschen sich aus, sie lernen miteinander und voneinander und feiern auch mal gemeinsam ein Gartenfest. Zu dieser Art urbaner Gärten gehören neben den Gemeinschaftsgärten des genossenschaftlichen Wohnungsbaus und den interkulturellen Gärten auch Stadtteilgärten, Mietergärten, Generationsgärten, Frauengärten, Jugendgärten, Kinderbauernhöfe, Schulgärten, Studierendengärten, therapeutische Gärten oder Gärten anderer Initiativen. Leider gibt es all diese verschiedenen urbanen Gärten noch nicht überall - aber einige deutsche Großstädte wie München und Berlin haben diesbezüglich doch einiges zu bieten.

Brachen zu Gärten

Manche urbanen Gärten entstanden durch engagierte Bürger, die Brachflächen in lebendige Nutzgärten verwandelten. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist der Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg. Auf einer Fläche, die 60 Jahre lang brachlag, gärtnern heute Menschen zusammen - sozial und ökologisch. Da die Nutzung mancher Brachflächen langfristig nicht gesichert ist oder manche Böden auch belastet sind, muss beim Gärtnern in der Stadt manchmal auf eine "mobile Anbauweise" zurückgegriffen werden: Es wird nicht direkt in den Boden gesät und gepflanzt, sondern in Hochbeete, Kisten, Säcke und andere Behälter mit Bioerde oder anderen Erden/Substraten.

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Krautgärten

Mietgärten vor der Stadt, von Städtern genutzt

Zu den urbanen Gärten werden auch die Krautgärten gezählt - die liegen zwar mehr am Stadtrand als in der Stadt selbst, werden aber von den Städtern zum Anbau von Gemüse und Sommerblumen genutzt. Die Krautgärten-Flächen gehören der jeweiligen Stadt oder den Landwirten am Stadtrand. Sie verpachten Parzellen auf einem Feld meist jeweils für ein Jahr an anbauwillige urbane Gärtner. In der Regel werden die Parzellen schön vorbereitet, oft sogar der erste Satz Gemüse gepflanzt, sodass sich auch unerfahrene Hobbygärtner ins Vergnügen stürzen können: Unkrautjäten, Düngen (organisch!), Gießen u. a. Pflegearbeiten. Und am Ende der Kultur steht das Ernten. Und ist der erste Satz Salat oder Kohlrabi geerntet, kann sich der frischgebackene urbane Gärtner an seine eigene erste Aussaat oder Pflanzung wagen: Tomaten, Chili, noch mehr Salat usw. Auch Kinder sind oft mit Begeisterung beim Gärtnern dabei.

Kleingärten

Gartenparzellen in Kleingartenanlagen mit meist langfristigen Pachtverträgen

Kleingärten (synonym: Schrebergärten, Lauben) sind Gärten, die Teil von Kleingartenanlagen (synonym: Gartenkolonien, Laubenkolonien) sind. Diese Kleingartenanlagen werden von verschiedenen Gartenvereinen/-verbänden verwaltet. Die Dachorganisation der deutschen Kleingärtner ist der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. mit 20 Landesverbänden und 15.000 Kleingartenvereinen. Was ein Kleingarten genau ist und wie er genutzt werden darf, ist im Bundeskleingartengesetz geregelt. In Deutschland gibt es ca. 1 Million Kleingärten.

Wer einen Kleingarten pachten möchte, muss sich bei seinem regionalen Kleingartenverband registrieren lassen und landet dann auf einer Warteliste. Wichtig: Man darf sich nur bei EINER Anlage anmelden und man muss den Hauptwohnsitz im Einzugsbereich der jeweiligen Anlage haben. Übrigens hat jeder Kleingartenverein eine Satzung, in die man vorab einen Blick werfen sollte.

Hat man einmal eine Parzelle ergattert, dann besteht der Pachtvertrag in der Regel bis zum Tod - außer der Pächter kündigt vorher. Befindet sich auf der eroberten Parzelle ein Gartenhaus, dann muss man dafür meistens Ablöse zahlen - und umgekehrt, wenn man kündigt, bekommt man auch eine Ablöse für sein Gartenhaus/Laube. Der Verpächter kann übrigens nur unter bestimmten Umständen kündigen, die im Pachtvertrag, in Kleingartenvereinssatzung und/oder dem Bundeskleingartengesetz festgelegt sind.

Auch die Bahn Landwirtschaft e.V. mit ihren deutschlandweiten Bezirken, verpachtet Grundstücke zur kleingärtnerischen Nutzung an ihre Mitglieder. Die Verwaltung bis zur Gartenvergabe solcher Kleingartenkolonien erfolgt ehrenamtlich durch Mitglieder.

Buchtipp:
Tomaten, Paprika & Co. für Garten und Balkon: *
Richtig anbauen und frisch genießen
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 16. Januar 2020
ISBN: 3-8186-1047-9




Urbane Gärten international

Urbane Gärten sind kein deutsches Phänomen. Urbane Gärten gibt es überall: in den Armensiedlungen (Favelas) von Rio de Janeiro/Brasilien, in den Slums afrikanischer Städte und mitten in New York Stadt. Und je nachdem, wo sie liegen - nicht nur geografisch, sondern abhängig von der örtlichen Armuts-/Wohlstandssituation -, haben die urbanen Gärtner andere Prioritäten und Anliegen - bei den einen sind die urbanen Gärten wichtigster Bestandteil im Kampf ums Überleben, bei den anderen das Mittel zu mehr Miteinander und ein Faktor im Kampf gegen Umweltzerstörung und für den Erhalt der Artenvielfalt. Oft aber auch alles zusammen.

Manche Initiativen, wie NYC Parks Green Thumb, existieren schon seit Jahrzehnten, andere sind erst in den letzten Monaten aus der Not heraus entstanden. Tatsächlich begann die NYC Parks Green Thumb Initiative mit Guerilla-Gardening-Aktivitäten in den 1970er Jahren: Leute wie Liz Christy warfen Samenbomben (Gemenge aus Erde und Samen) über die Zäune verwaister Grundstücke. Die Stadt erkannte bald, welche positiven Effekte gemeinschaftlich organisierte urbane Gärten haben können, und unterstützte die Bürger bei ihren Begrünungs- und Gemeinschafts-/
Selbstversorgungsprojekten.

Urbane Gärten und Natur-/Umweltschutz

Nicht jede urbane Gartenfläche wird nach rein ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet, doch geht der Trend eindeutig in diese Richtung. Selbst die Kleingärtner in den eher traditionellen Kleingartenanlagen halten Natur- und Umweltschutz für sehr wichtig - beispielsweise nutzen lt. Wikipedia 97 Prozent Regenwasser zum Bewässern und 96 Prozent kompostieren ihre Gartenabfälle. In den neuen Urban-Gardening-Initiativen spielt der Anbau nach ökologischen Gesichtspunkten erst recht eine große Rolle: Es wird organisch gedüngt, Schädlinge werden biologisch bekämpft und auch an Bienen und Vögel wird gedacht und entsprechend Bienenweidepflanzen oder Schutzplätze geboten.

In den neuen Urban-Gardening-Projekten ist Nachhaltigkeit das wichtigste Grundprinzip. Und hier beginnt auch die politische Dimension. Die Unternehmen der Agrarindustrie arbeiten überwiegend nicht nachhaltig, denn ihr Interesse ist es, ihre Produkte zu verkaufen - sie werden daher verantwortlich gemacht für Monokulturen, Landzerstörung durch Abholzung und nicht nachhaltige Bewirtschaftung, (indirekte) Zerschlagung kleinbäuerlicher Strukturen, den Verlust regionaler und bewährter Sorten durch Saatgutmonopole und gentechnisch veränderte Organismen (Stichwort Monsanto), übermäßigen Einsatz von Pestiziden, Bienensterben und vieles mehr. Dem Treiben der Agrarindustrie will der neue Urban Gardener (wie auch der alte Öko-Anbauer) etwas entgegensetzen und das urbane Gärtnern ist ein Teil des politischen Engagements gegen die Agrarindustrie und für Natur- und Umweltschutz sowie eine andere Art der Landwirtschaft und des menschlichen Miteinanders.

Urbane Gärten sind mehr als ein Trend

Ein vorübergehender Trend ist vielleicht, dass nun alle Zeitschriften und Magazine über die gärtnernden Städter schreiben. Aber urbane Gärten gibt es eigentlich seit Jahrzehnten und der Trend verstärkt sich gerade und bekommt zunehmend politische Dimensionen.

Oft entstehen urbane Gärten in Notzeiten oder in Gegenden, in denen Not herrscht. Dort ist ihre Hauptfunktion, dass sie den Bürgern bei der Versorgung mit Lebensmitteln helfen. Aber auch im relativen Wohlstand sind Urban-Gardening-Projekte wichtig: Sie tragen zur Verbesserung des Stadtklimas (im doppelten Sinn) und der Artenvielfalt bei (Bienen überleben wenigstens in den Städten). Die Freude an der Gartenarbeit und am Wachsen und Gedeihen von Pflanzen allgemein und die eigene Erzeugung von Nahrungsmitteln im Speziellen tun dem Menschen gut. Kinder lernen die Zusammenhänge von Natur, Anbau und Nahrung kennen. Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt von Nachbarschaften oder Gleichgesinnten werden gefördert und manch einer findet über die urbanen Gärten sogar in einen (neuen) Beruf - den des Gärtners.

Durch die Beschäftigung mit Erde, Saatgut, Pflanzenanbau und Nahrungsmittelproduktion und die daraus gewonnenen Erfahrungen werden die neuen Gärtner in der Stadt immer sensibler für aktuelle Fragen und Probleme der Landwirtschaft, der internationalen Entwicklungszusammenarbeit sowie des Natur-, Umwelt- und Klimaschutzes. Sie stellen vor allem zunehmend die Agrarindustrie und die Politik, die sie unterstützt, infrage. Sie wollen Sortenvielfalt und regionale Sorten statt wenige, teure (genmanipulierte) Sorten in den Händen von Mega-Biotech-Unternehmen und die daraus resultierende Abhängigkeit eines jeden, der Pflanzen anbaut - abgesehen von den Folgen für Natur, Mensch und Umwelt. Sie glauben nicht daran, dass man der Welternährung hilft, wenn man mit subventionierten Lebensmittelexporten in Entwicklungsländer die dortige Wirtschaft kaputtmacht oder durch Land Grabbing und Monokulturen mit hohem Technikeinsatz vorhandene kleinbäuerliche Strukturen zerstört - um nur einige Beispiele zu nennen. Dank Internet verbünden sich die verschiedenen Initiativen miteinander - man braucht nur mal bei Facebook "Millions against Monsanto" einzugeben und weiß, dass "Urban Gardener" zusammen mit den Öko-Landwirten und den Naturschützern nicht nur in Deutschland, sondern auch international eine wachsende Macht sind.

Aber egal, ob man sich nur gärtnerisch oder sozial und/oder politisch einbringen will: Mitmachen ist erwünscht!

Bücher zum Thema Urbane Gärten

Vom Gärtnern in der Stadt*
Die neue Landlust zwischen Beton und Asphalt
Martin Rasper

Urban Gardening: Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt*
Christa Mueller

Jedem sein Grün!: Urbane Permakultur: Selbstversorgung ohne Garten*
Judith Anger, Immo Fiebrig, Martin Schnyder

Buchtipp:
Flexibel und mobil gärtnern: Blumen, Gemüse & Kräuter, Stauden und Gehölze in Töpfen, Kübeln, Kisten, Säcken und anderen Pflanzgefäßen anbauen und so Balkone, Terrassen, Dachterrassen, Eingangsbereiche verschönern und/oder für den Selbstversorgeranbau nutzen. Standortgerecht Gartenträume wahrmachen - vom ansprechenden Eingangsbereich über Duft-, Bienen-, Künstlerbalkon bis zur Wohlfühloase und/oder Selbstversorgerterrasse auf dem Dach.

Gärtnern in Töpfen:*
Balkon und Terrasse mit Pflanzen gestalten*
Eva Schumann
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1. Auflage (2019)
Taschenbuch/Klappenbroschur, 128 S.,
86 Farbfotos, 3 Farbzeichungen, 17 Tabellen
ISBN 3-8186-0635-8 







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Quellen und weitere Informationen

Mittwoch, 24. Oktober 2012

"Pflanzen sind immer für Überraschungen gut"

Dipl. Ing. (FH) Thomas Jaksch ist technischer
Betriebsleiter für den Erwerbsgartenbau und den
Kleingarten für Gemüse in Weihenstephan
Interview mit dem technischen Betriebsleiter des Kleingartens in Weihenstephan

Die Gärten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), bekannt als "Weihenstephaner Gärten", sind ein Anziehungspunkt für Studierende, Fachleute, Hobbygärtner und Pflanzenfreunde gleichermaßen. Zum Ende der Gartensaison 2012 habe ich meinen ehemaligen Kollegen Thomas Jaksch, den technischen Betriebsleiter des Kleingartens für Gemüse, interviewt.

Herr Jaksch, Sie sind jetzt seit knapp 25 Jahren technischer Betriebsleiter für den Erwerbsgemüseanbau und den Kleingarten für Gemüse. Ihre Anbauerfahrungen und Sortenkenntnisse sind riesig. Gibt es da für Sie noch Überraschungen?

Das ist das Schöne an unserem Beruf - und wer begeistert gärtnert, der wird mir zustimmen: Pflanzen sind immer für Überraschungen gut - positive wie negative. Einem Gärtner, sei er noch so routiniert, wird es kaum langweilig. Sowohl überraschende Neuzüchtungen als auch fast vergessene alte Gemüsesorten bieten immer wieder einen Anreiz zum Experimentieren. Wer hätte vor 10 bis 15 Jahren gedacht, dass aus alten Tomatensorten wie Ochsenherztypen oder Datteltomaten neue verbesserte, beispielsweise krankheitsresistente und somit anbausichere Sorten werden.
Wer hätte vor 20 Jahren seine Geranien auf Balkon oder Terrasse durch Gemüse und Kräuter zu ersetzen gewagt? Besonders die Renaissance von alten Gemüsearten und -sorten sowie unbekannten und seltenen Kräutern bietet die Möglichkeit zur individuellen und optisch attraktiven Gestaltung von Nutzgärten. Langweilig grün war einmal.

Wie war die Gartensaison 2012 im Kleingarten? Hatten Sie dort auch die üblichen Probleme mit Kraut- und Braunfäule an Tomaten, Schnecken am Salat und Wühlmäusen querbeet? Oder was machen Sie besser als wir anderen?

Im Weihenstephaner Kleingarten für Gemüse werden
Gemüsearten, -sorten und Anbaumethoden gezeigt
Wir sind mit diesem Gartenjahr sehr zufrieden, obwohl es uns witterungsbedingt einiges abverlangt hat. Vor allem der stete Wechsel zwischen Regen- und heißen Sommertagen war sehr auffällig. Trotzdem, oder vielleicht auch deswegen, war das Wachstum sehr gut. Ausreichend Wasser und viel Sonne sind nun mal wichtige Voraussetzungen für eine gute Pflanzenentwicklung.

Natürlich bleiben auch wir im Kleingarten Weihenstephan nicht verschont von den typischen Krankheiten und Schädlingen. Im Frühjahr machten uns in einem Gartenteil Wühlmäuse große Probleme. Sie ließen sich erst durch eine massive Präsenz von Wühlmausfallen nachhaltig beeindrucken. Kraut- und Braunfäule ist in den meisten Gärten ein regelmäßiges Problem, hier gilt es vor allem Tag und Nacht für trockenes Laub zu sorgen. Die Verwendung von hochtoleranten Sorten wie 'Phantasia' sowie eine gute Hygiene helfen ergänzend weiter.

Sie führen für das Zentrum für Forschung und Weiterbildung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (früher Forschungsanstalt bzw. Versuchsanstalt für Gartenbau an der FH Weihenstephan) auch Gärtnerkurse für Kinder durch. Ich war mehrmals dabei und habe gesehen, wie begeistert die Kinder bei Ihnen bei der Sache sind. Was ist Ihr Trick bzw. was empfehlen Sie Eltern, die ihre Kinder an Pflanzen bzw. Pflanzenanzucht und –pflege heranführen wollen?

Man kann die Begeisterung für Natur und Pflanzen nicht erzwingen, man muss sie frühzeitig fördern und kontinuierlich entwickeln. Wichtig sind positive Akzente im "Hänschenalter", damit "Hans" als Erwachsener diese Freude am Umgang mit der Natur und Pflanzen weiterpflegt und später an seine Kinder wieder weiterreicht. Bei den Kinderkursen versuche ich deshalb vor allem Freude und Spaß zu fördern und nicht die letzte fachliche Qualifikation abzufordern.

Wie nachhaltig dies wirken kann, sieht man daran, dass viele Kinder zum Teil jedes Jahr - 5 bis 6 Jahre lang - zu unserem Kurs kommen. Eltern, die ihren Kindern Spaß im Garten vermitteln wollen, empfehle ich den Anbau von entweder schnell wachsenden Gemüsepflanzen wie Kresse oder Radieschen oder aromatischen Früchten wie Johannisbeertomaten, zuckersüßen Minipaprika und knackigen Fingergurken.

Ein botanisches Highlight ist das Beobachten von Erdnusspflanzen bis hin zur eigenen Ernte. In jedem Fall sollte man den Umfang der "gärtnerischen Kinderarbeit" so geschickt dosieren, dass der Spaß gegenüber Mühe und Plagerei überwiegt.

Viele Hobbygärtner waren 2012 wie vor den Kopf gestoßen, als öffentlich wurde, dass deutsche Hobbygärtner-Saatgutmarken wie Kiepenkerl-Profiline, Sperli und Gärtner Pötschke zum Teil Sorten enthalten, die von Monsanto-Unternehmen gezüchtet worden waren (siehe Monsanto - ungebetener Gast im Garten?). Liefen da bei Ihnen die Telefone heiß?

Im Weihenstephaner Kleingarten seit Jahren bewiesen:
Gemüse gedeiht auch prächtig im Balkonkasten
Bei uns im Kleingarten für Gemüse war dies überhaupt kein Thema. Entweder wussten unsere Besucher darüber nicht Bescheid oder sie haben dem keine Bedeutung beigemessen. Der Sortenspiegel bei uns im Kleingarten ist traditionell sehr breit und umfangreich. Wir nutzen vielfältige Anbieter. Neben den oben genannten Beispielen haben wir auch viele Sämereien aus ökologischer Herkunft. Unsere wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Sortenwahl sind Geschmack/Aroma, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge sowie das Aussehen. Als Ideenmultiplikator testen wir oft auch unbekannte, sehr seltene Gemüse und Kräuter, um sie vielleicht für den Anbau empfehlen zu können. Ein Beispiel dafür ist Lauchhellerkraut, eine mit angenehmem Laucharoma ausgestattete Variante vom Ackerhellerkraut (Bezugsquelle Dreschflegel).

Urban Gardening ist ein großer Trend und auch in den Medien wird viel berichtet. Merken Sie das auch bei Ihren Lehrveranstaltungen – sei es für Gartenbau-Studierende oder Hobbygärtner? Und haben auch "Urban Gardener" etwas vom Kleingartenbesuch?

Platzsparender Kräuter- und Gemüseanbau
in einer umfunktionierten Tonne
Ich halte urbanen Gartenbau nicht nur für einen Trend, sondern für eine absolute Notwendigkeit. Kindern und Jugendlichen bieten sich heute in großen Städten kaum mehr Möglichkeiten, Natur im allgemeinen und Pflanzen im Besonderen zu erleben. Aufgrund extrem gestiegener Grundstücks- und Mietpreise kann sich ein passionierter Hobbygärtner leider kaum noch einen Garten leisten. Für die meisten bleibt eben dann nur das Gärtnern auf dem Balkon oder der Terrasse. Die Möglichkeiten dafür sind inzwischen sehr gut, gibt es doch zahlreiche spezielle, kompakt wachsende Züchtungen von Tomaten, Paprika oder Auberginen, die auch einen platzsparenden Anbau mit einer reichen Ernte belohnen.

Wir zeigen im Kleingarten viele Musterbalkonkästen oder bepflanzte Substratsäcke oder -kübel, die als Anregung für einen Nachbau zuhause geeignet sind. Der Pflanzenvielfalt sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Empfehlenswert ist vor allem der Anbau von "Naschsorten", die zur Erntezeit zum Pflücken verführen.

Was sollte ein Besucher des Weihenstephaner Kleingartens auf keinen Fall verpassen?

Der Garten ist gespickt mit vielen gemüsebaulich interessanten Anbaudemonstrationen. Eine Fundgrube für Perfektionisten sind die Informationen und Pflanzbeispiele zur Optimierung der Fruchtfolge, der Düngung, der Sortenwahl sowie über Schnitt- und Pflegemaßnahmen. "Gemüsebauliche Jäger und Sammler" können viele Raritäten "erforschen": Pepinofrüchte, Gojibeeren, Erdnüsse und Süßkartoffeln – um nur ein paar Beispiele für eine Vielzahl von ungewöhnlichen Nutzpflanzen zu nennen. Für große und kleine "Spürnasen" gibt es außerdem viele Dufterlebnisse von Zitrone über Zimt bis Schokolade zu erschnuppern.

In den Gewächshäusern kann man sehen,
wie Tomaten, Gurken oder Luffa aufgebunden werden,
wie Paprika gestützt wird und vieles mehr
Gewächshausgärtner können sich zehn verschiedene Kleingewächshäuser "im Einsatz" anschauen und sie miteinander vergleichen.

Vielen Dank, Herr Jaksch, für das Interview und weiterhin viel Freude und viele Besucher!

Weihenstephaner Kleingarten
Der Eingang vom Kleingarten befindet sich in der Straße "Am Staudengarten" in 85356 Freising. Der Eintritt ist frei. Der Garten ist im Sommer täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen zur -> Kleingartenanlage der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf auf der Hochschul-Website

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Montag, 17. September 2012

Herbstliche Blütenpracht im Topfgarten

Topfgarten im Herbst mit Astern, Kapuzinerkresse und Enzianstrauch Auf meiner Südseiten-Terrasse haben manche meiner Sommerblumen während der sommerlichen Hitzeperioden ziemlich gelitten, vor allem, wenn ich fort war und das Gießen des Topfgartens zu lange hinausgeschoben wurde. Doch die Pflanzen erholen sich jetzt im September sehr schön. Sicherheitshalber habe ich meinen kleinen Topfgarten aber u. a. mit dieser Aster ein wenig aufgehübscht - zumal die Aster das Blau des Enzianstrauchs Solanum rantonnetii im Hintergrund wiederholt und einen interessanten Kontrast zur orangefarbenen Kapuzinerkresse Tropaeolus majus bildet. (Früher hätte man ja gesagt, dass sich das Lilablau und das Orange "beißen", heute mag ich die Spannung, die von solchen Kombinationen ausgehen kann).

Mein Eindruck ist, dass den Pflanzen im Topf die sonnigen Tage mit den deutlich kühleren Nächten sehr gut tun - sie bilden noch einmal frisches Grün und sie entwickeln neue Blüten in intensiven Farben. Sicherlich hat es aber auch mit dem herbstlichen Sonnenstand zu tun, dass manche Blüten jetzt eine besondere Leuchtkraft haben, wodurch sie auch eine gute Fernwirkung erzielen.

Topfgarten im Herbst - Kapuzinerkresse Tropaeolum und Enzianstrauch Solanum rantonnetii Kapuzinerkresse und Enzianstrauch 
Dass aus meinem viel zu spät gesäten Kapuzinerkresse-Samen noch solch üppige Pflanzen mit dieser intensiven Blütenfarbe werden, hätte ich nicht gedacht. Ich hatte die Samen mangels Pflanzerde-Vorrat im Juni in die Erde von bereits bepflanzten Töpfen gedrückt. Sie sind sehr schnell aufgelaufen und haben den Vorsprung der anderen Pflanzen schnell eingeholt.

Das Düngen der Kapuzinerkresse ist immer ein wenig ein Balance-Akt, finde ich - düngt man zu viel, bekommt man nur Blätter, düngt man zu wenig, bekommt man zwar viele Blüten, aber die älteren Blätter werden schnell gelb - und das lässt die Pflanzen nicht besonders attraktiv aussehen. Dieses Jahr hat es bei mir recht gut geklappt. Auch mit dem Enzianstrauch Solanum rantonnetii hatte ich dieses Jahr Glück - er ist bis heute frei von Krankheiten und Schädlingen.



Topfgarten im Herbst mit PetuniePetunie
Meine lilafarbene Petunie (Bild) wuchs stetig und bildete die ganze Gartensaison hindurch immer neue Blüten. Sie war völlig problemlos, während mein Purpurglöckchen Calibrachoa ("kleinblütige Petunienverwandte"), die zu meinen Lieblingspflanzen im Topfgarten gehörte, während einem meiner Sommer-Ausflüge in ihrer kleinen Schale zu lange trocken stand - sie hat meine Missetat zwar überlebt und blüht nach wie vor, aber sie sieht nicht gerade zum Angeben aus.

Topfgarten im Herbst mit Goldmargerite




Goldmargerite
Meine Goldmargerite Euryops chrysanthemoides hat im Mai geblüht und mit anderen gelben Blühern einen schönen Kontrast zur Petunie und weiteren lilafarbenen Blumen gesetzt. Doch nach ihrer kurzen Blüte sah sie dann den ganzen Sommer eher wie ein Gemüse aus und nicht wie eine Zierpflanze. Doch nun hat sie es gepackt und einen zweiten Flor gebildet.


Meine auf einer Südseiten-Terrasse gewonnenen Erfahrungen lassen sich genauso auf einen Topfgarten auf dem Balkon bzw. Balkongarten auf der Südseite übertragen.

Und wie sieht es bei euch/bei Ihnen jetzt im Garten, Topfgarten oder auf dem Balkon aus? Welche Pflanzen haben Freude bereitet und tun es vielleicht noch?

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Freitag, 7. September 2012

Garten, Balkon und Topfgarten noch einmal aufhübschen

Balkongarten, Topfgarten und Beete aufhübschen z. B. mit Astern
Gartensaison-Endspurt: Balkongarten, Topfgarten und
Beete noch einmal aufhübschen
Die heißesten Tage des Sommers sind jetzt vorbei. Manche Pflanzen im Beet, Balkonkasten oder im Topfgarten auf der Terrasse haben die Hundstage und Gewitter wahrscheinlich nicht ganz schadlos überstanden, andere sind möglicherweise durch Standortprobleme, Pflegefehler, Schädlinge oder Krankheiten (Gartenprobleme, Pflanzenprobleme) unansehnlich geworden. Damit der Gesamteindruck wieder frischer wird, kann man seine Gartenbeete, Balkonkästen und den Topfgarten jetzt zum Enspurt der Gartensaison ein wenig aufhübschen.

Dazu werden
  • stark geschädigte Pflanzen ganz entfernt, 
  • Verblühtes und kranke Triebe herausgeschnitten, 
  • Unerwünschte Pflanzen ("Unkräuter") vorsichtig herausgezogen und 
  • Herbstblüher als Farbtupfer zwischen vorhandene oder als frische Farbblöcke, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, dazugepflanzt. 
Was jetzt an blühenden Pflanzen angeboten wird, sind beispielsweise

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  • Astern, z. B. Glattblatt-Astern (Aster novi-belgii) in Weiß, Blau und Pink und Kissenaster (Aster dumosus
  • Topf-Chrysantheme/Herbst-Chrysantheme (Chrysanthemum indicum), blüht von Juni bis Oktober, manche Sorten sind bis -17 °C winterhart
  • Kleinblütige Herbst-Chrysanthemen (Chrysanthemum multiflora)sind ebenfalls winterharte, es gibt sie in Gelb, Weiß, Rosa, Orange und Rottönen 
  • Herbstanemonen (Anemone japonica) in Weiß, Rosa und Pink 
  • Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium)
  • Herbst-Krokus (Crocus ligusticus, C. pulchellus)
  • Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) Vorsicht: stark giftig!
  • Schneeheide (Erica darleyensis) blüht ab Oktober in Rot, Rosa und Weiß, winterhart, immergrün
  • Glockenheide (Erica gracilis) sowie Heidekraut/Besenheide/"Knospenheide (Calluna vulgaris) sind winterhart, gibt es in Rot, Rosa, Violett und Weiß
  • Scheinbeere (Gaultheria procumbens) blüht weiß ab September, später rote Beeren, winterhart, immergrün, mehrjährig
  • Herbst-Storchschnabel (Geranium-sanguineum-Hybride 'Dilys')
  • Herbst-Steinbrech (Saxifraga cortusifolia var. fortunei 'Black Ruby')
  • Stiefmütterchen und Hornveilchen/Winterveilchen (Viola, diese Zweijährigen säen sich gerne auch selbst aus) 
  • Sonnenhut (Rudbeckia fulgida var. sullivantii 'Goldsturm' blüht bis Oktober)
  • Hohe Fetthenne (Sedum-Hybriden 'Matrona' und 'Beth's Special' blühen bis Oktober), Purpur- und Blaublatt-Fetthennen (Sedum-Hybriden ' 'Purple Emperor' und Red Cauli' blühen ebenfalls bis Oktober)
Wenn die Sommerstars wie der rosafarbene Purpursonnenhut verblühen, übernehmen die Herbstblüher, wie die blaue Aster, das Kommando im Beet.


Blühende Astern und blühender Efeu gehören zu den letzten Bienenfutterpflanzen im Herbst.


Attraktiv sind aber nicht nur Pflanzen mit schöner Herbstblüte, es gibt auch viele Stauden mit besonderem Laub (dunkel, silbrig oder mit besonderen Blattformen), mit Beerenschmuck sowie Gräser, die die blühenden Pflanzen ergänzen oder erst in Szene setzen.

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Während man vor allem Astern, Chrysanthemen, Stiefmütterchen, Erika und Stiefmütterchen auch im Baumarkt und sogar im Supermarkt bekommt, hat man eine größere Auswahl an Stauden in einer gut sortierten Staudengärtnerei.

Man sollte grundsätzlich nur gesunde Pflanzen mit guter Bewurzelung kaufen, denen man ansieht, dass sie gut gepflegt wurden.

Wenn man blühende und voll belaubte Pflanzen pflanzt, achtet man beim Pflanzen darauf, dass der Wurzelballen möglichst erhalten bleibt - sonst müsste man einen Pflanzschnitt durchführen, damit die Pflanzen während der Anwachsphase nicht zu viel über die Blätter verdunsten, aber dann wäre die Pracht dahin. Außerdem ist es wichtig, die frisch gepflanzten Pflanzen gut anzugießen. Und auch nach dem Pflanzen benötigen sie hinsichtlich der Wasserversorgung Aufmerksamkeit: Der Wurzelballen sollte nicht austrocknen, aber auch nicht unter Wasser stehen (keine "Staunässe", Wurzeln brauchen auch Luft).
Herbstliches Dekorieren mit Kürbissen/Zierkürbissen

Auf dem Balkon und im Topfgarten kann man jetzt auch noch einmal frische Kräuter wie Schnittlauch, Oregano/Dost, Salbei, Thymian etc. pflanzen. Das frische Grün der Kräuter peppt auf - und wenn die ersten Fröste drohen, holt man die frostempfindlichen Arten einfach in die Wohnung und gibt ihnen einen Platz auf der Küchenfensterbank. Bei Basilikum sollte man allerdings nicht so lange warten, es stellt schon bei Temperaturen unter 10 °C das Wachstum ein und/oder wirft die Blätter ab.

Gartenbeete, Balkon und Terrasse lassen sich nicht nur mit lebenden Pflanzen, sondern auch mit Kürbissen/Zierkürbissen und Garten-Skulpturen und anderer Garten-Deko aufhübschen (aufgenommen im alten Kleingarten der Versuchsanstalt für Gartenbau an der FH Weihenstephan).

Der Altweibersommer kann kommen!

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Freitag, 24. August 2012

Natur, Garten und Pflanzen sind Trend - mein Grund zur Freude

Garten war und ist wieder Trend (Bild aus der früheren Weihenstephaner Kleingartenanlage)"Freitag ist Freutag" sagt die Bloggerin Petra A. Bauer und lädt zu einer wöchentlichen Blogparade bei Bauerngartenfee.de ein.

Eigentlich wollte ich diese Woche gar nicht teilnehmen, doch dann, als ich heute morgen von der Sendung "Neue Gärten in der Stadt - Die Wiederentdeckung der Natur" im Deutschlandfunk las, wusste ich, was eigentlich schon die ganze Woche meine Freude ist: Das allgemein wachsende Interesse an Natur, Garten und Pflanzen. Das freut mich, weil ich selbst Naturliebhaberin und pflanzenbegeistert bin - und ich liebe sie alle: den Storchenschnabel am Wegesrand genauso wie die Pfingstrose im Bauerngarten, die Kräuter und Gemüse zwischen den Sommerblumen auf dem Balkon, die Eschen und Weiden am Isarufer ... Und das geht offensichtlich immer mehr Menschen so.

Garten, Natur und Pflanzen sind einfach Trend. Da wird wird gebuddelt und gepflanzt, entdeckt und beobachtet - auf dem Land und in der Stadt, individuell oder als Gemeinschaftsprojekt. Für die einen ist es ein Besinnen "Back to the Roots", die anderen sehen sich als Guerilla-Kämpfer. Und manche schreiben sogar darüber in ihren Gartenblogs, die wirklich eine Freude zum Lesen, Lernen und Austauschen sind. Über den Garten-Trend schreiben - das tun auch die Medien. Sogar das Wochenmagazin DIE ZEIT hat die neu oder wiederentdeckte Leidenschaft zum Garten bzw. zum Gärtnern auf gepachteter Gartenfläche und in der Stadt schon mehrmals zum Thema gemacht.

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Dass das Garteln 2012 ein wichtiges Thema sein würde, kündigte sich bereits in einer Forsa-Studie im Auftrag von Bosch im vergangenen Jahr an, nach der 53 Prozent der Deutschen die Verschönerung von Balkon, Garten und Terrasse in Angriff nehmen wollten. Tja und so kam es. 18 Milliarden Euro geben die Deutschen laut Deutschlandfunk pro Jahr für den Garten aus - und nicht nur der Verschönerung von Stadt und Garten gilt ihr Interesse, sondern dem Anbau von gesundem Obst, Gemüse und Kräuter. Das freut mich als Freundin des Bio-Anbaus natürlich besonders. Und schön ist, dass im Grunde jeder mitmachen kann - nicht nur der glückliche Besitzer eines Gartens am Haus. Platz für Pflanzen ist schließlich schon auf kleinsten Raum: Balkon, Terrasse, Fensterbank. Oder man mietet sich eben ein Gartenfleckchen oder "ein Stück Scholle".

Was mich auch freut, ist, dass diese Beschäftigung mit der Natur, Garten und Pflanzen Menschen einander näherbringt - sei es durch den normalen Austausch von Gärtnerwissen und -erfahrungen, durch gemeinsame Aktionen zur Stadtteilverschönerung oder bei interkulturellen Gartenprojekten.

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Vielleicht ist die Beschäftigung mit Garten und Pflanzen eine Art Wiederholung eines wichtigen Evolutionsschrittes: Die Menschen haben genug vom Jagen und Sammeln in den Konsumtempeln, sie entdecken Ackerbau (manche auch Viehzucht) neu und es macht sie glücklich. Mich freut's!

Zum Mitmachen beim Freutag: hier lang -> Freitag ist Freutag

Donnerstag, 16. August 2012

Im August beginnt die Wehmut des Hobbygärtners

Im August: Eberesche, Vogelbeere
Mitte August ist die Zeit der Zwetschgenernte und des Zwetschgendatschis (bayerischer Pflaumen-Hefekuchen auf dem Blech). Überall biegen sich die Ebereschen unter den roten Vogelbeeren und die Goldruten blühen. Angenehm ist, dass die Nachttemperaturen wieder sinken und man besser schlafen kann - mal abgesehen von dem regelmäßigen Aufbäumen des Sommers in der zweiten Augusthälfte in Bayern, wo es noch einmal heiß bis an die Schmerzensgrenze werden kann.

Die Goldrute blüht im August
Aber man nimmt diese letzte Hitzewelle gerne in Kauf, denn es lässt sich ab Mitte August nicht mehr leugnen, dass auch dieses Gartenjahr in absehbarer Zeit zu Ende gehen wird, die sonnigen, warmen Tage gezählt sind, dass das Laub wieder fallen wird, die Kübelpflanzen sicher verstaut werden müssen und der Garten auf den Winter vorbereitet werden muss. Und das macht wehmütig.

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Zwischen dem 15. und dem 25. August dünge ich meine Balkonpflanzen zum letzten Mal. Auch Kübelpflanzen, die kalt in einem frostfreien Gewächshaus, einer Garage oder Ähnlichem überwintert werden, braucht man dann nicht mehr düngen - Stickstoff würde nur zum Austreiben anregen und das kann man während der Überwinterung nicht brauchen (was anderes ist, wenn die Pflanzen relativ warm in einem Wintergarten überwintert werden sollen oder an einem akuten Nährstoffmangel leiden - dann kann man noch nicht aufhören, zu düngen).

Bei eintriebig kultivierten Stabtomaten zählt man die Trauben - mehr als 6 Trauben werden in unseren deutschen Sommern in der Regel nicht reif (wie viele, hängt natürlich auch vom lokalen Klima und davon ab, wie groß man die Tomaten im Mai gepflanzt hat). Überzählige Blütenansätze werden abgezwickt - sie würden nur Kraft kosten, aber keine verwertbaren Früchte mehr ausbilden - oder man kappt gleich die Pflanze oberhalb der 6. Traube (kappen jedoch nur dann, wenn die Pflanze noch schön belaubt und gesund ist und damit genug Assimilationsfläche vorhanden ist).

Zwiebelzopf
Der Abschied von diesem Gartenjahr naht - davon künden jetzt auch die ersten Herbstnebel am Morgen. Aber bis es wirklich so weit ist, steht den Hobbygärtnern noch eine arbeitsreiche und schöne Zeit bevor: Obst und Gemüse müssen geerntet, Gründüngung ausgebracht, Blumenzwiebeln und Stauden ausgesucht und gepflanzt werden, an denen man sich im nächsten Jahr erfreuen möchte, Überwinterungsplätze für Kübelpflanzen ausmachen und vieles, vieles mehr. Und wenn wir Glück haben, dann bekommen wir ja auch noch einen schönen Altweibersommer und einen goldenen Oktober.

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Gartenblogs von Pflanzenliebhabern

Bloggen ist in - zum Glück für alle, die sich für Garten und Pflanzen interessieren, egal ob sie selbst auch Gartenblogger sind oder nicht.

Denn es gibt viele Gartenliebhaber und Pflanzenfreunde, die über ihre Garten- und Pflanzenleidenschaften bloggen - die einen stellen ihre Schätze in herrlichen Bildern aus dem eigenen Garten oder vom Balkon vor, die anderen nutzen Worte und Bilder, um ihre Begeisterung und ihren gärtnerischen Alltag zu teilen - in beiden Fällen ist es eine große Freude, mitzulesen.

Oft enspinnt sich über die Kommentarfunktion der Gartenblogs ein reger Austausch - von Pflanzenfreund zu Pflanzenfreund sozusagen. Mal wird ein bisschen angegeben ("Wer hat die schönsten Taglilien"), mal Rat gesucht ("Welche Rosen vertragen Schatten", "Warum wachsen meine Tomaten nicht"), Sorten bewertet ("Welche Sorten sind nicht von Monsanto") und andere Garten- und Pflanzenerfahrungen ausgetauscht.

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Mit einem Blogpost bei tinto bloggt habe ich mich auf die Suche nach authentischen Gartenblogs von Hobbygärtnern und Gärtnern gemacht und inzwischen schon eine schöne Gartenblog-Sammlung - hauptsächlich der Kategorie "Garten und Pflanzen" (Gartenblogs, die mehrere Gartenthemen behandeln) - zusammenbekommen. Doch ich würde meine Gartenblog-Kategorien gerne noch erweitern.

So suche ich noch Hobbygärtner-/Gärtner-Gartenblogs, die sich spezialisiert haben, z. B. auf

  • Gärtnern in der Stadt 
  • Biogarten-/Ökothemen 
  • Gartenreisen 
  • Gartengestaltung 
  • Kräuter und Gewürze 
  • Bonsai 
  • Kakteen 
  • Orchideen 
  • Gewächshaus 
  • Wintergarten 
  • Gartenteich 
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Bitte melden Sie sich, wenn Sie einen Gartenblog betreiben und ihn auch in einer meiner Gartenblogs-Listen haben möchten. Ich bin offen für weitere Kategorien sowie Vorschläge für bereits vorhandene Kategorien. Voraussetzung ist nur, dass es sich bei den vorgeschlagenen Gartenblogs um authentische Gartenblogs von Gärtnern oder Hobbygärtnern handelt, nicht um Firmenblogs, die Fremdtexte/-Bilder verwenden o. ä.

Einfach mal reinschauen und schnuppern bei Gartenblogs und Gartentipps!

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Mittwoch, 1. August 2012

Pflanzen-Lieblinge im Topfgarten

Katrin Zinoun hat auf ihrem MeinBalkongarten-Blog eine Blogparade "Pflanzen gesucht" gestartet: Jeder Blogger kann mitmachen und seine Lieblingspflanze vorstellen.

Lieblingspflanze? Da kann ich mich nicht entscheiden. Das wäre ja so, als müsste man sich für eines seiner Kinder entscheiden - unmöglich. Aber ich nutze die Gelegenheit gerne, einige meiner Topfgarten-Lieblinge 2012 vorzustellen.
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Zauberglöckchen Calibrachoa

Meine Calibrachoa (rechts, fotografiert Ende Juni) steht seit Mitte Mai auf einem Terrassentischchen vor meinem Schreibtischfenster und bringt mit ihren tausend pinkfarbenen Zauberglöckchen Farbe in meinen Arbeitsalltag. Calibrachoa-Blüten sehen aus wie kleine Petunien-Blüten - kein Wunder, denn sie sind auch mit diesen verwandt, d. h. auch sie gehören zu den Nachtschattengewächsen. Bei mir hat die Pflanze einen vollsonnigen Platz und wird eher wenig gepflegt. Trotzdem blüht sie reichlich und erholt sich relativ schnell von Regengüssen.

Gefülltes Kapkörchen Osteospermum


Das Kapkörbchen (oben, fotografiert Ende Juni) blüht zwar nicht so üppig wie die Calibrachoa, aber dafür sind die einzelnen Blüten sehr schön. Ich habe sie mit lilafarbenen Petunien in einem Topfregal kombiniert und die beiden verschiedenen Blütenformen ergänzen sich gut. Verblühte Blüten schneide ich samt Stengel mit einer Schere ab, damit die Pflanze schnell neue Knospen bildet. Volle Sonne und Südseite bekommen den Kapkörbchen bei mir sehr gut.

Habanero-Chili Capsicum chinense

Ich liebe Chili und ich liebe Tomaten - in Rezepten am liebsten in Kombination. Dieses Jahr habe ich aber nur diese eine einzige Habanero-Chili-Pflanze (Blüte fotografiert Ende Juli) und warte sehnlich auf die fruchtigen, sehr scharfen Früchte. Doch bisher zeigt die Pflanze zwar reichlich Blüten, hat aber noch keine Früchte angesetzt. Sie ist dieses Jahr das "schwarze Schaf" unter meinen Topfgarten-Pflanzen - weswegen ich sie aber nicht weniger mag.

Schnittlauch Allium schoenoprasum

Schnittlauch hat wunderschöne Blüten (fotografiert Mitte Mai). Diesen Schnittlauch im Topf zähle ich zu meinen Lieblingen, weil er schon seit mehreren Jahren ohne Schutz und ohne besondere Aufmerksamkeit in einem Topf auf der Südseiten-Terrasse lebt und die Winter übersteht (und im Frühjahr wieder frisch austreibt).




Thymian Thymus

Zu meinen Lieblingsgewürzen gehört Thymian, die anderen sind Basilikum, Petersilie, Schnittlauch und Salbei - sie alle wachsen bei mir in Tontöpfen mit Untersetzer und kommen mit der heißen Südseiten-Terrasse zurecht (an manchen Tagen muss ich allerdings zweimal gießen).


Wer auch über seine Lieblingspflanzen bloggt, kann den entsprechenden Blogpost gerne hier per Kommentar vorstellen.

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