Dienstag, 2. Mai 2023

Wer Schmetterlinge im Garten mag, muss auch Raupen aushalten

Jeder liebt Schmetterlinge: diese eleganten Falter in schönen Farben, die bei Sonnenschein durch den Garten tanzen. Wir mögen auch den Schmetterlingsflieder (Buddleija davidii) - unter anderem deshalb, weil er diese schönen Tagfalter anlockt und wir uns an ihnen ergötzen können. Auf seinen Blütenständen lassen sie sich gerne nieder, und wir können sie in Ruhe beobachten und fotografieren.

Tagpfauenauge auf einem Blütenstand des Schmetterlingsflieder. Die Raupen des Falters gedeihen jedoch an der Großen Brennessel und gelegentlich Hopfen.
Tagpfauenauge auf einem Blütenstand des Schmetterlingsflieder. Die Raupen des Falters benötigen jedoch die Große Brennessel zum Aufwachsen, gelegentlich findet man sie auch an Hopfen.
Dabei vergisst man leicht, dass Schmetterlinge eine Jugendphase als Raupe haben, und Raupen sind sehr gefräßige Pflanzenfresser.

Einige von diese Raupen, wie die Kohlweißlinge, sind sogar unsere "Nahrungskonkurrenten", denn sie fressen unsere Gemüse-und andere Pflanzen - nämlich die, die zur Familie der Kreuzblütler oder den Kapuzinerkressen gehören: Kohl, Kohlrabi, aber auch Spinnenpflanze und eben Kapuzinerkresse. Vor allem die selteneren Schmetterlinge sind aber im Jugendstadium auf bestimmte (Wild-)Pflanzen spezialisiert. Wer Kohlweißlinge als Falter mag, muss seinen Raupen einen Teil seiner Ernte opfern.

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Wer mehr Schmetterlinge in seinem Garten sehen möchte, der muss ihnen auch für das  Raupenstadium etwas zum Fressen bieten - entweder die entsprechenden Pflanzen und Wildkräuter im Garten anbieten oder sich in der Gemeinde dafür einsetzen, dass nicht jedes Wildkraut weggemäht, Bäume nicht bei jedem Raupenbefall gespritzt und nicht jede Freifläche zubetoniert oder mit gefüllten Pracht-Zierpflanzen aus der Gärtnerei bepflanzt wird.

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Raupenfutterpflanzen (Beispiele) 

  • Admiral: Große Brennessel (Urtica dioica), Disteln (wie Carduus, Cirsium)
  • Apollofalter: Weiße Fetthenne (Sedum album)
  • Augenfalter ("Grasfalter": Gräser (Schmiele, Schwingel, Rispengras u.a.)
  • Aurorafalter: Kreuzblütler wie Kohl, Raps, Knoblauchsrauke, Kresse, Einjähriges Silberblatt (Lunaria annua), Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis)
  • Bläulinge: Ginster (Genista), Kronwicke (Coronilla), Schmetterlingsblütler wie Goldregen, Klee, Luzerne, Platterbse, Wicke sowie Thymian (Thymus)
  • Distelfalter: Disteln (wie Carduus, Cirsium)
  • Kleiner Fuchs: Große Brennessel (Urtica dioica) an trockenen, sonnigen Standorten 
  • Schwalbenschwanz: Blätter von Doldengewächsen wie Petersilie, Fenchel, Dill und (Wilde) Möhre 
  • Scheckenfalter: Habichtskraut (Hieracium), Flockenblumen (Centaurea), Wegerich (Plantago)
  • Tagpfauenauge: Große Brennessel (Urtica dioica) an feuchten, sonnigen Standorten, gelegentlich Hopfen Humulus lupulus
  • Großer Eisvogel: Espen und Schwarz-Pappeln 
  • Großer Schillerfalter: Salweide (Salix caprea
  • Großer Kohlweißling: Kreuzblütler- und Kapuzinerkressengewächse
  • Kaisermantel: Veilchen (Viola), Brombeere (Rubus), Himbeere (Rubus)
  • Kleiner Kohlweißling: Kreuzblütler-, Kapern-, Reseda-, Fuchsschwanz- und Kapuzinerkressengewächse
  • Postillon: Schmetterlingsblütler wie Goldregen, Klee, Luzerne, Platterbse und Wicke
  • Zitronenfalter: Faulbaum (Frangula alnus) und Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)

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Nektarpflanzen für die Schmetterlingsfalter (Beispiele) 

Neben dem sehr bekannten Schmetterlingsflieder Buddleija davidii gibt es viele andere Nektarpflanzen für die erwachsenen Falter.

  • Frühjahr:
    Blaukissen, Knoblauchsrauke, Küchenschelle, Leberblümchen, Mohn, Pfingstrose, Steinkraut und Veilchen, 
  • Sommer:
    Disteln, Dost, Flockenblume, Johanniskraut, Lavendel, Sommeraster, Sonnenhut, Spornblume und Thymian
  • Herbst:
    Efeu, Fetthenne, Gaura, Goldrute, Herbstaster, Nachtkerze, Silberkerze und Wasserdost
Tagpfauenauge an Purpursonnenhut (Echinacea). Doch die Kinderstube des Schmetterlings sind Brennesseln und Hopfen
Tagpfauenauge an Purpursonnenhut (Echinacea). Doch die Kinderstube des Schmetterlings sind Brennesseln und Hopfen.
Überwinterung der Schmetterlinge 

Schmetterlinge überwintern als Falter, Puppe, Raupe oder Ei.

  • Als Falter überwinternde Arten wie der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge und der Zitronenfalter suchen Hohlräume z. B. in Bäumen oder Holzschuppen auf. 
  • Die als Puppe überwinternden Arten wie der Schwalbenschwanz und die Weißlinge hängen sich mit einem Spinnfäden an Pflanzenstengel fest - ein guter Grund, nicht alle Beete im Herbst raziputz von abgestorbenen Staudenresten zu säubern. 
  • Als Raupen überwinternde Arten wie die Bläulinge und der große Schillerfalter verkriechen sich oder hängen sich wie die Puppenüberwinterer per Gespinnstfaden an Pflanzenteile. 
  • Als Ei mit einer fertigen Raupe darin überwintert beispielsweise der Apollofalter.

Admiral-Falter an Schmetterlingsflieder. Das Raupenstadium findet aber an der Großen Brennessel statt! Ohne Brennessel keine Raupen und ohne Raupen keine Admiral-Schmetterlinge!
Admiral-Falter an Schmetterlingsflieder. Das Raupenstadium findet aber an der Großen Brennessel statt! Ohne Brennessel keine Raupen und ohne Raupen keine Admiral-Schmetterlinge!

Fazit

Ein schmetterlingsfreundlicher Garten ist abwechslungsreich, naturnah mit "Wildnisecken" und auch über den Winter nicht zu aufgeräumt. Bei der Anschaffung von neuen Pflanzen schaut man, ob es nicht heimische Pflanzenarten gibt, die man pflanzen könnte - sie sind ebenso schön, aber nützlicher für unsere gefährdete Insekten- und Vogelwelt. Außerdem sollte nicht jede Raupe sofort abgesammelt oder vernichtet werden. Es könnte daraus ein schöner Schmetterling werden.
Linktipp: Welche Raupe ist das - nach Monaten


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Leuchtende Blumen gegen Regenwetterblues

(zuletzt bearbeitet am 20.4.2024)

Dieser Kalifornische Mohn* hat den milden Winter
im Balkonkasten überlebt und legt jetzt
Blüte für Blüte die Zipfelmützen ab.
Als Hobbygärtner freuen wir uns zwar über Regen, weil wir den Pflanzen in der Natur das Nass vom Himmel gönnen und weil wir weniger Gießkannen zu unseren Lieblingen im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon schleppen müssen, um sie zu gießen. Trotzdem, wenn es länger regnet oder sehr trüb ist, weicht die Freude manchmal dem Regenwetterblues. Zum Glück gibt es Blumen, die bei jedem Wetter Licht und Heiterkeit verbreiten.

Oft sind es gelbe und orangefarbene Blüten, die das Regengrau überstrahlen. Der Kalifornische Mohn gehört zu den Pflanzen, die auch bei trübem Wetter Fröhlichkeit vermitteln.




Sonnenblumen überstrahlen mit ihrem
gelben Leuchtkranz und dem
dunklen Herzen jeden Regentag.
Auch Sonnenblumen wirken so, als könne nichts ihre gute Laune verderben. Von ihrem Lächeln lässt man sich doch gerne anstecken.

Lange gehörten weder Orange zu meinen Lieblingsfarben, noch Kapuzinerkresse zu meinen bevorzugten Gartenblumen, aber mit ihrer unermüdlichen Leuchtkraft und der fröhlichen Fernwirkung haben mich die beiden inzwischen für sich eingenommen.

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Kapuzinerkresse* ist mein Herbstblueskiller
bei jedem Wetter. Je später der Herbst, desto
leuchtender blühen sie - bis zum ersten Frost.
Vor allem im Herbst setzt die Kapuzinerkresse noch fröhliche Akzente, wo sich andere schon längst verabschiedet haben. Zwar ist sie nicht frosthart und nur einjährig, aber sie sät sich oft selbst aus.

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Das dunkle Laub der Pfingstrose bringt
das Pink der Blüten noch mehr zum Leuchten.
Doch nicht ausschließlich gelbe und orangefarbene Blüten sind Gutelaune-bringer, auch andere leuchtende Farben lassen sich vom Regengrau nicht unterkriegen, beispielsweise kann sich auch Pink sehr gut durchsetzen. Pfingstrosen sind am richtigen Platz wunderschöne Stauden. Einige pinkfarbene Sorten lassen es so richtig krachen, aber selbst weiße Sorten leuchten vor dem schönen, kräftig grünen Pfingstrosenlaub.

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Damit die Gute-Laune-Blüten leuchten, wenn man sie für die Seele benötigt, muss man schon während der üblichen Pflanzzeit an diese Augenblicke denken, d. h. Blumenzwiebeln, die im Frühjahr blühen sollen, müssen schon im Herbst/ev. Frühwinter, solche, die im Sommer blühen sollen, im Frühjahr gesetzt werden (siehe Blumenzwiebeln und Knollen für Garten und Balkon). Zwar kann man blühende Frühlingsblüher auch vorgezogen kaufen, aber das Angebot ist sehr überschaubar - an Blumenzwiebelpflanzen gibt es meist gerade mal vorgetriebene Narzissen, die man dann mit Hornveilchen kombinieren kann. Besser sieht es dann ab Mai aus - leuchtende Blumen für den Balkon werden angeboten, damit man sie nach den Eisheiligen auspflanzen kann, doch wer selbst aussät und vorzieht, hat mehr Auswahl, kann seine Wünsche (beispielsweise hinsichtlich Nachhaltigkeit, Insektenförderung und Sortenfestigeit gezielter einbringen) und kommt in der Regel mit weniger Budget aus. Aber es macht auch mehr Arbeit und das "Überlebensrisiko" der Zöglinge liegt dann bei einem selbst und nicht beim Gärtner.

Während man Hornveilchen und Narzissen im Frühjahr pflanzfertig zukaufen kann (leider nur in beschränkter Auswahl), muss man die meisten Blumenzwiebelpflanzen, wie hier die Tulpen, vorausschauend bereits im Herbst/Frühwinter selbst pflanzen, um den Anblick im Frühjahr genießen zu können.
Aber ihre Gutelaunewirkung können die Pflanzen nur auf den übertragen, der sie sieht. Man sollte die Blumen mit den fröhlichen Farben also nicht (nur) in das hinterste Eck des Gartens setzen, sondern sie - beispielsweise in einem Kübel oder Kasten - vor das Küchen- oder Wohnzimmerfenster platzieren.

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Mit Blüten in Leuchtfarben, aber auch mit auffälligen Blättern lassen sich nicht nur Regentage, sondern auch dunkle Gartenecken aufhellen. Dadurch, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, verblasst das Graue, Langweilige oder auch Unordentliche dagegen.

Bartnelken sind kleine Leuchtfeuer, außerdem schneckensicher und ungefüllte Sorten auch insektenfreundlich. Auch als Schnittblumen geeignet.
Wer es bei der Pflanzung verpasst hat, mit leuchtenden Blütenfarben in Sichtweite für trübe Tage
vorzusorgen, kann mit ein paar Blumen aus dem Blumenladen, dem Garten oder vom Feld oder
auch mit fröhlichen Farben und Blumen im Essen etwas gegen den Regenwettertrübsinn unternehmen.
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Montag, 1. Mai 2023

Die Eisheiligen - Vorhersage und Schutz

Jedes Jahr das Gleiche: Man guckt, wann die Eisheiligen angekündigt sind, fragt sich, ob sie ihre Termine einhalten werden und ob man mit dem Säen und Pflanzen und dem Ausräumen der frostempfindlichen Kübelpflanzen wirklich auf ihr Vorüberziehen warten muss. Mir fehlt es meist nicht nur an Geduld, sondern auch an Platz zum Vorziehen. Aber was tun, wenn man schon vertrauensvoll gesät, gepflanzt und ausgeräumt hat und dann kommt der Kälteeinbruch doch? (aktualisiert 7.05.2024)

Auch wenn wir in Oberbayern oft schon im April kurz vor der Apfelblüte stehen - dem phänologischen Zeichen für den Beginn des Vollfrühlings -, ist dies keine Garantie, dass es nachts nicht doch noch Frost geben kann.
Für die nächsten Tage ist für den Norden von München durchwachsenes Wetter angesagt. Die Nachttemperaturen sollen mindestens 6 °C betragenn. Das lädt zum Säen und Pflanzen ein - wenn man der Wettervorhersage vertraut. Aber soll man jetzt wirklich auch frostempfindliche Pflanzenarten schon aussäen oder auspflanzen oder lieber doch noch warten?

Rückblick
2016 konnte ich nicht widerstehen und habe bereits in der zweiten Aprilhälfte auf der Terrasse Tomaten, Salat, Knoblauchrauke und Chili direkt in die Kübel und Töpfe ausgesät. Im Jahr davor hatte das wunderbar geklappt, auf meiner warmen Südseitenterrasse hatten die Direktaussaaten die vorgezogenen Pflanzen Anfang des Sommers größtenteils bereits eingeholt. 2016 aber klappte das weniger gut, es wurde noch einmal kalt. Und auch 2017 hätte ich Pech gehabt, wenn ich es wieder getan hätte, denn wieder folgte eine Kälteperiode auf eine sommerliche Phase. Der Erfahrung nach ist es also sehr unsicher, vor den Eisheiligen Frostempfindliche auszusäen oder auszupflanzen.

Auch dieses Jahr stehe ich Anfang Mai wieder vor der Frage: Warten oder nicht? Derzeit sieht es laut Wettervorhersage so aus, als sei die Zeit der Fröste hier nördlich von München bereits vorbei. Aber ist sie es wirklich? Sicher wissen tut man das immer erst hinterher.

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Das Risiko von Spätfrost
Spätfrost droht vor allem in klaren Nächten, wenn die im Boden gespeicherte Wärme (ohne schützende Wolken) direkt ins All verpufft. In den frühen Morgenstunden ist es meist am kältesten. Die Folgen für frostempfindliche Pflanzen können bei zu früher Aussaat oder Pflanzung groß sein: Keimlinge, Jungpflanzen und sogar größere Pflanzen können einen Schaden davontragen, wenn sie vom Nachtfrost erwischt werden - und davon muss man mindestens bis nach den Eisheiligen ausgehen, eigentlich sogar länger, denn ihre Pünktlichkeit lässt oft genug zu wünschen übrig.

Solche Schäden können sich als Erfrierungen an Blättern, Triebspitzen und Blüten, als direkte Wachstumsstörungen oder als Stressfolgen wie zu frühe Blütenbildung zeigen - abhängig von der Pflanzenart und Sorte. Manche Pflanzen sind empfindlicher als andere: Besonders übel nehmen Kälteeinbrüche beispielsweise Basilikum, Salatgurken, Melonen, Luffa und andere Pflanzen aus warmen Gefilden. Beispiel: Temperaturen unter 14 °C können bei manchen unveredelten Gewächshausgurkensorten Wachstumsstörungen auslösen. Fällt die Temperatur auf 5 °C, erleiden manche Gurkensorten einen Kälteschaden, von dem sie sich nicht mehr erholen. Das bedeutet, Gewächshausgurken sollten nicht zu früh ins ungeheizte Gewächshaus (und erst recht nicht ins Freie) gestellt werden, selbst wenn die Temperatur gerade noch über Null bleibt.

Die Eisheiligen - wie heißen sie und wann kommen sie?

Die sogenannten Eisheiligen besuchen uns jährlich Mitte Mai - genauer: Wir erwarten sie vom 11. bis zum 15. Mai. Dieser Termin ist eine Bauernregel, die durch jahrhundertelange Erfahrungen und Beobachtungen zustande kam.

Die Eisheiligen werden vom 11. bis zum 15. Mai erwartet - 2024 fallen sie auf Samstag bis Mittwoch.
Die Eisheiligen werden vom 11. bis zum 15. Mai erwartet - 2024 fallen sie auf Samstag bis Mittwoch.
Die Eisheiligen werden Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und „kalte Sopie (15. Mai) genannt. Allerdings halten sie ihre Termine nicht immer genau ein. Manchmal kommen sie etwas früher, manchmal auch später - bis zu zwei Wochen -, manchmal bleiben sie auch aus.

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Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte im Mai den lokalen (Agrar-) Wetterbericht verfolgen und seine besonders geliebten frostempfindlichen Pflanzen (frostempfindliche Kübelpflanzen, Gemüse, Kräuter und Sommerblumen) erst dann an exponierte Stellen ins Freie stellen, wenn der lokale Wetterdienst keinen Nachtfrost oder Bodenfrost mehr vorhersagt. Erst nach den Eisheiligen plus 2 Wochen kann man (fast) sicher sein, dass es auch nachts - selbst bei sternenklarem Himmel - nicht mehr friert.

Wer vorher sät oder pflanzt, sollte aufpassen: Wenn der Wetterbericht Nachtfröste oder Bodenfröste vorhersagt, ist Schützen und Kübelrücken angesagt.

Aussaaten und frühe Pflanzungen vor Frost schützen

Was also tun, wenn doch noch ein Kälteeinbruch mit Frost kommt?
Für Kleingewächshäuser gibt es Paraffin-/Petroleum-Frostschutzheizungen (die Kundenerfahrungen damit sind unterschiedlich, nicht jeder ist begeistert), elektrische Gewächshaus-Heizlüfter* und schwarze Wasserschlauch-Wärmespeicher, die zwischen die Reihen gelegt werden.

Aussaaten und Jungpflanzen kann man aber auch mit ein oder mehreren Zeitungspapier- (nur nachts), Vlies*- oder Folienauflagen vor Frost schützen - sowohl im Gewächshaus, Frühbeet als auch im Freien. Für die Pflanzen ist es übrigens besser, wenn Vliese oder Folien über Metallbögen gespannt werden, als wenn sie direkt auf den Pflanzen aufliegen.

Für größere Pflanzen gibt es (Tomaten-)Schutzhauben und Schutzhüllen. Während im Winter bei sehr tiefen Minusgraden vor allem die Wurzeln gefährdet sind. greift der Spätfrost den Neuaustrieb, die Triebspitzen und die Blüten an.



Ich habe das Glück, dass es bei mir auf der Terrasse nah beim Fenster in der Regel im Frühjahr frostfrei bleibt - ich ziehe die Töpfe mit den empfindlichen Aussaaten und Pflanzen zu den Eisheiligen einfach nahe an die Hauswand oder ans Fenster beziehungsweise die Terrassentür und decke sie eventuell nachts mit Zeitungen und tagsüber mit Vlies-/Hauben ab. Gurken und Basilikum lasse ich noch in ihren Töpfen und hole sie über Nacht herein. Manchmal lüfte ich auch schon am frühen Morgen, damit die Pflanzen noch etwas von der Wärme aus der Wohnung profitieren, bis die Morgensonne mit dem Wärmen beginnt.


Buchtipps in eigener Sache
Auch ohne Garten kann man sein ganz persönliches Pflanzenparadies schaffen, indem man in Töpfen, Kübeln und anderen Pflanzgefäßen anbaut - vom Selbstversorgerbalkon, Schmetterlingsparadies oder Blumenmeer bis hin zu einer stilvollen Terrassenbepflanzung. Finden Sie sich selbst und nutzen Sie die praktischen Tipps und Pflanzenlisten.

Gärtnern in Töpfen*
(Balkon, Terrasse, Garten gestalten,
Blumen und Gemüse nach Saison oder als Dauerbepflanzung)
Eva Schumann
Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN 3-8186-0635-8
Taschenbuch, 128 Seiten



Paprika ud Chili
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Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN 3-8186-0071-6
Taschenbuch 128 Seiten





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