Im Gartenkalender findet man zwar auch für die Monate Dezember, Januar, Februar und Anfang März Anregungen zu Gartenarbeiten, aber es gibt - besonders in der kühlen Jahreshälfte - Phasen, in denen man draußen gar nichts tun kann. (zuletzt aktualisiert am 27.12.2024)
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Wenn es stürmt und schneit, die Landschaft dick in Schnee gepackt ist oder wenn es schneidend kalt ist, haben GärtnerInnen Arbeitspause. |
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Apropos Artenvielfalt fördern: Damit sich Vögel, Schmetterlinge, Marienkäfer und viele andere Kleintiere verkriechen und geschützt überwintern können, verzichtet man am besten auf den radikalen Rückschnitt der Pflanzen im Herbst. Das sieht im Winter auch schön aus, wenn der Schnee oder Reif die Strukturen von abgestorbenen Stauden oder Gehölzen betont. |
In solchen Zeiten sortiert man
Pflanzenfotos, Garten-Videoschnipsel, wenn man welche während des Gartenjahres gemacht hat, schwelgt in Erinnerungen und schreibt vielleicht einen
Rückblick auf das vergangene Gartenjahr, teilt Ideen und Fotos bei
Facebook,
Instagram und
Pinterest oder schneidet aus Bildern und/Videoschnippseln ein kleines Gartenvideo und veröffenlicht es bei
TikTok,
YouTube oder ähnlichen Plattformen.
Die Zeit kann man auch nutzen, seine Gartenausbeute, die man vielleicht in der geschäftigen Herbstzeit nur provisorisch eingefroren hat, zu verarbeiten - beispielsweise Obst zu Marmelade, Kompott oder Fruchtwein,
scharfe Schoten zu Grillsoßen oder
Tomaten zu Tomatensoßen, die man bei Bedarf für Spaghetti, gefüllte Paprikaschoten oder Anderes nur aus der Vorratskammer holen muss.
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Natürlich werden unwirtliche Tage auch für die Planung des nächsten Gartenjahres genutzt: Soll an der Struktur des Gartens etwas geändert werden, vielleicht ein
Sichtschutz für die Terrasse gepflanzt werden? Welches Gemüse soll wohin gesät oder gepflanzt werden? Was muss wann an Samen und Pflanzen gekauft und/oder aus vorhandenen Samen oder aus Ablegern vorgezogen werden (
Wo gibt es samenfeste Sorten)?
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Im Januar werden die Saatgutbestände geprüft, eventuell Keimfähigkeitsprüfungen durchgeführt und Sorten für die nächste Saison bestellt.
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Vielleicht macht man auch schon die ein oder andere
Keimfähigkeitsprüfung. Und wenn die Tulpen, Narzissen und andere Blumenzwiebelpflanzen in den Vorjahren immer weniger wurden, notiert man sich, dass man ans Düngen mit Kompost o. A. denken will (siehe
Woran liegt es, wenn Blumenzwiebeln immer weniger blühen?).
Anregungen holt man sich auch aus Gartenbüchern, die man vielleicht im letzten Jahr geschenkt bekommen hat, aber für die man noch nicht die gebührende Zeit hatte. GartenbloggerInnen wie ich schreiben in dieser Zeit auch gerne
Rezensionen zu neu erschienenen Garten- und Pflanzenbüchern.
Wer wie ich das Glück hat, eine Südseitenterrasse oder einen sonnigen Balkon zu haben, kann an klaren Tagen die Mittagsstunden zum Sonnenbaden nutzen und dabei Kataloge durchblättern oder einfach mit einem Buch entspannen - das geht natürlich nicht im Bikini, aber mit Wolldecke auch bei Minusgraden! Sonnenlicht ist ein Stimmungsaufheller und wichtig für die Vitamin-D-Synthese. Wer außer Haus arbeitet, nutzt die Mittagspause für einen Spaziergang.
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Mit frischer Luft und Sonne, wann immer es geht, übersteht man den Winter. |
Irgendwann sind die Gartenbücher und
Gartenkrimis gelesen, die Kataloge durchgeblättert, die
Gartenblogs von anderen HobbygärtnerInnen auf der Suche nach neuen Ideen durchgestöbert und die nächste Saison durchgeplant - soweit man sich nicht lieber Raum für Spontaneität lässt. Aber der Frühling ist immer noch nicht da. Was tun?
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Rukola wächst auch
auf der Fensterbank |
In solchen Zeiten kann man sich seinen Zimmerpflanzen widmen oder vitaminreiche Keimlinge, Grünkraut wie
Erbsengrün und Ähnliches auf der Fensterbank ziehen.
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Mehr Möglichkeiten als ein Beet oder ein
Topfgarten im Freien bietet ein Kleingewächshaus (Gewächshaus im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon). Wer beispielsweise ein warmes
Kleingewächshaus hat, kann dort schon im Januar mit der Jungpflanzenanzucht für den Garten beginnen, im unbeheizten
Gewächshaus kann man im Februar schon einiges vorbereiten, um dann ab Ende Februar auch schon Gemüse, beispielsweise Kohlrabi und Salat, pflanzen zu können (je nach Region und aktuellem Wetterverlauf kann man aber auch schon zwei Wochen früher anfangen). Siehe auch mein Buch
Gewächshaus und Frühbeet Monat für Monat: säen – pflanzen – pflegen – ernten. Der beste Zeitpunkt für jeden Handgriff.*
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Ab Ende Februar (in manchen Jahren und Regionen schon etwas früher) können erste Gemüse ins Gewächshaus gepflanzt werden. |
Sobald der Schnee geschmolzen ist, wird geschaut, wie der Garten über den Winter gekommen ist. Die Wühlmaushügel hat man teilweise schon im Schnee gesehen und kann die Tiere mit einem Köder abfangen. Wer eine Lebendfalle verwendet, kann die Tiere dann woanders aussetzen. Bei vielem anderen muss man sich aber überraschen lassen. Manche Stauden geben ihr erstes alljährliches Lebenszeichen erst sehr spät. Bei Arten, deren Austrieb bei Schnecken beliebt ist, sollte man den Zeitpunkt nicht verpassen und sie mit einer Barriere schützen (Schneckenkragen, Schafwollmatten).
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Man kann in dieser Zeit zwar schon einiges im Garten tun - beispielsweise an frostfreien Tagen Obstgehölze schneiden, aber den Boden im Gemüsegarten sollte man erst bearbeiten und bepflanzen, wenn er einigermaßen abgetrocknet ist. Wann das genau ist, hängt von der Lage, dem Wetterverlauf und vom Boden ab. Bei uns beginnt die Gartensaison auf der Südseite des Hauses etwa zwei Wochen vor den Flächen auf der Nordseite.
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Wenn die Frühlingsblüher da sind, ist der schlimmste Winter überstanden. In der Regel. Denn manchmal kommt es anders ... |
Aber wenn dann die
Spätwinter- und Frühlingsblüher wie Krokus, Schneeglöckchen und Winterlinge durchbrechen, haben wir den Winter überstanden und können endlich wieder säen, pflanzen und pflegen.
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